Romane & Erzählungen
RosenFrost

Letzter Schultag

Wir rannten kreischend die Treppen hinunter und mussten uns bücken vor lachen. Es war Pause und der letzte Tag vor den Sommerferien. Natürlich gab es keinen der keine gute Laune an diesem wunderschönen, heißen Freitagvormittag hatte. Meine beste Freundin hielt mich an der Hüfte fest und keuchte : "Oh mein Gott, er hat dich echt gefragt.." "Haha, und ich habe auch noch ja gesagt..." , prustete ich weiter. "Danke , dass du mitkommst." "Natürlich komme ich mit, ich will doch sehen wie er dich küsst." Ich wurde aprupt ernst und blieb stehen."Nein! Das wird er nicht tun, ich steh nicht auf ihn." Louise lachte weiter und zwitscherte : " Ach wer weiß..vielleicht verliebst du dich ja doch noch in ihn. Warte erst mal ab, bis du ihm im Schwimmbad siehst." Sie zwinkerte und ich lächelte etwas.Markus! Er hatte mich wirklich gefragt ob ich Lust hätte morgen mit ihm schwimmen zu gehen. Er ist eine Klasse über mir und der totale Obermacho. Eigentlich sah er ziemlich gut aus, aber ich bin nicht in ihn verliebt. Warum konnte Louise mir das nicht einfach mal glauben? Ich bin 15 und wenn ich in jemanden verliebt wäre würde ich es nicht verheimlichen oder so ein dramatisches Babydrama daraus machen. "Mary, es hat geklingelt." Louise zog mich einfach hinter sich her .

Der Schultag zog sich etwas nach hinten, da wir noch unsere Zeugnisse abholen mussten nd so lange warten durften, bis alle Beschwerden beiseitigt waren. Mein Zeugnis war eigentlich ganz gut , aber ich wollte es niemandem mehr zeigen, damit wir endlich aus diesem Gebäude rauskamen. Auf dem Schulhof pustete mir warme Luft ins Gesicht und meine langen braunen haare wehten nach hinten. Diese Luft, diese Sonne, dieser Sommer ich liebte es einfach. "Also treffen wir uns dann morgen früh um halb zehn vor meiner Tür?" , fragte ich Louise. " Klar, wir fahren mit dem Rad zum freibad, oder?" "Wie immer grinste ich und verabschiedete mich mit einer Umarmung von meiner Freundin. Dann ging ich langsam und gut gelaunt in die Richtung meines Hauses.Plötzlich spürte ich etwas kräftiges auf meiner Schulter und ich fuhr zusammen. "Mein Gott, Markus hast du mich erschreckt!", schimpfte ich. "Sorry, ich dachte ich könnte dich ein wenig begleiten, damit dir nichts passiert." Ich schaute ihn irritiert in seine großen blauen Augen. "Ich bin alt genug um auf mich selbst aufzupassen. Außerdem bin ich diesen Weg schon 1000 mal gelaufen." Er lächelte nur und sagte nichts. Wir schwiegen uns an. Es war eine peinliche Stille, doch eigentlich war es besser als irgendetwas falsches zu sagen. "Könntest du dir vorstellen mich.." Weiter kam er nicht. Weiter sollte er nicht kommen. " Oh, da ist mein Haus ja schon!! Also dann, bis morgen um zehn am Freibad." Mit einem künstlichem Grinsen verabschiedete ich mich und rannte zu mir nach Hause. Schnell schloss ich auf und ließ die Tür ins Schloss fallen. Au weia..was war das denn? Vorsichtig schaute ich zwischen den Türspalt zu der Stelle, von der ich gerade geflohen bin. Er stand immer noch dort. Ich wurde leicht nervös, der sollte gefälligst verschwinden. Seine Augen waren auf das Haus gerichtet und es sah so aus, als würde es mit seinen Blicken verschlingen wollen. Dann strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht, drehte sich um und verschwand.