Sie schloss die Augen und sah ihn ganz genau vor sich. Das glatte, braune Haar, das ihm widerspänstig in die Stirn fiel, und die dunklen, blauen Augen, die sie immer voller jungenhafter Liebe und Verlangen ansahen. Seine großen Hände, seine breiten Schultern.Â
Zögernd hob sie die Hand, die sie eben noch auf ihr wild schlagendes Herz gepresst hatte, und strich langsam die Linie von ihrem Nabel bis zu dem Tal zwischen ihren Brüsten entlang. Von den Gedanken an ihn übersensibilisiert, jagten ihre eigenen Fingerspitzen kleine Schauer über ihren Körper. Sie strich in enger werdenden Kreisen um ihre Brust herum und spürte, wie ihre Nippel immer härter wurden. Leicht zog sie daran und stellte sich vor, dass er es sei, der sie berührte. Sie unterdrückte ein leises Stöhnen. Spielerisch, als wäre es nur ein Lufthauch streichelte sie über ihren Bauch und fragte sich, was er wohl dabei denken würde. Sie wollte seinen heißen Atem spüren, seine Zunge und seine Finger, wie sie sie liebkosten.
Ihre Hand glitt tiefer und instinktiv spreizte sie die Beine. Wenn er nur hier wäre...
Wie ertappt, legte sie sich im Bett schnell wieder gerade und zog die Decke bis ans Kinn, obwohl es dafür eigentlich viel zu heiß draußen war. Sie starrte in die Dunkelheit ohne etwas zu sehen und schalt sich eine Närrin. Nur einige Wochen von ihm getrennt und schon benahm sie sich wie ein pubertierendes 16-Jährige und spielte in sehnsuchtvollen, verliebten Fantasien von ihm mit sich herum. Sie kam sich schäbig vor. Immer hatte sie sich für eine selbstbewusste, unabhängige Frau des 21. Jahrhunderts gehalten und dann kam er und nahm sie völlig gefangen. Sie war ihm ausgeliefert.
Trotzig drehte sie sich auf die Seite und beschloss zu schlafen, die Feuchtigkeit und das unbefriedigtende Gefühl zwischen den glühenden Schenkeln mit aller Macht ignorierend.