Kurzgeschichte
Der Gartenzwerg

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"Der Gartenzwerg"
Veröffentlicht am 09. April 2013, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Frage nicht nach meinem Namen, denn er bestimmt nicht, wer ich bin. Frage nicht nach meinem Alter, denn es sagt nichts über meine Stärke aus. Weder die geistige, noch die körperliche. Frage nicht nach meinem Aussehen, denn das Aussehen kann sich verändern. Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen, so stelle sie weise. Denn das Recht der Beantwortung liegt am Ende bei mir.
Der Gartenzwerg

Der Gartenzwerg

Beschreibung

Ich glaube, dass in nächster Zeit etwas mehr Märchen folgen werden. Wünsche viel Vergnügen.

Es war einmal ein ungewöhnlicher Gartenzwerg. Mit seiner Laterne, seiner roten Kappe und seinem langen, weißen Bart sah er nicht anders, als die vielen tausend anderen Gartenzwerge aus. Was also war an ihm so ungewöhnlich?

Dieser eine Gartenzwerg konnte gehen und reden. Doch konnte er immer wieder nur einen Satz sagen: "Töte mich."

 

Wenn er in eine neues Dorf kam, ging er auf die Leute zu, zog an ihrem Beinkleid, hob seine kleine Laterne vors Gesicht und sparch zu ihnen: "Töte mich."

Das verschreckte die meisten und sie scheuchten ihn weg oder beschimpften den armen Gartenzwerg gewaltig.

Doch der Gartenzwerg ließ sich nicht davon abhalten an die nächste Person zu treten und die gleiche Bitte noch einmal zu stellen.

Irgendwann hatte er alle Bewohner eines Dorfes durch und wanderte in das Nächste.

 

In dem neuen Dorf angekommen, ging er wieder zu den Leuten, zog an ihrem Beinkleid, hob seine kleine Laterne vor sein Gesicht und sprach: "Töte mich."

Manchmal waren die Leute nicht so erschreckt über die Bitte des Gartenzwerges und fragten ihn, ob ihm etwas fehlen würde. Aber der Gartenzwerg antwortete wieder nur: "Töte mich."

Besonders hartnäckige und besorgte Bürger tasteten den Gartenzwerg ab, um zu sehen, ob an ihm etwas ungewöhnlich war, doch sie fanden keine Bruchstellen, keine Kratzer oder Dinge, die den Gartenzwerg dazu bringen könnten diese Bitte zu stellen. Sie versuchten ihm viele Fragen zu stellen, ihm den Weg zum Dorfarzt oder einem Handwerksmeister zu zeigen, doch der Gartenzwerg sagte immer wieder nur: "Töte mich."

Irgendwann gaben diese Menschen aber auch auf und der Gartenzwerg machte sich auf den Weg in das nächste Dorf.

 

Nachdem der Gartenzwerg mehrere Dörfer durchwandert war, hat sich die Nachricht über diesen ungewöhnlichen Gesellen auch in andere Dörfer verbreitet. Sobald bekannt wurde, dass der Gartenzwerg sich einem Dorf näherte, wurden die Tore verschlossen, die Fenster verriegelt und weder Mann noch Maus auf den Straßen gesehen.

Der Gartenzwerg ließ sich aber nicht beirren und ging fortan zu den Häusertüren, klopfte einmal zaghaft, hob seine kleine Laterne vor sein Gesicht und sprach: "Töte mich." Wenn einige Augenblicke keine Antwort zu hören war, ließ er seine Laterne sinken und ging einfach zu der nächsten Türe um das Gleiche noch einmal zu wiederholen.

 

Nach vielen Monaten der Wanderschaft kam der Gartenzwerg an ein Schloss. Es war kein großes Schloss und etwas verfallen, aber in den Fenstern brannte Licht und Rauch stieg aus den Kaminen auf. Daher ging der Gartenzwerg durch das Schlosstor an die Eingangstür und klopfte zaghaft, hob die kleine Laterne vor sein Gesicht und sprach: "Töte mich."

Einige Augenblicke vergingen bis sich vor dem Gartenzwerg die Tür öffnete und ein alter Mann ihn hineinließ.

"Hättest du die Laterne nicht vor dein Gesicht gehalten, hätte ich gedacht, dass der Wind mir einen Streich spielen will" sagte der alte Mann, als er sich auf den Weg ins Innere wandte.

Doch der Gartenzwerg sagte nur, während der dem alten Mann folgte: "Töte mich."

Der alte Mann, der in seiner weiten Kutte etwas gebeugt vor ihm ging, reagierte aber nicht auf die Worte des Gartenzwerges. Er ging einfach langsam zu seinem Sessel vor dem Kamin und ließ sich unter Klagelauten reinfallen.

Der Gartenzwerg aber blieb vor dem Sessel, zu den Füßen des alten Mannes, stehen und sprach wieder: "Töte mich."

So, als würde der alte Mann erst jetzt merken, dass man mit ihm sprach, beugte er sich in seinem Sessel nach vorne und betrachtete den Gartenzwerg sehr lange und bedächtig. Hin und wieder streichelte er sich über seinen weißen Bart, als würde er darüber nachdenken, was es mit dem Gartenzwerg auf sich hatte.

Irgendwann aber fragte er einfach: "Ich soll dich also töten, Herr Gartenzwerg?"

Worauf der Gartenzwerg seine kleine Laterne vor sein Gesicht hob und "Töte mich" zur Antwort gab.

Wieder entstand eine Pause während der alte Mann nachdachte. Als er sich scheinbar entschieden hatte, stand er auf, wollte den Raum verlassen, merkte aber, dass der Gartenzwerg ihm folgen wollte.

"Warte hier" sagte er dem Gartenzwerg und verschwand.

Es vergingen einige Minuten bis der alte Mann wieder in das Zimmer kam und sich in den Sessel setzte. Der Gartenzwerg ging zu dem alten Mann hin und wiederholte noch einmal seine Worte: "Töte mich."

Der alte Mann sah noch einmal lange Zeit den Gartenzwerg an und fragte: "Bist du sicher?"

"Töte mich" ertönte es von dem Gartenzwerg nur.

Da holte der alte Mann mit einem Hammer, den er in den Falten seines Gewandes versteckt hatte, aus und der Gartenzwerg zersprang in viele Teile.

 

Von dem Schein des Kamins beleuchtet lagen die einzelnen Teile des Gartenzwerges in dem Zimmer verteilt. Der alte Mann saß ruhig in seinem Sessel ohne auch nur den Versuch zu unternehmen die Teile zusammenzuräumen, als unter einem der rumliegenden Teile ein Lichtschimmer sich regte.

Der alte Mann sah zu dem Lichtschimmer und eine kleine Fee flog unter dem Teilstück hervor. Sie drehte einige aufgeregte Runden im Zimmer bis sie sich auf die Sessellehne des alten Mannes niederließ.

"Du hast mich befreit, alter Mann. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann. Eine Hexe hat mich aus reiner Bosheit in den Gartenzwerg gesteckt und ihn auf die Straße geworfen. Ich konnte mich allein nicht befreien, aber zum Glück konnte ich aus dem Inneren ein wenig meiner eigenen Magie wirken und den Gartenzwerg zum laufen bringen. Woher hast du eigentlich gewusst, dass ich da drin war? Bist du vielleicht ein Magier?"

 

Einige Augenblicke sah der alte Mann die Fee an, lächelte leicht und antwortete ihr: "Ich bin in der Tat ein wenig magiebegabt, weshalb ich in diesem Schloss allein leben kann. Aber ich wusste nicht, dass du in dem Gartenzwerg warst. Als ich ihn mir genauer ansah, habe ich in seinen Augen keine Trauer, keine Enttäuschung oder Leid gesehen. Das Einzige, was seine von der kleinen Laterne beleuteten Augen vermittelten, war der Wunsch nach Freiheit. Er wollte von seinem Dasein erlöst werden. Ist das zu fassen? In all meinen Lebensjahren habe ich dies bei keinem Lebewesen bisher gesehen und dann bittet mich ein Gartenzwerg darum. Wie hätte ich einen so reinen Wunsch abschlagen können?"

 

Erst jetzt sah sich die Fee genauer im Zimmer um und merkte, dass die Teile des Gartenzwerges in ganzen Zimmer verstreut lagen. Etwas erschrocken wich sie von dem alten Mann zurück und frage mehr zu sich, als zu ihm: "Wie konntest du so etwas tun?"

 

Der alte Mann sah die Fee aber nun aus traurigen Augen an: "Gute Fee, hast du den Gartenzwerg zum sprechen gebracht?"

Etwas verwirrt sagte sie: "Nein, dafür reicht meine Magie nicht aus. Aber was hat das damit zu tun?"

Der alte Mann sah die Fee nun nicht mehr an, sondern schaute zum Fenster in die Nacht hinaus, während er leise sagte:

"Er hatte mich darum gebeten ..."

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Über den Autor

Luzifer
Frage nicht nach meinem Namen,
denn er bestimmt nicht, wer ich bin.
Frage nicht nach meinem Alter,
denn es sagt nichts über meine Stärke aus.
Weder die geistige, noch die körperliche.
Frage nicht nach meinem Aussehen,
denn das Aussehen kann sich verändern.

Hast du jedoch Fragen außerhalb der Ausnahmen,
so stelle sie weise.
Denn das Recht der Beantwortung
liegt am Ende bei mir.

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hanni86 Re: Re: -
Zitat: (Original von Luzifer am 10.04.2013 - 21:33 Uhr)
Zitat: (Original von hanni86 am 10.04.2013 - 17:29 Uhr) Nach dem Lesen verstehe ich warum hier noch keine Kommentare stehen. Ich bin auch selber nicht sicher was ich...von der Geschichte halte bzw. wie ich sie verstehe bzw. wie ich sie verstehen will.
Du siehst mich folglich stirnrunzelnd und das ist im Zweifel immer eine feine Sache. :-)
Darüberhinaus ist es lässig welche Vielschichtigkeit du in einen so kurzen Text verpackt hast. Jepp.

Liebe Grüße, Hanni

Naja, das Märchen sollte auch einen zum Stirnrunzeln bringen, also in der Art, dass man darüber nachdenkt. So gesehen habe ich es das erreicht, was ich wollte. ^^
Und was die Kommentare angeht, hey, die Geschichte ist seit kurzem draußen und ein paar Kommentare werden es schon werden.
Wie du ja so schön gesagt hast, ist der Text vielschichtig, wie Gunda in ihrem Kommentar noch einmal unter Beweis stellt. =)

Liebe Grüße
Luzifer

Ich hab doch gemeint in Relation zu den Lesern, die vor mir da waren. Es bleibt allerdings eine schwierig zu kommentierende Geschichte. Wenn ich meine Reaktion darauf jetzt auf dich projiziere, dann dürftest du damit aber sehr zufrieden sein. :-)

Hier ist eine Spoilerwarnung für den Rest angebracht, also: aufgepasst!

An Gundas Auslegung einer Romanze hatte ich nicht gedacht. Dieser Aspekt macht die Geschichte wirklich deutlich vielschichtiger. Ich hatte an einen Parasiten gedacht, (genauer an einen Ameisenparasiten, der zwecks Fortpflanzung Schnecken befällt, die dann auf Bäume klettern um sich von Vögeln fressen zu lassen um daraufhin im Zuge deren Hinterlassenschaften wieder Ameisen zu erwischen) war aber nicht sicher ob du soetwas lesen wolltest bzw. wie das rüberkommt und darum hab ichs gelassen.
Das jedenfalls war meine Auslegung, dass er sterben wollte um nicht länger "befallen" zu sein.
Die Fee ist zu einem schwierigen Charakter geworden, weil sie froh und dankbar war über den Mord am anderen, was so gar nicht zum Bild einer braven. lieben, selbstlosen Dame passt. Der Mann war der am wenigsten fragwürdige, weil er seine Prinzipien zu haben scheint, auch wenn ich ganz andere habe als er.

Weil ichs vorhin gelesen hab...also ich bin ja ein Fan von nicht unbedingt unschlüssigen aber doch weiten Enden. Und genau so eines ist das jetztige meiner Meinung nach. Eine Moral einzubauen würde nach meinem Empfinden einen großen Zacken der Geschichte wegnehmen. Man könnte sich eben zurücklehnen, seufzen, die Sache verstehen und "zuklappen". So wie es jetzt ist, beschäftigt man sich damit was denn nun gemeint ist und trägt die Geschichte noch ein Stück weiter. Wenn auch eventuell irgendwie unbefriedigt. Aber gerade dieses bisschen, um das weiter getragen wird ist...besonders und zwingt einen geradezu dazu aus dem Rahmen zu denken oder...ach was weiß ich. Eben diesen Schritt weiter zu gehen, der einen die wunderbarsten Dinge entdecken lässt.

Gut, jetzt ist es gerade ein bisschen mit mir durchgegangen. Das ist jedenfalls meine Sicht und die erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder darauf besser zu sein als andere. Sondern entspricht eben meinen Lesevorlieben. (Ich hab gerade das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, garstig ist das.)

Liebe Grüße again, Hanni
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Genau die Moral ... -
Zitat: (Original von Luzifer am 15.04.2013 - 21:35 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 15.04.2013 - 16:56 Uhr) ... war's auch, die mir hier so'n bisschen gefehlt hat. Weil es ja ein Märchen ist, fragt man sich am Ende unweigerlich nach der Moral. Hier aber ... nun ja, man steht am Ende ein wenig da wie der alte Mann oder wie die Fee oder aber wie beide. Wenn der Zwerg irgendwie, nun ja, irgendeinen "Makel" gehabt hätte, der seinen Todeswunsch rechtfertigt, dann hätte man das Märchen durchaus als Kontroverse zum Thema der Sterbehilfe deuten können. Aber da wäre eben noch die Fee und, tja, am Ende fehlt dieses: "Ah ja, okay, so verstehe ich das."
Ansonsten gefällt mir aber die Art der Erzählung das Thema generell sehr gut. Jetzt noch ein schönes Ende, das aber ruhig auch ein wenig offen sein darf ...
Ah ja, und sprachlich wäre der Dialog, denke ich, noch ein wenig ausbaufähig. Also die Sprache ist ja schon recht "märchenoptimiert", nur die Charaktere reden nicht so. Oder dieser Satz hier: "Irgendwann hatte er alle Bewohner eines Dorfes durch und wanderte in das Nächste." Der ist doch ein wenig sehr umgangssprachlich, oder? ;-)

Viele Grüße
Thomas

Naja, der Zwerg hat einen "Makel", wenn man es genau nehmen will, er kann reden und gehen. ^^
Dann werde ich aber wohl doch irgendwie eine Moral einbauen müssen. Vielleicht wirklich irgendwas mit Liebe... muss ich mir überlegen, was dazu gut passen könnte.
Nur mit dem "schönen Ende" stehe ich irgendwie auf Kriegsfuß und will das Kriegsbeil mehr diesem auf den Schädel schlagen, als es begraben. Mir sind die "Antimärchen", wo das schöne Ende fehlt, viel lieber. Zur Geschichte könnte es aber nicht passen...
Wo du es nun sagst, fallen mir noch ein paar Stellen ein, wo das "märchenhafte" in der Sprache der Charaktere etwas zu sehr untergeht.
Da muss ich wirklich noch einmal ran, wobei ich aber den zitierten Satz gar nicht mal so umgangssprachlich finde. ^^

Ich danke dir jedenfalls für deine Kritik. Wie alle Kommentare bisher bringt sie mich weiter zum Ziel. =)

Beste Grüße
Luzifer

Ah, mit schönem Ende meinte ich kein "Happy End", sondern ein in sich schlüssiges. Das kann auch ruhig bitterböse sein. Mir sind die düsteren Märchen persönlich auch lieber. Das war immer schon so. Also solltest du noch mal dran werkeln, ich lese auch gern noch mal rein. :-)

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Genau die Moral ... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 15.04.2013 - 16:56 Uhr) ... war's auch, die mir hier so'n bisschen gefehlt hat. Weil es ja ein Märchen ist, fragt man sich am Ende unweigerlich nach der Moral. Hier aber ... nun ja, man steht am Ende ein wenig da wie der alte Mann oder wie die Fee oder aber wie beide. Wenn der Zwerg irgendwie, nun ja, irgendeinen "Makel" gehabt hätte, der seinen Todeswunsch rechtfertigt, dann hätte man das Märchen durchaus als Kontroverse zum Thema der Sterbehilfe deuten können. Aber da wäre eben noch die Fee und, tja, am Ende fehlt dieses: "Ah ja, okay, so verstehe ich das."
Ansonsten gefällt mir aber die Art der Erzählung das Thema generell sehr gut. Jetzt noch ein schönes Ende, das aber ruhig auch ein wenig offen sein darf ...
Ah ja, und sprachlich wäre der Dialog, denke ich, noch ein wenig ausbaufähig. Also die Sprache ist ja schon recht "märchenoptimiert", nur die Charaktere reden nicht so. Oder dieser Satz hier: "Irgendwann hatte er alle Bewohner eines Dorfes durch und wanderte in das Nächste." Der ist doch ein wenig sehr umgangssprachlich, oder? ;-)

Viele Grüße
Thomas

Naja, der Zwerg hat einen "Makel", wenn man es genau nehmen will, er kann reden und gehen. ^^
Dann werde ich aber wohl doch irgendwie eine Moral einbauen müssen. Vielleicht wirklich irgendwas mit Liebe... muss ich mir überlegen, was dazu gut passen könnte.
Nur mit dem "schönen Ende" stehe ich irgendwie auf Kriegsfuß und will das Kriegsbeil mehr diesem auf den Schädel schlagen, als es begraben. Mir sind die "Antimärchen", wo das schöne Ende fehlt, viel lieber. Zur Geschichte könnte es aber nicht passen...
Wo du es nun sagst, fallen mir noch ein paar Stellen ein, wo das "märchenhafte" in der Sprache der Charaktere etwas zu sehr untergeht.
Da muss ich wirklich noch einmal ran, wobei ich aber den zitierten Satz gar nicht mal so umgangssprachlich finde. ^^

Ich danke dir jedenfalls für deine Kritik. Wie alle Kommentare bisher bringt sie mich weiter zum Ziel. =)

Beste Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Genau die Moral ... - ... war's auch, die mir hier so'n bisschen gefehlt hat. Weil es ja ein Märchen ist, fragt man sich am Ende unweigerlich nach der Moral. Hier aber ... nun ja, man steht am Ende ein wenig da wie der alte Mann oder wie die Fee oder aber wie beide. Wenn der Zwerg irgendwie, nun ja, irgendeinen "Makel" gehabt hätte, der seinen Todeswunsch rechtfertigt, dann hätte man das Märchen durchaus als Kontroverse zum Thema der Sterbehilfe deuten können. Aber da wäre eben noch die Fee und, tja, am Ende fehlt dieses: "Ah ja, okay, so verstehe ich das."
Ansonsten gefällt mir aber die Art der Erzählung das Thema generell sehr gut. Jetzt noch ein schönes Ende, das aber ruhig auch ein wenig offen sein darf ...
Ah ja, und sprachlich wäre der Dialog, denke ich, noch ein wenig ausbaufähig. Also die Sprache ist ja schon recht "märchenoptimiert", nur die Charaktere reden nicht so. Oder dieser Satz hier: "Irgendwann hatte er alle Bewohner eines Dorfes durch und wanderte in das Nächste." Der ist doch ein wenig sehr umgangssprachlich, oder? ;-)

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: Schmunzel ... -
Zitat: (Original von Gunda am 10.04.2013 - 21:27 Uhr) ... über Hannis Kommentar. Ich gestehe, dass ich auch ein bisschen uneins mit mir bin, was ich zu diesem Text sagen soll. Ein Märchen für Kinder ist er sicherlich nicht, ihm fehlt die zwar versteckte, aber dennoch für Kinder immer gut erkennbare Moral von der Geschicht'.

Als Erwachsener würde ich sagen, dass der Gartenzwerg in die ihm innewohnende Fee so sehr verliebt war, dass er bereit war, sein eigenes "Leben" für sie zu opfern, damit sie wieder frei sein kann?

Lieben Gruß
Gunda

Ich wollte es zu Anfang zu einem Märchen für Kinder machen, aber mir fehlte die Moral, der interessante Werdegang und, auch wenn Märchen Tod und Teufel nicht unbekannt sind, fand ich es für ein Kindermärchen doch etwas zu makaber. ^^
Daher habe ich als ein Erwachsenenmärchen geschrieben. Ein Märchen bleibt es ja immer noch. =)

An die Möglichkeit mit der Liebe, habe ich gar nicht gedacht, aber es ist eine geniale Idee. Da zeigt sich, dass die Vielschichtigkeit des kurzen Textes sogar weiter geht, als ich angenommen habe.

Vielleicht werde ich ein alternatives Ende mit der Liebe später noch einbauen. Irgendwie gefällt es mir. =)

Lieben Gruß
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Re: -
Zitat: (Original von hanni86 am 10.04.2013 - 17:29 Uhr) Nach dem Lesen verstehe ich warum hier noch keine Kommentare stehen. Ich bin auch selber nicht sicher was ich...von der Geschichte halte bzw. wie ich sie verstehe bzw. wie ich sie verstehen will.
Du siehst mich folglich stirnrunzelnd und das ist im Zweifel immer eine feine Sache. :-)
Darüberhinaus ist es lässig welche Vielschichtigkeit du in einen so kurzen Text verpackt hast. Jepp.

Liebe Grüße, Hanni

Naja, das Märchen sollte auch einen zum Stirnrunzeln bringen, also in der Art, dass man darüber nachdenkt. So gesehen habe ich es das erreicht, was ich wollte. ^^
Und was die Kommentare angeht, hey, die Geschichte ist seit kurzem draußen und ein paar Kommentare werden es schon werden.
Wie du ja so schön gesagt hast, ist der Text vielschichtig, wie Gunda in ihrem Kommentar noch einmal unter Beweis stellt. =)

Liebe Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Schmunzel ... - ... über Hannis Kommentar. Ich gestehe, dass ich auch ein bisschen uneins mit mir bin, was ich zu diesem Text sagen soll. Ein Märchen für Kinder ist er sicherlich nicht, ihm fehlt die zwar versteckte, aber dennoch für Kinder immer gut erkennbare Moral von der Geschicht'.

Als Erwachsener würde ich sagen, dass der Gartenzwerg in die ihm innewohnende Fee so sehr verliebt war, dass er bereit war, sein eigenes "Leben" für sie zu opfern, damit sie wieder frei sein kann?

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
hanni86 Nach dem Lesen verstehe ich warum hier noch keine Kommentare stehen. Ich bin auch selber nicht sicher was ich...von der Geschichte halte bzw. wie ich sie verstehe bzw. wie ich sie verstehen will.
Du siehst mich folglich stirnrunzelnd und das ist im Zweifel immer eine feine Sache. :-)
Darüberhinaus ist es lässig welche Vielschichtigkeit du in einen so kurzen Text verpackt hast. Jepp.

Liebe Grüße, Hanni
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