Finsternis.
Undurchdringliche Dunkelheit umgab mich. Es war noch mitten in der Nacht als ich aufwachte.
Es war kalt und ich hatte keine Ahnung wie spät es genau ist. Warum war ich eigentlich wach geworden?
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Hier beginnt meine Geschichte. Ich bin Alina und ich gehe in die 9. Klasse. Eigentlich bin ich ein ganz normales Mädchen. Eigentlich…
Du kannst selbst entscheiden, ob ich normal bin oder nicht.
Zurück zum Anfang.
Warum war ich eigentlich wach? Ich hab ein Geräusch vor dem Fenster gehört. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und ich konnte etwas sehen. Ich hatte dieses komische Gefühl beobachtet zu werden. Und normalerweise kann ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Ich machte kein Licht und versuchte mich durch mein Zimmer zu tasten. Natürlich könnte ich mich auch getäuscht haben und da draußen ist gar nichts, aber das ungute Gefühl, dass vor dem Fenster ein Unbekannter steht, hat mich nicht verlassen. Gerade als ich es doch aufgeben wollte, hörte ich draußen ein Rumpeln und ein verärgertes Stöhnen. Also hatte ich doch recht! Da draußen ist jemand, aber wer ist das und vor allem was will er ausgerechnet von MIR? Mir standen die Haare zu Berge und ich hatte alle meine Muskeln angespannt. Vor Angst konnte ich mich nicht mehr rühren. Ich spähte durchs Fenster. Natürlich hatte sich der Unbekannte inzwischen aufgerappelt und war drauf und dran zu flüchten. Ich konnte allerdings noch einen letzten Blick auf ihn werfen, leider nur von hinten. Er war groß, kräftig gebaut, trug einen Kapuzenpulli und eine Jeans. Gerade als ich näher hingucken wollte, verschwand er um die nächste Ecke und mit ihm auch meine Angst.
Ich legte mich wieder ins Bett, aber an schlafen war nicht zu denken. Ich grübelte die ganze Nacht wer das war und was er wollte. Ich schlief nur wenig und äußerst schlecht. In meinen Träumen besuchte er mich wieder und beobachtet mich. Er starrt die ganze Nacht durch mein Fenster und ich starre zurück, was er nicht sehen kann, weil es zu dunkel ist. Ich habe zu viel Angst davor die Augen zu schließen. Angst davor, was dann passieren würde.
Mein Wecker klingelte wie immer 6:30 Uhr. Viel zu früh. Ich zwang mich aus meinem gemütlichen Bett und schleppte mich ins Bad. Ich schaute in den Spiegel und bereute es sogleich wieder. Ich nahm meine Zahnbürste in die Hand und begann mir lustlos die Zähne zu putzen. Ich schaute nun doch wieder in den Spiegel und dachte: Man gewöhnt sich an den Anblick. Bei dem Wort Anblick fiel mir wieder der ungebetene Besucher von gestern Nacht ein. Ich ging mit der Zahnbürste in mein Zimmer und schaute aus dem Fenster, um mich zu vergewissern, dass ich allein war. Am Fenster war niemand, aber eine Mülltonne lag umgekippt auf dem Rasen. Das war der Beweis. Ich hatte ja gehofft, ich hätte mir das Alles nur eingebildet, aber ich musste einsehen, dass ich gestern Nacht nicht allein war.
Ich spülte mir den Mund mit Wasser aus und wusch mein Gesicht.
Heute war Montag, der schlimmste Tag der Woche, wenn es nach den Schülern ginge, wäre wahrscheinlich längst verboten worden an einem Montag so früh aufzustehen und alle, die sich nicht dran hielten, würden eingebuchtet werden. Niemand mag den Montag und ich konnte ihn vor allem nicht leiden, weil wir dort meine absoluten Hassfächer, Mathe und Sport hatten. Eigentlich mochte ich Sport, aber der neue Lehrer war einfach blöd.
Inzwischen hatte ich mich angezogen und meine Haare gekämmt. Man kann mich ja wieder angucken ohne in Ohnmacht zu fallen, dachte ich bei einem erneuten Blick in den Spiegel.
Ich konnte es einfach nicht lassen.
Unten machte Dad bereits Frühstück und um mir den Einstieg in den Tag schöner zu machen, gab es montags immer Rührei, was ich für mein Leben gern aß.
Ich stocherte anfangs nur drin herum und starrte es an als ob es dadurch weniger werden würde. Mein Dad fragte mich was denn los sei. Ich sagte: ,,Nichts.“
Ich zeigte ein wenig mehr gekünstelte Begeisterung für mein Rührei. Mich beschäftigten nach wie vor die Geschehnisse der vergangenen Nacht.
In der Schule kam ich fast immer als Letzte an. So war es auch heute. Ich hastete ins Klassenzimmer. Meine Freundinnen saßen wie immer schon an ihren Plätzen. Wir bildeten zu dritt ein lustiges und ungewöhnliches Gespann. Laura war klein, ängstlich, zurückhaltend und sehr schüchtern.
Miriam hingegen war groß, abenteuerlustig, frech und legte sich immer gern mit den Lehrern an.
Und ich war die Normale unter uns, die die Streits zwischen ihnen schlichtete und sie zusammen hielt.
Die Lehrer konnten uns fast alle nicht leiden, weil wir die lästige Angewohnheit hatten unsere Probleme im Unterricht zu klären.
Heute musste ich natürlich alles berichten, was gestern Nacht passiert war. Bei meinem Anblick schien der Lehrer lieber wieder nachhause gehen zu wollen, weil er genau wusste, dass wir nach einem Wochenende besonders viel schwatzen würden.
Ich setzte mich auf meinen Platz und warf beiden bedeutungsvolle Blicke zu und flüsterte: „Ich muss euch was unglaubliches erzählen.“ Sie machten es sich gerade bequem, um alles zu erfahren als die Schulklingel läutete.
Wir entschieden, dass wir dem Lehrer nach dem Wochenende 5 Minuten Schonfrist geben würden.
Ich fing an die Dinge der gestrigen Nacht zu berichten. Die zwei sind gute Zuhörer. Sie rissen die Münder weit auf und bekamen große Augen an den genau passenden Stellen, aber er klären konnten sie es auch nicht. Wir waren ratlos.
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Der Montag ging furchtbar langsam vorbei. Ich war ziemlich abwesend und still. Endlich klingelte es zum Schulschluss. Ich sprang auf und rannte mit Miriam und Laura aus dem Klassenzimmer. So schnell wir auch waren den Bus haben wir trotzdem verpasst. Der nächste kommt in einer halben Stunde. Es war einer der letzten Schultage gewesen. Das Schuljahr ist fast vorbei und bald sind Sommerferien.
Den nächsten Bus kriegten wir dann aber. Ich kam ziemlich spät zuhause an. Ich setzte mich sofort an die Hausaufgaben. Dafür brauchte ich ziemlich lange. Nach dem Essen ging ich früh schlafen, weil ich die vergangene Nacht fast gar nicht geschlafen hatte. Kaum lag ich im Bett, war ich auch schon eingeschlafen.
Der Unbekannt oder Mister X, den Namen hatte Miriam ihm gegeben, würde heute Nacht wohl nicht  zurück kehren. Er wusste wahrscheinlich wie laut und unvorsichtig er gewesen war. Mit dem Gedanken schließ ich relativ ruhig und unbesorgt ein. Allerdings blieben meine Träume nicht von ihm verschont.
Die Woche verging gähnend langsam. Erträglich wurde sie nur durch meine Freundinnen.
Endlich war Freitagnachmittag. Ich wartete auf den Bus, da ich ihn schon wieder verpasst hatte. Ich stand ganz allein an der Haltestelle. Heute war ich wohl die Einzige, die ihren Bus verpasst hatte. Alles wegen Herr Schmitz, meinem Mathelehrer. Ich war gerade zur Tür raus gestürmt als er mich schon wieder zurück rief. Er sagte, ich solle heute den Fege dienst übernehmen.
Ich hörte ein Knacken und mir schoss durch den Kopf: MISTER X!
Ach quatsch. Ich bin schon ganz paranoid.
Ich drehte mich um und sah Luke. Er war eine Klasse über mir und er sah so gut aus. Der absolute Schulschwarm. Ein Wunder, dass er keine Freundin hatte, aber er konzentrierte sich wohl nur auf seinen Sport, Fußball, und auf die Schule. Luke war sehr ehrgeizig. Ich bin schon seit der 8. Klasse in ihn verliebt, aber er würde mich nie bemerken geschweige denn toll finden.
Er blieb auch stehen auf der anderen Seite des Schildes. Ich guckte ein paarmal rüber, um zu gucken ob er vielleicht guckte, aber nichts.
Der Bus kam und er war brechend voll. Ich hoffte wenigstens noch einen Sitzplatz ergattern zu können. Eine halbe Stunde stehen wollte ich nicht…
Und tatsächlich ein altes Ehepaar stand gerade auf und ich schnappte mir schnell ihren Platz. Luke war auch eingestiegen. Mir ist vorher nie aufgefallen, dass wir mit dem gleichen Bus fahren mussten.
Er kam rüber zu mir und blieb vor mir stehen. Meine Eingeweide wanden sich vor Aufregung. Er setze ein schiefes, aber süßes grinsen auf und fragte mich: „Ist hier noch frei?“ Ich bejahte die Frage mit einem Kopfnicken, mehr brachte ich nicht raus. Ich muss bescheuert ausgesehen haben wie ich da nur saß und kein Wort raus kriegte, dachte ich und senkte beschämt den Kopf.
Zu meiner Ãœberraschung wandte er seinen Kopf zu mir und sagte: „DU bist Alina aus der neunten oder?“ Ich nickte erneut. Er zögerte und dann erschien wieder das Grinsen in seinem Gesicht: „Die Lehrer beschweren sich immer über dich und deine Freundinnen. Es ist immer sehr lustig zu hören, was ihr so anstellt.“ Ich konnte es nicht glauben Luke, fand MICH lustig!
Ich lächelte zaghaft. Ich war ziemlich nervös, aber im Laufe der Zeit kamen wir ins Gespräch und ich stellte fest, dass es genauso einfach war mit ihm zu reden wie mit Laura oder Miriam. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte der Bus noch zwei Stunden fahren können. Aber viel zu schnell verging die halbe Stunde und ich musste aussteigen. Er winkte mir zum Abschied und ich winkte zurück.
Beide lächelten wir.
Zuhause angekommen roch ich schon beim Türaufschließen es gibt Kartoffeln mit Spinat, mein absolutes Lieblingsgericht.
Meine Eltern hatten schon den Tisch gedeckt. Beim Essen sprachen wir über ziemlich belanglose Dinge. Dann sagte Dad plötzlich ziemlich ernst: „Wir müssen mit dir reden.“
Mum ergänzte: „Es wird dein letztes Schuljahr hier gewesen sein. Wir ziehen diesen Sommer um in ein schönes, großes Landhaus.“
Ich war wie vor den Kopf gestoßen und stammelte: „Aber ich will hier nicht weg. Hier sind alle meine Freunde.
„Du wirst neue Freunde finden.“, sagte Mum zuversichtlich.
„Aber..“
„Keine Widerrede! Wir ziehen um.“
Ich stand auf und rannte in mein Zimmer. Wie konnten sie mir das antun?
Ich stolperte schon ewig über die Umzugskisten. Diese Kartons standen immer da, wo ich sie am wenigsten erwartete. Es ärgerte mich ziemlich, dass meine Eltern sich dafür nicht sonderlich interessierten.
Ich hoffte, dass die Zeit wenigstens langsam vergeht, aber wenn man nicht will, dass etwas passiert, dann hat dieses Etwas Lästiger Weise die Angewohnheit noch schneller zu kommen. Und allzu rasch waren die Koffer gepackt, die Kisten gestapelt, die Zeugnisse verteilt und die Ferien nah.
Ich schaute wehmütig aus dem Fenster
unseres Autos zurück auf unser Haus, unsere Stadt, meine Freunde und sogar die Schule verabschiedete ich mit einem leidigen Blick. Das Alles würde es so nicht mehr geben. Ich würde neu anfangen müssen und ein neues Leben anfangen. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. In manchen Hinsichten würde es mir besser gehen in manchen schlechter. Ich hatte noch keine Fehler gemacht noch nichts versaut alles war noch offen. Allerdings wusste ich auch nicht wohin ich gehörte und das war fast noch schlimmer.
Während der Autofahrt schlief ich überwiegend bis wir in der Dämmerung endlich ankamen.
Es war ein riesiges Anwesen aus altem, morschem Holz. Es hatte etwas Geheimnisvolles als wäre hier mal etwas passiert, was niemand wusste.
Wir luden das Auto aus und schafften alles in die Diele. Es war ein geräumiger Eingangsbereich von dem viele Zimmer abgingen und eine Treppe führte nach oben.
Meine Eltern sagten mir, dass ich ruhig gehen könne, um mich umzusehen und mir ein Zimmer auszusuchen. Sie würden den Rest alleine ausräumen, da es ja nicht mehr viel war. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und düste die Treppe rauf. Hier war ich alleine, völlig ungestört. Oben gab es nicht so viele Zimmer. Ein Bad, Ein
Schlafzimmer und offenbar zwei Kinderzimmer. Allerdings war alles kniehoch mit Staub bedeckt. Dieses Haus brauchte keine Reinigungskraft sondern gleich eine Reinigungsarmee. Ich ging den Flur entlang und schaute mich um. I stieß einen kleinen Schrei aus. Von der Decke hingen Spinnenweben und ich war genau hinein gelaufen. In mitten der Spinnenweben entdeckte ich einen runden, großen Griff aus Metall. Ich griff nach oben und zog daran. Mit einem lauten Krachen ging sie auf. Der Staub wurde so hoch gewirbelt, dass ich nichts mehr sehen konnte. Als sich der Staub wieder gelegt hatte war dort eine sehr schmale und steile Treppe aus Holz. Ich ging hinauf
und fand einen großen, runden Raum vor. Ein Geheimzimmer! An der Wand hingen noch die Reste einer rosafarbenen Tapete
mit einen schönem Rankenmuster. Neben dem Fenster stand ein großer Schrank auch mit Ranken verziert. An der Decke waren die schönsten Muster in Stein gemeißelt. In der Mitte war ein Wappen und etwas in einer anderen Sprache stand Darin. Auf dem Wappen war eine Kriegerin zu sehen in einer prunkvollen Rüstung und einem Schwert, was sie empor zum Himmel streckte. Von der Schwertspitze schien so etwas wie ein Lichtstrahl zu auszugehen, der die dunkeln Wolken durchbrach. In der Ecke stand ein altes Bett und gegenüber an der anderen Wand
stand ein Tisch mit einem Stuhl. Darüber hing ein alter Bilderrahmen, der silbern verziert war. Das Glas war zersprungen und er hing schief, so als ob er runtergefallen und grob wieder auf gehangen worden war. Ich hatte mich schon längst entschieden: das war mein neues Zimmer! Ich schleppte zusammen mit meinen Eltern meine Sachen hoch und bezog das Bett. Ich fing noch anzupacken und meine Klamotten in den Schrank zu räumen, aber schon nach kurzer Zeit war ich so müde, dass ich mich nur noch schlafen legen wollte. So legte ich mich in mein neues Bett in meinem neuen Zimmer und begann hoffnungsvoll und müde mein neues Leben.
Es war noch ganz früh als ich aufwachte du so begann ich mich unten einmal umzuschauen. In der Diele hing ein prachtvoller Kronleuchter davon gingen Zimmer ab eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Speisezimmer und ein Bad für Gäste.
In der Küche auf der Anrichte stand noch ein altes Tablett mit Tassen und einer Teekanne. In der Ecke war ein alter schöner Ofen aus bunten Ziegeln. Es würde mir bestimmt immer Freude machen in zu entzünden. Der Holzboden knarrt laut als ich den Flur wieder betrat, um mich ins nächste Zimmer zu begeben. In der Mitte des Speisezimmers stand ein riesiger Tisch mit 12 Stühlen. Die Vorbesitzer müssen ziemlich wohlhabend gewesen sein. Das Haus kam mir im Gegensatz zu unserer alten Wohnung wie ein Schloss vor und ich war die Prinzessin. Ich wollte schon immer eine sein, aber ich schätze diesen Wunsch hat jedes kleine Mädchen einmal gehabt. In dem Zimmer befanden sich noch ein großer Kamin und ein weiter, kleinerer Kronleuchter. Viel mehr gab es nicht zu sehen im Speisezimmer. Im Wohnzimmer standen drei kuschlige Sessel und eine Couch aus Wildleder. Einen Fernseher gab es nicht und auch kein Radio nur ein altes Regal mit Büchern. Das ist das erste was geändert wird, dachte ich. Das Bad war klein und mit Fliesen ausgelegt. Es gab nur eine Dusche ein Waschbecken und eine Toilette. Es war alles in Blau Weiß gehalten. Und plötzlich fiel mir etwas auf im Bad gab es auch diese Verzierungen an der Decke nur diesmal waren es Meerjungfrauen. Alle hatten sie langes Haar, ein makelloses Gesicht und eine Schwanzflosse die in allen Farben schimmerte, wie ein Regenbogen. Sie schienen alles Menschliche zu übertreffen. Sie waren die schönsten Geschöpfe, die ich je gesehen hatte. Ich rannte in die Küche zurück die grün gestrichen war. Auch hier befanden sich an der Decke fantastische Malereien. Hier waren es Feen. Alle hatten Blumen in ihr Haar geflochten und ein herrliches Kleid an. Ihre Flügel funkelten wie die Sterne. Sie waren gewaltig und hatten filigranes Muster eingezeichnet. Ihre Kleider Glänzend in der Sonne und sie hinterließen beim fliegen Feenstaub. Im Wohnzimmer Waren es die Tiere des Waldes die von der Decke zu mir herab schauten. Aber keine gewöhnlichen wie Bären oder Vögel. Es waren Fabelwesen wie man sie nur aus Märchen kennt. Es waren ein Einhorn, ein Löwe mit Flügeln, ein Drache und etwas, das ich noch nie gesehen hatte. Für mich sah es aus wie ein Alien. Es war klein, rundlich und trug einen orangenen Anzug. Es hatte vier Augen, sechs Arme und zwei Beine. Der Mund saß in der Mitte des Gesichts und jeweils zwei Augen saßen darüber und darunter. Ohren und Nase schien es nicht zu haben. Auf dem Kopf hatte es zwei Fühler und aus irgendeinem Grund hatte er ein Goldfischglas wie einen Helm auf.
Ich ging erneut ins Speisezimmer und blickte nach oben. Ich sah Steinriesen, Schaben, die sich schon halb in Monster verwandelt hatten, eine riesige Raupe mit Stacheln, die ihr überall aus dem Körper ragten und an jeder erdenklichen Stelle hatte sie reißzähnige Mäuler, etwas das aussah wie eine Mischung aus einem Menschen und einem Pferd mit Flügeln und in der Hand trugen sie einen Speer. Es waren hunderte sie standen alle schützend vor einer dunkeln Festung. In der Mitte war ein Mann zu sehen in einer schwarzen Rüstung, die so ähnlich aussah wie die von der Kriegerin in meinem Zimmer. Er streckte die Hände nach oben und von ihm ging ein dunkler Strudel aus. Er sah aus wie ein schwarzes Loch. Ich blickte ihm in die Augen und mir war als sähe ich sie kurz rot aufleuchten und ein leichter Windzug durchfuhr das Speisezimmer wie ein Flüstern. Ich hatte Gänsehaut…
Später standen meine Eltern auf ich erzählte nichts von meiner Entdeckung, denn ich hielt es für möglich sogar sehr wahrscheinlich, dass diese Malereien nicht grundlos dort sind. Sie wurden nicht zufällig an die Wand gemalt. Sie sahen alle so echt und lebendig aus als würden sie gleich von ihren Bildern zu mir herab springen.
Meine Eltern deckten den Tisch und wir frühstückten. Den ganzen Tag packten wir Koffer und Kisten aus. Ich war so müde ich ging schon 19 Uhr ins Bett.
Erneut schlug ich blitzartig die Augen auf. Ich hatte ein Geräusch gehört oder eher wahrgenommen, dass hier einer war, der hier nicht hergehörte. Ich schlich mich aus meinem Bett, die Treppe runter. Bei meinen Eltern war alles still. Ein Poltern, ein Aufprall und ein verärgertes stöhnen, das mir nur allzu bekannt vorkam. Mister X! Offenbar hatte er das Selbe Problem wie ich und stolperte sehr oft. Ich glitt geräuschlos die Treppe runter und sah die dunkle Gestalt. Ich rief: „Hab ich dich auf frischer Tat ertappt. Wer bist du und was willst du?“ Die Gestalt drehte sich erschrocken um und murmelte etwas, das klang wie eine Beschwörung: „nangus furendos trabus.“ Eine Rauchwolke erschien und er war verschwunden. War das etwa ein Magier gewesen?
Eine Woche war vergangen und alle Kisten waren ausgepackt. Meine Eltern putzten den ganzen Tag. Ich half oft mit, aber ich spielte lieber draußen auf den Wiesen und Feldern. Ich erkundete die Gegend. Ich war schon als Kind immer gerne und viel draußen gewesen. Das hatte sich nicht geändert.
Draußen gab es viel Verstecke und Schlupfwinkel. Ich versuchte mir so viel wie möglich zu merken damit ich immer einen zufluchtsort haben würde.
Ich ging zurück zum Haus.
Heute kam der Vermieter, um zu gucken, ob uns alles gefällt oder ob etwas fehlte oder kaputt war.
Als er ankam sah er ziemlich abwesend aus. Seine Augen waren leer und seine Blicke stumpf, so als hätte er keinen Willen mehr. Er sieht so aus als ob er nicht freiwillig hier ist, überlegte Ich. Bestimmt steht unter einem Bann, ich lachte über meinen Gedanken. Der Vermieter führte uns durch Haus und Garten. Mein Zimmer ließ er aus. Vielleicht wusste er gar nichts davon. Vielleicht wusste ja niemand davon außer mir und im selben Moment verfluchte ich mich als mir einfiel, dass ich es ja meinen Eltern erzählt habe. Nach dem Abendbrot in dem neuen Esszimmer ging ich hoch in mein eigenes Zimmer. Ich hatte schon angefangen es nach meinen Vorstellungen einzurichten. Heute Abend wollte ich mein Bett unter das Fenster schieben damit ich immer in den Himmel schauen konnte. Das Bett ließ sich ziemlich leicht verschieben und im Nu war die Sache erledigt und ich betrachtete zufrieden mein Werk. Ich drehte mich einmal um mich selbst, um mein Zimmer in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Der einzige Makel war der Staub, der unter dem Bett lag und ein Papierhaufen.
Ich hob ihn auf und las: Der Aufsatz Â
                         Klasse: 9
Den Namen konnte man nicht mehr lesen. Offenbar hatte jemand dort Kaffee verschüttet. Ich begann zu lesen, was ich gefunden hatte. Es war furchtbar spannend und aufregend. In einer Welt voller magischer Wesen, Feen, Meerjungfrauen, Eboriten, was auch immer das war, musste sich eine einsame Kriegerin eine Mission erfüllen. Ihre Aufgabe war die Welt vom Eboria zu schützen. Dazu musste sie den bösen Magier besiegen. Das war nicht so leicht. Um ihn stürzen zu können, musste sie stärker werden. Die Kriegerin musste drei Edelsteine finden und in den Griff ihres Schwertes Schmieden. Sie verliehen ihr Selbstbewusstsein, Mut und Stärke.
Alina las die ganze Nacht bis sie einschlief. Sie träumte einen seltsamen Traum. Sie war in einem ihrer Geheimverstecke und ging durch den Tunnel, der sich öffnete. Sie kam auf einer schönen, grünen Wiese an und blinzelte in die Sonne. Es war eine Welt die so unvergleichbar schön war, dass sie mit keinen Worten zu beschreiben war.
Es war ein sehr schöner Traum.              Â
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Ich öffnete die Augen und kniff sie wieder zusammen, weil die Sonne so sehr blendete. Es war sehr warm. Ich nahm die Hand vors Gesicht damit ich etwas sehen konnte. Ich lag auf einer Wiese. Das Gras war saftgrün und weich wie ein Kissen. Ich setzte mich auf und stellte fest, dass ich mich auf einer Waldlichtung befand. Wie war ich hier her gekommen? Träumte ich noch immer? ich kniff in meinen Oberarm. Ich träumte nicht! Aber wo war ich dann? In einer Traumwelt? Vielleicht war ich ja auch schlafgewandelt. Wie auch immer ich hier her gekommen war ich musste wieder zurück nach Hause. Ich
rappelte mich auf und blickte mich erst mal um. So weit weg konnte ich ja nicht sein deshalb hielt ich nach etwas Ausschau, das mir bekannt vorkam. Aber ich entdeckte nichts. Also beschloss ich einfach geradeaus zu gehen. ich war gespannt wo ich ankommen würde. Beim Gehen, schaute ich mir die Umgebung näher an. Alles war anders, ungewohnt, seltsam, doch so schön wie es meine Augen noch nie erblickt hatten. Alles schien perfekt zu sein. Die Bäume waren alle groß, aber keiner war grün alle hatten goldene Kronen und orangefarbene Stämme. Die Sonne schien heller zu sein. Sie beschien die Kronen Tag für Tag und dadurch wurden sie Gold. Ich blickte nach
oben und erst beim genaueren Hinsehen entdeckte ich viele Brücken und Zwiebelartige Früchte darin, die so groß waren dass ich darin hätte stehen können. Alles war miteinander verbunden. Zuerst dachte ich täusche mich, aber jetzt war ich mir sicher die Zwiebeln hatten eine große Öffnung und zwei kleinere. Sie sahen aus wie Türen und Fenster. Eine der Türen öffnete sich. Ich hätte geschrien, aber ich sah das Wesen nicht zum ersten Mal. Es war das Geschöpf von den Deckenmalereien aus dem Wohnzimmer. Es sah genauso aus wie es das Bild beschrieb. Aber ich konnte diesem Ding sogar einen Namen geben. Dieser Aufsatz von gestern Abend beschrieb es genauso
wie das Bild und demzufolge musste es ein Eborit sein. Das ließ nur eine Schlussfolgerung zu: ich war in Eboria, der Welt aus dem Aufsatz.
Ich schaute nach oben und rief: „Hallo, kannst du mich verstehen?“
Er wurde auf mich aufmerksam. Oder sie? Ich konnte es nicht sagen. Er pfiff sehr laut und fuchtelte mit seiner Hand. Ich sollte wohl rauf kommen. Aber wie sollte ich diesen Baum hochkommen? Als ich mir diese Frage gedacht hatte erschien als Antwort eine lange Strickleiter. Â Ich ergriff sie und kletterte nach oben. Der Eborit war ziemlich klein und er war gelb. Mit seinem orangefarbenen konnte er sich
perfekt tarnen. Er winkte mich in seine Zwiebel und ging hinein. Ich folgte ihm. Die Kinnlade klappte mir runter als ich sah, dass die Zwiebel innen dreimal so viel Platz bot als es ihre Größe annehmen es ließ. Er setze sich an einen kleinen runden Tisch mit runden Höckern und signalisierte mir ebenfalls Platz zu nehmen. Ich setzte mich. Vor mir erschien ein kleine Tasse, in der sich eine grüne, stinkende Flüssigkeit befand. Ich rümpfte die Nase und schob die Tasse weg, aber der Eborit schob sie wieder zu mir zurück. Ich nahm die Tasse in die Hand, hielt die Luft an und nahm einen kräftigen Schluck. Ganz anders als erwartet schmeckte es sehr gut. Nach einer Mischung aus Apfelsaft, Banane und
Zimt. Ich trank die Tasse mit dem nächsten Zug leer und verlangte sogleich eine Neue. Die Kanne wurde von einer kleinen Fee getragen. Sie schenkte mir noch mehr ein, aber sie flog nicht wieder davon sondern stellte die Kanne auf den Tisch und setzte sich zu uns. Sie hatte lockiges, blaues und langes Haar und trug einen Blumenkranz aus Kornblumen und Vergissmeinnicht. Ihr Kleid war ebenfalls blau. Es war schulterfrei und ein feines Rankenmuster aus Glitzer zog sich durch den Stoff. Sie sah wunderschön aus.
Sie sprach: „Willkommen in Eboria. Ich bin Aigua, die Fee des Wassers. Und du bist Alina, Hüterin und Prinzessin Eborias. Alle haben schon auf euch gewartet und
nun seid ihr hier.“ Sie verneigte sich vor mir. Ich verschluckte mich: „Bitte was?“
„Es wurde vor langer Zeit prophezeit, dass eine Zweibeinerin von der Erde zu uns kommen würde, um uns zu erlösen von dem bösen Magier Gaiztoak. Ihr werdet mit dem Schwert der Erleuchtung kämpfen, dass dem Guten dient. Und ihr werdet uns alle befreien!“ Ich hustete immer noch.
Schreib mir was!
Ich starrte das Schwer immer noch fasziniert an. Es war als hätte es besitzt von mir ergriffen. Plötzlich wurde meine Miene ernst und ich sagte: „ Dieses Schwert wurde durch Die Hände meiner Vorfahren gereicht. Und nun wird es durch meine Generation unermüdlich weiter kämpfen. Ich werde nicht eher ruhen bis Gaiztoak’s Macht gebrochen ist oder mein Herz still steht. Das verspreche ich euch!“ „Nun gut Prinzessin ihr werdet aber nicht allein losziehen. Ich und Eboris werden euch begleiten!“, sagte Aigua. Sie eilte davon, um ein wenig Proviant
für die Reise zu packen. Und Eboris packte all das zusammen, was man zum Überleben braucht. Waffen, Decken, ein Zelt, Zaubertränke, ein magisches Feuer und eine Notfallausrüstung. Eine halbe Stunde später kletterten wir nacheinander die Leiter wieder herunter. Jeder von uns trug einen kleinen Rucksack. Das Schwert hatte natürlich ich an mich genommen. Ich hatte von Aigua erfahren, dass ich mit einem Zauberspruch meine Rüstung zum Vorschein bringen konnte. Also murmelte ich:“ kanadus remembum oktus traba.“ In voller Montur zogen die Drei nun
los. Anfangs kamen wir schnell voran. Eboris hatte erklärt, dass die gefährlichen Tiere des Waldes am Tage schlafen würden und deshalb bestände keine Gefahr tagsüber durch das Gestrüpp zu wandern. Es gab merkwürdige Pflanzen hier. Viele waren nicht einmal grün! Die meisten waren orangefarben und Gelb. Manche waren aber auch feuerrot. Das waren die fleischfressenden Pflanzen. Sie fraßen aber nicht nur kleine Fliegen sondern auch mal einen Vogel und es kam schon vor, dass sie einen kleinen Bären gefressen hatten. Ich machte einen großen Bogen um alles was rot war!
Durch die Sonne und die grellen Farben sah es aus als würde der Wald in Flammen stehen. „Für menschliche Augen ist das Licht tödlich. Es ist zu hell und würde ihre Augäpfel verbrennen. Alles was übrig bleiben würde, wären zwei leere Hüllen.“, sagte Aigua als sei nichts Ungewöhnliches oder Beunruhigendes daran. Ich schloss meine Augen sofort bis auf einen winzigen Spalt, um noch etwas sehen zu können. Aigua bemerkte es und fügte hinzu: „Keine Sorge du bist ein Teil von Eboria. Dir kann das Licht nichts anhaben. Du musst dich nur daran gewöhnen.“ Ich entspannte mich wieder. Eine Stunde später war es dunkel und ich
spürte wie die Nervosität von mir Besitz ergriff. Von Überall her kamen Geräusche. Hinter jedem Busch war ein rascheln zu hören, hinter jedem Baum ein Knacken. Wir suchten gerade einen Windgeschützen Unterschlupf als etwas großes ihnen den Weg versperrte. Es musste gewaltige Ausmaße haben, denn es brachte alle Bäume in der Umgebung des Pfades zum Erzittern. Komischer Weise konnte ich im Dunkeln sehr gut sehen und konnte genau erkennen, was sich ihnen in den Weg stellte. Es Hatte drei Hörner leuchtendblaue Augen und einen langen mit Stacheln besetzen Schwanz. Seine Beine endeten in langen, dicken und scharfen Krallen, wobei eine
Kralle so groß war wie ich selbst. Es stand einfach da und schaute sie an. Ich wollte keinesfalls der Mitternachtssnack von diesem Ding werden. Also flüsterte ich in die Runde so leise ich konnte: „Was sollen wir jetzt tun?“ Es blieb keine Zeit mehr, um auf eine Antwort zu warten, denn genau in diesem Moment spie das Wesen blaues Feuer. Es war nicht heiß sondern kalt. Ich konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Weg hechten. Dennoch spürte ich wie es mir eiskalt den Rücken runter lief und eine tiefe Traurigkeit mich erfasste. Ich griff nach dem Schwert und zog es. Im nächsten Moment kniff ich die Augen zusammen weil es so hell leuchtete, dass
es weh tat. Das Wesen verzog sich, offenbar mochte es Licht genauso wenig wie ich die Nacht. „Ist er weg?“, fragte ich. „Ja.“, antwortete Aigua, „Das war ein gehörnter Seelenfresser. Er speit Eis statt Feuer. Das Eis dringt in deinen Körper und alles was du empfindest ist Trauer und Kaltherzigkeit. Er ist ein Bote von Gaiztoak sein. Er setzt sie ein, um die Leute zu unterdrücken ohne einen Widerstand befürchten zu müssen. Eine grausame Art. Wir müssen vorsichtig sein. Dass einer seiner Gefolgsleuten hier herumschleicht, heißt, dass er von deiner Existenz weiß!“ Ich keuchte: „Es gibt noch mehr von diesen
Dingern?!“ Wir suchten uns eine Höhle auf einem kleinen Hügel. Glücklicherweise ohne ein weiteres Zusammentreffen mit einem Ungeheuer. Nach dem Schreck brauchte ich unbedingt eine Pause und etwas zu essen, aber wir wollten das Risiko ein Feuer zu entfachen nicht eingehen. Diese Monster hatten eine feine Nase und den Rauch würden sie zehn Meilen gegen den Wind wittern. Trotzdem mussten sie etwas Essen und Trinken. Es viel sehr spartanisch aus. Eboris aß ein paar Insekten und Aigua verspeiste blauen Schleim, jedenfalls sah es für mich danach aus. Ich durfte eine kalte
Dosensuppe essen. Da ich den ganzen Tag och nichts gegessen hatte, kam es mir vor wie ein Festessen. Ich fragte: „Wieso ist der Seelenfresser vor meinem Schwert geflohen?“ „Seelenfresser haben eine dunkle Seele. Sie ernähren sich von Trauer und dem Unglück anderer. Licht ist ihr Todfeind. Deshalb sind sie auch nur nachts unterwegs, aber gewöhnlich sind sie in diesem Wald überhaupt nicht anzutreffen. Selbst im Schatten ist es zu hell für die Seelenfresser. Gaiztoak herrscht über die dunkle Seite Eborais. Früher war diese Seite einmal nicht existent, aber er hat alles zerstört und jetzt ist es dort so dunkel und kalt wie
sein Seele.“, trauerte Aigua. Ich versuchte mir vorzustellen wie schön es hier einmal gewesen sein musste, während ich mein Bett aufbaute. Es war eine einfache Hängematte und doch war sie viel zu groß für den kleinen Rucksack. Ich bewunderte im Stillen Eboris für seine Zauberkünste. Mit dem Gedanken, dass ich das auch einmal können würde nachdem ich Gaiztoak besiegt hatte, erfüllte mich mit Glückseligkeit. Wohlige Wärme breite sich von meinem Herz in meinem Brustkorb aus und durchströmte meinen ganzen Körper. Ich würde meine Heimat von dem bösen Zauberer befreien und hier leben in Frieden mit allen
Kreaturen. Ich schloss die Augen und schlief sofort ein. Ich hatte einen traumlosen, aber festen Schlaf. Dank der Schutzzauber, die auf der Höhle lagen konnte und nichts passieren. Wir schliefen sehr ruhig, bis wir aufwachten und merkten, dass etwas nicht stimmte. Ohne dass wir es gemerkt hatten, hatte sich Eboria total verändert. Der Himmel war blutrot und die Wolken zogen sich im Kreis um ein schwarzes Loch. Die Bäume waren alle kahl und die Blätter lagen verdorrt am Boden. Wo es zuvor noch in allen Farben leuchtete, war es nun dunkel und kalt. Es sah aus als wäre der Tod über sie gekommen und würde alles verderben, was ihm in seine kalten
und knochigen Finger kam.
„Was ist das denn? Wer war das?“, fragte ich total entgeistert, „Es ist unmöglich, dass das letzte Nacht geschehen ist.“ Ich konnte es einfach nicht glauben. „Das ist schwarze Magie.“, erklärte Aigua, „Das kann nur Gaiztoak’s Werk gewesen sein. Er will uns um jeden Preis aufhalten. Das wird gefährlich. Er wird seine Spione und Häscher verdreifacht haben, um uns zu finden. Sie werden im Wald anfangen hier hat er seine Magie zentriert und sie wird sich in ganz Eboria ausbreiten. Sie wird alles zerstören. Wir müssen die Edelsteine so schnell wie möglich finden!“
So schnell wir konnten, packten wir unsere Sachen zusammen und vernichteten jede Spur. Niemand konnte nun sehen, dass wir mal hier waren. Ich fragte mich, ob es überhaupt möglich war an den ganzen Ungeheuern und Bestien vorbei zu kommen ohne dabei von ihnen gesehen zu werden? Ich hatte große Angst, wollte es mir selbst aber nicht eingestehen und so sagte ich nichts und lief weiter hinter den anderen beiden her. Eboris ging voran. Er kannte sich am besten aus von uns Drein. Bei jedem zischeln, knistern und rattern drehte sich mir der Magen um vor Grauen. Ich hatte ein Gefühl der Machtlosigkeit so als
könnte ich mich nicht wehren. Besorgniserregende Beklemmung breitete sich über uns aus. Wir waren alle nervös und zittrig, zuckten bei jedem Geräusch und gucken uns alle zwei Meter um. Wir waren gerade mal ein paar Schritte gegangen als sich ein gewaltiges Etwas hinter uns ankündigte. Ich reagierte sofort und warf mich ins nächste Gebüsch. Die anderen beiden taten es mir nach. Mir schossen lauter fragen durch den Kopf: Was war das? Wieder ein Seelenfresser? Hatte er uns schon gesehen? Konnte er unsere Furcht wittern? Als mir mein Herz bis in den Kopf schlug und die Angst greifbar nahe war, erreichte uns das Wesen. Es
verlangsamte sein Tempo ein wenig. Mein Herz setzte aus. Eins stand fest ein Seelenfresser war es nicht. Das Exemplar war noch viel größer und gefährlicher. Ich wagte es nicht mich zu bewegen oder auch nur mit der Wimper zu zucken. Das Ding blieb genau auf unserer Höhe stehen. Ich konnte spüren wie es sich herunter beugte. Eine Sekunde war alles still und ich befürchtete schon mein Leben würde hier enden. Ich dachte daran, dass ich endlich mit Luke gesprochen hatte und er mich vielleicht mochte. Ich konnte mich nicht mal von ihm verabschieden. Ein Schrei durchdrang die Stille wie ein Schuss. Das Ungeheuer riss den Kopf
herum und trabte davon. Offenbar hatte sich ein neues Abendessen gesucht. Wir warteten noch ein kleines bisschen bis wir aus dem Dickicht hervor krochen. Wir waren in Sicherheit… vorerst. Wir gingen den Pfad entlang allerdings in die andere Richtung als das Monster. Ich wollte es dem Vuur nicht zu einfach machen. Ich hatte Aigua gefragt, ob sie wusste was das war. Sie hatte gesagt, es wäre ein Vuur gewesen und auf meinen verdutzten Blick hin erklärte sie weiter, dass das ein Feuerdrache sei. Er war rot und seine Augen waren kleine Feuerbälle. Dort wo er war hinterließ er brennende Fußabdrücke. Ich war sehr
erleichtert ihm entkommen zu sein und dankte im Stillen dem Wesen, was gebrüllt hatte. Ich war nicht so scharf darauf geröstet zu werden. Wir wanderten noch den ganzen Tag. Langsam mussten wir einen Unterschlupf finden, denn es dämmerte schon. Das hieß, dass es für all die netten kleinen Monster soweit war ihre Nahrung zu suchen. Ich war nicht besonders begeistert davon bei dieser Kälte, die abends herein brach, unter freiem Himmel zu schlafen und wieder einem Vuur zu begegnen, obwohl er uns wahrscheinlich ziemlich einheizen würde. Schließlich fanden wir einen großen, alten Baum, unter dessen
Wurzeln genug Platz sein würde für uns alle. Solange es hell war aßen wir noch eine Kleinigkeit bevor wir unsere Betten aufschlugen. Sobald es dunkel war verkrochen wir uns. Wir rutschten so eng wie möglich zusammen, da der Wind kalt durch unsere Ohren pfiff. Ich schlief trotz der beängstigen und lauten Geräuschkulisse im Hintergrund schnell ein. Es war hell und behaglich warm. Moment, warum war es warm? Ich riss die Augen auf. Es war viel zu hell und viel zu warm für die Nacht. Ich begriff sofort. Der Baum unter dem wir Schutz gesucht hatten stand in Flammen und
draußen über den Wurzeln scharrte etwas mit den Krallen nach uns. Es war ein Vuur. Ich weckte die anderen. Ich war überrascht, dass der Vuur uns finden konnte. Wir waren doch von Schutzzaubern umgeben. Aigua beantwortete meine unausgesprochene Frage, die mir wohl im Gesicht geschrieben stand. „Er muss Essensreste von uns gefunden haben. Er kann uns nicht sehen, aber er weiß jetzt, dass wir hier sind. Es wird unmöglich an ihm vorbei zu kommen. Der Vuur ist ein sehr guter Spurenleser und er wird unseren Geruch wieder erkennen.“ Wir saßen in der Falle. Was sollten wir tun? Ich erkannte, dass es nur zwei
Möglichkeiten gab entweder tatenlos zusehen wie wir frittiert wurden oder kämpfen. Ich entschied mich für Letzteres. Ich zog, zu meiner eigenen Überraschung, mein Schwert. Das kribbeln erfasste mich und auf einmal wusste ich was zu tun war. Ich murmelte: „Fängus feurita dämonis.“ Es wurde heiß sehr heiß. Der Drachen schien immer heller zu werden, die Umrisse wurden unscharf und mit einem letzten überraschten und wütenden Brüllen zerfiel er zu Asche. Ich hielt das Schwert in die Höhe. Es wirkte wie ein Magnet und sog das Feuer in sich ein. Es floss einmal durch das ganze Schwert. An der Spitze bildete sich ein kleiner roter
Stein. Es war der Edelstein des Mutes. Ich streckte die Hand aus und er schwebte einen Zentimeter über meiner Handfläche. Ich nahm seine Energie in mich auf. Der Edelstein nährte sich nun den Griff des Schwertes und fügte sich nahtlos in eine Kerbung ein. Ich hatte es geschafft. Ich hatte den ersten Edelstein gefunden. Ich schöpfte neue Hoffnung und neuen Mut. Offenbar war die Sache doch nicht so aussichtslos wie ich dachte.
Meine Hände zitterten. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Aigua und Eboris standen da und strahlten mich nur an. Ein beunruhigendes Knarren über uns riss uns aus unserem schönen Moment. Der Baum war völlig verbrannt. Er würde in sich zusammen fallen. Ich stürzte aus einem Loch in die Sicherheit. Die andern beiden folgten meinem Beispiel. Eboris kniff die Augen zusammen und senkte seinen Kopf ein wenig. Die Sachen packten sich in Sekundenschnelle und von ganz allein zusammen. Mein Atem stockte. Hatte er etwa telepathische Fähigkeiten? Das muss ich auch können,
schoss es mir durch den Kopf. Aber wie lernt man eigentlich etwas von jemandem, der nicht sprechen kann? Ein gewaltiges Krachen. So wie der Vuur ist das Leben des Baumes erloschen. „Puh, das war knapp.“, keuchte ich. Wir marschierten los und blieben auch diesmal auf dem Waldweg, aber das war mir nur Recht. Ich hatte keine Lust weitere Ungeheuer zu treffen, meiner Seele beraubt oder gebraten zu werden. Ich fragte mich, welche lieben Tiere noch so in diesem Wald umherstreiften. Obwohl eigentlich wollte ich es lieber nicht wissen. Die neugewonnene Hoffnung wandelte sich in Macht um. Das Schwert war
spürbar stärker geworden. Es schien heller zu leuchten und pulsierte wieder leicht ganz so als wäre es versessen darauf eine neue Schlacht zu schlagen und den Sieg davon zu tragen. Der Ruhm beflügelte mich und ich hatte das Gefühl einfach alles zu schaffen. Mein Glück floss durch das Schwert. Würde es brechen würde sich mein Glück entzweien und damit auch mein Leben und die letzte Hoffnung Gaiztoak zu besiegen. Ich hatte also gar keine Wahl ich musste siegen ansonsten wären wir alle verloren. Ich fragte: „Wo werden wir den nächsten Stein finden oder besser gesagt suchen?“ „In der Wasserwelt“, antwortete sie
knapp. Ich stutzte. Wie sollte ich denn unter Wasser überleben? Mehr als 3 Minuten würden wir sicher brauchen. „Wie soll ich denn da unten überleben?“ Aigua guckte mich ungläubig an: „Du kannst selbstverständlich unter Wasser atmen. Du bist die Herrscherin und du musst dich um dein Volk kümmern, aber dazu musst du natürlich zu ihnen gelangen. Es wird also kein Problem sein.“ Wir gingen weiter und immer weiter den Pfad entlang. Er schien kein Ende nehmen zu wollen. Da fiel mir wieder ein, wie schnell Eboris die Sachen zusammen gepackt
hatte. Ich fing erneut an zu grübeln, kam aber dann aber zu dem Schluss dass es zwecklos war. „Wie hast du das vorhin geschafft Eboris?“, platze es aus mir heraus. Der kleine Kerl schaute mich an mit seinen vier Augen. Eine Antwort gab er allerdings nicht. „Der kleine Kerl spricht unsere Sprache nicht.“, erklärte Aigua, „Die Eboriten haben im Laufe der Jahrhunderte ihre ganz eigene Sprache entwickelt und eine Möglichkeit gefunden wie sie telepathische Kräfte einsetzen können. Das erübrigte das sprechen und viele haben ihre Sprache verlernt nur die Älteren wissen sie noch zu gebrauchen.“
„Cool! Kann er mir das beibringen? Vielleicht könnte es mal hilfreich werden in einem Kampf.“ „So denkt eine wahre Kämpferin.“, sagte Aigua stolz. Wir liefen den ganzen Abend und den ganzen nächsten Tag als wir endlich an den Wasserfällen der Meerjungfrauen ankamen. Aigua hatte mir den Ort beschrieben und ich stellte ihn mit wunderschön vor, doch als wir ankamen war Trostlosigkeit und Zerstörung alles was ich sah. Offenbar waren die Monster von Gaiztoak schon hier gewesen. In mir reifte erneut die Wut heran und der
Wunsch Gaiztoak all das Leid und den Schmerz den er den Bewohnern von Eboria zugefügt hatte, heimzuzahlen. Wir nährten uns dem Wasser. Es war nicht mehr kristallblau wie Aigua es beschrieben hatte sondern giftgrün. Ich fragte mich, was wohl passieren würde, wenn wir das Wasser betraten. Würden wir verätzen? Oder würden wir zu Fischen werden? Ich war nicht gewillt es herauszufinden… Offenbar stand mir meine Sorge ins Gesicht geschrieben. „Keine Sorge, du musst nur deinen Panzer aktivieren. Ich bin die Fee des Wassers, ich kann eine Luftblase um mich herum errichten und Erboris
wandelt das Gift in Sauerstoff um. Also du siehst du hast nichts zu Befürchten.“ Ich tat wie mir geheißen und zu dritt tauchten wir in die unbekannten Tiefen. Meine Hände zitterten. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Aigua und Eboris standen da und strahlten mich nur an. Ein beunruhigendes Knarren über uns riss uns aus unserem schönen Moment. Der Baum war völlig verbrannt. Er würde in sich zusammen fallen. Ich stürzte aus einem Loch in die Sicherheit. Die andern
beiden folgten meinem Beispiel. Eboris kniff die Augen zusammen und senkte seinen Kopf ein wenig. Die Sachen packten sich in Sekundenschnelle und von ganz allein zusammen. Mein Atem stockte. Hatte er etwa telepathische Fähigkeiten? Das muss ich auch können, schoss es mir durch den Kopf. Aber wie lernt man eigentlich etwas von jemandem, der nicht sprechen kann? Ein gewaltiges Krachen. So wie der Vuur ist das Leben des Baumes erloschen. „Puh, das war knapp.“, keuchte ich. Wir marschierten los und blieben auch diesmal auf dem Waldweg, aber das war mir nur Recht. Ich hatte keine Lust weitere Ungeheuer zu treffen, meiner
Seele beraubt oder gebraten zu werden. Ich fragte mich, welche lieben Tiere noch so in diesem Wald umherstreiften. Obwohl eigentlich wollte ich es lieber nicht wissen. Die neugewonnene Hoffnung wandelte sich in Macht um. Das Schwert war spürbar stärker geworden. Es schien heller zu leuchten und pulsierte wieder leicht ganz so als wäre es versessen darauf eine neue Schlacht zu schlagen und den Sieg davon zu tragen. Der Ruhm beflügelte mich und ich hatte das Gefühl einfach alles zu schaffen. Mein Glück floss durch das Schwert. Würde es brechen würde sich mein Glück entzweien und damit auch mein Leben
und die letzte Hoffnung Gaiztoak zu besiegen. Ich hatte also gar keine Wahl ich musste siegen ansonsten wären wir alle verloren. Ich fragte: „Wo werden wir den nächsten Stein finden oder besser gesagt suchen?“ „In der Wasserwelt“, antwortete sie knapp. Ich stutzte. Wie sollte ich denn unter Wasser überleben? Mehr als 3 Minuten würden wir sicher brauchen. „Wie soll ich denn da unten überleben?“ Aigua guckte mich ungläubig an: „Du kannst selbstverständlich unter Wasser atmen. Du bist die Herrscherin und du musst dich um dein Volk kümmern, aber dazu musst du natürlich zu ihnen
gelangen. Es wird also kein Problem sein.“ Wir gingen weiter und immer weiter den Pfad entlang. Er schien kein Ende nehmen zu wollen. Da fiel mir wieder ein, wie schnell Eboris die Sachen zusammen gepackt hatte. Ich fing erneut an zu grübeln, kam aber dann aber zu dem Schluss dass es zwecklos war. „Wie hast du das vorhin geschafft Eboris?“, platze es aus mir heraus. Der kleine Kerl schaute mich an mit seinen vier Augen. Eine Antwort gab er allerdings nicht. „Der kleine Kerl spricht unsere Sprache nicht.“, erklärte Aigua, „Die Eboriten
haben im Laufe der Jahrhunderte ihre ganz eigene Sprache entwickelt und eine Möglichkeit gefunden wie sie telepathische Kräfte einsetzen können. Das erübrigte das sprechen und viele haben ihre Sprache verlernt nur die Älteren wissen sie noch zu gebrauchen.“ „Cool! Kann er mir das beibringen? Vielleicht könnte es mal hilfreich werden in einem Kampf.“ „So denkt eine wahre Kämpferin.“, sagte Aigua stolz. Wir liefen den ganzen Abend und den ganzen nächsten Tag als wir endlich an den Wasserfällen der Meerjungfrauen ankamen. Aigua hatte mir den Ort
beschrieben und ich stellte ihn mit wunderschön vor, doch als wir ankamen war Trostlosigkeit und Zerstörung alles was ich sah. Offenbar waren die Monster von Gaiztoak schon hier gewesen. In mir reifte erneut die Wut heran und der Wunsch Gaiztoak all das Leid und den Schmerz den er den Bewohnern von Eboria zugefügt hatte, heimzuzahlen. Wir nährten uns dem Wasser. Es war nicht mehr kristallblau wie Aigua es beschrieben hatte sondern giftgrün. Ich fragte mich, was wohl passieren würde, wenn wir das Wasser betraten. Würden wir verätzen? Oder würden wir zu Fischen werden? Ich war nicht gewillt es
herauszufinden… Offenbar stand mir meine Sorge ins Gesicht geschrieben. „Keine Sorge, du musst nur deinen Panzer aktivieren. Ich bin die Fee des Wassers, ich kann eine Luftblase um mich herum errichten und Erboris wandelt das Gift in Sauerstoff um. Also du siehst du hast nichts zu Befürchten.“ Ich tat wie mir geheißen und zu dritt tauchten wir in die unbekannten Tiefen.
Meine Hände zitterten. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Aigua und Eboris standen da und strahlten mich nur an. Ein beunruhigendes Knarren über uns riss uns aus unserem schönen Moment. Der Baum war völlig verbrannt. Er würde in sich zusammen fallen. Ich stürzte aus einem Loch in die Sicherheit. Die andern beiden folgten meinem Beispiel. Eboris
kniff die Augen zusammen und senkte seinen Kopf ein wenig. Die Sachen packten sich in Sekundenschnelle und von ganz allein zusammen. Mein Atem stockte. Hatte er etwa telepathische Fähigkeiten? Das muss ich auch können, schoss es mir durch den Kopf. Aber wie lernt man eigentlich etwas von jemandem, der nicht sprechen kann? Ein gewaltiges Krachen. So wie der Vuur ist das Leben des Baumes erloschen. „Puh, das war knapp.“, keuchte ich. Wir marschierten los und blieben auch diesmal auf dem Waldweg, aber das war mir nur Recht. Ich hatte keine Lust weitere Ungeheuer zu treffen, meiner Seele beraubt oder gebraten zu werden.
Ich fragte mich, welche lieben Tiere noch so in diesem Wald umherstreiften. Obwohl eigentlich wollte ich es lieber nicht wissen. Die neugewonnene Hoffnung wandelte sich in Macht um. Das Schwert war spürbar stärker geworden. Es schien heller zu leuchten und pulsierte wieder leicht ganz so als wäre es versessen darauf eine neue Schlacht zu schlagen und den Sieg davon zu tragen. Der Ruhm beflügelte mich und ich hatte das Gefühl einfach alles zu schaffen. Mein Glück floss durch das Schwert. Würde es brechen würde sich mein Glück entzweien und damit auch mein Leben
und die letzte Hoffnung Gaiztoak zu besiegen. Ich hatte also gar keine Wahl ich musste siegen ansonsten wären wir alle verloren. Ich fragte: „Wo werden wir den nächsten Stein finden oder besser gesagt suchen?“ „In der Wasserwelt“, antwortete sie knapp. Ich stutzte. Wie sollte ich denn unter Wasser überleben? Mehr als 3 Minuten würden wir sicher brauchen. „Wie soll ich denn da unten überleben?“ Aigua guckte mich ungläubig an: „Du kannst selbstverständlich unter Wasser atmen. Du bist die Herrscherin und du musst dich um dein Volk kümmern, aber dazu musst du natürlich zu ihnen
gelangen. Es wird also kein Problem sein.“ Wir gingen weiter und immer weiter den Pfad entlang. Er schien kein Ende nehmen zu wollen. Da fiel mir wieder ein, wie schnell Eboris die Sachen zusammen gepackt hatte. Ich fing erneut an zu grübeln, kam aber dann aber zu dem Schluss dass es zwecklos war. „Wie hast du das vorhin geschafft Eboris?“, platze es aus mir heraus. Der kleine Kerl schaute mich an mit seinen vier Augen. Eine Antwort gab er allerdings nicht. „Der kleine Kerl spricht unsere Sprache nicht.“, erklärte Aigua, „Die Eboriten
haben im Laufe der Jahrhunderte ihre ganz eigene Sprache entwickelt und eine Möglichkeit gefunden wie sie telepathische Kräfte einsetzen können. Das erübrigte das sprechen und viele haben ihre Sprache verlernt nur die Älteren wissen sie noch zu gebrauchen.“ „Cool! Kann er mir das beibringen? Vielleicht könnte es mal hilfreich werden in einem Kampf.“ „So denkt eine wahre Kämpferin.“, sagte Aigua stolz. Wir liefen den ganzen Abend und den ganzen nächsten Tag als wir endlich an den Wasserfällen der Meerjungfrauen ankamen. Aigua hatte mir den Ort
beschrieben und ich stellte ihn mit wunderschön vor, doch als wir ankamen war Trostlosigkeit und Zerstörung alles was ich sah. Offenbar waren die Monster von Gaiztoak schon hier gewesen. In mir reifte erneut die Wut heran und der Wunsch Gaiztoak all das Leid und den Schmerz den er den Bewohnern von Eboria zugefügt hatte, heimzuzahlen. Wir nährten uns dem Wasser. Es war nicht mehr kristallblau wie Aigua es beschrieben hatte sondern giftgrün. Ich fragte mich, was wohl passieren würde, wenn wir das Wasser betraten. Würden wir verätzen? Oder würden wir zu Fischen werden? Ich war nicht gewillt es
herauszufinden… Offenbar stand mir meine Sorge ins Gesicht geschrieben. „Keine Sorge, du musst nur deinen Panzer aktivieren. Ich bin die Fee des Wassers, ich kann eine Luftblase um mich herum errichten und Erboris wandelt das Gift in Sauerstoff um. Also du siehst du hast nichts zu Befürchten.“ Ich tat wie mir geheißen und zu dritt tauchten wir in die unbekannten Tiefen. Meine Hände zitterten. Ich konnte es
immer noch nicht fassen. Aigua und Eboris standen da und strahlten mich nur an. Ein beunruhigendes Knarren über uns riss uns aus unserem schönen Moment. Der Baum war völlig verbrannt. Er würde in sich zusammen fallen. Ich stürzte aus einem Loch in die Sicherheit. Die andern beiden folgten meinem Beispiel. Eboris kniff die Augen zusammen und senkte seinen Kopf ein wenig. Die Sachen packten sich in Sekundenschnelle und von ganz allein zusammen. Mein Atem stockte. Hatte er etwa telepathische Fähigkeiten? Das muss ich auch können, schoss es mir durch den Kopf. Aber wie lernt man eigentlich etwas von jemandem, der nicht sprechen kann? Ein
gewaltiges Krachen. So wie der Vuur ist das Leben des Baumes erloschen. „Puh, das war knapp.“, keuchte ich. Wir marschierten los und blieben auch diesmal auf dem Waldweg, aber das war mir nur Recht. Ich hatte keine Lust weitere Ungeheuer zu treffen, meiner Seele beraubt oder gebraten zu werden. Ich fragte mich, welche lieben Tiere noch so in diesem Wald umherstreiften. Obwohl eigentlich wollte ich es lieber nicht wissen. Die neugewonnene Hoffnung wandelte sich in Macht um. Das Schwert war spürbar stärker geworden. Es schien heller zu leuchten und pulsierte wieder leicht ganz so als wäre es versessen
darauf eine neue Schlacht zu schlagen und den Sieg davon zu tragen. Der Ruhm beflügelte mich und ich hatte das Gefühl einfach alles zu schaffen. Mein Glück floss durch das Schwert. Würde es brechen würde sich mein Glück entzweien und damit auch mein Leben und die letzte Hoffnung Gaiztoak zu besiegen. Ich hatte also gar keine Wahl ich musste siegen ansonsten wären wir alle verloren. Ich fragte: „Wo werden wir den nächsten Stein finden oder besser gesagt suchen?“ „In der Wasserwelt“, antwortete sie knapp. Ich stutzte. Wie sollte ich denn unter Wasser überleben? Mehr als 3 Minuten
würden wir sicher brauchen. „Wie soll ich denn da unten überleben?“ Aigua guckte mich ungläubig an: „Du kannst selbstverständlich unter Wasser atmen. Du bist die Herrscherin und du musst dich um dein Volk kümmern, aber dazu musst du natürlich zu ihnen gelangen. Es wird also kein Problem sein.“ Wir gingen weiter und immer weiter den Pfad entlang. Er schien kein Ende nehmen zu wollen. Da fiel mir wieder ein, wie schnell Eboris die Sachen zusammen gepackt hatte. Ich fing erneut an zu grübeln, kam aber dann aber zu dem Schluss dass es zwecklos
war. „Wie hast du das vorhin geschafft Eboris?“, platze es aus mir heraus. Der kleine Kerl schaute mich an mit seinen vier Augen. Eine Antwort gab er allerdings nicht. „Der kleine Kerl spricht unsere Sprache nicht.“, erklärte Aigua, „Die Eboriten haben im Laufe der Jahrhunderte ihre ganz eigene Sprache entwickelt und eine Möglichkeit gefunden wie sie telepathische Kräfte einsetzen können. Das erübrigte das sprechen und viele haben ihre Sprache verlernt nur die Älteren wissen sie noch zu gebrauchen.“ „Cool! Kann er mir das beibringen? Vielleicht könnte es mal hilfreich werden
in einem Kampf.“ „So denkt eine wahre Kämpferin.“, sagte Aigua stolz. Wir liefen den ganzen Abend und den ganzen nächsten Tag als wir endlich an den Wasserfällen der Meerjungfrauen ankamen. Aigua hatte mir den Ort beschrieben und ich stellte ihn mit wunderschön vor, doch als wir ankamen war Trostlosigkeit und Zerstörung alles was ich sah. Offenbar waren die Monster von Gaiztoak schon hier gewesen. In mir reifte erneut die Wut heran und der Wunsch Gaiztoak all das Leid und den Schmerz den er den Bewohnern von Eboria zugefügt hatte,
heimzuzahlen. Wir nährten uns dem Wasser. Es war nicht mehr kristallblau wie Aigua es beschrieben hatte sondern giftgrün. Ich fragte mich, was wohl passieren würde, wenn wir das Wasser betraten. Würden wir verätzen? Oder würden wir zu Fischen werden? Ich war nicht gewillt es herauszufinden… Offenbar stand mir meine Sorge ins Gesicht geschrieben. „Keine Sorge, du musst nur deinen Panzer aktivieren. Ich bin die Fee des Wassers, ich kann eine Luftblase um mich herum errichten und Erboris wandelt das Gift in Sauerstoff um. Also du siehst du hast nichts zu Befürchten.“
Ich tat wie mir geheißen und zu dritt tauchten wir in die unbekannten Tiefen.
Selbst durch meinen Panzer hindurch spürte ich die eisige Kälte durch des Wassers. Noch nie in meinem ganzen Leben war mir so kalt. Wir machten nicht besonders schnelle Bewegungen und dennoch kamen wir rasch immer tiefer. „Was genau suchen wir denn hier?“, fragte ich. „Wir suchen die Meerjungfrauen. Wir finden sie bei den Tiefseestrudeln.“, antwortete Aigua. „Das dürfte ja kein Problem sein. Die finden wie mit links!“, freute ich mich. „Sie zu finden ist auch nicht das
Problem, sondern sie wieder zu verlassen. Die Strudel werden natürlich bewacht. Die Wächter ist der gelatonische Akull. Er speit gewaltige Strudel aus Schnee und Eis, wenn du in einen von in gerätst, dann gefriert dein Herz und du gelangst in den See der Seelen. Dort musst du für immer bleiben und fristest dein Dasein als leere Hülle.“, unterbrauch Aigua meinen Freudenschwall. Mir blieb mein Lachen in der Kehle stecken: „WAS?“ „Nimm dich vor dem Akull in Acht!“, sagte sie und klang dabei wie meine Mutter.
Wir schwammen schnell. Tiefer unten wurde die Sicht klarer. Das Gift hatte sich noch nicht so weit verbreitet, allerdings schluckte es auch das gesamte Licht und es war stockfinster. Fische waren kaum zu sehen. Alle hatten sich verkrochen in der Hoffnung dem Gift zu entfliehen. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken als wir über die verlassenen Korallenriffe schwammen. Die dunklen Umrisse sahen aus wie Monsterhände, die uns gleich in tiefe mit sich ziehen würden.
Gefühlte Stunden später waren wir schon sehr tief unten. Man konnte kaum noch die Hand vor den Augen sehen und die Dunkelheit schien undurchdringbar. Plötzlich fanden wir uns vor einen gewaltigen Abgrund wieder. Schwarze Leere. Aigua paddelte in Richtung Tiefe. „Halt! Wo willst du denn hin?“, fragte ich entsetzt. „Na da runter. Siehst du doch.“, quittierte sie, „Nun guckt nicht so dumm aus der Wäsche. Wir müssen da runter. Nur dort finden wir den nächsten
Edelsetin!“ „Und den gelantonischen Alkull…“ murmelte ich finster. Mit einem unguten Gefühl folgte ich Aigua und nach mir auch Eboris. Ich hatte eine dunkle, schwarze Schlucht erwartet, aber meine Erwartung wurde enttäuscht. Je tiefer wir tauchten, desto heller wurde es. Wie war das möglich? Ich entschied es wäre besser später zu fragen, denn in diesem Moment bogen wir um eine Abzweigung und ich sah hunderte von Meerjungfrauen. Alle waren wunderschön. Ihre Flossen sahen aus wie ein Regenbogen. Da fielen mir die Meerjungfrauen aus unserem Badezimmer ein. Sie sahen genauso aus
wie die lebenden Exemplare vor mir. Wir schwammen zu ihnen. Einige bemerkten uns und machten die anderen auf uns aufmerksam. Ich fragte mich, ob sie meine Sprache verstehen würden. Irgendwie sahen die Meerjungfrauen verängstigt aus. Aigua erklärte: „Sie leben normalerweise nicht zu dicht zusammen. Sie sind Einzelgängerinnen, aber sie mussten sich zusammen rotten. Das Gift hat sich noch nicht bis hierher ausgebreitet, aber das ist nur eine Frage der Zeit.“ „Dann müssen wir uns beeilen!“, sagte ich mit fester Stimme. Die Meerjungfrauen hatten sich in etwas wie einer Unterwasserbucht
zusammengerottet. Wir konnten nicht so weit unter der Oberfläche sein, denn das Wasser wurde durch die letzten Sonnenstrahlen erhält. Unter ihnen ging es tief nach unten. Ich hoffte, dass wir dort nicht hinmussten, aber alle Hoffnung war vergebens. Ich schluckte einmal tief und folgte den anderen in die unendlich tiefe Schlucht. Mit zunehmender Tiefe wurde es dunkler. Es war beklemmend durch die Dunkelheit zu schwimmen. Am Rand wuchsen Seepflanzen. Sie versuchten nach uns zu greifen. Es kam mir vor wie ein auswegloser Slalomlauf. Es wurde immer kälter und meine Zähne klapperten. Meine Finger und Füße
waren schon lange taub. Die Kälte drang tief in mich und fing an die Wärme in mir zu verdrängen. Das konnte nur eins heißen: Der Edelstein ist in unmittelbarer Nähe, aber damit auch der Alkull. Abrupt hielten wir an. Ich wollte gerade fragen warum, als wir ein Brüllen hörten, das nicht von dieser Welt kam. Ein Schauer lief mir über den Rücken und breitete sich über den ganzen Körper aus. „Es ist soweit!“, ich machte mich bereit zum kämpfen und griff nach meinem Schwert. Es pulsierte erwartungsvoll in meiner Hand. Es war kampffähig und bereit zu töten, ebenso wie ich. Ein lautes Schnauben hinter uns, was mir
das Blut in den Adern gefrieren ließ, sagte mir, dass das Ungeheuer uns erreicht hatte. Langsam drehte ich mich um. Ich blickte dem Alkull direkt in die Augen. Sie waren schwarz und so kalt wie seine Seele. Seine Augen verengten sich. Er hatte mich als Beute ins Visier genommen. Ich schluckte heftig und versuchte ihn meine Angst und Nervosität nicht anmerken zu lassen. Er öffnete hungrig sein riesiges Maul. Seine Reißzähne waren aus Eis und schärfer als jedes Messer. Ich hechtete zur Seite, denn mir war klar was das Monster gleich tun würde. Und ich hatte Recht. Er feuerte einen Strudel auf mich ab. Ich rollte mich ab und kam wieder auf die
Füße. Eine tiefe, allesdurchdringende Stimme erhob sich. Die Stimme ließ alles erzittern als sie sagte: „Warum bist du gekommen Hüterin?“ Sprach dieses Ding etwa mit mir? Ich überlegte, ob ich antworten sollte, ich entschied mich für ja. Ich hatte keine Lust vereist zu werden. „Ich will Edelstein.“, versuchte ich mit so fester Stimme wie möglich zu sagen. „Den kriegst du nur, wenn du mir ein Rätsel löst. Du hast nur eine Chance und wenn du falsch liegst, gehört deine Seele mir und die deiner Freunde auch.“, antwortete er genüsslich. Ich überlegte. Ich würde auch seelenlos
werden, wenn ich es nicht versuchte und ich hatte doch eine Chance. Es war nicht aussichtslos. „Stell mir das Rätsel!“, forderte ich ihn auf. „Warum brauchen Seemänner drei Augen, um einen Knoten zu stecken?“, er schien sich sicher zu sein, dass ich die Lösung nicht kannte. Insgeheim stimmte ich ihm zu. Ich dachte nach: Hatten wir das nicht in der Schule als wir die Seemannslieder behandelt haben? Denk nach! Hmm… die Seeleute sagen nicht Knoten binden sondern legen oder stecken. Na klar. Ich habs! „Die Seemänner brauchen das dritte
Auge nicht an ihrem Kopf, sondern als Öse oder Schlinge an ihrem Tau.“, rief ich triumphierend aus. „NEIN! Das darf doch nicht wahr sein! Das ist doch unmöglich!“,schrie er entgeistert. Der Alkull begann zu schmelzen. Risse bildeten sich auf seiner Haut und er begann zu leuchten. Ich machte die Augen zu, weil es so hell war. Als ich sie wieder öffnete, war der Eisdrache verschwunden. Nichts war von ihm übrig geblieben außer einem Auge. Ich berührte es mit meinem Schwert. Alles leuchtete noch einmal auf und vor uns lag nicht mehr ein schwarzes Auge sondern ein leuchtendblauer Kristall. Der Edelstein der Weisheit. Jetzt fehlte nur
noch einer. In meinen Augen flackerte die Begierde auf. Gaiztoak ich komme!
Es dauerte eine Weile als wir wieder an Land und trocken waren. Ich dachte den ganzen Weg nach. Ich wüsste sie alle würden mir helfen wollen, aber ich musste den Kampf alleine überstehen. Ich allein musste Gaiztoak besiegen. Dennoch standen sie alle geschlossen hinter mir und das alleine machte mir schon großen Mut. Ich wusste nicht, ob ich das überleben würde, aber einen Versuch war es allemal wert. Ich riss mich aus meinen Gedanken und bemerkte dass wir erneut einem Pfad folgten. Wir mussten nur noch zur Feenwiese und der Aufgabe stellen. Die
Frage war nur, ob wir jemals lebend dort ankämen. Denn in diesem Augenblick bebte die Erde. Vor uns erhob sich etwas Riesiges aus dem Boden. Es war eine Raupe. Sie war mit Stacheln übersät und hatte an jeder möglichen und unmöglichen Stelle reißzähnige Mäuler. Ich konnte es kaum glauben, da waren wir fast am Ziel und nun entschloss sich dieses Monster sich uns in den Weg zu stellen. Ich zog mein Schwert. Ich würde nicht schon wieder die Beute spielen. Diesmal nicht. Ich hielt mich bereit und wartete darauf, dass die Raupe angriff. Sie spuckte eine klebrige Substanz aus einem ihrer tausend Mäuler. Das Zeug
streifte beinahe mein Gesicht. Ich atmete aus. Das war knapp. Ich hörte ein Geräusch als würde etwas verbrennen. Ich drehte mich um und sah, dass der Stein hinter mir ein Loch hatte. Ich wollte nicht wissen, was das Geschoss mit mir angestellt hätte. Dieses Ding wollte also mit mir kämpfen ja? Nun das konnte es haben! Ich nahm Anlauf und rannte so schnell wie nie zuvor. Ich musste hoch genug kommen. Ich sprang ab und rollte mich dreimal um mich selbst. Als ich wieder an Höhe verlor zog ich mein Schwert und schlug der Raupe ihren Kopf ab. Ich landete sicher und weich neben dem Ungeheuer. Es war tot. Ich hechelte
stark, aber ich war stolz, dass ich es geschafft hatte. „Nichts leichter als das.“, posaunte ich, „Nichts verzagen, Alina fragen.“ „Schon gut, schon gut. Wir haben es alle gesehen. Du hast die Raupe besiegt.“, lachte Aigua. Wir nahmen unseren Weg wieder auf. Ohne Hindernisse wie ich hoffte, denn auch wenn ich so großspurig angegeben hatte, konnte ich nicht behaupten, dass ich es nochmal mit Leichtigkeit schaffen würde. Dennoch musste man einem Feind ja nicht gleich alles auf die Nase binden. Wir würden die Feenwiese schnell finden müssen, denn uns lief die Zeit davon. Gaiztoak zerstörte immer mehr von der
faszinierenden Landschaft und es würde nicht mehr lange dauern bis er alles zerstört hatte. Das Wetter veränderte sich bereits. Es wurde schon seit Stunden immer kälter. Langsam find ich an zu frieren und zu zittern. „Wenn es noch kälter wird, dann werden die Flügel der Feen zu Eis erstarren. Wir können dann nicht mehr fliegen. „ prophezeite Aigua düster. Wir gingen noch die halbe Nacht. Bald würde die Temperatur unter null Grad fallen. Im Halbdunkel erreichten wir die Feenwiese. Weit und breit war keine Fee zu sehen oder sonst irgendwer oder irgendwas. Es war alles vollkommen kahl und die Blumen fingen an zu welken,
weil es so kalt war. Wir gingen über die schon fast zugefrorene Wiese. „Sie werden sich alle verstecken und versuchen es so warm wie möglich zu halten. Bevor hier alles einfriert.“, vermutete Aigua. Ich überlegte wo sich die Feen verschanzt hatten. Es waren sicher viele und nichts in der Nähe sah so aus als ob es genug Platz bieten würde. Aigua führte uns zu einer rosafarbenen Lilie. Sie klopfte zweimal gegen das Blütenblatt. Es schwang auf und gewahr uns Einlass. In der Blume waren vier lange Tafeln aufgestellt und an ihnen saßen hunderte von Feen vielleicht sogar tausende. Aufjedenfall zu viel um in einer Lilie zu
sitzen geschweige denn an Tischen auf Bänken. Ich war verblüfft. Wie konnte das möglich sein? Ich fragte mich, ob ich das vielleicht auch irgendwann mal können würde. Alle Köpfe drehten sich um als wir eintraten. Offenbar war niemand auf unsere Ankunft vorbereitet. „Wir haben es sehr eilig. Wir suchen den dritten Edelstein. Wir brauchen eure Hilfe. Bitte sagt uns wo man ihn finden kann. Uns läuft die Zeit davon.“, erklärte ich rasch. Die Feen schienen keinerlei Interesse daran zu haben mir zu antworten. Einer nach dem Anderen wandte sich wieder seinen Gesprächen zu. „Jetzt hört mal zu. Ich habe hier eine
Mission zu erfüllen und ohne den dritten Edelstein ist das Schwert nicht stark genug.“, schrie ich schon beinahe. „Setzt dich lieber zu uns mein Kind. Kämpfen ist doch zwecklos.“, sagte eine Fee ein paar Meter neben mir. „Nein ich möchte mich nicht setzen. Danke.“, presste ich hervor. Eine andere Fee sagte: „Warum willst du dein junges Leben opfern. Es ist vertane Zeit. Gib lieber gleich auf.“ Auf einmal war all der Ehrgeiz den ich verspürte erloschen. Ich ließ zu, dass mich zwei Feen zu einem Tisch führten. Ich setzte mich. „So ist es richtig Mädchen. Du hast keine Chance gegen Gaiztoak. Er ist einfach zu
mächtig.“, redeten sie weiter auf mich ein. Ich hatte resigniert. „Du bist einfach zu schwach, um gewinnen zu können.“ Ich soll schwach sein? Ich soll nicht stark genug sein, um aus dem Kampf als Sieger hervorzugehen? „Nein!“, schrie ich und stand auf, „Ich werde das schaffen. Ich werde gegen ihn antreten auch wenn es das letzte ist was ich tue, ob ihr mir nun helft oder nicht! Ich werde nicht aufgeben. Niemals!“ In meiner Schwertscheide leuchtete etwas auf. Ich konnte es nicht glauben. Sollte das etwa… „Der dritte Edelstein. Der Edelstein des Ehrgeizes. Unfassbar! Du hast es
geschafft.“, jauchzte Aigua entzückt.
Das war leichter als gedacht.
Wir wollten uns sofort auf den Weg machen. Eine Fee mit einem goldenen Gewand sagte: „Wartet. Es ist kalt da draußen. Hier nehmt diesen Trank Er wird euch vor der Kälte schützen und euch von innen wärmen.“ Die Fee schöpfte eine Kelle aus einem Kessel und verteilte den Trank an uns. Er tat sofort seine Wirkung. Wir bedankten uns und verließen die Gesellschaft. Es war noch ein paar Grad kälter geworden, aber der Trank schütze uns. Wir hatten noch ein wenig Vorrat bekommen, da sich seine Wirkung nach 12 Stunden verlor. Wir machten uns auf
den langen gewundenen Weg zu der Festung. Merkwürdigerweise begegneten wir diesmal keinem Monster. Weit und breit war kein Ungeheuer zu sehen. Es kam mir seltsam vor, aber beschweren wollte ich mich nicht. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass die Monster, auf den Befehl eines noch größeren Unwesens, zurück gezogen hatten. Anfangs kamen wir noch schnell voran. Es wurde kälter und es hatte angefangen zu schneien. Der Wind zerzauste uns die Haare und pfiff uns um die Ohren. Der Schnee peitschte uns ins Gesicht und nahm uns die Sicht. Ein Sturm wie er im Buche steht. Das Unwetter machte uns ganz schön zu
schaffen, dennoch schafften wir es irgendwie zu der Festung zu gelangen. Sie ragte sie ein Fels in der Brandung vor uns auf, groß, mächtig und uneinnehmbar. Wir begannen die Festung zu erklimmen und kletterten an den Felsen immer weiter empor. Wieder stießen wir auf keinen einzigen Verteidiger. Mein ungutes Gefühl verstärkte sich. Wusste Gaiztoak schon, dass wir kamen? In einer kleinen Mulde hielten wir und teilten den Zaubertrank unter uns auf. Wir wollten uns zusätzlich schützen. Es war eisig kalt an der Felswand. Endlich waren wir oben angekommen. Wir machten uns daran einen Eingang zu
finden. Wir umrundeten das Schloss und fanden schnell was wir suchten. Wir betraten die Burg durch einen kleinen Seiteneingang. Wir fanden uns in der Küche wieder. Na toll, jetzt mussten wir erst mal einen Weg hieraus finden. Wir verließen die Küche durch eine Tür und gelangten auf einen langen Flur. Offenbar befanden wir uns in einem Untergeschoss. Wir nahmen die erstbeste Treppe nach oben. Hier waren überall an den Wänden Fackeln angebracht. Plötzlich hörten wir etwas. Erst war es ganz leise wie ein Flüstern, dann wurde es immer lauter. Es war eine Stimme: „Komm zu mir kleine Prinzessin. Komm zu mir. Ich warte auf dich. Schon so
lange. Komm zu mir.“ Die Stimme wiederholte diese Sätze immer wieder und wir folgten ihr. Sie führte uns geradewegs auf das Dach. Gaiztoak erwartete und bereits dort. Mich traf der Schlag. Das war Mister X! Gaiztoak grinste hinterhältig: „Nun hast ja doch zu mir gefunden kleine Prinzessin.“ „Um dich zu besiegen!“, fügte ich hinzu. „Tz tz tz so gehört sich das aber nicht. Wer wird denn hier seine Manieren verlieren.“, spottete Gaiztoak. „Ich bin gekommen, um zu kämpfen nicht um zu plaudern.“, sagte ich wütend. Ich dachte an all die Schäden, die Gaiztoak angerichtet hatte, an all das
Leid, das er verbreitete. Ich zog mein Schwert und streckte es über meinen Kopf. Getrieben von Hass. Getragen von Hoffnung. Umgeben von unerklärlichem Mut, sprach ich die Worte, die keinen Aufschub mehr duldeten: „ Du wirst nie wieder meinem Volk etwas tun. Akanubis tarnadus fugeradas.“ Mein Schwert fing an zu leuchten. Es wurde immer heller „Was tust du da? Wie machst du das? AHHHHHHHHHH, Hör auf damit! Neeeeeein.“, schrie Gaiztoak. Er zerfiel zu Staub und wurde vom Wind verweht. Das Licht sammelte sich zu einer Säule zusammen. Sie wurde immer höher bis
sie durch den Himmel stieß. Sie vertrieb die dunkeln Wolken. Alles begann aufzutauen. Das leben Kehrte zurück. Ich ließ mein Schwert sinken und blickte stolz auf mein Königreich. Aigua führte mich in den Thronsaal: „Von heute an ist dies euer Thron, euer Königreich und euer Volk.“
Ich setze mich auf den Thron. Aigua drückte mir ein Zepter in die Hand und setze mir eine Krone auf.
„Auf bessere Zeiten!“, sagte ich, reckte das Zepter in die Luft und blickte erwartungsvoll in die Zukunft.
ENDE