Eine Reise um mich selbst wieder zu finden; eine Zeit die ich nie im Leben vergessen werde.
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Ist schon komisch, dass ich daran denken muss was vor 21 Jahren war.
21 Jahre ist so ne verdammt lang Zeit, aber ich denk gerne zurück an diese Zeit und werde sie auch nie im Leben vergessen. Â
Für mich und meine kleine Seele waren diese Monate die schönsten die ich bis Dato erlebt hatte, erleben durfte.
Es begann damit, dass ich mir Gedanken machte, Gedanken über mein Leben, Gedanken über den Sinn des Daseins, Gedanken darüber was ich bis jetzt erreicht hatte und was mir das Leben noch so alles bescheren würde. Â
Ich muss zugeben, dass ich viele düstere Gedanken hatte zu der Zeit, aber es war an der Zeit meinem bisherigen Leben einen Riegel vor zu schieben.
Also was macht man mit seinen Gedanken dann;Â
R I C H T I G
man versucht sie in die Tat umzusetzen.Â
Also die grauen Gehirnzellen angestrengt um auf eine Lösung für sein Problem zu kommen.
Wäre es sinnvoll gewesen, sich in sein Auto zu setzen, auf die Autobahn zu fahren, eine wenig befahrene Stelle zu suchen auf der sich wenigstens ein Brückenpfeiler befindet, nur ein Brückenpfeiler ganz für mich alleine, mit Vollgas und höchst konzentriert auf ihn zusteuern, konzentriert um ihn ja nicht zu verfehlen.Â
Oder doch lieber einen leichteren Weg gehen, Möglichkeiten gibt es ja zu genüge.
Das steht aber auf einem anderen Papier und ist eine ganz andere, ganz eigene Geschichte, PUNKT. Â
Ok; zugegeben, das mit Vollgas war damals so eine Sache für sich mit einem 1302 S und hätte ich mich damals so entschieden, könnte ich heute nicht mehr an die Zeit zurück erinnern.
Da blieb mir einfach nichts anderes über, als mir weitere Gedanken zu machen. Â
Ich begann eine Liste zu erstellen auf der ich notierte was ich bis Dato so machte, sei es arbeitstechnisch oder in der Freizeit, alles wurde notiert und gegenübergestellt.
Am Ende war mir klar, so kann und darf es nicht weiter gehen. Â
Ich überlegte mir, was hab ich denn davon wenn ich von 7 -  bis 17 oder 18 Uhr arbeiten gehe, dann schnell nachhause unter die Dusche um wieder wie ein normaler Mensch auszuschauen. Â
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Wäre es sinnvoll gewesen, sich in sein Auto zu setzen, auf die Autobahn zu fahren, eine wenig befahrene Stelle zu suchen auf der sich wenigstens ein Brückenpfeiler befindet, nur ein Brückenpfeiler ganz für mich alleine, mit Vollgas und höchst konzentriert auf ihn zusteuern, konzentriert um ihn ja nicht zu verfehlen.Â
Oder doch lieber einen leichteren Weg gehen, Möglichkeiten gibt es ja zu genüge.
Das steht aber auf einem anderen Papier und ist eine ganz andere, ganz eigene Geschichte, PUNKT. Â
Ok; zugegeben, das mit Vollgas war damals so eine Sache für sich mit einem 1302 S und hätte ich mich damals so entschieden, könnte ich heute nicht mehr an die Zeit zurück erinnern.
Da blieb mir einfach nichts anderes über, als mir weitere Gedanken zu machen. Â
Ich begann eine Liste zu erstellen auf der ich notierte was ich bis Dato so machte, sei es arbeitstechnisch oder in der Freizeit, alles wurde notiert und gegenübergestellt.
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Am Ende war mir klar, so kann und darf es nicht weiter gehen. Â
Ich überlegte mir, was hab ich denn davon wenn ich von 7 -  bis 17 oder 18 Uhr arbeiten gehe, dann schnell nachhause unter die Dusche um wieder wie ein normaler Mensch auszuschauen.
Dann rein in meinen süßen 1302 S, ab in die Kneipe zum arbeiten, sozusagen die Thekenschlampe spielen und den Ausschank nebenher machen, sozusagen die Thekenausschankschlampe.
So gegen 24 Uhr aufräumen, saubermachen und schon ist es 1 Uhr in der früh, also  noch 6 Stunden bis ich wieder zur Arbeit musste.
Ich denke einige kennen das, wenn man aufgedreht ist und nicht gleich nachhause ins Bettchen gehen will und auch nicht kann.
Was macht man dann in diesem Fall?
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RICHITG !
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Mann vergnügt sich in seiner Stammdisko, man kennt ja den Besitzer schon lange Zeit und hat sich immer was Neues zu erzählen, oder man kann viel Neues erfahren.
Eh du dann wieder auf die Zeit reagierst und schaust ist es 2 oder auch mal 3 Uhr; dann aber nix wie @home und in die Falle, denn um 5 Uhr ist die Nacht wieder rum und der Wecker klingelt, reißt einen erbarmungslos aus den Träumen.
Ich sollte noch beiläufig erwähnen, dass ich Maurer gelernt habe und auch als Maurer tätig war in der Zeit.
Wenn du dann nach 2 Jahren, arbeiten auf der Baustelle und von 18 Uhr bis ca. 24 Uhr in der Kneipe, in den Spiegel schaust; die dunklen Augenränder fast bis ans Kinn reichen, es keine Tränensäcke, sondern schon Tränenrucksäcke sind, ja dann sollte man sich Gedanken machen über sein Leben.
Und genau das hatte ich auch gemacht!
Mit dem Ergebnis, mein kleiner 1302 S muss weg, denn ich brauch das Geld.
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Meine damalige Beste Freundin, meine kleine Schwester wie ich sie immer nannte, wollte ihn schon immer haben, also dann soll sie ihn auch bekommen.
Aber 1000 DM muss er ihr schon wert sein und sie zahlte den 1000er auch gerne.
Dann fragte sie mich, Â und was machst du jetzt mit den 1000 DM?
Urlaub?
Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen, ich lächelte sie an, gab ihr einen dicken Schmatzer und sagte zu ihr, das ist eine hervorragende Idee.
Aus ihrem Mund kam wie aus der Pistole geschossen nur die Frage: und wohin geht die Reise?
Meine Antwort war kurz und knapp wie immer, immer der Nase nach.Â
Meine kurze Reise begann am 01.04.1989 und endete am 05.10.1989, mit 1000 DM in der Tasche und einem Rucksack auf dem Rücken.
Sie begann logischerweise am Ausgangspunkt und endete ca. 3100 km entfernt am Endpunkt.
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Wie ich zuvor schon erwähnt hab, begann meine kurze Reise am 01.04., welcher Wochentag es war kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen, aber eines das weiß ich noch ganz genau, denn wie sollte es auch anders sein, es war ein total kalter, beschissener und verregneter Tag.
Wie bei so vieles in der Zeit dachte ich mir einfach mal ganz locker, ja und, scheiss doch drauf.
Ich wollte einfach weg, weg von allem, weg von dem was sich Leben nennt, von dem ganzen Stress, von der ganzen Kacke eben.
Die einzigen Menschen die von meinem Vorhaben wussten,
ICH KORRIGIERE
der einzige Mensch der Bescheid wusste war meine kleine Schwester, meine kleine Schwester die ich nie hatte, nicht mal meine Eltern wussten was darüber.Â
Wozu auch, war ja eh nur das schwarze Schaf in der Familie,
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derjenige der immer aus der Reihe tanzt, also tut man dass, was von einem; Black Shepp erwartet wird.
Aber lassen wir das mal besser Ruhen, sonst wird ich nie fertig mitschreiben.Â
Also gut um es kurz und bündig zu sagen, nur eine Person wusste es.Â
Total komisch war es mir schon zumute, ich wollte weg aber hatte keinen Plan wohin es mich zieht, oder mich die Reise bringen mag, aber egal, die Hauptsache ist weg.
So führte mich der Weg in Richtung Autobahn die nach Süden führte, denn im Süden ist es ja bekanntlich warm und die Sonne scheint den ganzen Tag.
Also stelle ich mich auf den Seitenstreifen und streckte meinen Daumen raus um weiter zu kommen als bis zur nächsten Raststätte.
Zugegeben, ein kurzer Rock und meine Beine zeigen, hätten mich auch nicht schneller vorangebracht.Â
Naja, so dauerte es eben 2 Tage bis ich wenigstens in Italien war,
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um genauer zu sein in Verona, also ich meine jetzt in der Stadt Verona, nicht in irgendeiner Verona.
*zwinker*
Von meinen anfänglichen 1000 DM, für diejenigen die es nicht wissen, dass war die Währung vor dem heutigen Euro, waren noch 950 DM über, musste ja schließlich auch mal was zischen die Zähne bekommen.
Zugegeben, Verona ist schon ein schönes Städtchen, aber nix auf Dauer.
Da traf es mich wie ein Blitzschlag im Hochsommer und hatte nur eines im Kopf; klar, ab nach Venedig, da soll ja auch schön sein, so wurde wenigstens in der Szene behauptet und wenn ich schon mal hier bin dann auch Venedig anschauen.
Dass mich ein Tässchen Kaffee, ich meine wirklich ein Tässchen, im berühmten Café Florian 6 DM kostete, das hatte mir keiner gesagt.
Also dachte ich mir, hier bleiben?
Auf keinen FallÂ
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*garnienicht*Â
Aber wohin?
Ok was bleibt einem dann über; durchfragen wo man hier weiter kommt.
Gesagt getan; und die Fragerei brachte mich an den Fährhafen.
Aber wie komm ich jetzt auf eine Fähre, wo hin schibbert sie und vor allem was kostet mich das Ganze, naja wohin war ja eh egal aber eben nicht der Preis.
Ich fragte mich durch wohin die Fähren denn so schibbern und was sie so kosten würden; bei manchen Preisen wurde es mir dann fast schon schlecht und mein vorhaben war fast zum Scheitern verurteilt; aber eben nur fast.
Ich redete mit einem LKW-Fahrer, der mich fragte was ich denn suche und der anscheinend darauf wartete dass seine Fähre kommt und anlegt.Â
Was ich suche?
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Ich will weg, ganz egal wohin, Hauptsache es ist warm da!Â
Na wenn das so ist dann kannst du mit mir fahren wenn du keine Angst hast! rief er mir zu mit einem richtig frechen Lächeln auf den Lippen.
Angst?Â
Von dir oder wie?
Ja klar vor wem denn sonst rief er zurück.
Kommt darauf an wohin es geht, ich will ja nicht nach Sibirien, da is es mir zu kalt.
Er lachte laut und rief mir zu, du scheinst ja gut drauf zu sein.
Ich ging dann zielstrebig zu ihm und sagte nur, Besser gut drauf als schlecht drunter!
*gins*
Und wohin schibberst du?
Fragte ich ganz frech.
Nach Izmir und dann weiter nach Ankara.
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Das ist in der Türkei, wenn du das nicht wissen solltest!
Na klasse dacht ich mir, was für ein Witzbold ist das denn. Denkt der ich hab in Geometrie, oder was war das nochmal, nicht aufgepasst.
Und was kostet mich das Ganze dann?
Er antwortete mir, wenn du LKW fahren kannst übernehm ich die Kosten der Fähre und wir fahren zusammen nach Ankara.
Das ist doch mal ein Deal ganz nach meinem Geschmack und wäre doch total bescheuert wenn ich den Deal nicht annehmen würde.
Ok abgemacht!
So landete ich, nach 12 Stunden Venedig, auf der Fähre und war unterwegs nach Izmir.
So weiter ging meine Reise ins ungewisse, ins ungewisse und dennoch in der Hoffnung mich selbst zu finden, zur inneren Ruhe zu finden.
VonVenedig aus ging es ab nach Izmir.
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Der Kutter schibberte also von Venedig in Richtung Griechenland und dann weiter in die Türkei. In Griechenland, aber frag mich bitte nicht wo das war, hatten wir für 3 Stunden Aufenthalt bevor es dann weiter ging. Ich hätte nie gedacht, dass es einem sowas von schlecht werden kann auf so einem Kutter.
Wobei ich erwähnen sollte, dass für mich jedes Schiff, egal wie groß es auch ist, immer ein Kutter ist, aber das nur mal so am Rande.
Die Reise mit dem großen Kutter dauerte 2 Tage und ich war noch nie im Leben so froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
So nun war ich also da, in der Türkei, hab türkischen Boden unter den Füßen und er fühlt sich an wie ein ganz normaler Boden, aber eben türkisch.
Das Wetter war einfach nur gigantisch schön, Sonne soweit das Auge reicht, Sonne pur, nicht so wie bei meiner Abreise im kalten, verregneten Deutschland  am 01.04.1989, lange Rede und doch kein Sinn, so betrat ich türkischen Boden am 05.04.1989 um 13:36 Uhr. Â
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*GRINS*
das Datum stimmt aber an die genaue Uhrzeit können sich meine grauen Gehirnzellen nimmer erinnern, is ja auch total wurscht.
Die Formalitäten waren alle erledigt, der Reisepass wieder gute verstaut im Rucksack, so war es an der Zeit mal wieder meinen Kassensturz zu machen. Von meinen anfänglichen 1000 DM waren noch 800 über.Â
War zwar nicht viel, wird aber schon noch eine Weile reichen dachte ich mir so ganz im geheimen, als es weiter ging in Richtung Sonne; Ankara entgegen.
Ich hatte keinen Plan wie lange es dauert bis wir in Ankara ankommen würden, woher sollte ich es denn Wissen, hatte ja keinen Dunst wie groß die Türkei is; egal Hauptsache es ging weiter; so kamen wir irgendwann in Ankara an und mein Reiseretter lud mich zu sich nachhause ein.
Ich muss zugeben, ich war total überrascht über die Gastfreundlichkeit der Menschen, sie kennen einen nicht aber heißen dich so herzlich willkommen in ihrer Familie, als würden sie dich schon Jahre kennen, sich so sehr freuen dich endlich wieder zu sehen.Â
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Ich verbrachte bei dieser Familie zwei wundervolle Tage, versuchte ein wenig Türkisch zu lernen, ganz zur Belustigung der ganzen Familie. Aber wie heißt es so schön, wenn‘s am schönsten ist soll man gehen.
Aber wohin?
Mohamed, so hieß mein Reiseretter, sagte mir, ich soll über Konya nach Adana und dann weiter nach Alanya, das wären die schönsten Städte für einen reisenden wie mich.
Ok; wenn Mohamed das sagt, dann werd ich das einfach mal überprüfen ob es auch stimmt.
Die ganze Familie verabschiedete sich so herzlich von mir, dass ich glaubte meinen Augenwürden ertrinken in Tränen.
Um das Ganze ein wenig zu verkürzen, will ja schließlich kein Buch schreiben oder langweilen, ging es weiter über Konya und Adana nach Alanya.
Er hatte recht; es sind wunderschöne Orte, an die er mich schickte, alleine die Landschaft die sich von Strecke zu Strecke immer wieder änderte, oder ob es die Menschen waren denen ich auf meiner Rute begegnete, es war einfach traumhaft schön.
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So kam es wie es eben kommen musste, ich war in Alanya.
Einen kleinen, klitzekleinen Zwischenruf hab ich noch, es dauerte 1 ½ Woche bis ich in Alanya war.
Alanya, eine schöne Stadt, um nicht zu sagen, eine traumhaft schöne Stadt in der das Leben pulsierte.
So und was mach ich nun hier, wo soll ich schlafen, wie lange reicht mein Geld überhaupt noch, das waren die Dinge die mich nun beschäftigten.
Naja, ich hatte ja noch so ca. 500 DM und das wird schon noch eine Weile reichen. Wenn nicht dann muss ich eben doch schauen wo ich arbeiten kann; aber fürs erste muss es reichen. Also erst mal an den Strand und rein in die Fluten, Abkühlung war die Devise und mal ein wenig schwimmen gehen, der Rest wird sich dann schon geben
Aber wo schlaf ich dann heute Nacht?
Hotel?
Ne, dafür hatte ich zu wenig Geld und wollte ich auch nicht.
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So entschloss ich mich, mir einen Schlafplatz zu suchen der nichts kostete. Ich fand ihn auch sehr schnell, er war ca. 15 km lang und so ca. 25 Meter breit, das einzige Problem bestand darin, dass er verdammt sandig war. Aber egal, ich hatte die beste Klimaanlage, den besten Meerblick überhaupt und kommt jede Nacht den Sternenhimmel betrachten und meinen Gedanken hinter her schauen.
Wenn ihr euch jetzt denkt, und wenn es regnet, was machst du dann?
So kann ich euch beruhigen, in der ganzen Zeit, die ich in Alanya verbrachte, gab es nur einen Tag an dem es geregnete, auf den Quadratmeter 5 dicke Regentropfen in 15 Minuten; danach wieder Sonnenschein.
Das heißt, 6 Monate keine Schuhe an, nur kurze Hose, Shirt und nur gutgelaunte Menschen um mich herum.
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RalfWersonst Re: Das macht Spaß - Zitat: (Original von flovonbistram am 27.03.2013 - 13:09 Uhr) ich denke, Du schreibst weiter??? LG Flo hallo Flo, ich werde weiter schreiben ja...wenn es mir die Zeit erlaubt ;-) danke für's lesen |
flovonbistram Das macht Spaß - ich denke, Du schreibst weiter??? LG Flo |