Beschreibung
An jenem Tag hatte mein Professor im Bereich Mittelalterlicher Geschichte mir und meinen Mitstudenten unser Projekt in den Semesterferien vorgestellt. Ein Projekt in dem wir Studenten uns zwei Wochenlang in das Mittelalter zurück versetzen sollten. In dem ich eine Angeklagte spielte, die als eine Hexe bezeichnet wird und mich in diese Rolle versetzen sollte.
Kapitel 1
Ich packte meine Sachen zusammen, die ich für die nächsten zwei Wochen benötigte. Ein bodenlanges Kleid, eine Bürste, ein Topf und zwei Schüsseln ( die meine Mutter und ich vor zwei Jahren in irgendeinem Töpferkurs selber gemacht haben). " Nehmt nicht zu viel mit, denn die Menschen im Mittelalter hatten nur sehr wenig Habseligkeiten.", hörte ich die Stimme meines Professors in meinem Kopf sagen. An jenem Tag hatte mein Professor im Bereich Mittelalterliche Geschichte mir und meinem anderen Mitstudenten unser Projekt vorgstellt. Ein Projekt in dem wir Studenten uns zwei Wochen lang in das Mittelalter zurück versetzen sollten.
"Das wird spannend!", hatte mein bester Freund Markus anschließend auf dem Nachhauseweg gesagt. Ich war einer anderen Meinung gewesen, denn ich hatte bei diesem Spiel das große Los gezogen. "Das Los." Meine Gedanken sprangen wieder zum Professor zurück. Ich sah ihn noch genau vor mir und wie er uns belehrte. "Wie ihr wisst gab es auch Hexenverbrennungen im Mittelalter! Unschuldige, die wegen einer Dezuniziation von anderen inhaftierten Hexen oder wegen eines Gerüchtes angeklagt wurden. Die einer Hexenprüfung unterzogen worden sind." Dabei gleitete sein Blick durch die Reihen und blieb an mir hängen. Ich wusste noch, wie ich in diesem Augenblick gedacht hatte, dass ich wegen meiner roten Haare schon alleine als Hexe angesehen worden wäre. "Aus diesem Grund, möchte ich jemanden haben, die eine "Hexe" spielt. Jemand," , erzählte er weiter und hielt dabei kurz an. " der sich gut in so einer Rolle macht." Ich ließ meinen Koffer zuschnappen. Bei dem Gedanken an diesem Tag durchfuhr mich immer und immer wieder eine Gäsehaut. Den ich sollte die Hexe spielen. Die Unschuldige, die von ihren eigenen Freunden und Mitbürgern als eine Hexe degratiert wird. Ein Mädchen, welches wegen ihrer Haarfarbe als anders abgehakt wird. Bei dem alle sich von ihr zurückziehen, weil sie Angst haben, dass sie als Hexen abgestempelt werden, nur weil sie sich mit der "Hexe" eingelassen haben. Ein Leben ohne Freunde und Verwandte. Und diese Unschuldige sollte ich spielen.
Wieder sah ich Markus vor mir. Wie er seinen Arm hob. "Gab es auch Männer, die als Hexen verbrannt worden sind?" Seine Frage schalte mir noch heute in den Ohren wieder. Und Professor Martinsky hatte ich noch genau vor meinen Augen. Sein Gesicht wurde sofort ernst und seine Augen unglaublich traurig. "Männliche Hexen gab es als solche nicht. Wenn dann wurden sie als Hexemeister bezeichnet. Jedoch wurden nicht oft welche verurteilt, denn Männer waren zur dieser Zeit das Gesetz an dem sich die Frauen zu halten hatten.", hatte er erzählt.
"Das ist doch voll der Rassismus gewesen, wenn nur Frauen mit meinetwegen roten Haaren als Hexen degratiert worden sind!", hatte Markus argumentiert und Herr Prof. Martinsky nickte ihm zu. "In Gewisserweise hast du Recht. Aus diesem Grund wäre eine Frau mit roten Haaren am besten für diese Rolle geeignet. Ich hatte mich im Hörsaal umgeschaut, um feststellen zu können, wer außer mir für diese Rolle geeignet war. Doch abgesehen von zwei Mädchen, die kurze und gefärbte Haare besaßen, kam außer mir keiner in Frage. Markus hatte sich gemeldet und vorgeschlagen, dass ich demnach zufolge am besten diese Rolle nehmen sollte. Alle anderen hatten zugestimmt, sogar mein Freund Joel, der sich aus solche Sachen immer raushielt. "Gut dann sind wir uns einig, dass Sie die Hexenrolle übernehmen."
Ich überlegte mir, ob ich auch alles zusammen gepackt hatte, doch viel Zeit blieb mir nicht, denn bald würde mein Freund Joel mich abholen. Und da klingelte es bereits. Ich rannte zur Tür und riss sie förmlich auf. Dabei vergaß ich jedoch die kleine Stufe und stolperte in Joels Arme.