Beschreibung
Text und Idee: Christa Philipp
Cover: Gif- desmagiersworld.de/ bearbeitet
Der Umzugschaos war normal. Alles lief gut, bis Mautzel, der Stubentieger weg war - - - -
Ein ganz normaler Umzug
Das Chaos war perfekt,
Wieso auch musste sie so lange warten um die Schränke aus, und die Umzugskartons ein zupacken.
Ratlos rannte Lisa mal wieder ins Schlafzimmer, dann ins Bad. Sie blickte in den Spiegel. "Du hast auch schon mal besser ausgesehen;" sagte der zu ihr.
"Eigentlich will ich ja gar nicht umziehen." Sagte Lisa zu sich selbst. Sie hatte es sich schon seit einiger Zeit angewöhnt mit sich selber zu reden. Aber ihr "Bester", der wollte nun mal unbedingt aufs Land.
Sie wurde so gut wie nicht gefragt. "Wirst schon sehen, dir wird‘s dort auch gefallen."
So versprach Uli ihr.
"Mir? Niemals. Ich bin eine Städterin, - kein Landei. Was soll ich denn auf dem Dorf?
Und mein Job? Den kann ich auch vergessen, denn der Weg vom Dorf zur Stad und zurück, wäre doch auf Dauer zu weit." Widersprach Lisa, und blickte ihren Liebsten dabei trotzig in seine blauen Augen.
Natürlich lag die neue Wohnung in einer traumhaften Lage, Felder, Wälder, Wiesen, alles in greifbarer Nähe. Man Kann sagen, Urlaub vor der Haustüre.
Lisa hörte wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Ihr Töchterlein kam herein. "Mom, ich bin‘ s, ich werde dir helfen!"
"Ohhh, schön meine Große, wenigsten du hilfst mir."
"Also, wo soll ich anfangen?" Fröhlich wie immer klang Petras Stimme, und das machte Lisa nun doch etwas Mut. "Pack halt einfach mal alles ein, was hier so rumliegt."
Beim ausräumen der Kleider-Schränke, kamen Sachen zum Vorschein, die Lisa schon ewig nicht mehr getragen hatte. Sie hatte die Kleidungsstücke in den obersten Fächern verstaut. Zum Wegwerfen, zu Schade.
Na ja, und da sie nicht grade zu den Riesen zählt kam sie ohne Leiter da wirklich nicht hin.
Lisa verpackte die ausrangierten Kleidungsstücke in Säcke, die sie später in den Container bringen wollte, es waren alles noch gute Teile.
Bücher stapelten sich auf dem Boden, und Lisa wusste; *von Keinem,- wirklich Keinem,* wird sie sich je trennen.
Die Küchenschränke erwiesen sich als ein Warenlager, erster Klasse.
In diesen zwanzig Jahren hatte sich aber auch Zeug angesammelt.
Es wird wirklich Zeit einmal alles aus zu sortieren.
So stellte Lisa den Mülleimer gleich mal neben die Küchen-Schränke.
Es tat ihr nicht einmal leid, sich von den Dingen zu trennen, die sie einmal unbedingt als Küchenhelfer haben musste, und die nun ungebraucht in hinterster Ecke ihr Dasein fristeten.
Mautzel, ihre Tiger-Katze verkroch sich verstört in irgend ein Zimmer, und ward nicht mehr gesehen.
Niemand von den Beiden beachtete sie. Zu sehr waren sie beschäftigt.
Nun machte es ihr doch noch großen Spaß alles einzupacken, zu Zweit geht’s halt doch besser.
Irgendwann wurden sie dann auch fast fertig.
Glücklich über die fertige Arbeit, machten sie es sich mit Hähnchen, die Lisas Mann mit gebracht hatte, und ein Bierchen, welches Töchterchen spendiert hatte, auf dem Teppich gemütlich.
Lisa hatte ein großes Laken ausgebreitet, und es wurde so richtig nett, es war wie ein Picknick, nur in der Wohnung halt.
Morgens. – Der Umzugswagen stand vor dem Haus. -
So schnell konnte man gar nicht gucken, wie die Möbelpacker alles die Treppe runter trugen,und alles in dem großen Wagen verstaut hatten.
Endlich. - Die Wohnung war leer.
Der Möbelwagen fuhr nun Richtung neue Heimat.
Es lagen wirklich nur noch Kleinigkeiten in der sonst leeren Wohnung rum, diese verstaute Lisa schnell noch im Waschkorb.
So, und jetzt in den PKW, und los geht’s.
Doch, wo ist Mautzel? - "Mautzel! – Komm. – Mautzel? – Wo bist du? Komm Süße."
Lisa düste durch die vier leeren Zimmer, sie schaute ins Bad, in die Toilette. Nichts, Die Katze war wie vom Erdboden verschwunden.
Wo konnte die nur sein?
Aufgeregt klingelte sie bei den Nachbarn. Doch niemand hatte ihren Stubentiger gesehen.
Ihre alte Wohnung lag direkt an einer sehr belebten Hauptstraße.
Die wird doch hoffentlich nicht in all dem Trubel auf die Straße gelaufen sein?
bei diesem Gedanken, überkam Lisa das heulende Elend.
Ihr war es richtig übel.
Was nun?
Sie musste ja nun auch wirklich los. Denn die Möbelpacker waren schon geraume Zeit weg.
Lisa bat ihren Lieblingsnachbarn, dass er Mautzel, wenn er die sieht, zu sich in seine Wohnung nimmt.
Sie musste ja so wieso die alte Wohnung noch putzen, und würde Mautzel dann bei ihm abholen.
Der Umzugswagen parkte bereits vor dem Haus, das nun Lisas neues Heim sein sollte.
Die Packer waren auch schon recht weit voran gekommen.
Denn Lisas Tochter, die schon voraus gefahren war, managte alles.
Sie machte das vorbildlich.
Na ja, das ist für sie auch nichts besonderes, schließlich ist das ja ihr Beruf.
Überall standen Kisten und Kartons rum, und mitten im neuen Wohnzimmer stand die alte Schlafzimmerkommode.
Was für ein Geräusch war das denn, das da aus der Kommode kam?
Lisa konnte es sich nicht erklären, neugierig öffnete sie alle Schubladen.
Das gibt’s doch nicht!
Aus der untersten Schublade schauten sie zwei türkisfarbene Katzenaugen anklagend an.
"Mautzel!" - Rief Lisa.
Sicherlich stand die Schublade offen, und die Katze hatte es sich in dem Umzugstrubel einfach in dieser Schublade bequem gemacht.
Am Morgen hatte diese dann Jemand geschlossen, und Mautzel gar nicht bemerkt.
Überglücklich schloss Lisa ihre Mautzel in die Arme.
Wohlig gab die kleine Süße ein lautes Schnurren von sich, dabei krallte sie Lisa leicht über die Arme.
Das wichtigstes Stück; ihre "MAUTZEL" hatte sie wohlbehalten wieder.
© Eisblume/Christa Philipp