Krach, plautz, peng. So ein Mist. Wo bin ich? Hymar, bitte melden, Hymar bitte melden, Hymaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrr bitte meldeee diicccchhhhhhhhhhh. Sitze hier fest auf dem Planet Erde.Stille, absolute Stille. Langsam und vorsichtig öffne ich die Luke. Vor mir steht ein schwarz buntes Etwas .
„Gestatten, ich bin Gnox, komme vom Mars und musste notlanden“, stelle ich mich freundlich vor.„Muh“ , antwortet das Schwarzbunte und wischt mit etwas rosa Feuchtem über meinen Bauch. „Kannst du mir helfen, brauche Antriebsenergie und etwas Proviant für den Weiterflug“, frage ich höflich.
Das Etwas glotzt, bewegt sein Maul, dreht sich um, wedelt hinten mit einem Stock und gießt etwas warmes, grünes Stinkendes über
mich.“Igittigitt, andere Welten andere Sitten, welch scheußliche Begrüßung“ denke ich erschrocken.
Ich versuche doch noch mal durchzustarten.Krchhhhhhhhhhh, krachhhhhhhhhhhhh, krachhhhhhhhhhhhh. Nichts, nicht einen Zentimeter. „So eine Pubsdideldu aber auch“, schimpfe ich leise vor mich hin.
Stelle dann meine Antennen auf Empfang und lausche. Brumm, brumm, brumm ein buntes Ding kommt auf mein Raumschiff zu. Zwei Erdlinge, größer, hässlicher als wir, mit blauen Beinen und schwarzen Büscheln auf Kopf und Bauch steigen aus. „Hallo“ rufe ich „halloooooooooooo hier her.“ Hüpfe auf meinen Fünf Armen und wedle aufgeregt mit den
Ohren. Die Erdlinge stutzen und kratzen sich an den Büscheln.
„Gestatten ich bin Gnox , komme vom Mars und musste notlanden“, sage ich freundlich, gehe aber vorsichtshalber in Deckung, denn auf grünes Stinkendes zur Begrüßung hab ich wirklich keine Lust.
„Und wir sind die Kaiser von China“, antworten sie drohend, „zieh sofort dein Kostüm aus, damit wir wissen wer sich auf der Wiese rumtreibt und unsere Kühe erschreckt, sonst setzt es Ohrfeigen. Verscheißern können wir uns nämlich alleine.“
Vor Schreck dreht sich mein Kopf fünfmal um sich selbst. Einer der Erdlinge guckt ganz verblüfft und kneift mich so derb in meinen dritten Schwanz, dass der vor Schmerz heiß zu
glühen beginnt. „Auuuuuuuuuuuuuaaaaaaaa“ , jammert der Erdling, greift nach einer Stange mit vier Zinken und will nach mir stechen. Da beugt sich der andere Erdling neugierig zu mir hinunter und sagt:„So, so , vom Mars kommst du, willst ausgerechnet hier bei uns in Klein Mausewitz die Erde erforschen und nach dem Ursprung des Lebens suchen.“ „Nein, nein ich bin zufällig hier. Mein Freund Hymar wartet schon am dritten schwarzen Loch in der Milchstraße auf mich. Habe einen Platten und keine Energie mehr. Brauche dringend eure Hilfe“, rufe ich verzweifelt.
„Das glaubt uns keiner“, sagt der Erdling, holt dann aus seinen blauen Beinen etwas Viereckiges, stellt sich neben mich und blitzt mehrmals. Gemeinsam laden wir dann das
Raumschiff auf den Brummer und holpern zu acht großen, hohen, runden Röhren, die in den Himmel ragen.
„Hier machen wir aus Wind Energie“, sagt der Erdling, „tanke so viel wie du davon brauchst und dann hau ab zu deinem Freund Hymar.“ Wenn erst die Presse oder der Luftabschirmdienst Wind von der Sache hier kriegt , dann gnade dir Gott . Wir können dann unsere Felder auch abschreiben, wenn die mit ihren Panzern hier rumkurven.
Ich wackle zum Dank mit dem Schwanz und sauge Energie ein. Einer der Erdlinge überreicht mir etwas Braunes und Weißes. „Ein paar Brote mit Käse und Milch von unserer schwarzbunten Kuh, lass es dir schmecken“, sagt er lächelnd. Ich bedanke mich, schließe die
Luke, winke und fliege sofort los. Beim Zurückblicken durch das große Panoramafenster sehe ich gerade noch, wie das Schwarzbunte den biegsamen Knüppel hebt und dann zum Abschied nochmal ausgiebig und dunkelgrün kleckst.
(C) Martina Wiemers
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