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Elisabeth und Max
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Ich war noch ganz klein, da schenkte mir meine Patentante ihre Puppe Elisabeth. Auf der Flucht 1920 war ihre alte Puppe verloren gegangen und so bekam sie mit 16 Jahren diese Babypuppe, die bei ihr saß, bis ich 3 Jahre alt war. Da bekam ich sie zu Weihnachten und sie begleitete mich von da an  überall hin. Obwohl ich noch die Schildkrötpuppe Angeline meiner Mutter und Omas Baby Mäxchen – strohgefüllt - bekam, war Elisabeth mir die liebste Begleitung, weil der Stoffkörper so schön weich war. Doch natürlich kam auch Mäxchen immer mit in den Puppenwagen, ich wollte ja eine gute Puppenmutter sein, währen die kleine Madame immer auf meinem Klappbett neben den
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Büchern, natürlich auf einem weichen Kissen saß. Sie wurde zwar auch in die Spiele mit einbezogen, aber sie war eben steif und nicht schmusig.
Mit 14 Jahren kam ich ins Internat. Wegen der Packerei nach Zettel vergaß ich meine Puppe einzupacken und vermisste sie fortan sehr. Hätte mich nicht gestört, wenn die Anderen mich deswegen veräppelt hätten. So nahm ich mir vor, sie unbedingt beim ersten Besuch zu Hause (Sommerferien) einzupacken.
Wie groß war mein Kummer, als ich dann sah, was zwischenzeitlich passiert war.
Meine Mutter hatte eiskalt alle meine Spielsachen, (mein Puppenhaus, vom Großvater geschreinert, Puppenwagen, die meisten Mädchenbücher, Puppenkleidung) an ein kleines Nachbarkind verschenkt. „Was willst
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du denn noch damit? Aus dem Alter bist du raus!“ Peng
Auf meinem Schrankbett saß nur noch die  Puppe Angeline.
Elisabeth war weg! Mäxchen war weg! Ich heulte wie ein kleines Kind, konnte auch nicht beim Nachbarn mir die Puppen oder wenigstens Elisabeth wieder holen, denn die waren 4 Wochen vorher weggezogen.
Egal, was dann auch an Puppen mir begegnete, ich suchte immer meine Elisabeth, (Schildkröt - Baby Schlenkerle Blondköpfchen, 49 cm groß, wie ich heute weiß). Ich hatte für sie gestrickt, gehäkelt, genäht…alles weg.
Als ich meine Tochter bekam und sie die erste Puppe erhielt, fiel mir alles wieder ein. Sie bekam ein Schildkröt - Schlummerle, das ich auch noch habe.
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Nun muss ich einen großen Zeitsprung machen, nämlich ins Internet zu Facebook. Wie das so geht, sucht man nach Spuren der Vergangenheit, wenn man im Krankenhaus oder zur Kur ist und viel Zeit hat. So traf ich auf Kindheitsfreunde und Nachbarskinder.
Ja, Ihr wisst schon, was jetzt kommt. Genau die kleine Christine von damals fand ich wieder. Sie hat nie geheiratet, lebt heute noch in dem Haus der Eltern, in das sie damals zogen.
Und natürlich hatte sie auf dem Dachboden, wohlverpackt noch ihre Puppen und damit auch meine.
Sofort bot sie mir an, mir diese zu schicken, was ich total gerührt annahm.
Und dann saßen sie vor mir und die Kindheit holte mich ein. Zum Glück sind es dann nur die schönen Momente.
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Sie hatten zwar neue Kleidung an, doch eine Mütze und ein Jäckchen aus meiner Strickstube sind noch dabei.
Elisabeth und Mäxchen sitzen nun immer in einem der Sessel meiner Tante, die diese von ihrer Mutter erbte, und die ich an meine Kinder weiter gab.
Meiner jüngerer Enkel (10) war ganz angetan von der Geschichte, die er miterlebte und meinte: „Wenn ich eine Tochter bekomme, wird sie deine Elisabeth lieben. Ich erzähle ihr dann alles, was Elisabeth und Max wohl schon erlebt haben.“
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Text und Fotos Flora von Bistram
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