Beschreibung
Der Autor beschreibt anhand von Beispielen, wie man ein Akrostichon erstellen kann und was das eigentlich ist. So gibt es eine ausführliche Beschreibung nebst einigen Beispielen, wie man es machen könnte. Der Leser und/oder der Dichterfreund muss sich ja nicht unbedingt daran halten. Dass der Humor unterschwellig nicht zu kurz kommt, sollte vom Inhalt her wohl klar sein...
Mit dem Dichten ist das so eine Sache. Man könnte jetzt einfach wahllos Wörter zusammenfügen, die sich zwar reimen, aber keinen Sinn ergeben. Man kann ein Gedicht auch strophenweise schreiben, wo jede Strophe einen eigenen Charakter bekommt, die aber im Gesamten nicht zueinander passen.
Die idealste Methode wäre also ein Gesamtbild. Was nicht immer so sein muss.
Nun kommt es noch darauf an, wie sich die Wörter untereinander reimen, also, nach welcher Methode bzw. welchem Stil. Da gibt es die simple Art wie AABB. Oder die etwas anspruchsvollere wie ABAB. Natürlich existieren noch weitere Pfade, die hier aber nicht weiter erörtert werden sollen.
Das Gedicht, welches man schreiben möchte, soll aber nun auch etwas aus dem Rahmen fallen bzw. auffallen.
Dazu bedient man sich der Überschrift, wobei die darin vorkommenden Buchstaben, in der einmal gesetzten Reihenfolge untereinander, als Erstbuchstaben der Satzanfangsbegriffe, das gleiche Wort ergeben wie das Thema, welches als Kürzel den Inhalt wiedergibt, was definiert auch als Akrostichon bekannt ist, wie bei folgendem Beispiel, in der AABB Weise:
Diesig rein die Flamme glimmt
In der Glut des Brandes stimmt
Chaos an, sich zu verbreiten
Hell und gläsern Heiterkeiten
Torkelnd ziehen mit dem Duft
Kichernd röchelt heiß die Luft
Und das Ende wie ein Biss
Naht – dem Flämmlein scheint's gewiss
Schlagartig – wie’s allen ging
Tod durchs Kerzenausmachding
Im Prinzip also recht einfach, wenn man weiß, wie man dichtet. Denn es macht immer einen Sinn, einen Satz so enden zu lassen, dass das Resultat erst am Schluss präsentiert wird. Was nicht immer so sein muss, weil es auch drauf ankommt, ob z.B. Humor der Träger des Ganzen sein soll, oder eine andere Stimmungsweise.
Das erste Beispiel zeigt, wie man es machen könnte, wobei „Dicht“ in der Definition weit auseinanderreicht. Dicht kann ein Dach sein. Dichtkunst kann aber auch das Verreimen der Wörter sein. Man kann jedoch auch dichtmachen, also: „Zu“. Wobei „Zu“ und „Dicht“ Ähnlichkeiten miteinander haben können. Wie das wäre, würde man sich des Leitgedankens z.B. direkt annehmen, sähe dann etwa so aus:
Wobei – würde man noch weitere Gedanken untereinander schreiben – der Platz nicht ausreichen würde und der Leser eventuell Probleme beim Lesen hätte, zumal dann schwer ein Bild entstehen könnte beim Aufnehmen des Inhalts. Und – man eigentlich nichts Weiteres dazu schreiben könnte, da die Überschrift ja eigentlich nicht länger geht. Man sollte schon vom Original ausgehen.
Außerdem wäre es zu einfach und – es reimt sich ja nichts. Probieren wir es also mit der Reimversion ABAB, die hier auch als Schlusswort gelten soll, in der wörtlich genommenen Weise, wobei es jedoch eine Ausnahme in der Reimfolge gibt, da die 2 Strophen nicht aus herkömmlichen 8 Zeilen bestehen, sondern aus 10. Daher darf sich die letzte Zeile der ersten Strophe - mit der ersten Zeile der zweiten Strophe, nach der Formel AA, reimen:
Die Kerze brannte lichterloh
Im Kerzenständer wacklig stehend
Champagner ward getrunken froh
Hernach…, vordem…, bis alle gehend
Tattrig blieb ein Gast zurück
Kurz darauf, nach ein…, zwei… Schlück
Ungestüm der Gast entwicht…
Nur der Schritte Echo klang
Schaurigschön im Kerzenlicht
Tänzelnd… wie ein Abgesang
Was bedeutet das alles letztendlich?
Dass „Dichtkunst“ genau das ist, was der Leser daraus macht.
Sowohl als auch…