Beschreibung
Ein Traum, den ich vor einiger Zeit hatte. Nach dem Aufstehen packte mich der Drang ihn aufzuschreiben.
Es war einmal ein Planet, der in den himmelblauen Sphären schwebte. Es war ein kleiner Planet, mit nur wenigen Schritten hatte man einmal darüber laufen können. Er war lediglich von Gras bedeckt und es war ruhig. Und das mochte er. Nun, wer „Er“ war? Er war der Bewohner dieses Planeten. Welcher Rasse er angehörte, ob er gut oder böse war, woher er möglicherweise kam, all das wusste er nicht. Es war ihm auch egal. Er hatte seinen Planeten, er war alleine, er war glücklich. Für ihn gab es nichts Schöneres als die permanente Ruhe.
Doch eines Tages sollte sich alles ändern. Plötzlich schossen Bäume aus dem Boden, aus der Erde sprudelte Wasser, bahnte sich seinen Weg in Form eines Flusses um seinen Planeten. Es wurde enger, aber er kam damit klar. Es war Natur. Doch dann erschienen Menschen auf seinem Planeten. Sie kamen nicht von irgendwo angereist. Sie waren einfach plötzlich da.
Sie begannen die Bäume zu fällen, das Holz zu verarbeiten und sich daraus Hütten zu bauen . Sie wollten doch tatsächlich auf seinem kleinen Planeten sesshaft werden ! Das gefiel ihm überhaupt nicht. Doch er konnte nichts dagegen tun. Er war einfach nur er. Und so wurde es immer enger und enger auf seinem Planeten. Er fühlte sich bedrängt, als würde man ihm die Luft zum Atmen nehmen und dann dieser Lärm ! Die Menschen sprachen, lachten, sangen, feierten Feste. Sie führten laute Arbeiten durch und stritten auch. Und sie ließen ihn nicht in Ruhe. Immer und immer wieder sprachen sie ihn an, bedrängten ihn nur noch mehr.
Er wollte doch nur seine Ruhe.
Aber um eben jene war es geschehen. Sein Planet war voll. Häuser, Flüsse, Wälder, Menschen. Und er. Er hatte das Gefühl, jeden Moment zu ersticken, so dicht war alles beieinander. Er fürchtete sogar, dass man seine Gedanken hören könne, wenn er sie nur dachte. So eng war es auf diesem Planeten. Er wünschte sich nichts sehnlicher als seine Heimat wieder in ihrem Urzustand zu genießen.
Doch die Zeit verging, es wurde nicht besser.
Erst, als er die Hoffnung schon beinahe aufgegeben hatte, erwachte er eines Morgens und konnte seinen Augen nicht trauen: Der Planet – sein Planet – war leer. Keine Bäume, keine Flüsse, keine Häuser und vorallem keine Menschen. Nur die große, grüne Wiese auf dem kleinen Planeten in der himmelblauen Sphäre. Stille. Nur er. So liebte er es. Er freute sich aufrichtig darüber seinen Planeten wieder für sich zu haben, die nächsten Tage sollten die Schönsten seit langem sein.
Ein paar Tage später als er wieder über seinen kleinen Planeten lief war ihm, als würde ihn etwas in den Fuß stechen. Ein aufmerksamer Blick nach unten machte die Quelle dieses Gefühls ausfindig: Der Sprössling eines Baumes. Und ihm war, als würde er in der Ferne wieder das Plätschern eines Baches vernehmen…