Fantasy & Horror
Die Schattenhaften - Prolog

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"Die Schattenhaften - Prolog"
Veröffentlicht am 23. Mai 2013, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Die Schattenhaften - Prolog

Die Schattenhaften - Prolog

Beschreibung

©TheBook

Vor sechs Jahren

 

Ava erwachte von einem Klappern. Als sie die Augen öffnete sah sie Tanguy in der Küche arbeiten. Er versuchte wahrscheinlich Wasser zu kochen. Sie richtete sich auf und ging zu ihm.

Was machst du da, Tan?“, fragte sie. Er hatte anscheinend nicht gehört, wie sie die Küche betreten hatte und ließ den Becher, den er gerade aus dem Schrank geholt hatte, fallen. Er zersprang in tausend kleine Stücke.

Mann, Ava, du hast mich vielleicht erschreckt.“

'tschuldigung. Ich dachte du hättest mich gehört.“

Er warf ihr noch ein schiefes Lächeln zu und bückte sich dann um die Scherben aufzusammeln. Sie ging an ihm vorbei um den Topf mit dem kochenden Wasser vom Herd zu stellen, als sie feststellte, dass es sich nicht um Wasser sondern um Kakao handelte. Lächelnd drehte sie sich zu Tanguy um, um sich zu bedanken.

Bevor sie auch nur etwas sagen konnte, drückte er sie stürmisch an sich.

Mann, Ava, du bist mir vielleicht eine Vergessliche. Vergisst deinen eigenen Geburtstag. Nana, so geht des ja wohl nicht.

Du wirst schließlich heute zehn Jahre alt.“

Ach ja, stimmt ich hab ja Geburtstag.“, sagte sie und fing an zu schluchzen. Eine Träne rollte ihre Wange hinab.

Das ist der erste Geburtstag ohne meine Eltern.“

Tanguy umarmte sie um sie zu trösten. Ava legte ihren Kopf an seine Brust und fing wieder an zu schluchzen.

Ich vermisse sie so...“

Ja ich weiß, aber wir müssen uns weiter durchschlagen. Das hätten deine Eltern auch so gewollt. Jetzt schau mich an und lächle wieder.“

Sie schaute zu ihm hoch und lächelte ihn tränenverschmiert an.

Was würde ich bloß ohne dich machen.“

Du würdest verhungern.“ sagte er und lachte.

Ja, das würde ich wohl. Was hast du mir denn Gutes zum Frühstück gemacht? Außer Kakao.“

Alles was du gern zum Frühstück magst. Einschließlich frischer Brötchen.“

Echt? Irgendwie rieche ich nur nichts.“

Kein Wunder die habe ich ja auch schon vor einer Stunde gemacht und sie ins Speisezimmer gebracht.“

Achso, dann müssen wir uns jetzt aber beeilen. Ich will nicht, dass sie kalt werden!“

 

Als sie mit dem Frühstück fertig waren, wollten sie gerade ins Wohnzimmer gehen, als Tanguy auf einmal total blass wurde. Der Sessel war nur noch ein paar Meter entfernt als er fing an zu stöhnen und sich die Brust zu halten.

Tan! Tan! Hörst du mich?“ rief Ava verzweifelt.

Tanguy stöhnte immer mehr und wälzte sich auf dem Boden vor Schmerzen.

Auf einmal fing Tanguy das Leuchten von innen an. Dieses Leuchten breitete sich komplett in Tanguy aus und griff danach auf die Außenseite von Tanguy's Körper über. Dieses Leuchten verstärkte sich immer mehr und bald fing Tanguy's Körper an zu brennen. Eine riesige Flamme breitete sich auf seinem Körper aus und kroch bis in seine Fußspitzen.

Ava dachte schon, dass das ganze Haus das Brennen anfangen würde, als die Flamme so plötzlich verschwand wie sie aufgetaucht war. Zurück blieb der stöhnende Tanguy, der auf eine seltsame Weise immer noch von innen heraus leuchtete.

Tan. Hörst du, dir darf nichts passieren, ich brauche dich noch.“

Ava kniete sich neben ihn um seinen Puls zu fühlen, als er aufhörte zu stöhnen und versuchte aufzustehen. Sie half ihm auf und führte ihn zu einem Sessel, damit er sich setzen konnte.

Tan, was ist da gerade passiert? Ich dachte du würdest sterben!“ fragte sie ihn entsetzt.

Tan holte tief Luft und fragte : „Weißt du wer die Schattenhaften sind?“

Nein. Wer oder Was ist das? Was hat das damit zu tun?“

Das sind Menschen die eins der vier Elemente beherrschen. Also Luft,Feuer,Wasser,Erde.“

Du meinst das sind sozusagen „Zauberer“. So etwas gibt es doch gar nicht.“

Du willst es vielleicht nicht glauben, aber es gibt so etwas wie eine „Parallelwelt“. Keine direkte zweite Welt, da sie mit in unserer Welt leben, aber halt versteckt. Verstehst du? Sie sind immer da nur nehmen wir sie nicht wahr, weil sie sich halt versteckt halten. Es gibt die Schattenhaften, dass sind die Bändiger. Dann gibt es die Gestaltwandler, die je nach Gattung eine bestimmte Tiergestalt annehmen können. Da gibt es alles von Hirschen bis zu Wölfen.“

Werwölfe?“

Nein. Die sind wirklich nur erfunden.“

Achso. Erzähl weiter.“

Okay. Dann gibt es noch das Feenvolk. Keine netten Zeitgenossen. Sie leben abgeschottet in ihrem eigenen Reich, dass niemand außer ihnen betreten darf. Aber die sollen uns jetzt nicht interessieren.

Die Schattenhaften leben auch in ihrem „Reich“, wenn man es denn so nennen will. Sie nennen es 'Minatro'. Dort trainieren sie und versuchen ihre Kunst des Bändigens zu perfektionieren. Ich selbst war zwar nie dort, aber meine Eltern waren Bändiger, die aber nicht in Minatro leben wollten. Manchmal, wenn sie dachten das ich schlafe, haben sie sich darüber unterhalten.

Auf jeden Fall bekommt man einen Teil der Kraft, wenn man zehn bis fünfzehn Jahre alt ist. Dies passiert so, wie du es eben bei mir gesehen hast. Vielleicht bist du auch eine Bändigerin, wenn ja, wirst du auch irgendwann in den nächsten fünf Jahren auch noch deine Kraft, zumindest einen Teil davon, erhalten.

Das war jetzt alles was ich weiß. Nicht sehr viel“

Nicht sehr viel?“, äffte Ava ihn nach, „ Das war mehr als ich weiß. Okay ich weiß zwar gar nichts, aber trotzdem.

Irgendwie kann ich das aber immer noch nicht verstehen. “

Ist ja auch egal. Solange niemand unser Geheimnis erfährt sind wir sicher und das alles brauch' uns nicht zu kümmern. Außerdem wissen wir gar nicht ob du auch eine Schattenhafte bist, sodass es dich erst mal gar nicht beunruhigen soll. Komm wir spielen jetzt erst mal was.“

Ja, okay“, murmelte sie.

 

Vor drei Jahren

Tanguy war gerade ins Schlafzimmer gegangen, als er einen Schrei und dann nur noch Stöhnen hörte. Schnell lief er in die Küche zu Ava, die sich dort auf dem Boden vor Schmerzen wälzte. Plötzlich fing sie an zu leuchten. Genau wie er damals. So zumindest hatte ihm Ava seine Verwandelung geschildert. Er erwartete, dass sie jetzt jeden Moment in Flammen aufgehen würde, als sich das weiße Leuchten innerhalb von Sekunden strahlend blau färbte und sich Ava's Körper in einen Kokon aus Wasser wickelte. Kurz danach war alles vorbei und Ava versuchte erschöpft aufzustehen. Er half ihr auf und brachte sie zu dem Sessel, wie sie ihn damals. Als sie dort saß, erzählte er ihr vom Ablauf ihrer Verwandelung. Beide waren sehr überrascht, das Ava eine Schattenhafte war, da ihre Eltern nie den Anschein gehabt hatten, als ob sie Schattenhafte wären.

Danach überlegten beide wie sie jetzt weiter vorgehen wollten und entschieden, einfach so zu tun als wäre nichts passiert.

 

 

Zur selben Zeit im Reich Minatro

Cem spürte etwas. Ein Prickeln. Es fühlte sich so an als ob ein neuer Bändiger seine Anfangskraft erhalten habe, aber das war unmöglich. Alle Bändiger dieser Welt lebten hier in Minatro, weil keiner mehr draußen vor dem Feenvolk und dessen Herrscherin sicher war.

Da er der oberste Wächter war spürte er, wenn so eine Kraftentfaltung stattgefunden hatte. Es war wirklich seltsam, denn alle Kinder und Jugendlichen der Schattenhaften hatten entweder ihre Kraft schon erhalten oder würden sie erst in frühestens ein paar Monaten oder Jahren bekommen. Es war komisch vor drei Jahren war dies schon mal gewesen, aber er hatte es damals als eine Magenverstimmung abgeschrieben. Da er immer noch keine Ahnung hatte, weshalb er dieses Gefühl hatte, ging er zu seinem Herrscher, damit er es ihm erklärte.



Herr, warum habe ich dieses Prickeln, als ob eine neue Kraftentfaltung stattgefunden hat, obwohl dies unmöglich ist?“, fragte er seinen Herrscher, nachdem er auf schnellstem Weg zu ihm geeilt war.

Mein Sohn“, sprach der weise,alte Mann vor Cem, „hast du schon jemals von der Schattenprophezeiung gehört?“

Nein, mein Herr, was ist dies?“

Dies ist eine alte Prophezeiung. Sie spricht davon, dass es irgendwann zu einem Krieg zwischen den Schattenhaften und dem Feenvolk kommen wird.“

Aber dann ist die Prophezeiung doch schon vor langer Zeit erfüllt worden. Der Krieg herrscht nun schon über Jahrhunderte.“

Sohn, du hast mich auch nicht aussprechen lassen.“

Entschuldigt, mein Herr“

In dieser Prophezeiung ist die Rede von zwei Schattenhaften, welche allein mit der Anfangskraft stärken und besser im Bändigen und Kämpfen sind als du und ich, mein Sohn. Sie sollen eigentlich den Frieden der beiden Völker wiederherstellen. Sollte es aber Fosca gelingen sie abzuwerben, wird sie sie nutzen um uns zu vernichten. Du musst dies verhindern. Finde sie vor ihr!“

Es wird ihr nicht gelingen sie abzuwerben, denn alle hier in Minatro hören auf mich.“

Diese beiden Schattenhaften leben nicht in Minatro. Du wirst die Beiden suchen müssen. Wenn du Glück hast leben sie beisammen, wenn nicht musst du sie einzeln suchen, mein Sohn.

Aber glaube nicht, dass Fosca es dir leicht machen wird. Sie wird bei jeder Gelegenheit versuchen dich zu töten.“

Ich werde mich unverzüglich auf die Suche nach den beiden Schattenhaften machen und dabei auf mich achten, Herr. “

Viel Glück mein Sohn!“

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