Gedichte
Scherbendynastie

Spürst du sie?
Die Abstinenz der Gefühle
Dieses Schwergewicht der Non-Existenz
Wie ein Dermokles Schwert über dem Epizentrum der Seele
Geschwängert von Gleichgültigkeit
Geboren aus dem Schoß der Leblosigkeit
Stürzt es dich ins Elend dieser Welt
Doch diese Welt ist selbst nur Elend
Wie ein Spiegelbild dass dir die ganze Hässlichkeit vorhält
Und du hämmerst dagegen
Ohne zu wissen, dass du auf die Welt einschlägst
Bis dein Abbild Risse nachzeichnet
Und die Welt zerbarst

Scherbendynastie

Denn nun bist du gebrochen
So wie es die Welt auch ist
Ein Mosaik aus all dem Guten und dem Schlechten
Nicht mehr zusammenfügbar
Denn die Splitter schneiden
Tränken die Erde im Blut verlorener Hoffnung
Töten den Geist ungeträumter Träume
Nähren die Leere der Vergänglichkeit
Bis dich das gefühlskalte Schwarz verschluckt
Dir den letzten Funken Wärme aussaugt
Und die Vergessenheit sich deiner annimmt
Ein Namenloser
Getilgt von den Namenstafeln seiner Zeit
Gelöscht aus den Erinnerungen

Spürst du sie jetzt?
Fühlst du das Nichts das dich umgibt?
Diese mahnende Leere
Diese schmerzende Unausweichlichkeit
Unbändig wütet die Machtlosigkeit in dir
Das verzweifelte Klammern an eine Welt die dir nichts gibt
Die sich nicht an dich erinnern wird
Nicht in diesem Zustand
Denn eines sollte dir bewusst sein:

Im Zeitenspiel der Jahrtausende bist du nur ein unbedeutendes Fragment



Außer...



Du fühlst und lebst...