Einleitung
Pünktlich zum Wochenende habe ich dieses Büchlein im groben fertig gehabt, entstanden ist die Idee, nachdem ich eine Nachricht meiner Freundin hier einem Forum bekam, die mir stöhnend mitteilte %u2026
Noch 5 Stunden, dann ist Wochenende!
%u2026 ich wollte ihr darauf hin, in der Nachricht antworten, dass dies doch gar nicht mehr lange ist und nach den ersten Zeile, kam %u2026
Blong
%u2026 eine Idee für ein Büchel ich dachte ich widme ihr dieses, als Entschädigung für die Horror-Woche die
sie hinter sich hat und als Einleitung zum Wochenende.
Keine Ahnung ob ihr Büroalltag so abläuft, dazu kenne ich sie zu wenig, aber ich habe einfach mal eine Situation aus meinem Arbeitsleben genommen, die so ähnlich war. Von daher ist es nicht so abwegig.
Ich hoffe ihr habt so viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben hatte und ich konnte euch ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.
LG eure Miss Pelled
Ich widme dieses Büchlein …
einer Freundin,
die eine Horror-Woche hinter sich gebracht hat,
wie wir sie alle schon mal kennen.
Aber zum Glück nicht ständig erleben.
Außerdem möchte ich …
euch allen damit ein
wunderschönes erholsames Wochenende wünschen.
© Cover und Bilder bei der Autorin
© auf Texte bei der Autorin
Die Namen und Orte der Handlung sind frei erfunden,
Übereinstimmungen sind nicht
beabsichtigt und purer Zufall
Ach Engelchen, es sind doch nur noch 5 Stunden bis du Feierabend hast. Dann hast du es geschafft, es ist Wochenende“, sagte ich zu Anne-Marie. Die es nach der langen anstrengenden Woche kaum erwarten konnte, Feierabend zu machen.
Der Wurm war in dieser Woche drin, ihrer ersten langen Arbeitswoche nach einer Woche erholsamen und entspannten Urlaubs. Aber so waren sie immer, die ersten Tage nach der Entspannung, bis man sich wieder an den Trott gewöhnte.
Anne-Marie hatte es aber auch diese Woche schwer. Erst bekam es ihr Liebling, das kleine Kuschelknäuel, mit
dem Bäuchlein - Durchfall und Erbrechen plagten den Vierbeiner. Das hieß zusätzlichen Stress, zum Tierarzt mit ihm. Vor allem Saubermachen ohne Ende, überall hatte der sonst brave Kuno seine Spuren hinterlassen, durch Erbrechen und weil er es nicht mehr halten konnte, da er auch noch
Durchfall dazu bekam. Na ja, und wie es die Vierbeiner halt lieben, nicht etwa da, wo man es gut wegmachen konnte, nein, mitten auf den schönen neuen Teppich.
Dann fing auch noch ihr Rücken an zu nerven, nein diese Rückenschmerzen, die sie vom vielen Sitzen im Büro immer bekam, waren die Hölle. Es wurde Zeit, dass das Wochenende kam.
So sagte sie zu mir stöhnend und voller Panik.
„Oh man Tinchen, es ist doch erst 10 Uhr und noch so lange bis Feierabend, noch ganze 5 Stunden bis zum Wochenende. Ich glaube ich schaffe das nicht mehr“, völlig geknickt sah sie aus.
***
Ich versuchte sie aufzubauen, indem ich sie darauf hinwies, dass es doch nicht mehr lange
sei. Aber irgendwie wollte sie es mir nicht glauben, deshalb dachte ich mir: Du schreibst ihr jetzt dieses Büchlein, damit sie es schwarz auf weiß nachlesen kann. Sie musste doch gar nicht mehr lange arbeiten … ich verstand gar nicht, was sie hatte.
Wir unterhielten uns nach dieser Feststellung noch ganze zehn Minuten. In denen wir, ach so sehr, über unseren Job und unsere Arbeit jammerten. Ihr müsst wissen, das musste man manchmal tun, um einfach Druck abzubauen, damit man wieder mit Freude an die Arbeit zu gehen konnte, bei Anne-Marie und mir half das immer. Dann gingen wir zurück
in unsere Büros.
Mit Entsetzen stellten sie dann fest, kein Kaffee mehr da, also zog Anne-Marie los, um Kaffee zu kochen. Unterwegs zur Kaffeeküche traf sie erst Inge, unsere Sekretärin, die ihr erzählen musste, dass ihre Tochter gerade angerufen hätte und sie bat ihre Mutter, fürs Wochenende
mit in die Eifel zu kommen. Sie war so glücklich, sagte sie ihrer Kollegin, dass sie die ganze Welt umarmen könnte. Anne-Marie könne sich gar nicht vorstellen, wie sehr sie sich auf ihre Enkelin freute und die Tochter und ihren Schwiegersohn. Gleich, wenn sie nach Hause käme, würde sie den Lieblingskuchen der Drei backen. Gegen 19 Uhr hole man sie dann ab. Fast neun Minuten unterhielten sich die beiden Frauen.
Weiter auf den Weg zur Kaffeeküche, traf sie Fräulein Brettschneider, die Reinigungskraft. Wie immer erzählte diese von ihrem Kummer hier in den
Büros, wie schmutzig die Angestellten des Oberlandesgerichtes zu Schwanderloch, dies immer verlassen würde. Flüsterte ihr Anne-Marie sogar zu.
„Stellen sie sich mal vor, Frau Güter. Im Büro vom Mayer habe ich unterm Schreibtisch, sogar ein Kondom gefunden, sogar einen gebrauchten. Wissen sie, wie eklig das war?“
Entsetzt und mit angewiderter Mine, schaute sie die Kollegin an.
„Das ist nicht ihr Ernst, oder Kollegin? Dieser Schürzenjäger kann der nicht mal …“, Anne-Marie winkte ab, sie sagte da lieber nichts dazu, weil sie nicht gern schlecht über Kollegen sprach, klar lästerte man gern mal, aber so was. Nein. Aber widerlich war das schon, was ihr da Fräulein Brettschneider erzählte. Ganze zwölf Minuten sprachen die beiden Frauen über die Unordnung in den Büros und natürlich wurde auch etwas gelästert, vor allem viel gelacht.
Weiter ging Anna-Marie in Richtung Kaffeeküche und wollte diese natürlich
jetzt zügig erreichen, schließlich war ihr bewusst, dass sie hier zum Arbeiten war und nicht zum Quatschen, aber manchmal musste man, um das Arbeitsklima halt gut zu gestalten, ein offenes Ohr für die Kollegen haben.
In der Kaffeeküche angekommen, könnte sie sich schon wieder aufregen, der letzte Benutzer der Kaffeemaschine ließ wieder einmal die schmutzige Filtertüte in der Maschine, wie immer war auch kein Kaffee mehr da. Ach verdammt, wieso in Gottes Namen musste eigentlich immer sie Kaffee kochen, immer war der Kaffee alle, wenn sie sich welchen holen wollte. Also öffnete sie die Tür des Hängeschrankes, um die Filtertüten herauszuholen, nach dem sie die benutzte entsorgt hatte.
Bingo, schoss der nächste Gedanke durch ihren Kopf, wie immer die Tüten alle. Verdammt, wo hatten die Kollegen
nur die neue Packung hin geräumt? Sie brachte doch gestern extra eine mit, die werden doch … doch, das war es wohl, so ging Anne-Marie, obwohl sie es im Rücken hatte und jeder Schritt schmerzte, nach reichlich vier Minuten eine Etage nach oben, in die andere Kaffeeküche,
in die der Verwaltung.
Klar, den waren wieder einmal die Tüten ausgegangen und hatten sich unsere geholt, diese kleinen Diebe. Sie erkannte ihre Tüten wieder, diese war ein Werbegeschenk von Melitta und hatte eine große Rose vorn drauf, die gab es nirgends zu kaufen. Sie bekam sie zu ihrer neuen Kaffeemaschine. Sie nahm einige Tüten heraus, legte die losen Tüten in deren Schrank. Na klar, sie war doch nicht so gemein und nahm alle mit, ohne Tüten keinen Kaffee, die Kollegen sollten doch nicht leiden. Machte sich wieder auf den Weg nach unten, ganze acht Minuten dauerte es, bis sie wieder
in der Kaffeeküche ihrer Etage ankam. Auf Grund der Tatsache, dass sie nicht wirklich schnell laufen konnte. Dort angekommen steckte sie die Tüte in den Filter, griff nach der Kaffeedose und schüttelte den Kopf. Die war leer. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Nur gut, dass Anne-Marie stets in ihrem Büro, im
Schreibtisch, ein Päckchen für den Notfall deponierte. Dazu brauchte sie weitere zwei Minuten.
Also zurück ins Büro, kaum hatte sie die Küche verlassen, rief es hinter ihr her.
„Na schöne Frau, noch bei der Arbeit“, Strahlemann und Büro-Casanova Meyer, kam hinter ihr her im schnellen Schritt, aus Richtung des Fahrstuhls, den Mantel über die Schulter geworfen.
„Na schon ausgeschlafen?“ Anna-Marie konnte sich diese Frage nicht verkneifen, so frisch rasiert und munter war es keine Stunde her, dass dieser aufgestanden war.
„Ja klar, ist spät geworden gestern,
deshalb komme ich heute etwas später, der Chef weiß Bescheid. Na, dann werde ich mal etwas arbeiten gehen“, schon war er an ihr vorbeigerauscht und verschwand in seinem Büro.
Klar, der ging arbeiten, toller Witz, der wusste doch gar nicht, was dass ist. Wut stieg in ihr hoch, weil sie oft dessen Arbeit mitmachen musste, da dieser einfach seine Arbeit nicht schaffte. Fassungslos sah sie diesen hinterher. Erst jetzt wurde Anne-Marie bewusst, dass er schöne Frau gesagt hatte. Sollte das ein Witz auf ihre Kosten sein, sie war ja nun mal gar nicht sein Typ, viel zu klein für ihre Breite, dass was man vertikal benachteiligt nennt, und auch nicht mehr ganz jung. Kopfschüttelnd humpelte sie weiter, in Richtung ihres Büros.
Ging an ihren Schreibtisch, holte das
Päckchen Kaffee und lief zurück in die Kaffeeküche. Schlau, wie sie nun einmal war, nahm sie auch gleich ihre vier schmutzigen Tassen mit. Als sie an meiner Bürotür vorbeilief, rief ich ihr hinterher.
„Annchen, warte mal. Der Kronmaier hat dich gesucht, er bittet dich, sobald du zurück bist, bei ihm vorbeizukommen. Ich hab ihm gesagt
du wärst im Archiv“, richtete ich ihr Grüße von unserem Oberguru aus, dem Abteilungsleiter für Erbrecht. Stöhnend sah sie mich an, das war wirklich nicht ihre Woche, jetzt musste sie auch noch zum Chef. Was hatte sie nur wieder ausgefressen, sie war sich gar keiner Schuld bewusst. Erst einmal schob sie den Gedanken zur Seite, ohne Kaffee würde sie nicht zu ihm hochgehen, das hielt sie nicht aus.
„Ja mach ich dann gleich, aber erst koche ich Kaffee“, gab sie mir zu verstehen, dass sie nicht gleich springen würde, wenn der Chef sie rief.
Weiter ging’s zurück in die
Kaffeeküchen, ich war natürlich frech, habe ihr meine schmutzige Tasse auch noch in die Hand gedrückt, aber wir beiden machten sowieso immer den Abwasch, von daher war das nichts, wo man ein schlechtes Gewissen haben musste. Nur die anderen Kollegen stellten ihr schmutziges Geschirr immer nur ab, aber keiner wusch es
dann.
Das hat wieder ganze acht Minuten gedauert, endlich nun öffnete sie die Tür zur Kaffeeküche und machte sich daran, das Päckchen mit dem Kaffee zu öffnen. Oh nein, was war das, wie so oft riss natürlich die Tüte viel zu weit und der halbe Kaffee landete auf dem Boden. Genervt völlig von der Rolle, könnte Anne-Marie anfangen zu schreien und zu toben, am liebsten würde sie sich - wenn es denn ginge - vor Wut auf den Boden schmeißen und mit Armen und Beinen auf diesen einschlagen. Natürlich machte sie das nicht, sie schüttete den Kaffee in die Dose, holte sich aus der
Abstellkammer erst einmal einen Handfeger, eine Schaufel und einen Kehrbesen. Ordentlich, wie sie nun mal war, macht sie den Dreck, den sie machte, auch wieder weg. Also fünf Zimmer in Richtung Büro, gereizt bis zum Abwinken, weil heute wieder einmal der Wurm drinnen war, holte sie sich die besagten
Gegenstände. Dauer circa fünf Minuten. Kehrte zurück in die Küche, um die Sauerei zu beseitigen, säuberte den Boden und die Anrichte vom Kaffee, alles wieder zurück in die Abstellkammer, wieder waren fast dreizehn Minuten verflossen.
Jetzt musste sie sich aber beeilen, Kaffee kochen kann doch nicht so lange dauern. Den Kaffee in den Filter, eine Prise Salz drauf, dass Wasser dazu und anschalten.
'Gehe ich jetzt noch mal ins Büro?', fragte sich Anne-Marie. 'ach nein, ich gleich bleibe hier und wasch gleich mal das Geschirr und räume hier auf, dann muss Tinchen das nicht machen. So
spare ich mir den Weg einmal hin und zurück.' Also Wasser ins Becken und Spüli rein und abwaschen, dann Abtrocken und alles in die Schränke zurück gestellt. Ach super, die Maschine war auch schon durch.
Die Filtertüte, die gebrauchte, wurde natürlich
entsorgt. Ja klar, der Mülleimer lief auch schon wieder über. Deshalb wurde dieser geleert, in dem man ihn nahm und damit in die Abstellkammer humpelte, dort stand der große Sortierer, in den alle Abfallbehälter nach Sortierung natürlich entsorgt werden sollten.
Manchmal, so dachte unsere Heldin, war sie die Einzige, die das machte, niemals war der Müll sortiert. Schon ging sie ins Regal holte sich ein Paar Gummihandschuhe und begann den Müll ordentlich zu sortieren. Fertig damit kehrte sie zurück in die Kaffeeküche. Fazit, siebenundzwanzig Minuten wurden dazu benötigt, vergesst nicht abwaschen,
abtrocknen, wegräumen, der Weg hin und zurück zur Abstellkammer und das Müllsortieren, sie war also richtig schnell.
Endlich nun hatte sie Kaffee, lieb, wie sie nun mal war, kam sie zu mir gehumpelt und brachte mir sogar eine Tasse. Ich hatte nichts Besseres zu tun, als Danke zu sagen und die Frage
nachzusetzen.
„Was wollte denn der Chef von dir?“ Schlagartig, verlor meine Kollegin all ihre Farbe im Gesicht, das hatte sie über ihren Putz- und Kaffeekochwahn völlig vergessen.
„Schei…“, nein sie sprach das Wort nicht aus, sondern stellte ihre Tasse zu der Meinigen und verschwand, so schnell ihre Schmerzen das zuließen, aus meinem Büro, lief die zwei Etagen nach oben zum Büro des Chefs, fast zehn Minuten Fußmarsch, so hatte sie wieder fast dreizehn Minuten herumgebracht.
Angekommen im Büro des Abteilungsleiters für Erbrecht, begrüßte
sie die Sekretärin.
„Mahlzeit, Inge na wieder beruhigt?“ Die Angesprochene lächelte.
„Ja klar, aber aufgeregt bin ich immer noch und ganz hippelig. Aber dir scheint es ja schon wieder schlechter zu gehen. Macht dir dein
Rücken wieder so schlimme Probleme?“ Traurig, nickend antwortete Anne-Marie sofort.
„Ja, ist manche Tage schlimm. Sag mal, was will der Chef denn von mir, sorry ich hab das total vergessen. Hab unten die Kaffeeküche sauber gemacht, die sah wieder einmal aus“, versuchte sie zu erklären, wieso sie erst jetzt kommt.
„Ach ich glaube es ist nichts Schlimmes, musst nicht gleich Panik schieben“, damit stand Inge auf, ging ins Büro ihres Chefs, um gleich darauf zurückzukommen.
„Setz dich bitte, es dauert ein paar Minuten, er hat ein Gespräch auf der
Leitung, wenn er damit fertig ist, sagt er Bescheid“, damit setzte sie sich wieder hinter ihren Schreibtisch, die beiden Frauen unterhielten sich eine Weile, nach siebenundzwanzig Minuten, wurde sie zu ihrem Chef hineingebeten. So war wieder über eine halbe Stunde ins Land gegangen.
Nach einer ausführlichen Besprechung, von fast einer dreiviertel Stunde verließ Anne-Marie glücklich dessen Büro, ging wieder hinunter in ihre Etage, wollte sich den nunmehr kalten Kaffee in meinem Büro holen. Als sie dieses betrat, war ich natürlich gerade am Telefonieren, zuckte mit den Schultern, ihren Kaffee hatte ich natürlich mitgetrunken. Ich konnte doch nicht zulassen, dass dieses gute Nass verkommt. Also ging sie nochmals in die Kaffeeküche, um sich nun endlich ihren Kaffee zu holen. Auf einmal hörte man einen kurzen lauten Brüller.
Ihr Lautes, „Das kann doch nicht wahr sein, ich glaube mein Schwein pfeift“,
war glaube ich in allen Büros der Etage zu hören. Als Anne-Marie nämlich die Küche betrat, standen wie durch ein Wunder schon wieder zwölf leere und schmutzige Tassen in der Spüle und die Kaffeemaschine, war wieder einmal leer.
Sie ergab sich ihrem Schicksal, bestückte die
Kaffeemaschine neu, wusch ein zweites Mal ab und räumte das trockene Geschirr in den Schrank, damit fertig, füllte sie sich nun endlich ihre Tasse Kaffee und marschierte humpelnd, nach hinten in ihr Büro, fast fünfundzwanzig Minuten brauchte sie dazu, denn Frau Todor kam noch an die Tür schwatzen und sich bei Anna-Marie bedanken, dass sie Kaffee kochte und abwusch. Kaum, dass sie sich hinter ihren Schreibtisch saß, klingelte das Telefon, ihre Tochter war am Apparat.
„Hallo Mama, schön das man dich auch mal erwischt, bist wieder fleißig am Arbeiten, was. Ich versuche, seit
geschlagenen zweieinhalb Stunden dich zu erreichen. Was hältst du denn von der Idee, wenn wir am Wochenende zu Euch kommen würden. Mich würde es freuen und die Kinder auch. Dann könnten wir wieder einmal zusammen kochen“, Anne-Marie stimmte natürlich erfreut zu. Auch wenn es bedeutete, dass sie sich an diesem
Wochenende mal wieder nicht ausruhen konnte, da sie mit vier Personen zusätzlich alle Hände voll zu tun hatte. Nach gut einer halben Stunde legte sie nun auf, der Kaffee war ausgetrunken, also zurück in die Küche. Hämisch grinsend goss sie sich diesmal den letzten Kaffee ein, schaltete die Maschine aus.
Zurück in ihrem Büro, musste sie noch schnell die Pflanzen versorgen und etwas Staub wischen, damit es am Montagmorgen ordentlich ausschaute. Schon waren wieder dreiundzwanzig Minuten vergangen. Sie holte sich den nächsten Ordner aus der Ablage, um ihn
zu öffnen, doch in dem Moment, erschien natürlich ich in der Tür, denn ich wollte doch wissen, was der Chef von ihr wollte.
„Na Annchen, was wollte der Guru von dir?“, breit grinsend sah ich sie an.
„Ach Tinchen nichts Schlimmes, ich hab nur ´ne Predigt von ihm bekommen, endlich einmal
zum Doktor zu gehen, wegen meines Rückens. Man hätte ihm zugetragen, dass ich sehr schlecht laufe, deswegen hätte er mit seinem Sohn gesprochen, der im hiesigen Krankenhaus als Unfallchirurg arbeitet, aber auch als Orthopäde und dieser hätte mir für nächste Woche einen Termin verordnet“, breit grinsend sah sie mich an.
„Und der Mayer muss gehen, wird strafversetzt und ich übernehme seine Stelle. Er muss in die Zweigstelle nach Dückersbeck. Damit er mal lernt, seine privaten Affären zu Hause und nicht hier auf Arbeit auszuleben. Der Chef hat ihn nämlich, am letzten Freitagabend, hier im
Büro in flagranti erwischt. So ein Depp, aber gut so, dann sind wir diesen Schmarotzer endlich los“, diesmal lachten wir beide, zogen ein wenige über den Kollegen her. Der alles mitnahm, was nicht bei drei auf dem Baum war.
Eine Viertelstunde später, verließ ich ihr Büro, ging in das Meinige. Auch Anne-Marie begriff,
dass es nicht mehr lohnte noch in den Ordner zu schauen, denn es waren nur noch vierzehn Minuten bis Feierabend, die brauchte sie noch, um ihren Schreibtisch aufzuräumen und sich fertig zu machen, zum nach Hause zu gehen.
Verwundert fragte sie sich nur.
Wo verdammt noch einmal sind nur die fünf Stunden geblieben?
Aber dieser Gedanke blitzte nur einmal kurz auf, denn zwei anderer waren stärken. Verdammt nicht einmal Mittagspause, konnte ich machen. Kopfschüttelnd nahm sie ihre Jacke vom Haken und ihre Tasche, froh endlich Feierabend zu haben. Seufzen genoss sie
den Gedanken.
Nachwort
Natürlich ist mir klar, dass diese Geschichte völlig an den Haaren herbeigezogen ist und in keiner unserer Behörden, so viel Zeit verschwendet wird. Vor allem, das nirgends und in keiner unserer deutschen Amtsstuben, so ineffektiv gearbeitet wird.
Es war ja nur der Versuch euch klar zu machen, dass fünf Stunden bis zum Wochenende nicht wirklich lang sind.
Ein schönes Wochenende wünscht euch eure schmunzelnde Misspelled
die viel zu viel Kaffee getrunken hat.