Romane & Erzählungen
Mein kleiner Weg - Liebeserklärung an unser Zuhause

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"Mein kleiner Weg - Liebeserklärung an unser Zuhause"
Veröffentlicht am 26. Mai 2013, 14 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Heilpraktikerin, Autorin, Mutter, Großmutter, Hunde- und Katzenmama Am liebsten fröhlich, ohne den Ernst außer Acht zu lassen. Mehr findet Ihr auf meiner Homepage: http://nachtfluege.de
Mein kleiner Weg - Liebeserklärung an unser Zuhause

Mein kleiner Weg - Liebeserklärung an unser Zuhause

 

 

Mein kleiner Weg

 

 

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Vor mehr als hundert Jahren wurdest du zum ersten Mal bebaut, denn unser Haus wurde auf dir errichtet. Vorher dientest du den Grundbesitzern, der Klosterkammer,  als Pfad zum Wald und zu den  Kirschenplantagen.

Gegenüber, auf dem höchsten Punkt unseres Hügels stand ein ehrwürdiges Lokal, Anziehungspunkt besonders für Ausflüge zur Kirschenblüte.

 

 

Um dich herum, wie auch noch heute, war die Welt für ein bis zwei Wochen in Weiß getaucht,

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danach kam das Rosa der Apfel- und Birnbäume hinzu. Weißdornhecken, wild und berauschend duftend, Akelei, Lorbeer, Flieder und Pfaffenhütchen blühten in Folge und bereiteten nicht nur dem Auge einen Sinnestaumel, sonder auch der Nase und den Ohren, denn auch die Vogelwelt lobpreiste diese Schönheiten.

 

 

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Das Klostergut  auf der anderen Seite des Waldes wollte seine weltlichen Arbeiter halten und verkaufte kleine Parzellen, damit  die Menschen sich ein Haus bauen konnten.

Wenn ich mir die uralten, vergilbten Pläne von 1906 anschaue, wird mir klar, wie wichtig Land und Vieh damals waren, denn Stall, Heuboden nahmen mehr Platz ein, als die Zimmer für die Menschen.

 

 

 

Nur zwei Jahre nach unserem Haus wurde auch schon das Zweite auf die Ecke des Weges gebaut und so blieb es unendlich viele Jahre.Erst 1938 entschloss sich der Förster, sein Haus direkt an den Waldessaum zu bauen und 1958 entschieden die damaligen Besitzer unseres Hauses, einen Teil des Grundstücks zu veräußern  und dort entstand dann 1971 ein Fertighaus.

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So blieb es bis heute. Unser Weg ist eine Sackgasse. Der zuführende Weg ist auch eine Sackgasse, die im Wald endet, doch er  wurde verbreitert, (unserer wurde zwar geteert, blieb aber schmal) und um diese Häuser herum entstanden einige größere Gehöfte, es wuchsen die Ein- und Mehrfamilienhäuser empor, die aber dennoch alle im Grünen standen.

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Wir hatten Glück, die Waldnähe, die historischen Kirschenplantagen wurden schon vor Jahren zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und so gehe ich die 100 m bis zum Wald, vorbei an den Wiesen und Hecken; mein Auge schweift weit, wenn ich aus beiden Etagen schaue.

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Nun lebe ich hier schon 23 Jahre und alles ist vertraut und gehört in mein Leben, die Sonne,

 

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die mich in der Früh wachküsst, der erste Blick in die grüne Oase, das Wandern der Sonne um das Haus, immer die leuchtenden Finger in mindestens ein Zimmer schickend, der Wald, so nah, bei leichtestem Wind mit seinem beruhigenden Rauschen, die Rehe und Böcke, die Füchse und Hasen, die bis an unser Grundstück kommen, vertrauensvoll Futter suchend mit der Gewissheit, dass wir wieder die gesammelten Kastanien und Eicheln im

 

harten Winter verteilen, die Eichhörnchen und die Vielfalt der Vögel, die bis ins Wohnzimmer kommen, um eine Leckerei zu erhaschen oder die Fasern aus dem Teppich zu zupfen für ein weiches Nest. Ja, sogar durch das Wohnzimmer bis in die Küche wandern, auf der Suche nach Futter für die Jungen.

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Unser kleiner Weg, eine Sackgasse, die von einer Sachgasse abzweigt…du gibst unseren Kindern und auch unseren Katzen und Hunden Sicherheit, denn hier können sie noch furchtlos ohne Verkehr spielen.

 

Und im Sommer sitzen wir mitunter einfach nur auf den Treppenstufen, halten mit den beiden Nachbarn ein Schwätzchen und trinken unseren Kaffee, dann umgibt uns ein Hauch von vergangener Zeit, als dieses Miteinanderreden die einzige Entspannung nach dem harten Tagwerk war.

 

Dankbar empfinden wir die Ruhe der Natur, die Luft und die Lust des Lebens.

 

FvB 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

Und im Sommer sitzen wir mitunter einfach nur auf den Treppenstufen, der Bank, vor dem Schuppen, halten mit den beiden Nachbarn ein Schwätzchen und trinken unseren Kaffee, dann umgibt uns ein Hauch von vergangener Zeit, als dieses Miteinanderreden für die Menschen die einzige Entspannung nach dem harten Tagwerk war.

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Dankbar empfinden wir die Ruhe der Natur, die Luft und die Lust des Lebens.

Weit über 100 Jahre zeigten sich dir Freude und Leid, Glück und Kummer.
Dank an die Freude, die der alte Weg und unser altes Haus uns schenken.

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FvB 2010

 

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flovonbistram
Heilpraktikerin, Autorin, Mutter, Großmutter, Hunde- und Katzenmama

Am liebsten fröhlich, ohne den Ernst außer Acht zu lassen.

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flovonbistram Re: -
Zitat: (Original von ViktorL am 27.05.2013 - 22:42 Uhr) Das klingt fantastisch und sieht herrlich aus.

Das Miteinanderreden hat es mir besonders angetan! Ist eigentlich traurig, dass man es hervorheben muss.

Lieben Gruß
Viktor



Man muss es erwähnen, insbesondere, wenn man hört und liest, dass manche nicht mal wissen, wie die Nachbarn heißen. Traurige Zeit für so unendlich viele Menschen

Danke Dir
Liebe Grüße
Flo
Vor langer Zeit - Antworten
avewien Das klingt fantastisch und sieht herrlich aus.

Das Miteinanderreden hat es mir besonders angetan! Ist eigentlich traurig, dass man es hervorheben muss.

Lieben Gruß
Viktor

Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Re: -
Zitat: (Original von mariot am 26.05.2013 - 19:43 Uhr) wie im Paradies ,,,

mit schönen Bildern , die das bestätigen
geniesse es

ein lieber Gruss aus Wien
niki


Auch nach Wien ein Danke und einen Gutenachtgruß
Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Re: Ein Wohlfühlzuhause -
Zitat: (Original von baesta am 26.05.2013 - 19:36 Uhr) mit schönen Bildern untermalt.

Liebe Grüße
Bärbel


Danke, das mache ich
Gutenachtgrüße
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ein Wohlfühlzuhause - mit schönen Bildern untermalt.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Re: Wie schön ... -
Zitat: (Original von Gunda am 26.05.2013 - 19:26 Uhr) ... wenn man sich so mit seiner Heimat identifizieren kann.
Wir wohnen in absolut reizloser Umgebung - dennoch möchte ich diesen Ort gegen keinen anderen eintauschen ...

Schöne Wort/Bild-Collage, Flo,
lieben Gruß
Gunda



Für jeden Menschen gibt es sicher einige Dinge, Momente, Erlebnisse, die sein Umfeld für ihn zu dem seinen machen. Und das ist gut so
Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Re: Wunderschön -
Zitat: (Original von Tilia0604 am 26.05.2013 - 18:19 Uhr) dort wo du wohnst.
Man könnte neidisch werden, wenn man so etwas liest.
Aber dieses Gefühl ist mir erstens fremd und zweitens wohne ich auch nicht so schlecht.
Bei uns an der Nordseeküste gibt es zwar wenige Wälder, dafür aber das weite Land und die gute Seeluft. Das hat auch seinen Reiz.
Trotzdem konnte ich deiner Beschreibung eine Menge abgewinnen. Ich konnte den Duft der Blumen und Sträucher geradezu riechen und die Landschaft, die ich vor Augen hatte, war genau die, die du mit deinen Fotos noch unterstrichen hast.

Danke für die schöne Geschichte und dass du uns daran teilhaben liessest.

Herzliche Grüsse,
Tilia


Ach die See...ich bin ein absoluter Fisch und wenn ich nicht einmal im Jahr am Meer war, fehlt mir etwas.
Es sind da wirklich die Weite, die Unterschiedlichkeit des Wassers, der Gezeiten und und und...wunderbare Ecken haben wir zum Wohlfühlen überall.
Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Re: Wahrlich -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 26.05.2013 - 17:34 Uhr) ein kleines Paradies, was du so liebevoll beschrieben und bebildert hast.
Schön - diese Ruhe, die es ausströmt!

Lieben Gruß
fleur


Ja, absolut ein Ort des Friedens
Auch an Dich liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Re: -
Zitat: (Original von schnief am 26.05.2013 - 16:42 Uhr) wunderschön und eingerahmt mit wunderschönen Bilder


Danke.
Bin hier absolut happy
Vor langer Zeit - Antworten
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