Beschreibung
Geht das Glück der anderen über dein eigenes?
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Said wirkte erstaunt, was ich ihm natürlich nicht verübeln konnte. Er blinzelte überrascht, wich ein Stück zurück. Er meinte: "Und du?"
Ich schüttelte den Kopf: "Ich mag ihn als Freund."
Said nickte: "Und er hat nicht vor dich mir irgendwie auszuspannen?"
Ich runzelte die Stirn: "Ich glaube nicht."
Said nickte langsam: "Sicher?"
Ich zuckte mit den Schultern: "Ich weiss es wirklich nicht. Aber ich glaube es nicht. Er hat jedenfalls nichts gesagt." Ich grinste leicht, jedoch verschwand dieses Grinsen wieder, sobald ich in Saids
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Gesicht sah. Er sah nicht sehr glücklich aus und ich meinte: "Du wirst es sehen wenn er das macht."
Said sah mich vorwurfsvoll an: "Ja! Natürlich werde ich es dann sehen, weil er irgendetwas über mich erzählt, dass du nicht wissen solltest."
Ich seufzte: "Egal was er sagt, du bleibst immernoch der gleiche. Ausser es gibt jetzt richtige Beweise dass du jemanden umgebracht hast, und du nicht daraus gelernt hast."
Said sah mich wieder vorwurfsvoll an, umarmte mich dann plötzlich: "Okay."
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Ich lächelte, legte meinen Kopf an seine Brust: "Schön."
Am Abend hatten meine Mutter und ich schon mit dem Essen angefangen, da Mr. Schwuchti noch in der Arbeit war. Geräuschvoll schlug die Türe hinter dem gerade hineinkommenden Francois. Meine Mutter fragte zuckersüss: "Ist etwas nicht in Ordnung, Schatz?"
Er liess seine Taschen vor die Treppe auf den Boden fallen: "Nichts ist in Ordnung! Der Chef hat gekündigt und nun wurde sein Nachfolger bekannt! Statt mir, wo ich doch solche Erfolge erziele,
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setzen sie so eine alte Schrulle an den Schreibtisch! Ich glaub's nicht!"
Meine Mutter stand auf, stellte sich hinter ihn und fuhr ihm über die Arme: "Oh, Schatz, du wirst schon noch befördert."
Er seufzte, legte seine Arme nach hinten um ihre Taille: "Danke, Ma Cherie. Du machst mir neue Hoffnung." Meine Mutter lächelte und schon ging die Schmuserei los. Ich seufzte, räusperte laut und ass weiter. Francois und meine Mutter setzten sich zu mir an den Tisch und wir assen zusammen. Meine Mutter fragte: "Wie läuft es bei dir in der Schule, Van?"
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Ich zuckte mit den Schultern: "Gut."
Meine Mutter nun, mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht: "Und, hast du schon viele neue Freunde?"
Ich hob dem Kopf und sah sie warnend an, meinte dann leise: "Ich habe genug." Nun stellte ich meinen Teller weg und ging schweigend hoch. Meine Mutter rief mir nach: "Irgendwann wirst du mir davon erzählen! Du wirst schon sehen!"
Ich lachte: "Wer's glaubt!"
Oben in meinem Zimmer schaltete ich meinen PC an und schrieb: Bist du da?
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Amy: Ja. Und du?
Ich: Nein, eigentlich nicht. Wie läuft es bei euch?
Amy: Gut, gut.
Ich: Was hast du gemacht?
Amy: Ich war bei Natascha.
Ich: WIESO?
Amy: Wir haben wieder für das Projekt gearbeitet.
Ich: Dauert das so lange?
Amy: Okay, nein. Wir haben uns einfach so getroffen.
Ich: Wieso?
Amy: Ich finde sie irgendwie nett...
Ich: Sie?
Amy: Ja. Seit sie mit Fabian
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zusammen ist...
Ich war überrascht. Dass es bei ihm so schnell ging. Okay bei mir auch, ich durfte ihn nicht verklagen, aber.... Es schmerzte mich trotzdem, da er immer davon geredet hatte dass er mich liebe und mich nie vergessen würde. Das hatte er nun wohl doch getan...
Ich schrieb: Sie ist also mit Fabian zusammen.
Amy: Ja.
Ich seufzte: War ja klar.
Amy: Ihm tut es wirklich leid.
Ich: Was denn?
Amy: Dass er dich so schnell ersetzt. Aber er mag sie wirklich sehr.
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Ich: Schon gut. Ich habe ihn ja auch ersetzt.
Amy: Ja.
Ich: Du hättest jetzt schreiben sollen: Ach, Süsse. Er macht damit den viel grösseren Fehler.
Amy: Wieso?
Ich: Wir sind Freundinnen. So etwas hätte ich auch geschrieben.
Amy: Du hast dich verändert, weisst du.
Ich: Was?
Amy: Du bist nicht mehr so wie früher.
Ich: Du auch nicht.
Amy: Doch, eigentlich schon.
Ich: Nein, du hängst mit Natascha
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ab.
Amy: Schon klar, du hast etwas gegen sie weil sie deinen ExFreund datet.
Ich: Nicht nur das. Früher hast du dir geschworen dich nie mit solchen abzugeben.
Amy: Früher, ja. Du hast geschworen dich nie mit einem Franzosen zu treffen.
Ich seufzte, mir rollte eine Träne die Wange hinab. Nun schrieb Amy: Es tut mir leid, Süsse. Aber ich glaube wir sind nicht mehr so dicke.
Ich nickte, obwohl sie es nicht sehen konnte: Dann. Viel Glück für die Zukunft.
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Amy: Dir auch. Bye
Ich: Bye. Ich seufzte, schaltete den PC aus und legte mich auf das Bett. Nun rollten mir die Tränen in Strömen die Wangen hinunter und ich schluchzte laut. Nun hatte ich Amy verloren. Nur wegen Francois...