Meine Geburt
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Alles dunkel. Mit einem Mal bin ich geblendet. Da, ein Mund, wie eine Rosette, die sich bewegt, verkrampft, sich einzieht, wobei es dunkel wird, dann öffnet sich ein klitzekleiner Spalt, es dringt blendendes Licht herein, verschwindet wieder und dann erneut Helligkeit undsoweiter.
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Ein bärtiger, zorniger Mann steht hinter mir und gibt mir immer wieder einen Tritt und schreit: da raus, du Balg!
Muss das sein, erwidere ich.
Ja, was glaubst du denn?
Na, ich weiß nicht.
Raus damit, du Balg.
Aber, gibt es keine andere Möglichkeit? Das Licht, das da hereindringt von draußen, blendet mich so sehr. Ich mag es gar nicht.
Dir bleibt keine andere Wahl, was glaubst du denn?
Na, ich weiß nicht.
Horch mal kleiner, ich bin Adam, dein Erzeuger, du bist auf meiner Wurstschüssel hierhergespült worden, jetzt ist dein Schicksal besiegelt: leben.
Ich weiß überhaupt nicht, ob ich leben will? Und das Licht blendet so sehr.
Adam, die Hände in die Taille gestemmt, lacht auf und schreit.
Raus damit, du Balg! Wieder gibt er mir einen Arschtritt und ich rutsche wieder ein Stückchen näher an diese eklige Rosette und dieses blendende Licht heran.
Mit Händen und Füßen wehre ich mich. Doch dieser Adam, der sich mein Erzeuger nennt, tritt immer wieder furchtbar zu.
Wenn ich jetzt da raus muss, drohe ich Adam, werde ich sehr, sehr wütend auf ihn sein.
Er lacht nur.
Ein Balg, der mir droht, das ist mir noch nicht untergekommen.
Und schlägt noch wilder und härter zu.
Plupp macht es, ich werde aus dem Rohr, der Rosette gezogen und falle in irgendwelche Hände. Ich bin geboren.
Bis heute habe ich dem Adam dieses Geborensein nicht verziehen. Noch immer hat sich nichts verändert. Ich weiß nicht, ob ich leben soll und das Licht hier draußen im Leben blendet mich ständig.
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