Gedichte
Der Nordwind weht noch immer

0
"Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur. Max Frisch"
Veröffentlicht am 05. April 2013, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: fleur de la coeur
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln." Wilhelm Busch Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-) Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen. Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume ...
Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur. Max Frisch

Der Nordwind weht noch immer

Der Nordwind weht noch immer ...


Die Nacht ist stumm
aus einem Sternbild
fallen Diamanten
vergehn zu Staub
noch eh’ sie meine Hand
berührt

Der bittre Frost
umklammert fest
auch die Gedanken
kein helles Funkeln
das mein heißes Herz
verführt



Die Achse meiner Zeit
ist längst gebrochen
das leere Zifferblatt
der Uhr
tanzt taumelnd
auf dem Stab

Die schwarzen Löcher -
nur ein Albtraum -
wie die Schlangennester
seh weiße Rosen blühn
im Schnee
auf leerem Grab



Die Morgenröte
leckt verschämt
am Fenster
noch eh’ im roten Kuss
das Firmament
erglüht

Der Nordwind
weht noch immer
kühlt mir
meine Wangen
im Permafrost erzittert
das Gemüt


© fleur 2013


0

Hörbuch

Über den Autor

FLEURdelaCOEUR
"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln."
Wilhelm Busch

Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-)
Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen.

Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume für mich ausgesucht. Er hat nichts mit der Gestalt aus den Harry-Potter-Büchern Fleur Delacour zu tun.

Inzwischen bin ich im letzten Lebensquartal angelangt, da küsst mich die Muse nur noch selten. ;-(

mariewolf43@gmail.com

Leser-Statistik
112

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
evelin ---- durch stumme nächte
rieselt diamantenstaub
sterne sterben leis

auf leeren gräbern tanzen
uhren ohne zifferblatt

mit besten frauentagsgrüßen

evelin


Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Liebe Evelin,
ich freue mich sehr, wieder von dir zu lesen,
weiterhin alles Liebe und Gute für dich!
Wir haben heute einer alten Freundin ein paar Frauentagsblümchen gebracht ...
Dir noch einen schönen Restfeiertag,
liebste Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe fleur ,
in manchen ist es kalt ,,, doch gibt diese kälte auch eine wärme ,,,,eine gelungene beschreibung der zeit verbunden mit dem gefühlen dazu

lieben gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Herzlichen Dank für alles, lieber Rainer, ich freue mich, dass dir meine Verse von damals gefallen.
Jetzt ist ja die Kälte vorbei, wir hatten den ersten Frühlingstag! :-)

Lieben Gruß
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre eine Bilanz durch entleerte Erwartungen
starke Verse...da sag ich Chapeau!
sonnige Grüße von mir
Feedre
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Dankeschön, Feedre,
das hast du wunderbar formuliert!
Auch von mir sonnige Grüße zurück,
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Inhaltsschwere Zeilen! Trotz der Melancholie finde ich das Gedicht sehr dynamisch. Gefällt mir sehr, liebe Fleur!!
LG
Kara
PS: In der ersten Strophe stimmt die Grammatik nicht so ganz, meine ich.
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Das macht die Wortstellung. Gemeint ist:
vergehn zu Staub
noch eh’ meine Hand sie berührt
NICHT:
noch eh' sie meine Hand berühren

Ich freue mich sehr, liebe Kara, danke dir sehr herzlich für alles.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Es kommt auf die Betrachtungsweise an ... berühren die Diamanten die Hand oder berührt die Hand die Diamanten. Eine weitere Betrachtungsweise wäre, die Aussage auf den Staub zu beziehen ... noch eh´er meine Hand berührt. Na, Du kannst es ja spannend machen. :-) Das sind die Interpretationsmöglichkeiten, die ich liebe!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Die Hand streckt sich nach den Diamanten aus, um sie zu berühren.
Doch sie zerfallen schon vorher zu Staub ... Es sind eben keine Sterntaler, die man einst im Hemd auffangen konnte ...
;-))
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
77
0
Senden

87863
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung