Die Streiche eines Katers Namens Dino
Ich bin Dino und was jedes menschliche Wesen sagt, ein wunderschöner rot getigerter Kater.
Ein weißes Lätzchen und vier weiße Pfoten tragen dazu bei, dass mich fast alle Menschen, die mich kennen, bewundern und als schön bezeichnen.
Viele Jahre wohnte ich mit Frauchen und ihren Sohn in einer Kleinstadt in Thüringen. Außerdem lebten dort noch ein weitere Kater und eine Katze. Es hatte mir nicht viel Mühe gekostet den Beiden zu beweisen, dass ich etwas Besonderes bin. Die Natur hat mir das Talent gegeben, alle Türen zu öffnen. Ich springe auf den Türöffner, hänge mich daran und mein gutes Gewicht tut das Nötige.
Vorraussetzung, ich muss mein Gewicht behalten. Das haben auch die beiden Katzen begriffen. Sie lassen immer erst mich fressen. Immerhin Ordnung muss sein, auch unter uns Katzen.
Am liebsten fresse ich Schokolade. Wenn mein Frauchen schläft tigere ich in der Wohnung herum. Auf den Nachtischschrank finde ich manchmal eine Tafel Schokolade.
Natürlich ist es kein Problem die Tafel zu öffnen. Erst einmal vorkosten. Da werde ich sicherlich von Frauchen gelobt. Natürlich sieht sie das anders. Das schimpfen habe ich gleich wieder vergessen.
Am Tag bin ich mit den beiden langweiligen Katzen alleine.
Das Futter reicht in letzter Zeit für mich nicht mehr Vielleicht bin ich auf Diät machen. Aber doch nicht mit mir.
Da ich weis wo sich meine Katzennahrung befindet, ist es eine Leichtigkeit, mich selber zu versorgen. Erst einmal auf den Schrank. Dann die Dose, wo das Futter aufbewahrt wird herunter schmeißen. Nun muss ich den Behälter aufbekommen. Da sitzen die anderen beiden Katzen daneben und schauen mir zu. Natürlich bekomme ich den Behälter auf.
Jetzt wollen die Beiden auch noch etwas bekommen. Nein erst bin ich dran. Hatte ja auch die Arbeit.
Abends überhöre ich das Schimpfen von Frauchen und schaue sie liebevoll mit meinen Kulleraugen an.
Weil ich ihr Liebling bin, habe ich eine neue Katzendame bekommen. Ich war sofort in sie verliebt. Sie hat ein rot getigertes Fell ohne weiß. Sie ist fast so schön wie ich. Mein Katzenherz ist voller Liebe. Schade dass ich kastriert bin. Aber ich gefall ihr sicherlich auch so. Ich sorge mich ganz lieb um die scheue Katze. Die anderen beiden Nervensägen sind nicht mehr wichtig. Das merkt auch mein Frauchen. Die grau getigerte Katze zieht mit Frauchen aus. Ich und mein Katerfrauchen kommen in ein großes Haus. Der andere Kater bleibt in der Wohnung.
Das neue Heim, welches den Sohn gehört, hat einen großen Garten. Ich bin begeistert. So viele Mäuse, die die Erde aufwühlen. Da ist richtig Arbeit vorhanden. Die toten Mäuse tragen wir ins Haus. Ist die Tür nicht auf, ist es eine Leichtigkeit für mich diese zu öffnen. Dann schlafe ich mit meiner Katzendame im Bett. Darüber freut sich nicht immer mein Herrchen. Die Türen werden verschlossen. Die Eingangstür bekommt eine Katzenklappe. So ist es natürlich besser für uns. Nachts werden wir in einen Zimmer eingesperrt. So kann ich weniger anstellen. Auf einer Decke kuschle’ ich mich an meinen Liebling und träume von einer schönen Welt im Paradies.
Gestern ist auch noch der Vater von meinen Herrchen eingezogen. Da ich so viele Dummheiten mache, schimpft der immer mit mir. Na ja, ich muss ihn eben noch erziehen. Weniger gefüttert werde ich auch von ihm. Das geht gar nicht. Erst einmal beobachten, wo er das Futter aufbewahrt. Es steht im Schrank. Natürlich eine Leichtigkeit von einem intelligenten Kater die Tür zu öffnen. Die Packung zu knacken ist nicht schwer. So und nun können wir uns satt fressen. Natürlich macht der Vater des Sohnes mit mir Theater. Die Dosen werden nun im Keller aufbewahrt. Die Tür abgeschlossen. Na so geht das überhaupt nicht. Was fällt den wohl ein. Jeder hat doch zu machen was ich will. Nur der alte Mann hat das noch nicht begriffen. Also muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Heute ist mir nun etwas ganz großes gelungen. Früh gab es wieder einmal alte Wurst. Mein Bauch knurrte. Meine Katzendame war auf Mäusesuche. Natürlich bringt sie mir die Maus und ich kann sie dann fressen. Aber das ist ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ich tigere in der Küche herum. Vom Ofen richt es sehr verlockend. Niemand ist zu sehen. Ein Sprung und ich bin auf dem Ofen. Natürlich auf einer kalten Stelle. Der Deckel ist noch heiß und will nicht aufgehen. Erst ein wenig abkühlen lassen. Ich erinnere mich an die Dose auf dem Schrank. Ich schupse so lange mit der Nase und den Pfoten, bis der Topf in die Tiefe fällt.
So ein leckeres Fressen. Mein Katzenfrauchen ist mir sehr dankbar. Immerhin ist das Mäusefangen mit Arbeit verbunden. Eine Belohnung bekommen wir auch nicht.
Abends gab es natürlich Ärger. Das jüngere Herrchen half mir und sagte seinen Vater, dass er uns ordentlich füttern soll. Dann würde ich auch nicht so etwas anstellen. Das klappt jetzt ganz gut.
Endlich habe ich allen bewiesen, wer Herr im Hause ist.
Wunderschön ist es ein Kater zu sein, der immer bekommt, was er will.
©Tscherry 2011-09-06