Beschreibung
Wiedergabe einer von dritter Seite erhaltenen Belehrung über das Thema: "Wie sollte man nicht Golf spielen."
Wie \"geht\" GOLF...?
Ein Mensch, sofern er von Kultur,
vom Plebs hält sichere Distanz,
treibt Sport in Weiß ganz nobel nur,
und gibt so der Gesellschaft Glanz.
Wer wird sich schon mit Fäusten hämmern
und ringend auf die Matte geh´n,
statt sich beim Tageslichte Dämmern,
im Club ein „Doppel“ anzuseh´n.
Wer schiebt sich wohl durch das Getümmel
beim Moto Cross gar mit Genuß,
wo schließlich irgend so ein Lümmel
am Ende ja gewinnen muß.
Mitnichten pflegt ein Mensch voll Würde
von dieser etwas zu verlier´n,
schleppt er das „Groß“ – was eine Bürde –
um es selbst elegant zu „fier´n“.
Ja, man beachtet feine „Riten“,
„Noblesse oblige“ stets – selbst intern.
So pflegen es ja auch die Briten
und halten sich vom „Cockney“ fern.
So ist auch Golf nun, hierzulande,
ein Novum nicht mehr – offenbar.
Man spielt im Grase und im Sande,
fährt auch spazier´n im „Caddie-Car“.
Ich bin kein Sportsmann – nie gewesen –
doch halte ich stets Regeln ein.
Was ich vom Golf weiß – nur gelesen –
ich müßte daher schweigsam sein.
Mich tat das alles sehr verwirren,
mit „Handicaps“ und „Bunker“ gar;
die „Pucks“ und „Tee´s“ – grad zum Verirren –
so manches ist mir noch nicht klar.
Geruhsam scheint mir doch das Wandeln,
ganz unbeschwert durch die Natur,
wenn keine Mopeds sie verschandeln,
nicht mal ein Pferd darf in die Flur.
Denn wer vom Rosse prügelt munter,
spielt „Polo“, hat man mir gesagt;
Britanniens Kronprinz fliegt oft runter,
was „Majestät“ nicht sehr behagt.
Ich stand einst unterm Bahnhofsdache
hoffte, daß der Zug bald fährt,
traf einen Herrn – der war „vom Fache“,
der hat die Sache mir erklärt.
In USA – so sprach er leise,
ward´ mal ein Trainer engagiert.
Sein Schüler, ganz gewiß nicht weise,
der war „auf Chaos“ programmiert.
Er schlug den Ball nicht wie es Sitte,
dort zu dem kleinen Fähnchen hin.
Er drosch ihn bis zur Straßenmitte,
dort einem Radler an das Kinn.
Erschreckt – und wie vom Schlag getroffen –
verriß der darauf sein Gefährt.
Ein jeder meint´, der ist besoffen,
wie er die Fahrbahn überquert?
Ein alter Herr mit weißem Barte
und Haupthaar – gleichfalls so meliert,
am „Zebrastreifen“ arglos harrte,
den hat der Radler „einkassiert“.
Nun lagen beide ganz benommen
und schauten sich bedeppert an;
ein LKW – man sah ihn kommen –
der Fahrer bremste, was kam dann?
Was Luftdruckbremsen so am Ende
nicht schafften, weil der „Speed zu high“,
das brachte eine Rechtskehrtwende,
sonst wären beide jetzt wohl Brei.
Jedoch der Truck, der abgebogen,
wo keine Spur ihm reserviert,
fuhr in ein Hochhaus – ungelogen –
hat alle Pfeiler abrasiert.
Als Folgen waren zu beklagen,
ein Haus, das plötzlich doch sehr klein,
vom LKW, da war zu sagen,
daß nur sein Fahrer heil allein.
Das Haus, zum Glück noch niemand drinnen,
stand nicht mehr lotrecht – ist ja klar;
der Fahrer fluchte – wie von Sinnen,
was wohl durchaus verständlich war.
Die Zigarette, die er rauchte,
die flog von selbst, wie es erschien,
und dahin, wo kein Mensch sie brauchte,
in ausgelaufenes Benzin.
Die Wirkung – unschwer zu erahnen –
ein Feuerball, gewaltiglich,
worauf der Schüler arglos fragte:
„Das war am Ende doch nicht ich?“
Der Trainer, eisern im Gemüte,
entgegnete, dezent gereizt:
„Sie haben, Mensch, Sie trübe Tüte,
den kleinen Finger abgespreizt.
Beim Abschlag bleibt die Hand geschlossen,
sonst geht´s daneben – wie Sie seh´n.
Das kommt von Ihren dummen Possen;
wenn ich mir anschau´, wie Sie steh´n.“
Ich glaube viel, was man berichtet,
der Mann, er wirkt´ seriös auf mich.
Doch hat er hier nicht was „erdichtet“,
drum frag´ ich, lieber Leser, Dich.