Habe mal wieder Apollon
Und die Musen geladen
Zu Pekoe-Tee und Canapés
In meinen lauschigen Garten
Und alle sind sie
Gekommen mit Blumen und Konfekt.
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Gut gelaunt sind die Mädels,
Apollon jedoch hat Migräne
Und stänkert und grummelt vor sich hin,
Derweil Klio uns Neuigkeiten
Aus jener nordischen Stadt
An der Spree zum besten gibt:
In Berolina säßen die Parzen
Und schärften die Scheren,
Denn der Schicksalsfaden des rauen
Rothaarigen Volkes der Barbaren, die
Germanen sich nennen,
Er werde bald schon durchschnitten...
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Apollon hat im Atrium sich niedergelegt,
Ein feuchtes Tuch auf der Stirne.
Er jammert, denn Poly und Terpsi,
Zu meinem größten Entzücken,
Schalmeien und singen und tanzen,
Und Terpsi lehrt mich zu tanzen
Den werbenden Tanz eines glutvollen Volkes,
Dessen Namen sie mir nicht gesagt;
Das Metrum lasziv-verschleppt,
„Tango“ hat diesen Tanz sie getauft.
Und wir lachen und rufen und schnattern,
Und es fließt der goldne Retsina in Strömen.
Kalli, die kluge Schöne, gibt zum besten,
Dass emsige Dichter in virtuellen Foren
Geschichten, Gedichte, gar Spottverse schrieben,
Worüber wir alle kichern und gicksen.
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Hinten hören wir schimpfen und poltern Apollon,
Wir sind ihm zu laut, er könne nicht ruh‘n,
Jammert der sonnige Gott der Heilkunst,
Der sich nicht selber zu helfen vermag,
Sein kranker Kopf schmerzt immer noch eklig.
Schnell flüstre den Mädels ich zu,
Ich wüsste ein Örtchen, an dem
Geistvolle Getränke und wenig Hektik,
Vor allem jedoch kein kränkelnder Gott
Uns Klugen und Schönen Herberge böte.
Und so packen wir Spirituosen und Häppchen
Zusammen in einen großen Korb,
Geflochten aus Weide, überlassen Apöllchen
Den Moiren… Dann aber, famos gelaunt,
Fahren durch Zeit wir und Raum
Zu dem idyllischen Platzerl,
Das da heißet Westfalen-Stadion
Und stellen unsere Klappliegen auf
Für den Kartenvorverkauf
Des Endspiels im Londoner Wembleystadion…
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