Hans und Gretel
Hans und Gretel, diese beiden,
konnte wirklich niemand leiden.
Weil sie böse Streiche trieben,
gelang es niemand sie zu lieben.
Aber irgendwann ist da mal Schluss!
Die Eltern fassten den Beschluss,
sie in den Wald zu hetzen,
um dem Ganzen endlich ein Ende zu setzen.
Da haben Hans und Gretel dumm geguckt,
gewimmert, geflennt, und geschluchzt.
Wie sie sich vorm dunklen Wald doch scheuten!
Der Uhu sang, die Wölfe heulten.
„Schau Gretel, ist dort nicht?
Ein Haus! Dort brennt noch Licht!“
„Ein Haus! Aus Pfefferkuchen! Toll!“
Sie hauten sich den Magen voll.
Ihren Verstand hatten sie wohl gänzlich vergessen
Ein Riesenloch hatten sie in die Wand gefressen.
Und aus diesem Loch, schaute eine Hexe raus.
Sie lockte die Kinder ins Pfefferkuchenhaus.
Sie stellte sich gar freundlich -
doch die Kinder welche Not!
Sie nahm die Axt und „rumms“
schlug beide mausetot!
Tja, so unerwartet kann einen das Schicksal aus dem Leben kicken!
Aber was sollte die Hexe tun? Sie musste doch das Loch mit etwas flicken.
Die Zeitung schrieb von Orkanen und Regen!
Ein kaputtes Haus ist da kein Segen.
Die Toten wurden durch den Fleischwolf gedreht
Der Matsch aufs Backblech schön ausgelegt.
Menschenskinder, was hattet ihr am Haus zu suchen?
Aus Hans wurde ein Brot. Und aus Gretel? Ein Kuchen.
(c) Florian Schreiter, 8.Mai 2013