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Zausel, eine kleine Meise.
Ein wunderschönes Erlebnis
© Eisblume/Christa Philipp
28.4.2013
Meine Nachbarin eine Lehrerin, füttert ganz jährig in ihrem Garten die Vögel. Man kann es fast ein Garten Eden für Vögel, Igel und was sonst noch so rum kriecht nennen.
Letztes Jahr hatten wir unser Futterhaus auf die Terrasse gestellt, aber es kam so gut wie kein Vogel zu uns, sie hatten ja ihr Schlaraffenland, was brauchten sie Futter von uns. Ab und zu verirrte sich mal eine kleine Meise, oder eine Amsel bewachte das Futterhäuschen, und duldete keinen anderen Flieger neben sich.
Doch diesen Winter kam ich auf die Idee, ich hänge nur Meisen Knödel auf unsere Terrasse.
So kaufte ich einen Eimer mit Beeren-Meisen-Knödel.
Ich hing mehrere Knödel dort auf, wo im Sommer Solarkugeln hängen. Mein Mann war skeptisch; „du glaubst doch nicht, dass zu uns je ein Vogel rüberkommt.“ Doch was soll ich sagen es kam wirklich eine kleine dünne Meise, und dann noch eine, und dann kamen sie in Scharen. Die kleinen Federbällchen waren wie wild darauf, was wir für sie hier aufgehängt hatten.
Und der eine Eimer langte nicht, also wurde noch ein Eimer gekauft. Inzwischen waren die einst dünnen Piep Mätze richtig rund, sie hatten fast alle kleine Kugelbäuchlein. Oh wie ich die Kleinen lieb gewann, ich konnte ihnen Stunden lang zu schauen. Am liebsten hätte ich eine der kleinen Piepser mal berührt, natürlich war das nur ein Traum.
Das Frühjahr kam, man mag ‚s fast nicht glauben. Nun so nahm ich die Knödel ab, und hing meine drei Solarkugeln wieder an die Terrassendecke.
Und die Meisen kamen, natürlich wieder zu ihrem Futterplatz, und es war fast zum heulen, wie sie ratlos auf den Kugeln saßen. „ Ach die armen“. Sagte mein Mann. Ich hatte inzwischen die Blumentonne die unter den Kugeln steht gereinigt, die verfettete Erde entsorgt, und mit neuer Erde gefüllt. Es fehlten nur noch die Blumen. Doch für diese war es noch zu kalt.
In der Tonne steht ein Zierkirschbäumchen, dieses ist letztes Jahr erfroren, da es für mich aber zu aufwendig, sprich zu schwer, ist, ihn aus zu graben, hänge ich nun Hühnergötter an die Zweige.
Es war eines Morgens, ich schaute aus dem Fenster, und traute meinen Augen nicht, Zwischen Hühnergöttern hingen nun Meisen Knödel. Mein Mann hatte sie hingehängt, und die Meisen waren wieder sichtlich begeistert.
Natürlich machen sie nun wieder Dreck auf meiner gereinigten Tonne, doch wer kann diesen süßen Fliegern schon böse sein.
Nun kommen sie wieder in Scharen.
Gestern nun regnete es wie aus Kübeln, den lieben langen Tag. Doch die Meisen störte dies nicht. Es muss ja inzwischen auch der Nachwuchs versorgt werden.
Ich saß am PC, der steht direkt neben der Terrassen Tür. Dann entdeckte ich Nachbars dicken Kater unter der Tanne. Nein, das geht nicht, so ging ich raus, und der dicke rannte davon.
Ich beobachtete die Meisen, und da war so eine ganz kleine Meise, die saß, ganz verstört auf einem Zweig, vom ehemaligen Zierkirschbaum. Hatte die Katze die etwa in den Fängen gehabt?
Mein Mann ersetzte inzwischen die leeren Knödel, doch der Kleine flog nicht davon. „Hast du gesehen, die kleine Meise fliegt nicht davon, und sie ist pitsche nass.“ So ging ich raus, sie saß teilnahmslos auf dem Zweig. Ich nahm die Kleine vorsichtig in meine Hand, und ging mit ihr ins Wohnzimmer. Sie zitterte erbärmlich, und die Federchen trieften vor Nässe. Ich hauchte das kleine Geschöpf immer wieder an, und betrachtete es, es schien keinerlei Verletzungen zu haben. Die kleine Brust aber war total zerzaust, auch der schwarze Bruststreifen fehlte. Ich nannte dieses kleine Wesen Zausel.
Nun setzte ich die Kleine in ein Körbchen, legte einen Deckel drauf, nicht dass Piep Matz irgend wo gegen fliegt. Doch allmählich wurde die Kleine munter. Sie war total trocken, die Äuglein waren kaum zu sehen. „Vielleicht ist sie ja aus dem Nest gefallen“. Stellte mein Mann fest.
„ Sie sieht noch so unfertig, und so zerzaust aus.“ Gab ich zur Antwort. Schließlich brachte ich sie wieder auf die Terrasse, und setzte sie auf den Ast, doch sie döste wieder vor sich hin. So nahm ich sie in meine Hand, schloss sie aber nicht, jetzt kletterte sie an mir hoch, und kuschelte sich an mich. Schließlich hüpfte sie auf meine Schulter, und flog auf die Tonne, sie futterte die runter gefallenen Krümel. Dies erschien mir aber zu gefährlich, wenn ich nun rein gehe, kommt vielleicht der dicke Kater? So streckte ich meine Hand hin, sie hüpfte drauf, es schien ihr zu gefallen.
Ich nahm einen Knödel in meine Hand, und es war köstlich wie die Kleine aus meiner Hand am Knödel knabberte. Auf einmal flog sie davon, doch es war irgendwie mehr ein Absturz, als ein Flug. Sie kauerte am Boden, das Fliegen wollte nicht richtig gelingen. Also hob ich sie hoch, sie saß nun wieder auf meiner Hand. Und dann geschah es, sie gab mächtig Gas, und flog direkt auf den einen hohen Baum im Garten, und ich konnte sehen, wie sie dort landete. Wahrscheinlich ist dort ihr Nest.
Heute, beobachtete ich, wie an einem Meisen Knödel, eine Meise pickte, und einem kleinen leicht zerzausten Winzling etwas ins Schnäbelchen stopfte. Ob das Zausel, mein kleiner Freund, von gestern war?
28.4.2013
©Eisblume/Christa Philipp
Zausel, eine Begegnung