Beschreibung
In dieser Geschichte trifft ein sehr egoistischer und ein unerschreckbarer Mann auf den Tod der ihn holen will, aber lest selber.
Wünsche euch viel Spaß.
Es begab sich vor vielen Jahren, dass ein egoistischer und unerschreckbarer Mann sich auf den Weg machte in die Gaststube. Er wollte dort wieder einmal von seinen Erlebnissen erzählen und vor den anderen prahlen, doch in Wirklichkeit war er das Gelächter der Stadt. Als er so den Waldweg entlang ging kam er an einer Stelle vorüber, die unter den Bewohnern der Stadt als "Teufelsplatz" bekannt war, denn hier sollte der Teufel seinen Eingang in die Hölle haben. In der Nacht wird dieser Platz gemieden, denn keiner will riskieren, vom Satan geholt zu werden.
Der unerschreckbare Mann wollte es aber jetzt genau wissen und zweigte vom Weg ab um auf den Platz zu gehen. Die Nacht war dunkel, man sah kaum die Hand vor Augen trotz des Vollmondes, denn das Licht konnte nicht durch die Bäume dringen. Als er auf dem Platz ankam, war alles ruhig, man hörte nur die Eulen schreien und manchmal ein Rascheln in den Büschen. Der Unerschrockene stellte sich inmitten des Platzes und schrie: "Auf Teufel komm raus, ich will dich jetzt sehen!". Dies tat er drei Mal doch es rührte sich nichts. Als er gehen wollte, schrie ihm ein alter Mann vom Platz hinterher: "Ach junger Bursche komm bitte zurück und hilf mir, ich bin alt und schwach." Der Mann drehte sich um und tatsächlich stand da ein alter Mann mitten auf dem Platz. Der Unerschrockene ging zurück und fragte den Mann, was er denn um diese gottlose Zeit hier draußen mache. Der Mann antwortete: "Ich bin auf der Suche nach dem Tod! Es steht in meinem Büchlein geschrieben und daher suche ich danach. Willst du mir helfen?" Da der Mann niemals erschrak sprach er zum Greis: "Du brauchst nicht mehr zu suchen, zu dir kommt der Schwarze schon von selbst." Der Greis setzte ein Grinsen auf und fragt den Mann:"Hast du einmal in deinem Leben etwas Gutes getan, so sei dir diese Sünde jetzt verziehen, wenn nicht, dann ist es nun mit dir vorbei!" Der Mann fing laut an zu lachen und fragte den Greis mit einem spöttischen Unterton:"Willst du mir jetzt Angst machen, du als armer Greis, ich habe schon ganz andere Sachen erlebt!". Der Greis trat zu ihm vor und sprach mit leiser Stimme: "Nun denn, dann sei es jetzt vorbei mit dir." Der Alte holte eine Fidel aus dem Rucksack, den er bei sich trug und fing an zu spielen. Der Unerschrockene musste tanzen und konnte nicht mehr aufhören. Jetzt kam sogar bei ihm die Angst hoch und bat ihn aufzhören, doch der Mann sang nur mit lauter und voller Stimme:"Hör den Ton, hör den Ton, das ist der gerechte Lohn!" Der Mann musste ihm tanzend bis in den Wald hinein folgen.
Am nächsten Tag fand man dann die Leiche des "Unerschrockenen" auf dem Teufelsplatz, mit einem verzerrten Gesicht. Man erzählte sich, dass es anscheinend so verzerrt gewesen sei vor lauter Angst, dass einem der pure Anblick, die Gänsehaut über den Rücken laufen ließ.