Beschreibung
Wer geht schon um Mitternacht auf den Friehof? Da ist doch die Geisterstunde in der alles so gruslig ist.
Mitternacht auf dem Friedhof
Es war genau um Mitternacht,
die Turmuhr schlug grad’ zwölfe.
Die alte Schlosstreppe hat laut geknarrt,
und draußen heulten Wölfe.
Denn eine weiße Frau schlich sich hinaus,
aus dem alten Schlosse.
Jung war sie, wie eine Braut sah sie aus,
ein hübscher Zeitgenosse.
Zum Friedhof zog sie es eilig hin,
sie war schnell da, es war nicht weit.
In eine dunkle Gruft ging sie rinn,
Vollmond war zu dieser Zeit.
Was geschah zu dieser Stunde,
dort in dieser düster’n Gruft,
in der nur Geister machten ihre Runde,
und Wolfsgeheul lag in der Luft?
Sicher war sie dort nicht allein,
ihr Liebster war wohl da,
der Herr der Nacht musste er wohl sein,
den niemals jemand anders sah.
Sie küssten und liebten sich immerzu,
sehr heiß war ihre Nacht,
kurz vor Sonnenaufgang war dann Ruh,
obwohl sie länger gern gemacht.
Er ging von ihr, es musste sein,
ließ sie allein zurück.
Sie verließ die Gruft, lief wieder heim,
keiner sah sie im Schloss zum Glück.
Langsam schlich sie die Treppe rauf,
die knarrte wie zu vor,
alle schliefen noch, keiner wachte auf,
sie schnarchten alle wie im Chor.
Zur Gruft ging sie nicht wieder hin,
sah ihren Vampir nie mehr,
Für sie war dieses aber schlimm,
denn ihr weißes Kleid, war grau seit her.
Plötzlich ist sie aufgewacht,
die Kirchturmuhr schlug gerade Zehn,
was sie erlebte war nur ein Traum,
den sie nur konnte alleine nur versteh’n.
© Ulf Heimann