Fantasy & Horror
Die Ordnungsbesessenen

0
"Die Ordnungsbesessenen"
Veröffentlicht am 19. Mai 2013, 36 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de
Die Ordnungsbesessenen

Die Ordnungsbesessenen

Das man nur im absoluten Notfall

Kapitel 1

Das man nur im absoluten Notfall überspringen darf[1]

 

Frusina ging drei Schritte zurück und seufzte: das sah bescheuert aus, die lange dünne Eisenstange auf ihrem Haus! Sie stemmte die Hände in die Hüfte und verwünschte in Gedanken die neue Anordnung, dass jedes Haus wenigstens einen Bestandteil haben sollte, der vom Schrottplatz kam.

Den Befehl hatte sie im Morgengrauen kurz vor dem Aufwachen erhalten, wie üblich im Traum. In letzter Zeit verging kaum eine Nacht, ohne dass sie mit ihren Mithexen etwas absolut Dringendes besprach oder über eine blödsinnige Regelung abstimmen musste. „Die Leute in euren Dörfern sollen mehr Alteisen vom Schrott und weniger Holz für ihre Hütten verwenden!“, ging ihr den ganzen Vormittag noch der Befehl durch den Kopf. Wenigstens war der Hahn artig gewesen und hatte sie nicht wieder mitten im Traum geweckt. Seit dem letzten Vollmond hatte sie wegen ihm schon zweimal die Neuigkeiten verpasst und sie hatte Schwierigkeiten gehabt, zu erklären, warum sie Geflügel im Haushalt brauchte. Die Schwestern waren nicht besonders angetan von der Vorstellung, dass in der Vergangenheit alle, aber wirklich alle Hexen irgendein Haustier besaßen. Ein Tier durchzufüttern, das man selber nicht aufessen will, ist glatt übertrieben, hatten sie Kopf schüttelnd gesagt und nur Frusinas empörtes Geschrei, eine Hexe müsste sich schlussendlich durch irgendetwas vom restlichen Volk unterscheiden, hatte die grauen Federn gerettet.

Nicht, dass die Schwestern eigenhändig den Hahn rupfen konnten: seitdem sie im Schlaf miteinander kommunizierten, trafen sie einander persönlich nur selten. Aber sich einem Beschluss zu widersetzen, den die okkulte Versammlung der Waldhexen fasste, hatte sich noch keine von ihnen getraut.

Es gab natürlich auch die Übereifrigen, die einen Befehl in die Tat umsetzten, noch bevor dieser die Lippen der Aufseherinnen verließ: die kleine Hexe im TrockenenTal sollte sich so viele alte Blechdosen an der Rinne aufgehängt haben, dass sie wegen des unerträglichen Lärms schließlich selber ausziehen musste. Es war ein ganz klares Beispiel davon, wie einen das Klumpert aus seiner eigenen Hütte vertreiben konnte! Noch trauriger empfand es Frusina, dass man die Abwesenheit der scheuen Kleinen wahrscheinlich gar nicht bemerkt hätte, hätten sich die Dörfler im Tal nicht über die fehlenden Dienstleistungen ihrer Hexe beschwert.         

So hieß das heutzutage: Dienstleistungen!

Frusina hätte gerne ein Wörtchen geredet mir der Schwester, die die neuen Begriffe einführte. Sie sollte eine besonders belesene Stadthexe sein, sprach sich herum, eine die jeden Tag dicke Bücher herumschleppte und auf deren Nase sich gleich zwei Brillen übereinander türmten! Die Belesene mit den Büchern und Brillen, hatte Frusina damals gespottet und der Spitzname war auf offene Ohren gestoßen: in Windeseile hatte jede der Schwestern gewusst, wer mit BBB gemeint wird und Frusina hatte ihre natürliche Schadenfreude nicht unterdrückt: schließlich durfte man sich nicht alles gefallen lassen! 

Manche behaupteten jetzt natürlich, dass die neue Anordnung, gemäß deren jede Waldhexe täglich ein unbekanntes Wort lernen musste, in enger Verbindung mit diesem Spitznamen stand, aber Frusina konnte und wollte das auf keinen Fall glauben. Es war bestimmt nicht das erste Mal, dass sich die Vorgesetzten dumme Witze mit dem Hexenfußvolk erlaubten, und bisher war es noch nie Frusinas Schuld gewesen und so sollte es bleiben!

„Abbreviation“ hieß das heutige Wort und Frusina bezweifelte, dass es dieses Wort in Wirklichkeit gab. Auch die Erklärung, die ihnen BBB bereitwillig zur Verfügung stellte, hörte sich wie erfunden an: „Abkürzung oder die Verkürzung der Individualentwicklung eines Individuums durch den Wegfall von Entwicklungsstufen“ hieß es. Wieso oder?  Musste nicht jedes Wort etwas ganz Klares bedeuten? Jede halbwüchsige Hexe wusste zum Beispiel, dass das Augendienstkraut auf ein krankes Auge kommt und die Beinwurzel zur Linderung des Beinfraßes dient und nicht umgekehrt! Vielleicht war es trotzdem die Rache der BBB, dachte Frusina und bückte sich zur zierlichen Pflanze am Rande ihres Pflanzenbeetes. Es war schon mühsam, mit den Fingerspitzen bis ganz nach unten zu kommen, und das nicht wegen ihres Alters – letztendlich zählte sie noch zu den Jüngsten, und eine Waldhexe konnte sowieso niemals alt genug sein - sondern weil die Speckröllchen, die seit einiger Zeit ihre Taille zierten, sich dem mit aller Kraft widersetzten. Sie richtete sich aber erst auf, nachdem sie die dünne Wurzel unter einen frischen Erdbrocken versteckt hatte und stemmte die zittrigen Hände bestimmt in die Hüften.

Das schräge Ding oben am Dach war sozusagen das mindeste, was sie tun konnte, um den Normalsterblichen hinter der Lichtung ein gutes Vorbild zu sein. Sie hatte sogar ein paar verrostete Klumpen nach Hause geschleppt und vorläufig unter dem Tisch deponiert. Unsichtbar genug, um ihr die Laune nicht zu verderben und trotzdem sichtbar genug im Falle eines unerwünschten Besuchs oder – hier spuckte sich die Hexe dreimal in den Ausschnitt, das letzte Mal ein wenig zu feucht – einer Inspektion!

Frusina seufzte erneut und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die zierliche Pflanze: in höchstens zwei Wochen würde sie dieses Augendienstkraut herauszupfen und trocknen, ihr Vorrat würde bis dahin reichen. Oder sie machte doch lieber ein Fläschchen Augentrosttinktur daraus? Nicht umsonst nannten es manche auch Augentrost! Frusinas Augen wurden auf einmal ganz schmal und ihr Atem, der sich seit letztem Winter mehr wie ein Schnaufen anhörte, stockte: ihre Uroma, die einst als Waldhexe die ganze Gegend beherrschte, hatte ihr die verschiedensten Namen für diese Pflanze enthüllt: : Augenkraut, Augenleuchtkraut, Hirnkraut, Lichtkraut, Milchdiebkraut, Milchschelm sollten ein und das selbe bezeichnen, und zwar dieses brennesselartige Ding mit verkümmerten Blüten!

War es denn möglich – dachte Frusina und ein leichtes Schwindelgefühl strich ihr eng um die Ohren – dass es verschiedene Wörter für ein und dieselbe Sache gab und demzufolge auch Wörter, die gleich mehrere Sachen bedeuten?

„Wahnsinn!“, sagte sie laut und beschloss, sich kurz hinzulegen. Manche Tage waren einfach zu aufregend für eine nicht mehr ganz junge Hexe! 

 

Sie hatte nicht lange geschlafen, bestimmt nicht, sie war eigentlich nur kurz eingeschlummert, als sie ein seltsames Geräusch weckte: es war kein Säuseln des Windes, kein Regen auf dem niedrigen Dach und kein Scharren, denn der Hahn schlief tief und fest neben ihr auf dem Kissen.

            Es war auch kein ungebetener Gast aus dem Dorf, denn das seltsame Quietschen kam von irgendwo drinnen! Eine Ratte? Sie selber hatte noch keine mit eigenen Augen gesehen, doch sollten sich diese Geschöpfe unter den wenigen Tierarten zählen, die den Großen Krieg überlebt hatten!

            Frusina wusste, dass sie von außen gesehen eher plump wirkte, doch sie wusste noch besser, dass sich in ihr eine geschmeidige Katze versteckte, die lautlos aus dem Bett aufstehen und sich unhörbar der Gefahr nähern konnte. Sie blieb einen Augenblick lang wie gebannt auf allen zehn Zehenspitzen stehen und horchte: das Wort „Katze“ beschwor schnurrende Kindheitserinnerungen in ihr.

            Wie ein Schatten war sie bis zur Mitte der Stube gekommen, der beste Beweis dafür war der Hahn, der immer noch schlief. Das Geräusch ging gerade in ein Quietschen über, das eine höchst unnatürliche Höhe erreichte und in Frusinas Kopf ein Bündel Nerven irritierte, die nicht gewohnt waren, gestört zu werden. Da, unter dem Tisch! Die Quelle dieser schrecklichen Laute lag unter dem Tisch!

            Sie beugte sich zu den verrosteten Schachteln, die sie heute schon zum zweiten Mal zu Gesicht bekam und lauschte: eine schien tatsächlich das Problem zu sein! Sie streckte die Hand aus um den Störenfried zu berühren, hielt dann inne und nahm einen Schürzenzipfel zum Schutz: diese Schürze hatte schon vieles erlebt, stammte sie doch von der Uroma, und manchmal dachte Frusina, dass eine Spur der alten Hexenkunst noch in ihr steckte.

            Die Schachtel, nicht größer als ihr mittlerer Kessel, war eher unscheinbar, Frusina hatte sie auch nur ganz zufällig vom Schrottplatz nach Hause geschleppt, um im Notfall beweisen zu können, dass sie die Verordnungen der Hexenschwestern befolgte. Was aber bei Weitem nicht hieß, dass sie sich jetzt von dieser verrosteten Schachtel stören ließ! Die Schürze berührte behutsam die eiserne Wölbung ganz rechts und Frusina machte einen bemerkenswert flinken Sprung rückwärts, als sich das Quietschen in eine Stimme verwandelte. Eine menschliche Stimme, die aus der Schachtel ertönte! 

            Einmal, als Frusina noch ganz klein war und so krank, dass sogar die Uroma schon an ihre Genesung zweifelte, hatte ihr diese erzählt, dass vor dem Großen Krieg die Welt ganz anders aussah: Bevor die Menschen die Wissenschaft als ihren größten Feind erkannt hatten, gab es kaum ein Haus, in dem man nicht die seltsamsten Dinge antraf. Natürlich hatte die Uroma als ehrwürdige Waldhexe diese Maschinen (Frusina schauderte damals unter ihrem verschwitzen Lacken, als sie das Wort zum ersten Mal hörte) niemals besessen, aber es soll Kästen gegeben haben, aus denen Stimmen kamen, Bilder von Menschen oder Musik; dann andere Kästen, viel größer natürlich, in denen die Menschen schwindelerregend schnell von einem Ort zum anderen liefen und sogar über den Wald konnten sie in eisernen Vögeln fliegen.

            Sie war damals viel mehr vom Ton beeindruckt, in dem die Uroma ihr diese Sachen erzählte und ein paar jener Worte hatten sich für immer und ewig ihrem jungen Gehirn eingeprägt. Um über den Wald zu fliegen brauchte sie selber nur einen anständigen Besen, und mit ihren Schwestern aus großer Entfernung sprechen konnte sie mittlerweile auch schon im Schlaf, so etwas konnte sie schwer beeindrucken! Es störte sie trotzdem die Vorstellung, dass mit diesen … Maschinen … damals jeder Normalsterbliche tun konnte, was sonst nur ein Privileg der Hexen war.

            Und jetzt sprach diese Stimme zu ihr!

            „1,2,3, hier spricht der Sandmann, hörst du mich?“, dröhnte es plötzlich so laut aus der Schachtel, dass der Hahn erschrak und ein smaragdgrünes Auge aufschlug.

             Wäre Frusina eine ängstliche Hexe gewesen, hätte sie spätestens jetzt die seltsame Schachtel zur Tür hinausgeschmissen, mit ein paar gut gezielten Hieben zum Schweigen gebracht, oder im Notfall selber die Flucht ergriffen. Aber Frusina war mutig. Außerdem war sie schon ausgeschlafen und der Tag versprach sonst wieder so ein langer und fader zu werden.

  Die Schürze näherte sich zögernd der verrosteten Wölbung und die fremde Stimme verstummte.

„Hier spreche ich“, herrschte Frusina die graue Büchse an und sie klang merkwürdig heiser. „Ähm… 1,2,3.“

„Ich höre dich, hier ist der Sandmann“, knarrte die Stimme wieder und ein paar leichte Berührungen mit der Schürze genügten, um das störende Quietschen fast ganz abzuschaffen. „… sende aus der Stadt, aus meinem Keller, habe das Gerät seit etwa zwei Jahren. Bist du neu hier?“

Frusina stutzte. Ein Mann aus der Stadt sprach zu ihr! Ein Städter! Der in der Stadt ein Haus und einen Keller besaß! Frusina wünschte sich seit langem einen eigenen Keller. Ein unterirdischer Raum, ständig kühl, in dem auch das empfindlichste Augendienstkraut ewig frisch blieb, brachte ihre Vorstellungskraft in Wallung!

 „Hier ist Rosalia“, sagte sie und sie klang auf einmal ganz anders. „Ich sende aus meinem Wald… ähm…. aus dem Wald. Bin nicht ganz neu hier, aber ich bin noch ganz jung. Ein junges Menschenskind, ich meine… keine Hexe oder so etwas!“, lachte sie und wurde sofort von einem stechenden Schweißgeruch[2] umhüllt. Rosalia, sie hatte diesen Namen schon immer gemocht.

Frusina war nicht naiv. Von klein auf hatte man ihr immer wieder erzählt, was für ein wahnsinniges Glück sie doch hatte, eine Hexe zu sein! Als Hexe besaß man Geheimnisse, kannte die Mittel und Wege zu einem urlangen Leben, man wurde in Ruhe gelassen und vor allem: man wurde gefürchtet! Sie konnte sich auch gut vorstellen, dass diese Lebensart für die Uroma die richtige war, aber ab und zu fragte sie sich, ob sie nicht glücklicher gewesen wäre, mit Mann und fünf Kindern in einer kleinen Hütte am Waldrand zu leben. Nicht ihre eigenen Kinder, natürlich. Sie sprang an diesem Punkt des Gedankenganges immer auf und spuckte sich dreimal mehr oder weniger saftig in den Ausschnitt: viel zu oft hatte sie einer schweren Geburt beigewohnt, wenn die Hebamme des Dorfes an ihre Grenzen stieß und eine Geburt war wirklich nichts, was sie sich herbeisehnte! Aber ein aufgewecktes, munteres Mädchen, das bei ihr wohnte und dem sie die Hexenkunst beibringen konnte, hätte sie sich gut vorstellen können! Und bestimmt brachte ihr das mehr Zufriedenheit als ein einziger, grau gefiederter Hahn!

In diesem Moment brachte ein Windhauch die kleinen Glöckchen an der Dachrinne zum Klingeln, und Frusina schüttelte sich. Vielleicht waren diese Gedanken auch nur der tückischen Zeitspanne im Leben einer Frau zu verdanken, in der sie sich jeder Vernunft zum Trotz einen eigenen Sprössling wünscht! Ein Glück, dass auf ihrem Gebiet keine Waisen frei herumliefen, sie hätte sie womöglich noch mit nach Hause geschleppt!

„Hier spricht der Sandmann. Wie alt bist du, Rosalia?“, fragte der Städter.

„Achtzehn“, flüsterte Frusina und nahm sich vor, beim nächsten Vollmond im Fluss zu baden, denn der Schweißgeruch hatte eine bisher ungeahnte Intensität erreicht.

Die nächste Frage des Städters versetzte Frusina jedoch in tiefstes Staunen.

„Was trägst du darunter?“, fragte er und seine Stimme klang diesmal auffallend heiser und leise.

 

Normalerweise war Frusina eine schlagfertige Hexe. „Du hast ein großes Maul, Mädel“, hatte die Uroma häufig gesagt und auch die Schwestern beschwerten sich manchmal, dass bei ihren nächtlichen Treffen Frusinas Mundwerk am lautesten war. Es war also absolut unüblich, dass es dieser Hexe die Sprache verschlug.

Darunter? Unter Uromas Schürze? Ihre eigene Schürze natürlich, mit grünen Flecken vom Pflanzensammeln und am Rand ein wenig verbrannt! Und noch weiter darunter ihr gewöhnliches Kleid in mehreren Tönen schwarz: bei besonderen Anlässen kam die schwärzeste Stoffschicht nach oben, sonst lag sie unter den anderen, dort war sie geschützt! Warum fragte aber der Städter danach? Verdächtigte er sie etwa, eine Hexe zu sein? Wieso fragte er sonst, was sie unter der Schürze trug?

Frusina war nicht übertrieben misstrauisch. Sie hielt es aber für klug, sich Fragen zu stellen, wenn man auf etwas Merkwürdiges stieß, und dass sich jemand nach ihren Kleidern erkundigte, war zumindest ungewohnt. Sie war inzwischen an der Tür angekommen und warf einen prüfenden Blick auf ihr Kleid: der Saum vorne und seitlich war vielleicht ein wenig zu bleich vom allgegenwärtigen Staub, doch es reichte bestimmt, wenn sie den Fluss überquerte, dort wo der Schlamm am schwärzesten war. Sie wollte in einer der folgenden Nächte ja sowieso baden!

Sie war so beschäftigt, sich im Tageslicht zu betrachten, dass sie ganz überhörte, dass der Sandmann wieder zu sprechen anfing. Sie verstand auch nicht, was er sagte, doch seine Stimme klang ganz verzweifelt, er schien sie regelrecht anzuflehen! Sie stemmte sich gegen die Tür und öffnete sie so weit, bis die Stimme wieder deutlicher wurde.

„.. und entschuldige meine Frage, ich werde das nie wieder tun!“, kam aus der Schachtel und es hörte sich wirklich aufrichtig an. „Ich suche aber seit Monaten jemanden auf dieser Frequenz … krzkrach…und als ein Mädchen wie du antwortete, war das… nun ja, es war wie die Erfüllung meiner innigsten Wünsche. Ich bitte dich, vergib mir!“

Frusina war nicht unbarmherzig. Natürlich würde sie dem Städter verzeihen, schließlich hatte er einen Keller und verzichtete relativ schnell auf seine lästigen Fragen. Und es war da noch etwas, das für eine Begnadigung sprach: es war der erste Tag nach langem, an dem sich in Frusinas Brust etwas bewegte und zwar die Hoffnung, dass dieser kahle Wald und der noch kahlere Hahn, die elenden Hütten mit den ängstlichen Leuten darin nicht alles war auf der Welt!

„Ich vergebe dir“, sagte sie und guckte liebevoll in die Schachtel. „Ich vergebe dir“, wiederholte sie, nachdem sie den linken Knopf hastig aufdrehte. Und diesmal benutzte sie dazu nicht einmal mehr Uromas Schürze.



[1] Wenn Sie zum Beispiel dieses Büchlein im Zug lesen und nicht mehr als eine Dreiviertelstunde dafür zur Verfügung haben, dann lesen Sie am besten das erste und das letzte Kapitel: dann wissen Sie, worum es geht und wie es – nach mehreren unbeschreiblich köstlichen Episoden - auch ausgeht. Mit besten Grüßen, die Autorin.

[2] Inzwischen ist es allgemein bekannt, dass eine Waldhexe schlagartig schwitzt, wenn sie lügt. Als sich unsere Geschichte abspielte, wussten erst die wenigsten davon.

In dem rosarote Hoffnungen in den grauen Alltag einer Waldhexe einkehren

In dem rosarote[3] Hoffnungen

in den grauen Alltag einer Waldhexe einkehren

 

Seit ihrem ersten Kontakt zum Sandmann waren schon Tage vergangen und wenn Frusina mehrere Freunde gehabt hätte, dann hätte sie sagen können, dass der Sandmann inzwischen der beste von allen war.

Sie hatte es nicht gewagt, ihn direkt nach seinem Keller zu fragen, der war bestimmt groß und tief, wenn sie sich nach dem Echo richtete, das jedes ihrer Gespräche begleitete, aber sonst hatte sie allerhand Wissenswertes über die Stadt mitgekriegt.

Die Stadt – berichtete er und sie war nicht wenig beeindruckt von der Genauigkeit seiner Daten – stammte aus dem Jahr 2.848 vor dem Großen Krieg und im Laufe der Zeit sei sie mal größer, mal kleiner gewesen, wie es die Bedürfnisse der Menschen gerade verlangten; es habe Jahrzehnte gegeben, in denen über ein Dutzend Personen in einem einzigen Haus wohnten aber auch Zeiten, wo ganze Bezirke ausstarben. An dem Tag, als der Sandmann zum Beispiel diesen Bericht erstattete, lebten dort genau 2.222.221 Menschen. „Es wäre eine wunderschön runde Zahl, wenn man dich dazuzählen dürfte“, hatte der Sandmann geflüstert und Frusina war ganz rot vor Erregung geworden. Dass jemand überhaupt auf die Idee kam, sie könnte jemals in die Stadt gelangen, dachte sie und setzte sich auf den Bettrand, ihre Knie waren auf einmal so weich!

 Sie hätten auch eine große Bibliothek mit ganz vielen Büchern, wenn sie sich dafür interessierte, eine Schule in fast jedem 22 Bezirk und sogar einen Park!

„In dieser Bibliothek…“, sagte Frusina und fühlte, dass sie mit dieser Frage fast etwas Verbotenes tat,  „gibt es dort auch ein Wörterbuch?“

„Es gibt sogar viele davon“, beeilte sich der Sandmann, ihr zu versichern. „Und wenn das Gewünschte nicht da ist, wird es der alte Bibliothekar für einen Stammkunden wie mich bestimmt finden! Was für ein Wörterbuch interessiert dich?“

„Eines in dem man ein Wort suchen kann, dessen Bedeutung man nicht wirklich kennt“, antwortete Frusina und das war der Punkt, an dem sie sich zum ersten Mal fragte, ob der Sandmann auch etwas taugte. Musste sie ihm wirklich erklären, was ein Wörterbuch war?

Ja sicher, hatte er blitzschnell erwidert, so eines hatte er auch selber zu Hause anzubieten!

Frusina war alles andere als eine verständnislose Person. Die Dorfbewohner, die von ihr ganz selten bestraft wurden, konnten das glaubhaft bezeugen. Aber dass jemand damit prahlte, ein eigenes Wörterbuch zu Hause zu haben, das ging ihr zu weit!

Wenn er so nett wäre, ein paar Wörter für sie nachzuschlagen, säuselte sie mit ihrer süßesten Stimme. Als von der anderen Seite kein verwirrter Prostest kam, lehnte sie sich zurück und sagte die Lernwörter auswendig auf: Abbreviation, Bestimmungswort, Canaille, Dienstleistung, Etcetera. Fünf Wörter, es waren genau fünf Tage vergangen, seitdem BBB die Weiterbildung eingeführt hatte!

            Die Erklärungen, die ihr der Sandmann darauf mit wichtiger Stimme vorlas, stimmten im Großen Ganzen auch mit den Definitionen überein, die Frusina von der BBB erhalten hatte, nur dass die Canaille  „eine altfräuliche Waldhexe von bedenklichem Humor“ sei, wollte der Sandmann auf keinen Fall glauben.

            Inzwischen hatten sie schon gemeinsame Rituale: Sie saßen jeden Abend gemütlich beisamen, er unten im Keller, sie draußen im Wald - der Sandmann schenkte sich ein Glas von dem Bier, das er sich selber im hinteren Teil seines Kellers herstellte, während Frusina meist einen Hollundertee trank - und sprachen über Gott und die Welt. (Eigentlich glaubte Frusina an den heiligen Berggeist und der Sandmann an keine übernatürliche Kraft. Was die Welt anbelangte, bestand diese für unsere zwei Freunde aus einer großen Stadt und dem Wald. Das ist aber weniger wichtig. Hauptsache ist, sie tauschten sich aus.)

            „Könnte BBB mit Canaille jemanden aus eurem Bekanntenkreis meinen? Kennst du eine jungfräuliche Waldhexe oder jemanden, zu dem die Beschreibung passt?“ fragte der Sandmann und Frusina verneinte, so dass sich der frische Schweißgeruch bis zu den jungen Tannen erhob.

Frusina machte sich keinerlei Sorgen, was BBB betraf. Genauer gesagt begannen ihre Sorgen erst später am Abend, als eine beachtliche Staubwolke die ersten unerwünschten Gäste[4] ankündigte.

 

Im ersten Moment hoffte sie noch, der Staub wäre von einem frischen, übermutigen Wind aufgewirbelt sein oder ihre tränenden Augen würden sie täuschen.  

            Im zweiten Moment ertappte sie sich beim Gedanken, der Städter könnte ihr einen unangekündigten, überraschenden Besuch abstatten, was ihre Wangen glühen und ihren Puls steigen ließ. Als schließlich der gesunde Hexenverstand siegte und Frusina zugab, dass kein Wind drei spitze Hüte trug und kein Mann, sei er auch Städter, so schnell aus seinem Keller auf dem verstaubten Pfad vor ihrem Haus erscheinen konnte, erst dann machte Frusina sich Sorgen.

            Sie konnte keine Gäste empfangen: Der Teekessel war schmutzig, im Sack steckte nur noch eine vergessene Handvoll Mehl und frisches Wasser wollte sie erst bei Mondschein neu schöpfen! Und als wäre ein so später Besuch nicht schon an sich lästig genug, entpuppten sich die herannähernden Hüte als die Kopfbedeckung der letzten drei Gestalten, die eine ehrliche Waldhexe erblicken wollte: die Aufseher!

 

Manche Waldhexen sprachen von „Aufseherinnen“ und das aus einem einfachen Grund: laut Tradition waren die Waldhexen und deren Vorgesetzten seit eh und je ausschließlich von weiblichem Geschlecht. „Weiber sehen alles, können alles und wissen mehr“ war eine der geläufigsten Redensarten unter den Hexen und bis vor kurzem hatte keiner damit ein Problem.

Wer aber in den letzten Jahren von der Kommission überprüft wurde, konnte nicht anders, als sich die Frage zu stellen, was eine Frau ausmachte und was einen Mann. Den Aufseherinnen war in den letzten Jahren zwar kein Bart und kein Schnurrbart gewachsen, aber der kalte Glanz in den Augen, die Härte ihrer Stimme und nicht zuletzt die Leichtigkeit, mit der sie von den anderen Hexen die unnatürlichsten Sachen verlangten, machte sie suspekt.

„Sie sollen von der kleinen Hexe am Fuße des feuerspeienden Berges verlangt haben, ein eigenes Kind zu bekommen!“, flüsterte man sich im Kreis der Vertrauten zu. „Wer tut schon so was?“

„Vielleicht ist eine von ihnen der Vater!“, bemerkte darauf eine der Schwestern[5] und das war der Punkt, an dem die Anhängerinnen dieser Theorie nicht mehr von „Aufseherinnen“ sondern von „Aufsehern“ sprachen. Man musste sich schließlich entscheiden, wenn man eine Partei ergriff!

Frusina war den Verschwörungstheorien nicht abgeneigt, trotzdem verlangte ihr gut organisiertes Gehirn handfeste Beweise, um ein endgültiges Urteil zu fällen. Deshalb waren für sie die drei großen, bedenklich großen schwarzen Gestalten, die gerade vor ihrem Pflanzenbeet stehen blieben, die AufseherInnen.

 

Wenn ich eine doppelte Portion Brennessel nehme und eine Handvoll Bärentraube dazu, wird man vielleicht den Staub im Teekessel nicht mehr großartig spüren, dachte Frusina und warf auch noch eine Wurzel Baldrian hinein. Auf jeden Fall werden die drei so schnell keine Magenbeschwerden bekommen, kicherte sie nervös und rührte schnell um.

Die trockenen Kekse, die eine junge Frau aus dem Dorf für sie backte und die Frusina so gewissenhaft vor dem Hahn versteckte, dass sie sie manchmal selber zu spät wieder fand, lagen noch unberührt auf dem niedrigen Tisch. Na und? Kochen war einfach nicht ihre Stärke, trotzte sie dem unausgesprochenen Vorwurf der Gäste.

„Gut, die Antenne auf deinem Dach!“, sprach einer von diesen schließlich und dehnte die bläulichen Lippen zu einem enthaltsamen Lächeln. „Du bist ein gutes Vorbild für die Bewohner deiner Gegend, mein Kind!“

Das war niemals ein gutes Zeichen, wenn einen eine AufseherIn lobte und man nicht wusste, wofür. Es konnte sich dahinter etwas verstecken. Was meinte sie wohl mit „Antenne“?  Abbreviation, Bestimmungswort, Canaille, Dienstleistung, Etcetera, wiederholte Frusina die neuen Wörter im Kopf. Da war überhaupt keine Antenne dabei! Hätte sie dieses Wort trotzdem kennen sollen?

„Die lange, dünne Stange auf deinem Dach“, sagte die zweite AufseherIn. „Unübersehbar und eindeutig vom Schrottplatz. Du hast die Idee des Umweltschutzes offensichtlich erfasst, Frusina!“

 Frusinas Hand zitterte merklich, als sie die Pfefferminzblätter zu den anderen streute. Noch schlimmer als von einer AufseherIn gelobt zu werden, ohne zu wissen wofür, war nur, wenn das gleich zwei AufseherInnen taten!

   Als sich auch noch die dritte räusperte, wurde es der ehrlichen Waldhexe zu viel. Mit letzter Kraft taumelte sie zurück, um nicht über das frisch angezündete Feuer zu stürzen, und fiel ohnmächtig um.

 

Sie sträubte sich aufzuwachen, aber die Stimmen um sie herum und vor allem das, was sie sagten, ließen sie irgendwann die Ohren unter dem Hexenhut spitzen:

            „Ich habe dir schon hunderte Male gesagt, du sollst diese jungen Geschöpfe nicht ständig erschrecken!“, zischte eine Stimme, die sie vorher noch nicht gehört hatte.

            „Ich wollte einfach nur nett zu ihr sein!“, versicherte eine andere eiskalt. „Es war ein Kompliment.“

            „Du und deine ewigen Komplimente! Schau, was passiert!“, kam es zurück.   

            „Vielleicht gehen wir besser schon jetzt, noch bevor sie aufwacht“, mischte sich eine andere Stimme ein. „Wenn diese Hexe so leicht zu beängstigen ist, dann hat sie in der Stadt doch gar nichts zu suchen.“

            In der Stadt?

            Auf ihr feines Gehör konnte sich eine Hexe immer verlassen, das wusste Frusina sehr gut, aber: in der Stadt?

            Ihre Augenlider waren kurz davor zu zittern und den anderen zu verraten, dass sie wieder zu sich kam, zum Glück sagte Frusina in Gedanken noch rechtzeitig die Beruhigungsformel.

            „Du weißt, dass die Ords ausdrücklich diese Waldhexe verlangt haben“, sprach die erste Stimme und Frusinas Haare sträubten sich unter dem schwarzen Kopftuch.

            „Und die Ords kriegen doch immer, was sie wollen“, flüsterte die andere und obwohl Frusina mit allen Sinnen zuhörte, verstand sie nicht, ob das sehr gut war oder sehr schlecht.  Sie wartete noch ein paar Augenblicke, um den Anschein zu wahren, dass sie erst jetzt aus der Ohnmacht erwachte, und blinzelte unschuldig in das spärliche Licht. Das spitze Gesicht, das sich über sie beugte, lächelte mühsam und Frusina lächelte ebenso mühsam zurück. 

            „In der Stadt?“, fragte sie, als ihre drei lieben Gäste schwiegen. „Ich?!“

 

Frusina konnte es kaum erwarten, dass die drei AufseherInnen ihren Besuch beendeten und sich wieder davon machten. Sie bedankte sich höflich, als eine von ihnen ihr vorschlug, sie gleich zu begleiten. Sie hatte nicht gerade viel einzupacken, das gab sie auch zu, es war eher eine seelische Angelegenheit, ihr Haus zu verlassen, erklärte Frusina und es gelang ihr sogar, den alten verrosteten Herd sentimental anzublicken.

            „Wenn dir die Trennung zu schwer fällt…“, lenkte eine der Großen ein, doch Frusina fiel ihr blitzschnell ins Wort: Sie war natürlich an ihrem Heimatort für immer gebunden, aber wenn sie gebraucht wurde, dann zögerte sie keine Sekunde! Wenn sie erfahren könnte, was für eine Aufgabe in der Stadt auf sie warte…?

            „Natürlich kannst du das, meine Liebe: Du wirst unterrichten! Unsere Zukunft bedeutet vor allem eins: Kinder“, lächelte die Gestalt am nächsten zur Tür.

            „Eine Hortgruppe“, fügte die AufseherIn hinzu, die gerade ihr Glück mit einem Keks versucht hatte und jetzt mit verquollenen Augen einen Mülleimer suchte. „Eine Arbeit, die höchste Genugtuung bringt. Ich verstehe noch immer nicht, wieso wir in der Stadt niemanden dafür finden!“

            „Die Kinder sind acht bis neun Jahre alt“, erklärte die Gestalt am nächsten zur Tür. „Man kann im Prinzip kaum etwas falsch machen.“

            „Schlafen die Mädchen bei ihren Eltern zu Hause?“, fragte Frusina, der die ganze Geschichte ein ganz bisschen suspekt vorkam.

            „Mädchen und Buben“, flüsterte die AufseherIn mit dem Keks und spuckte sich eine feuchte Mehlkugel in die offene Hand.

            Sie hatte bestimmt aus Versehen einen älteren Keksvorrat erwischt, ging es Frusina durch den Kopf und erst dann verstand sie die eben erhaltene Antwort in ihrer ganzen Tragweite.

            „Sind es denn … Menschenskinder?“, entfuhr es ihr und sie hatte den Eindruck, dass die drei schwarzen Gestalten bei dieser Frage erstarrten.

            „Definiere das Wort“, hustete die Gestalt näher zur Tür, doch die dritte Aufseherin, die bisher nicht viel gesagt hatte und trotzdem mit ihrer strengen Mine den Raum dominierte, fiel ihr ins Wort.
            „Es sind Menschen, ja“, sprach sie und die feinen Härchen auf Frusinas Arme stellten sich panikerfüllt auf.

            „Es sind alles ganz nette Buben und Mädchen“, hüstelte die Aufseherin mit dem Keks in der Hand und fuhr fort, nach einem raschen Blick zu der Chefin: „So hat uns Schwester Brunhilde versichert, bevor sie zurück in den Wald lief.“

            „Und in der Freizeit wirst du mit BBB … ähm… mit der belesenen Schwester in unserer Bibliothek arbeiten“, sagte noch die Gestalt näher zur Tür. „Dort ist es angenehm kühl und sehr still!“

            „Ich weiß nicht, ob ich die richtige bin, um mit BBB zusammen zu arbeiten…“, begann Frusina, doch ihre Stimme war so zaghaft, dass sie die anderen gar nicht beachteten.

            „Genug gesprochen“, sagte die Chefin und hob eine aschgraue Hand. „Du hast drei Tage Zeit, um in der Stadt zu erscheinen. Wir sehen uns dann! Am besten nimmst du vorher noch ein ausgiebiges Bad.“

 

 



[1] Wenn Sie zum Beispiel dieses Büchlein im Zug lesen und nicht mehr als eine Dreiviertelstunde dafür zur Verfügung haben, dann lesen Sie am besten das erste und das letzte Kapitel: dann wissen Sie, worum es geht und wie es – nach mehreren unbeschreiblich köstlichen Episoden - auch ausgeht. Mit besten Grüßen, die Autorin.

[2] Inzwischen ist es allgemein bekannt, dass eine Waldhexe schlagartig schwitzt, wenn sie lügt. Als sich unsere Geschichte abspielte, wussten erst die wenigsten davon.

[3] Wer diese Farbe verschmäht und sie als „Mädchenfarbe“ entschieden ablehnt, sollte versuchen, sich mal beigefarbene oder hellbraune Hoffnungen vorzustellen. Ziemlich bescheuert, was? 

[4] Mit ganz wenigen Ausnahmen sind für eine Waldhexe so gut wie alle Gäste unerwünscht, unabhängig davon, ob diese einen komplizierteren Trank, eine üble Verwünschung oder ein geheimes Rezept zu erhalten versuchen. Was würdest du dazu sagen, lieber Leser, würde jeder, der bei dir anklopft, etwas von dir wollen?  

[5] Es ist manchmal angebracht, einen Namen einfach zu vergessen. „Das Gedächtnis kann sowohl unser Freund wie auch unser größte Feind sein“, lautet ein weises Sprichwort.

 

http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099429.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099430.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099431.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099432.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099433.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099434.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099435.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099436.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099437.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099438.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099439.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099440.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099441.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099442.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099443.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099444.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099445.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099446.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099447.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099448.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099449.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099450.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099451.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099452.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099453.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099454.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099455.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099456.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099457.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099458.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099459.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099460.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099461.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099462.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1099463.png
0

Hörbuch

Über den Autor

ramona

Leser-Statistik
22

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

90474
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung