In einer zerbrechenden Welt versucht der Widerstandskämpfer Jack Walt einen aussichtslosen Kampf gegen die beherrschende Ordnung zu führen, das Elektorat, und dessen alles kontrollierende Ministerien. Als er bei einem entscheidenden Angriff hintergangen und festgenommen wird, blieb ihm nur noch ein Weg, sich selbst und alle, die ihm etwas bedeuten zu retten. Er begibt sich gezwungenermaßen nach Liurie, einer Wasserwelt und findet dort mehr, als er nur die Wahrheit. Der Kampf um sein Leben wird zum
Kampf um das Schicksal der gesamten Menschheit. Bildquelle ,, Frozen Flowers" http://www.royaltyfreeimages.net/
Jack betrat das letzte Haus, das er noch nicht durchsucht hatte. Seine übrigen Begleiter verteilten sich derweil auf einige der übrigen Gebäude, oder begannen bereits damit, den Pfad, der vom Tor der Siedlung aus in die Farn-Wälder führte zu folgen. Wenn sich jemand jedoch dort draußen versteckte, wäre es fast unmöglich ihn zu fünft zu finden, dachte Jack enttäuscht. Sie würden Tage brauchen und müssten dann vielleicht doch unverrichteter Dinge abziehen… Langsam trat er durch die einfache Tür
in eine Kammer, der sich auf den ersten Blick nicht von den dutzend anderen Unterschied, die er bisher schon gesehen hatte. Ein Bett befand sich am Ende des Raums, ein Durchgang führte offenbar in einen weiteren Nebenraum. Und vor dem zur Tür ausgerichteten Fenster stand ein einfacher Tisch. Es war dieser Tisch, der Jack stutzig machte. Kein Staub. Und darauf lagen zwei Pistolen eines Typs, die er wiedererkannte. Wieso sollte jemand so etwas hier zurücklassen? , dachte er als er eine der schweren Waffen in die Hand nahm. Wie er erwartet hatte befand sich am Griff
eine deutliche Prägung. Ex iniuria ius non oritur“ Aus Unrecht wird kein Recht. Das war definitiv die Waffe eines Kommissars. Jack legte sie wieder hin. Er fühlte sich unwohl damit. Jemand musste hier gewesen sein. Aber wann ? Auf jeden Fall in den letzten paar Tagen. Trotzdem, das war der erste wirkliche Hinweis, dass er auf der richtigen Spur war. Langsam ging er weiter in den Nachbarraum. Eine kleine Küche, lag vor ihm. Ein Gasherd mit Ofen und ein kleines Regal mit Konserven bildeten die einzige Einrichtung. Aber irgendetwas musste all das mit Strom versorgt haben… Er
dachte an das plötzliche Ausfallen der Holokarte zurück. Irgendwo musste es einen Generator geben. Das einzige was verriet, das in letzter Zeit jemand hier gewesen war, war auch hier der fehlende Staub. Jemand hatte es so aussehen lassen wollen, als wäre dieser Ort schon lange verlassen. Und das hieß… dieser jemand wusste bereits seit einer Weile, dass sie hier waren. Wie lange mochte er gebraucht haben, um hier alle Spuren zu beseitigen? Vielleicht ein paar Minuten. Aber warum hatte wer auch immer es gewesen war, dann die Waffen zurückgelassen? Das tat man nicht. Nicht wenn man damit rechnete, verfolgt zu werden. Es
sei denn man hatte einen guten Grund dafür. Ein Köder vielleicht ? Rasch ging er durch die Küche zurück in den Vorraum und trat wieder nach draußen. Als Jack zurück ins Sonnenlicht trat konnte er niemanden sehen. Natürlich, was hatte er erwartet? Das Aaren einfach auftauchen würde, nachdem er vielleicht Beweise gefunden hatte, das der Kommissar tatsächlich hier war? So dumm wäre der Mann sicher nicht. Er würde sich verstecken, bis sie gingen. Genug Raum dafür hatte er und sie waren nur zu fünft. Oder eben auch nicht. Um ihn herum war es vollkommen still. Viel zu still, wie Jack langsam klar
wurde. ,,Hey, hört mich jemand ?“ , rief er. Die anderen sollten entweder in den übrigen Gebäuden , am Tor das in die Wälder führte, oder auf dem Weg dahinter sein, aber er erhielt keine Antwort. Langsam griff Jack nach seinem Energieschwert und ließ die Klinge in seine Hand springen. Er vertraute der Kline mehr als einer Feuerwaffe, für den Fall, das er Angegriffen würde. Und er wollte niemanden töten, solange es nicht nötig wurde. Mit dem Schwert konnte er einen Angreifer einfach bewusstlos schlagen, solange das Klingenschild aktiv war. Er ging um die Hütte herum, die er
soeben durchsucht hatte und fand, was er bereits erwartet hatte. An der Außenwand des Hauses stand ein einzelner Generator. Abgeschaltet, wie Jack sofort feststellte, aber als er eine Hand auf die etwas angeschlagene Metalloberfläche legte musste er sie sofort wieder wegziehen. Der Generator war noch kochend heiß. Und das hieß jemand hatte ihn erst vor kurzem abgeschaltet. Hinter sich nahm Jack aus den Augenwinkeln einen Bewegung war und warf sich instinktiv zur Seite, um einem eventuellen Angriff zu entgehen. Er kam strauchelnd wieder auf die Füße ,,Was zur….“ , setzte er an. Vor ihm
stand ein Mann in abgerissener Kleidung. Die Haare waren etwas länger und ein ungepflegter Bart aus Stoppeln verlieh seinem Gegenüber etwas Heruntergekommenes. . Wie man es eben von jemand erwartete, die zwei Monate hier festsaß. Die Augen jedoch musterten ihn mit Intelligenz und ohne ein Zeichen von Angst. Nur berechnend und kalt… wie er es von Falk kannte und jedem anderen Kommissar, dem er bisher begegnet war. Es erinnerte ihn daran mit wem er es zu tun hatte. Mit einem der Elite des Elektorats. Jack erkannte sein gegenüber , trotz seines leicht mitgenommenen Aussehens von den Fotos wieder. Aaren Terrel schien nicht
besonders beunruhigt, über ihr hier sein. Niemand hatte auf Jacks Rufen vorhin geantwortet. Vielleicht waren fünf Leute viel zu wenig für diese Mission gewesen, dachte er düster, während er und der echte Kommissar sich weiterhin regungslos gegenüberstanden. Der Blick des Mannes fiel auf das Justitia-Emblem an seiner Kleidung. Der Ausdruck in Aarens Augen änderte sich fast augenblicklich von ruhig zu Wut, vermischt mit etwas, dass nur Angst sein konnte. Sofort musste Jack sich unter einem Schlag wegducken. Im nächsten Moment zog ihm der Fremde die Beine weg und er schlug auf dem Boden auf, während
sein Gegner einen Satz über ihn machte und durch eine Lücke im Zaun im Wal verschwand. Jack rappelte sich wieder auf und rannte hinterher. Er setzte über einen umgefallenen Baumstamm und stolperte mehrmals beinahe, bevor er den Wald erreichte. Der Boden hier war tückisch für einen Fremden, aber Aaren… der Mann musste das Gelände hier mittlerweile in und Auswendig kennen. ,,Stehenbleiben.“ , rief Jack der vor ihm nur schemenhaft erkennbaren Gestalt zu, während er gleichzeitig einen Baumstamm mit der Energieklinge Durchschnitt, der ihm im Weg war. Der Kommissar war überraschend schnell und Jacks
einziger Vorteil war, dass er um das Unterholz nicht herumlaufen musste wie Aaren. Er schlug einen Zweig aus dem Weg und stolperte schwer amtend auf eine kleine Lichtung hinaus. Am anderen Ende stand Aaren, kaum außer Atem und offenbar nicht bereit auf ihn zu warten. ,,Warte sie.“ , reif Jack, bevor der Mann wieder im Wald verschwinden konnte. ,,Ich bin…“ Er musste ein paar Mal tief durchatmen. ,,Ich bin nur hier um mit ihnen zu reden.“ Er trat ein paar Schritte auf die Lichtung heraus. Tatsächlich blieb der Kommissar stehen und drehte sich wieder zu ihm um. ,,Dann tun sie das von dort aus oder gar
nicht.“ , erklärte Aaren. ,,Wer sind sie und was wollen sie ?“ ,,Sie zuerst.“ , sagte Jack. Er brauchte endgültige Gewissheit ,,Aaren Terrel.“ , erwiderte Aaren. ,,Jetzt sie. Ich kenne fast alle Kommissare. Und sie sind keiner davon.“ ,,Jack Walt. Und ich bin eher unfreiwillig dabei.“ , sagte er. Aaren erwiderte nicht sofort etwas. Lange schein es einfach nur so, als wartete er auf etwas. ,,Wer hat sie geschickt ?“ , wollte Aaren schließlich wissen. ,,Das ist eine lange…“ ,,Wer ?“ ,,So gesehen.. vermutlich Arthur Jones.“
, antwortete Jack. Aarens Blick wanderte zu der Pistole an seiner Hüfte. Überraschung spiegelte sich auf dem Gesicht des Kommissars wieder. ,,Interessant.“ , meinte er. ,,Was ?“ ,,Ihre Waffe. Woher haben sie die?“ ,,Vom Justizminister.“ ,,Warum sollte er…“ , murmelte Aaren. ,,Warum sollte er was ?“ ,,Diese Waffe gehört ganz klar Jones. Die Frage ist… warum sollte er sie ihnen geben?“ ,,Wieso sollte er es nicht ?“ Aaren antwortete nicht, sondern fragte stattdessen: ,,Wieso sind sie
hier?“ ,,Das ist wirklich eine lange Geschichte.“ ,,Ich habe Zeit, falls es ihnen entgangen ist.“ , sagte Aaren und machte eine Geste mit den Armen, als wollte er die komplette Insel umfassen. ,,Zeit ist so ziemlich das einzige, wovon man hier draußen mehr als genug hat.“ Ich aber nicht, dachte Jack. Er musste sich dazu ermahnen ruhig zu bleiben. Der Mann war in jedem Fall schneller als er. Und im Lauf auf ihn zu schießen würde ihn vielleicht töten. Langsam legte er zumindest das Energieschwert weg und setzte sich. Das würde wirklich einen Moment dauern.
Aber, eines musste er wissen, ,,Was ist mit den Leuten, mit denen ich hier war ?“ Aaren lächelte. Offenbarhielt er ihn fürs erste nicht mehr für eine Bedrohung. ,,Ziemlich nutzlose Idioten wenn sie mich Fragen.“ , meinte er mit einem Anflug von Genugtuung. ,,Sie werden etwas Kopfschmerzen haben, wenn sie aufwachen. Eingesperrt auf ihrem Schiff. Sie sollten wirklich lernen abzuschließen.“ ,,Sie hätten sie töten sollen.“ , meinte Jack. Das würde alles nur viel komplizierter machen. ,,Wieso sagen sie das ?“ Der ehemalige Kommissar klang jetzt fast wütend.
Trotzdem blieb er ruhig stehen. Er drohte nicht oder wurde laut, die Worte trafen Jack jedoch. Was dachte dieser Mann sich dabei? Es würde auch so schon schwer genug, mit Aaren zur Erde zurück zu kommen ohne das er fünf misstrauische Leute um sich hatte, von denen zwei auch noch zum Militär gehörten. ,,Sie werden uns im Weg sein.“ , sagte Jack schließlich. Das war eine Antwort, mit der ein Kommissar wohl zufrieden sein sollte. Offenbar, dachte sein Gegenüber jedoch nicht so. ,,Und das reicht ihnen als Rechtfertigung , Walt ?“ , wollte Aaren wissen. ,,Ich weiß nicht, wer sie sind,
ein Kommissar wohl offensichtlich nicht, egal welches Emblem sie tragen.“ Jack runzelte die Stirn. War das wirklich so offensichtlich? Vielleicht erklärte das Cloudsworths Verhalten ihm gegenüber. Und wenn dem so war konnte es weitere Schwierigkeiten bedeuten. ,,Aber… wenn sie glauben nur weil ihnen jemand unangenehm ist, egal in welcher Weise, rechtfertige das seinen Tod, dann sind sie verdammt nahe dran einer zu sein.“ ,,Ich habe es nicht so…“ , begann Jack. Es war eine Ausrede und klang auch genauso, wie ihm klar wurde. ,,Und ob sie das haben. Ich habe genug Leute aus dem gleichen Grund getötet.“
Etwas blitzte in den Augen des Mannes auf. Etwas Gefährliches, Kaltes. ,, Ich weiß sehr genau, wie sie das meinen.“ Jack sah weg. Gott, wieso fühlte er sich plötzlich so schuldig? Woher nahm dieser Mann sich das recht ihm Vorwürfe zu machen? Aaren Terrel hatte mit Sicherheit mehr Unschuldige getötet, als er jemals kennen würde. Viel mehr. Und doch nahm er sich das recht heraus ihn zu verurteilen? Einfach so ? Er tat was richtig war, dachte Jack. Und er würde es weitertun, bis er tot oder das Elektorat in Asche lag. Seine eigenen Gedanken beunruhigten ihn. War das aus ihm geworden? Die altbekannte Wut war praktisch zu einem Teil von ihm
geworden, so dass er sie kaum noch bemerkte. Außer in Augenblicken wie jetzt. Und das Aaren ihm gegenüber trotz seiner Worte so ruhig blieb, verstärkte diesen Eindruck nur. Der Mann strahle etwas aus, das Jack nur mit Seelenfrieden beschreiben konnte. Wie jemand, der viel Zeit im Dunkeln verbracht hatte, nur um dann wieder ins Licht zu treten, in dem Wissen, das er dort bleiben würde. Ein seltsamer Mann, wie Jack dachte, selbst wenn er ihn erst seit ein paar Minuten kannte und noch nicht klar schien, wie ihre Begegnung ausging. Langsam drängte er Wut und Nervosität wieder dorthin zurück, wo sie hingehörten.
Die Flammen in seinem Geist erstickten, zumindest fürs erste. . Aaren wirkte auf ihn ein wenig wie ein Teich. Tief und ruhig aber auch ein offener Gegensatz zu sich selbst. Jack wusste nicht, ob es an seiner Kommissar-Ausbildung lag, oder ob es eine natürliche Eigenschaft des Mannes war, aber es war ihm unmöglich zu erraten, was er dachte. ,,Sie haben keine Ahnung.“ , erwiderte er nur. ,,Ich fürchte sogar, mehr als sie ahnen.“ , erwiderte Aaren.,, Also, was tuen sie hier ?“ So begann Jack also, seine Geschichte zu erzählen. Wie er Abundius das erste Mal begegnet
war, die Vorkommnisse auf der Erde ,von seinen Entdeckungen in den unterirdischen Labors über die Zunehmenden Unruhen bis hin zu dem Ende das ganzen auf einer Gefängnis-Raumstation im Erdorbit. Aaren unterbrach ihn kein einziges Mal, sondern hörte einfach nur zu. Trotzdem glaubte Jack, dass der Kommissar kurz aufhorchte, als er Abundius erwähnte. Nachdem Jack seine Geschichte mit dem Auftrag des Ministers, Aaren zu finden, fortsetzte und mit der Abreise vom Hive und der Begegnung mit dem Levian schloss schwieg Aaren eine Weile. Wieder wünschte er sich auch nur erahnen zu können, was der Mann grade
dachte, oder ob er ihm überhaupt glaubte. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich es nicht tun, dachte Jack. Der Kommissar musste immerhin damit rechnen zu sterben, sollte er jemals wieder dem Elektorat in die Hände fallen. Aber er musste auch um jeden Preis mitkommen, dachte Jack. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Notfalls würde… Ja was würde er eigentlich tun? Es war nicht so, dass er in der Position war, Aaren zu irgendetwas zu zwingen. Der Kommissar schien immer noch nachzudenken. Statt irgendeiner Antwort, die Jack erwartet hatte, sagte Aaren schließlich: ,,Ich kenne Abundius
schon eine Weile. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er so weit geht.“ Er schien ernsthaft besorgt. ,,Nun, ich habe ihn bereits einmal unterschätzt. Aber das… ist neu.“
abschuetze Tja,was tut man in so einem Fall, Herr Terrel^^ |
EagleWriter Not my Problem^^ http://img0.joyreactor.com/pics/comment/cheerupemokid-comics-alcohol-1303256.gif lg E:W |
abschuetze :)) |