Gedichte
Fluch der Technik

Fluch der Technik

Die Diebe haben's heute leicht

Weil heutzutage EINER reicht

Nen Fernseher hinauszuschleppen

Ja früher, brauchte man ZWEI Deppen

Denn früher platzten fast die Nähte

Der Hosen, durch die Glotzgeräte

Die schwer und sperrig in dem Maße

Der Dieberei war’n, bis zur Straße

So gilt der Flachfernseher zwar

Nun heutzutage schon als Star

Am Himmel dieser Flimmertröten

Doch: Leichtes geht auch schneller flöten

Folienfernsehen

Da wird geforscht, gemacht, getan

Gebaut, gebastelt für den Wahn

Des Fernsehens, in Richtung Schwere

Als wenn’s das Wichtigste dran wäre

Die Formel heißt: Gewichtabbau

Damit man nicht dem Kräftestau

Verfällt und letztlich jedem Deppen

Verbriefen kann: das leichte Schleppen

Und irgendwann, mit gutem Willen

Da schmücken Folien auch die Brillen

Damit beim Joggen jedermann

Synchron noch Filme schauen kann

Ja, nun, ob ist das richtig geil?

Der Schutz, der fehlt doch! – eben weil

Man nun recht abgelenkt verfährt

Und wahrnimmt kaum Gefahrenherd

Zum Beispiel rennt man gegen Doggen

Wenn schaut Tv, man, hier beim Joggen

Und ist man blind, nicht, jedem Baum

Wenn läuft man glotzend durch den Raum?

Erst recht bei Pornos, wenn der Gatte

Die Gattin dübelt, kriegt man Latte

Das ist riskant! Erst recht beim Rennen!

Da kann man Hürden schon verkennen

Nun gut, wem’s Spaß macht – soll’s se machen

Doch weine nicht, wenn andre lachen

Du weißt doch sicher, vor dem Knall

Da kommt man erst einmal zu Fall