Gedichte
Lampenfieber

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"Lampenfieber"
Veröffentlicht am 29. März 2013, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht: Der Winter ist ein Bösewicht, die Bäume tragen Schneegewicht, die Stämme sind kahl und so schwarz wie ein Pfahl, die Felder sind weiß und auf dem See liegt Eis. In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.
Lampenfieber

Lampenfieber

Nicht mehr weit ist's bis dahin,

bis ich an der Reihe bin,

kein Bier kann mich mehr trösten,

vermag die Zunge mir zu lösen.

Ob ich wohl den Mund auf kriege?

Oder ob ich nicht besser schwiege?

Ich weiß nichts mehr, weg ist der Text,

irgendwie ist es verhext,

da soll ich reden von mir selbst,

hab mir die Aufgabe doch selbst gestellt.

 

Sieh, das Mikrofon steht schon bereit,

fünf Minuten sind noch Zeit.

 

Wie komm ich bloß aus dieser Sache?

Werde ich gleich alles richtig machen?

Sind die Texte wirklich gut gewählt?

Ist der Stuhl auch richtig hingestellt?

Fragen bombardieren mich,

sie durchbohren und ängstigen mich,

ich kann nicht vor und nicht zurück,

ich werde von meiner Angst zerdrückt.

 

Mut könnte ich jetzt viel gebrauchen,

Laß mich noch eine Zigarette rauchen.

Wenn's doch nur vorbei schon wäre?

Dann hätte ich keinen Bammel mehr,

vor den Leuten, die mich hören und

die meine innere Ruhe stören.

Fiebrig wandert nun mein Blick

auf den verlorenen Fluchtweg zurück …

 

Ich sitze hier im Lampenschein,

und schaue in ein Nichts hinein,

leise erhebt sich meine Stimme,

als ich zu zitieren beginne,

flüssig und ruhig erklingt das Wort,

das Lampenfieber ist fast fort,

der Druck fällt ab, es wird so leicht,

ich habe mein Debüt erreicht.

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Über den Autor

KatharinaK
Ich erinnere mich noch gerne meiner allerersten Zeilen - ein Schulgedicht:
Der Winter ist ein Bösewicht,
die Bäume tragen Schneegewicht,
die Stämme sind kahl
und so schwarz wie ein Pfahl,
die Felder sind weiß
und auf dem See liegt Eis.
In den seither vergangenen Jahrzehnten hat sich mein Schreibstil sicher geändert - ist erwachsen geworden -, aber die Freude am Schreiben ist ungetrübt.

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KatharinaK Re: -
Zitat: (Original von Brigitte am 04.04.2013 - 13:06 Uhr) Das verstehe ich jetzt nicht. Ich denke dass ich das hier schon gelesen habe und auch beurteilt habe. Na denn noch mal. Das kann ich sehr gut nach empfinden, da ich früher viel Amateurtheater gespielt habe. Man denkt auf einmal, man hat keine Stimme mehr. Aber nach dem ersten Satz geht es auf einmal wieder. Lieben Gruß Brigitte


Liebe Brigitte,

Du hast recht, aber Lukas hat es raus genommen wegen des Covers. Es sol ein Bild sein, daß ich nicht hätte verwenden dürfen. Dabei habe ich es einfach aus dem Netz google kopiert. Deshalb mußte ich es ein zweites Mal reinstellen. Dennoch nett, daß Du es ein zweites Mal kommentierst,

Danke,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Das verstehe ich jetzt nicht. Ich denke dass ich das hier schon gelesen habe und auch beurteilt habe. Na denn noch mal. Das kann ich sehr gut nach empfinden, da ich früher viel Amateurtheater gespielt habe. Man denkt auf einmal, man hat keine Stimme mehr. Aber nach dem ersten Satz geht es auf einmal wieder. Lieben Gruß Brigitte
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