Lulus Geschichten sind nicht nur für Kinder gedacht Buch, Idee, Bilder: alles by © Eisblume/Christa Philipp
Die Pfütze
Es regnet Bindfäden, - und ich muss ganz dringend Pfütze machen, aber bitte bitte, bloß nicht draußen. Herrchen hat schon die Leine in der Hand, dann sieht er die Bescherung. Ist er nun böse mit mir? Ich mache ein ganz unschuldiges Dackelgesicht, werfe mich vorsichtshalber auf den Rücken, und mache ich mit meinen Vorderpfötchen so ähnlich wie bitte bitte, „Vergebung bitte.“ Damit er nun keine Arbeit mit dem Wegputzen hat, lecke ich selber alles wieder fein säuberlich weg. Aber das ist dann auch wieder nicht recht, nun schimpft doch tatsächlich auch Frauchen noch lautstark „Lulu - pfui, - Lulu, - nein Lulu.“ Manchmal sind die Menschen schon komisch, nichts aber auch gar nichts, kann man ihnen ihnen recht machen. Verstehe ein Dackel diese Menschen. Aber ich werde bestimmt nie wieder eine Pfütze in unsere Wohnung machen, versprochen, auch wenn es draußen noch so regnet.
Das Katzenvieh
Im Haus nebenan, also im Nachbarhaus leben auch Tiere, da ist eine Appenzeller Sennenhündin, die heißt DESKA, sie ist sehr groß, und sehr lieb, aber fast immer alleine in ihrem Garten, Frauchen sagt dazu Zwinger. Ab und zu gehen meine zwei sie besuchen, oder sie nehmen sie mit zum Gassi gehen. Es wohnen auch noch vier Katzen zusammen mit DESKA.
Diese Katzen haben mir sofort den Krieg erklärt. Ich kannte mich ja bis dahin nicht aus mit diesen Viechern. Ständig provozieren die mich nun, allein schon mit ihrer frechen Art anwesend zu sein. Sie nerven mich schon sehr, ich würde die so gerne mal richtig jagen um ihnen dann zu zeigen, dass ich groß und stark bin, und ganz - ganz mutig. Aber mein Frauchen hindert mich immer daran, sie lässt mich einfach nicht. Aber dann, letztens beim Spazier - Gassi - auweia. Herrchen ist gegen Leine laufen, Frauchen nicht immer, es gibt da manchmal schon Unstimmigkeiten zwischen den beiden. Nun, sie gab diesmal nach, und ich durfte frei! Da saß doch tatsächlich plötzlich mitten auf einer Wiese so ein Katzenvieh, riesengroß mit schwarz weißen Flecken, sie saß da einfach so frech rum, tat so, als gäbe es mich überhaupt nicht, als hätte sie gar keine Angst vor mir.
Nun die kennt mich halt nicht, - noch nicht. Doch halt, das ist es, ich bin ja ohne Leine - Katzenvieh! Na warte, ich komme. Schnell - schnell, jetzt bekam sie aber doch Angst vor mir, oder? Diese freche Katze raste davon, und ich hinterher, sie vorne weg, ich hinterher, so schnell ich nur konnte, immer schneller, immer schneller,und immer weiter weg von Herrchen und Frauchen. Ich konnte nur noch " Katze, - Katze" denken. Plötzlich jedoch schien Herrchen Panik zu bekommen, er raste, wie von Sinnen hinter uns her, dem Katzenvieh und mir, er schrie und rief meinen Namen, „Luluuuuuu," und dann, - "kommst du her, - hier her!“ Herrchen ist aber auch schon ein Dummkopf, warum denn diese Aufregung, ich komme doch von ganz alleine zurück. Ich habe doch überhaupt keine Chance, wenn das Katzenvieh auf den Baum geklettert ist, und dann von oben frech zu mir runter grinst.
Langsam,mich immer wieder ungläubig umschauend, - wie die das wohl so einfach gemacht hat, trotte ich zu meinen Zweien zurück.
Viele neue Freunde
Viele Leute habe ich nun schon kennen gelernt. Da ist einmal SIJA, das ist so ne graue WESTY Dame, vier Jahre ist die alt, anfangs war sie sehr borniert und auch ziemlich hochnäsig. Eine Dame halt. - Meint sie. Doch schon bald habe ich sie mit meinem Charme um die Pfote gewickelt, und nun toben wir immer über die Wiesen, wenn wir uns sehen.
Neulich kam dann so ein weißer Typ mit seinem Herrchen an der Leine bei uns am Haus vorbei. TOBY ist sein Name, der ist so ein richtig süßer weißer WESTY. So ein Knuddel Typ halt. Ich roch an TOBYS schwarzer Kohle Nase, dann er bei mir am Popöchen, und schon war der Kontakt hergestellt.
Dackel noch mal hat' s bei uns gefunkt, wir waren uns sofort sympathisch. Hüpf, renn, saus, dieser Toby und ich, wir tobten über die Wiese, - Wahnsinn, immer wenn ich nicht mehr konnte hab ich mich auf den Boden geworfen, mit der mir eigenen Bitte - Bitte Stellung, dann hat er mich jedes mal abgeknutscht. Plötzlich, jedoch, "autsch," ich war wohl irgendwie zu wild, muss wohl wo gegen gerannt sein. Mir tat' s überall weh, und deshalb hatte ich erst einmal genug.
Frauchen, - wie konnte es auch anders sein, nahm mich wieder auf ihren Arm und tröstete mich. Na ja, der TOBY kommt sicher bald mal wieder vorbei, und dann können wir weiter miteinander spielen.
Eines Tages habe ich dann NORA kennen gelernt. Die gehört Herrchens Bruder NR DREI, sie ist ein „Erdöl - Terrier,“ wie Frauchen immer sagt. Diese NORA mit ihren braunen Locken, kommt auch sehr vornehm auf mich zu, sie glaubt wohl auch etwas BESONDERES zu sein. Nun für ihren Herrchen ist sie es ja auch, und schön ist sie ja wirklich, das muss man ihr lassen. Doch immer klaut sie mir mein Spielzeug und rennt damit weg, dann will sie es mir einfach nicht mehr zurückgeben. Das sind diese Hunde-Leute, die sich immer riesig aufregen, wenn man mal von ihrem Fressnapf probieren will. Dann nämlich knurrt diese Tante mich an, und ist stinkig. Ein seltsames Hundeweib.
Im Schwarzwald
Meine zwei Menschen sind wie Zigeuner, dauernd sind die unterwegs.
So fuhren wir an einem Tag mit dem Womi, - unserem rollenden Haus, zu Herrchens Ex-Chefin, die gab nämlich ne Partie, und sie wohnt mitten im schönen Schwarzwald.
Als wir dort ankamen war ich total begeistert von allem was ich sah, da gibt es einen riesigen Garten, dicht dabei sind Wald und Wiesen, ich kann nur sagen "wau," herrlich. Frauchen zog dann auch gleich mit mir durch den wunderschönen Wald, leider an der "langen Leine"
Also, mit der kann ich nicht viel anfangen.
Irgendwann sind wir dann alle in den Wald gegangen. Die Polly durfte ohne Leine, und ich musste mit Leine. Sch....., aber ich war so lieb und brav, dass ich Frauchen dann wohl doch leid tat, weil ich so lustlos hinter ihr herlief. So machte sie mich dann doch frei von der Leine, und ich stromerte los, immer brav bei Fuß. Frauchen lobte mich über den grünen Klee, machte aber leider die Leine bald wieder ran, wegen dem Jäger meinte sie, nun ja, dafür habe ich schon Verständnis. Polly hat einen Nachbarn, James heißt der, er ist ein Jack Russel, klein, aber hochbeinig, weiß braun mit einem Stummelschwänzchen. Es hat gleich zwischen uns gefunkt, aber leider war ein Zaun zwischen uns, und deshalb konnten wir halt nicht zusammen kommen, bis Frauchen mich dann rüber über den Zaun hob. Heide witzka, das war vielleicht ein Spaß. Wir tobten mit einem riesigen Fußball durch seinen Garten. Doch etwas stört mich schon sehr an ihm, dieser James, hebt ständig sein Hinterpfötchen und pinkelt einfach so in der Gegend rum. Ich musste dauernd aufpassen, und zur Seite springen damit ich nichts abkam. Aber, alles hat ein Ende, und ich musste wieder zurück in Pollys Garten. Dackel noch mal, was hab ich Pollys Frauchen genervt. Dieses Haus in dem Polly wohnt, wie sollte ich mich darin bloß zurechtfinden, da gibt es eine Flurtür, da gibt’s eine Terrassentür, und viele Zimmertüren, dann einen Wintergarten mit zwei Türen, also, immer wenn ich mal Pfützle musste, wenn ich dann heee-hiii, jaulte, dann wusste ich nicht, wohin jetzt so schnell, und so war es meistens schon passiert. Pollys Frauchen flippte dann jedes mal fast aus, ist sie ja nicht gewöhnt mit der Polly, die kennt sich hier aus, die wohnt ja auch hier, aber ich? Mein Frauchen putzte aber immer alles gleich wieder weg, und nahm mich dann auch noch in Schutz: „Sie ist doch noch ein Welpe, und kennt sich hier nicht aus.“ Sie ist schon eine liebe, mein Frauchen.
Milchzähne
Frauchen sagt, man kann regelrecht zuschauen, wie ich wachse, Herrchen meint, ich bin schon fast so groß wie Krümel einst war, Krümel, das war meine Vorgängerin, auch eine Dackelline. Sie wurde fast 16 Jahre alt, meine Zwei hatten sie sehr lieb, so haben sie mir erzählt. Ja, sie muss schon was ganz besonderes gewesen sein. Ab und zu nimmt Frauchen mich auf den Arm, und dann gehen wir Krümels Grab besuchen. Aber jetzt bin ich da, und sie lieben mich gaaaanz doll, sagen sie. Meine Zwei sagen mir immer wie lieb ich bin, wie süß, und das ich etwas ganz besonderes für sie bin. Nun ja, - ich liebe sie auch meine zwei Menschen, das zeige ich ihnen immer, indem ich sie ganz doll abknutsche. Meine Milchzähne habe ich inzwischen schon fast alle weggeworfen. Das ging dann so, Herrchen holte sein altes T-Shirt und ließ mich glauben, oder glaubte er es, dass dieses T-Shirt etwas ist, mit dem ich kämpfen muss. Also riss ich wie wild daran rum, knurrte und spielte dieses Spiel halt mit, zack flog dann wieder ein Milchreißer durch die Gegend. Begeistert sammelt Frauchen den auf. Ich sagte doch, dem Tierdoktor werde ich es schon zeigen, von wegen Milchzähne. Inzwischen habe ich wunderschöne schneeweiße neue Reißer.
Spielzeug
Schönes Spielzeug habe ich inzwischen, ganz viele Kauknochen haben mir meine Zwei geschenkt, es macht mir riesigen Spaß darauf rum zu kauen. Ein ganz tolles Ding hat Frauchen, es macht so ein wunderschönes Geräusch, und hat eine lange Leine, Frauchen sagt aber, dass es eine Schnur ist. Sie schiebt dieses Ding immer durch die Wohnung hin und her, aber wenn ich an der langen Schnur ziehen will, darf ich das nicht. Ich habe auch schon versucht auf das Ding aufzusteigen, weil ich mitfahren will, das darf ich aber auch nicht. Frauchen nennt dieses Ding Staubsauger. Etwas verstehe ich aber wirklich nicht, warum will nur sie alleine damit spielen? Warum darf ich bei diesem Spiel nur zusehen?
Au - Weh
Auf meinem Köpfchen hatte ich plötzlich eine kleine Beule, die nässte ständig, und wollte einfach nicht abheilen. Sie fing sogar an zu eitern, deshalb meinte Herrchen, dass wir das mal unserem Tierdoktor zeigen müssten. Also fuhren wir zu ihm hin, der besah sich diese Beule, drückte dran rum, und stellte fest, das ich eine Fistel auf dem Köpfchen hätte. Die war mit meinen eigenen Haaren gefüllt, und das ganze hat sich dann entzündet. Er meinte, dass man die nicht lassen kann, sonst gibt es irgendwann womöglich eine Blutvergiftung. So beschloss er das unter Narkose zu operieren. Ein paar Tage später fuhren meine Zwei mit mir früh morgens zu diesem Onkel Tier Doc. Zuerst war ich ja sehr interessiert, Herrchen setzte mich auf einen Tisch, der Doktor tat recht nett, er untersuchte mich, er wog mich, und dann mussten meine Zwei mich ganz fest halten, ich wunderte mich warum, aber ich sollte es gleich wissen, der Onkel Tierdoc stach mir wieder mal in mein Fell, jemine, jaul - heul, das tat vielleicht weh. So, das war' s dann schon, gähn, - was danach mit mir geschah, ich kann es nicht sagen. Aufgewacht bin ich erst wieder zu hause in Frauchens Arm. Ich hatte einen Verband am Kopf, und dieser brummte mächtig. Ich wollte den ganzen Tag von nichts und von niemand etwas wissen. Eine Weile hatte ich noch ein Pflaster auf der Wunde, weil die nicht ganz so schnell heilte.
Doch schon bald ging es mir wieder gut.
Das Geflügel
An einem schönen Sommerabend saß Frauchen vorm Computer, sie sitzt viel vor dem Ding, Ich glaube es ist ihr Hobby. Herrchen war unterwegs, er verdiente mein Fresschen. Ich legte mich zu Füßen von meinem lieben Frauchen. Im Hintergrund spielte leise Musik, also, es war zum träumen schön. Doch plötzlich war es aus mit der Ruhe, es kam etwas angeflogen, und dieses Etwas schwirrte immer vor meiner Nase rum. Man stelle sich das einmal vor, es hatte durchsichtige Flügel, war strich dünn und hatte sechs endlos Beine. Dieses Ding kirrte immer um mich rum, und machte mich so richtig an, ich weiß auch nicht, was es von mir wollte. Nun aber Schluss, dachte ich, und pfotete dieses komische Etwas einfach nieder, jetzt lag es auf dem Boden und streckte die langen Beine von sich und bewegte sich nicht mehr. Ja, und dann fraß ich es natürlich einfach auf, na ja, es war nicht ganz so mein Geschmack, schüttel, - schüttel, aber man kann sich daran gewöhnen. Frauchen war furchtbar empört, „so was tut man doch nicht Lulu dir graut‘s aber auch vor gar nichts“, doch dann meinte sie: „na ja ist ja nur Geflügel.“
Fischen gehen – und so
Meine zwei Menschen, sind andauernd unterwegs wie Zigeuner. Doch sie sind auch Fischer, oder Angler, wie man auch sagt. Und so kam es, dass Herrchen eines Tages meinte, „Lulu muss unsere Seen kennen lernen“. Also, gesagt, getan. Das Womi unser fahrendes Haus wurde gepackt und das wichtigste Stück, nämlich ich.
Dann fuhren wir los. Gespannt war ich schon auf die Seen. Sie hatten mir ja schon mal einen gezeigt, als wir Pilze suchen waren. Was mich wohl erwartete? Als wir dann ankamen war es fast dunkel, weil Herrchen nie von zu hause wegkommt." Er ist halt immer so ein Langweiler!" meint Frauchen. Aber egal, wir waren da. Nun noch ein Fresschen – einmal schlafen und dann? Ich hatte wunderbare ziemlich laute Träume in dieser Nacht. Frauchen sagte, ich hätte geschnarcht, wie ein Bauarbeiter. Jetzt war es endlich morgen. Unser Womi steht direkt am See, es ist wunderschön hier. Ich musste gleich erst mal zum Ufer runter und schauen. „Woff – doll“ kann ich nur dazu sagen, was ich hier zu sehen bekam. Riesige Gegend. Diese Düfte, überall. diese unwiderstehlichen Gerüche, „ woff !!! “Ich war kaum noch zu bremsen, ich wollte einfach nur noch los düsen, und alles kennen lernen. Überall war es grün, es gab Felder und Wasser, viele Bäume, Büsche und Sträucher. Auf den Wiesen blühten tausende von bunten Blumen. Überall "piep - piep, und quak - quak und? ! Frauchen wollte endlich mit mir los, aber Herrchen meinte, „anleinen, sonst ist die weg.“ Frauchen tat das dann auch pflichtbewusst.
Sie ist halt doch nicht so eine Emanze, wie sie immer tut. Ab und zu macht sie schon noch, was Herrchen sagt, ab und zu, - halt öfter mal. Ich musste das nun büßen, anleinen, und so. Also nahm Frauchen mich an die Leine, und los ging es „Lulu, komm ich zeig dir alles“, sagte sie, „schau hier, schau da, ist es nicht wunderschön hier? Alles hat einmal Krümel gehört, und nun sollst du alles kennen lernen. Jetzt gehört dir alles, wenn wir hier sind.“ Ich war natürlich begeistert. So liefen wir, also das heißt, ich lief, und dabei zog ich Frauchen hinter mir her zum See eins. Das ist schon ein komischer Name, „See eins“ aber ich kann nichts dafür. Da gab‘s Gestrüpp, und da, - ach ich weiß auch nicht, es roch unwiderstehlich. Ich bekam meine Nase gar nicht vom Boden hoch. Frauchen sagt, „Biber sind das.“ Dann hieß es wieder, „komm,“ Ich war begeistert, Schwänzelchen hoch hinter ihr her zum "See drei See zwei", der ist auch ganz toll, ist richtig schnuckelig mit vielen Angelstegen, und ringsum sind Bäume, es ist einfach wunderschön. Aber Frauchen war fast zu schnell. Nun kamen wir zu einem anderen See, der war einfach nur schön, ich war die ganze Zeit sprachlos, gab keinen Ton von mir. Konnte nur schauen, und staunen. Frauchen suchte kleine Stöckchen und warf die dann ins Wasser, „Lulu hol Stöckchen“ sagte sie, das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich spurtete hinterher, bekam zwar nasse Füße, aber was soll’s, ich holte. Frauchen war natürlich wieder ganz begeistert von mir und meiner Leistung. Nun warf sie wieder ein Stöckchen, diesmal aber weiter. Na ja warum nicht, ich holte es raus.
Dann wieder und wieder, und immer weiter, ja, und dann, was war das denn? Plötzlich fühlte ich keinen Boden mehr unter meinen Pfötchen. Und nun? Was jetzt? Da bin ich doch einfach weiter gelaufen, und es ging, ich holte das Stöckchen, und brachte es wieder zurück. „Lulu, du kannst ja schwimmen, ist ja wunderbar“ rief sie begeistert, nahm sie mich wieder mal auf ihren Arm und knuddelte mich, obwohl ich pudelnass war. Sie war mal wieder ganz hin und weg von mir, und was ich geleistet habe. Wieso eigentlich? Da war doch nichts dabei. Aber es ist schon schön, wenn sie mich lobt. Es hebt ungemein mein Selbstwertgefühl.
Die Rotfeder
Die Menschen nennen es angeln, ich verstehe zwar nicht ganz was das ist aber ich werde es schon noch kennen lernen haben, das haben sie mir versprochen, deshalb sind wir ja hier. Also, das geht so, sie werfen so lange Stöckchen mit einer langen Leine dran ins Wasser, das heißt, nicht die Stöckchen, sondern die Leine. Und an dieser Leine ist dann ein krummer Haken, und an diesem Haken hängt dann irgend etwas, ein Wurm, Mais, oder so. Köder nennen sie das. Ja, und dann setzen sie sich auf einen Stuhl und warten. Worauf warten die? Na ja werde es ja sehen. Frauchen saß auf ihrem Stuhl, und blickte in den See wo zwei Posen zu sehen waren, zwei Angeln lagen auf den Rutenhaltern, na ja, mir egal, ich rannte am Ufer durchs Wasser hin und her, dann wieder raus, und dann wieder rein. “Hund was‘ n Spaß“ Soll die doch ihre lange Leine ins Wasser werfen, wenn es ihr Freude macht. Halt, Stopp, da war doch was, was war das denn? Frauchen rannte zu ihrem Stöckchen zog dann an der Leine, und drehte dabei wieder an dem Rad, das am Stöckchen ist. War das jetzt ein neues Spiel? Aber sieh doch, was war denn das schon wieder? Jetzt kam so ein komisches Vieh an der Leine an geschwommen, Dackel schau dir das mal an, es hatte die Leine im Maul, aber es wollte nicht ans Ufer, ich hab so was noch nie gesehen. Es schimmerte silbern, und Gold-Farben und hatte rote Flügelchen, nur warum flog es mit den wunderschönen roten Flügeln nicht einfach davon wie die anderen Vögel auch? Warum wollte es nicht raus aus dem Wasser, um mit mir zu spielen? Es Schwamm halt immer wieder weg, und kam dann wieder ans Ufer zurück, seltsam. Frauchen hielt ihr Stöckchen hoch, und dann hatte sie dieses seltsame Wesen. “Ach nee“ sagte sie, „eine Rotfeder, du bist einfach zu schön, komm, ich lass dich wieder frei, schwimm wieder weiter, werde halt erst mal groß.“ Wie denn das, soll dieses tolle Tier nicht bei uns bleiben, und mit mir spielen? Mutig schwamm ich hinterher, aber leider war die Rotfeder doch schneller als ich. Schade, na, - vielleicht kommt sie ja mal wieder.
Der Schwarzwald
Meine zwei Menschen sind wie Zigeuner, dauernd sind die unterwegs. So fuhren wir an einem Tag mit dem Womi, - unserem rollenden Haus, zu Herrchens Ex-Chefin, die gab nämlich ne Partie, und sie wohnt mitten im schönen Schwarzwald.
Als wir dort ankamen, war ich ja total begeistert von allem was ich dort sah, ein riesiger Garten, dicht dabei nur Wald und Wiesen, ich kann nur sagen herrlich. Frauchen zog dann auch gleich mit mir durch den wunderschönen Wald, leider – leider an der (langen ) Leine. Oh man kann es sich schon vorstellen! Diese Gerüche, diese Düfte! Ich mein Näschen in die Luft schnüff – schnüff. Meine Nase am Boden, schnüffel – schnüffel, und Frauchen folgte mir, himmlisch. Am allerliebsten wäre ich ja abgedüst, aber erstens ging das ja nicht wegen der Leine, und zweitens kann ich ihr das ja auch nicht antun, die wäre ja gestorben vor Angst um mich. Wir setzten uns auf einen Baumstumpf, der Boden war mit einem weichen grünen Moosteppich bedeckt, Sonnenstrahlen blickten durch die Bäume.
Die Vögel sangen ihre schönsten Lieder,und während Frauchen kleine Stöckchen warf, erzählte sie mir wie froh, sie ist, dass sie mich gefunden haben, und ich nun ihre "Lulu bin" Es war alles nur schön, ich hätte es ewig hier aushalten können.Am anderen Tag dann die vielen Menschen Leute, die da kamen. Ich weiß ja auch nicht, was ich an mir habe, aber fast alle waren hin und weg von mir. Sie fanden mich süß, lieb, goldig, herzig, Frauchen sagte dann immer ganz stolz: “das wissen wir“ Frauchen hatte mich an einem Baum im Garten angebunden, sie sagte, damit ich nicht ausbüchse, also zu meiner Sicherheit. Als wenn ich so was machen würde, auch hatte sie mir eine Wolldecke (ist übrigens meine) zurecht gelegt mit Spielzeug drauf. So lag, oder ich saß nun auf meiner Decke, und beobachtete das Treiben, ich hätte doch so gerne den Garten und das Haus unter die Lupe genommen.
Aber nun angeleint, - - - Da war so n junger Mann, der war ganz verknallt in mich und sagte zu Frauchen: “Ihre Lulu werde ich bestimmt noch entführen“.
Andauernd, und immer wieder kam er und streichelte mich. Der konnte mich aber auch kraulen, das war ja eine wahre Wonne, wie der das machte. Immer wieder legte ich mich auf den Rücken, und machte mein berühmtes Bitte – bitte. Irgendwann gegen später wollte er dann mit mir spazieren gehen. Frauchen sagte auch sofort ja, was Herrchen wiederum keine so gute Idee fand, - wie Recht Herrchen doch hatte, ja spinnt denn Frauchen! Ich lasse mich doch nicht entführen!Wenn der auch noch so gut streicheln kann. Natürlich legte ich meine Po – Backenbremsen ein. Keinen Schritt, nicht mit mir.-- Frauchen meinte dann nur, sie hätte gleich gewusst, dass ich nicht mitlaufen würde.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Womi weiter durch den Schwarzwald, zu Herrchens Bruder NR.EINS seiner Polly. Das ist eine Tibeterin, so ein Terrier mit langem Wuschelfell.
Die sieht gut aus, ist aber ne total seltsame "Alte", sie besteht nur aus Macken.
Ihr Frauchen hat sie aus so einem komischen Heim geholt, man sagt dazu Tierheim.
Das ist ein Haus, wo alle Tiere hinkommen, die keine lieben Herrchen haben, und weil die sie nicht mehr wollen, geben sie die armen Hundle einfach ab.
In diesem Heim leben sie zwar ganz gut, aber sie sind meistens hinter Gittern, und können nicht so, wie sie gerne möchten, draußen rumstromern und so. - Auch haben sie ständig Sehnsucht, nach einem lieben Menschen.
Nun, daher kommt Polly, und deshalb hat sie halt ne Macke. Obwohl sie jetzt ein liebes Frauchen, und ein liebes Herrchen hat.
Spielzeug hat sie nie kennen gelernt, und spielen kann sie auch nicht, und wenn man ihr Fresschen weg frisst, macht ihr das auch nichts aus. Also, mit der kann ich nicht viel anfangen. Irgendwann sind wir dann alle in den Wald gegangen. Die Polly durfte ohne Leine, und ich musste mit Leine. Sch....., aber ich war so lieb und brav, dass ich Frauchen dann wohl doch leid tat, weil ich so lustlos hinter ihr herlief. So machte sie mich dann doch frei von der Leine, und ich stromerte los, immer brav bei Fuß.
Frauchen lobte mich über den grünen Klee, machte aber leider die Leine bald wieder ran, wegen dem Jäger meinte sie, nun ja, dafür habe ich schon Verständnis. Polly hat einen Nachbarn, James heißt der, er ist ein Jack Russel, klein, aber hochbeinig, weiß braun mit einem Stummelschwänzchen.
Es hat gleich zwischen uns gefunkt, aber leider war ein Zaun zwischen uns, und deshalb konnten wir halt nicht zusammen kommen, bis Frauchen mich dann rüber über den Zaun hob.
Heide witzka, das war vielleicht ein Spaß. Wir tobten mit einem riesigen Fußball durch seinen Garten.
Doch etwas stört mich schon sehr an ihm, dieser James, hebt ständig sein Hinterpfötchen und pinkelt einfach so in der Gegend rum. Ich musste dauernd aufpassen, und zur Seite springen damit ich nichts abkam.
Aber, alles hat ein Ende, leider, - und ich musste wieder zurück in Pollys Garten.
Dackel noch mal, was hab ich Pollys Frauchen genervt. Dieses Haus in dem Polly wohnt, wie sollte ich mich darin bloß zurechtfinden. Da gibt es eine Flurtür, da gibt’s eine Terrassentür, und viele Zimmertüren, dann einen Wintergarten mit zwei Türen.
Also, immer wenn ich mal Pfützle musste, wenn ich dann heee-hiii, jaulte, dann wusste ich nicht, wohin jetzt so schnell. Und so war es meistens schon passiert.
Pollys Frauchen flippte dann jedes mal fast aus, ist sie ja nicht gewöhnt mit der Polly,
die kennt sich hier aus. Die wohnt ja auch hier, aber ich?
Mein Frauchen putzte aber immer alles gleich wieder weg, und nahm mich dann auch noch in Schutz: „Sie ist doch noch ein Welpe, und kennt sich hier nicht aus.“
Sie ist schon eine liebe, mein Frauchen.
Milchzähne
Frauchen sagt, man kann regelrecht zuschauen, wie ich wachse, Herrchen meint, ich bin schon fast so groß wie Krümel einst war, Krümel, das war meine Vorgängerin, auch eine Dackelline.
Sie wurde fast 16 Jahre alt. Meine Zwei hatten sie sehr lieb, so haben sie mir erzählt.
Ja, sie muss schon was ganz besonderes gewesen sein. Ab und zu nimmt Frauchen mich auf den Arm, und dann gehen wir Krümels Grab besuchen.
Aber jetzt bin ich da, und sie lieben mich gaaaanz doll, sagen sie.
Meine Zwei sagen mir immer wie lieb ich bin, wie süß, und das ich etwas ganz besonderes für sie bin. Nun ja, - ich liebe sie auch meine zwei Menschen, das zeige ich ihnen immer, indem ich sie ganz doll abknutsche.
Meine Milchzähne habe ich inzwischen schon fast alle weggeworfen.
Das ging dann so, Herrchen holte sein altes T-Shirt und ließ mich glauben, oder glaubte er es vielleicht selbst? Dass dieses T-Shirt etwas ist, mit dem ich kämpfen muss.
Also riss ich wie wild daran rum, knurrte und spielte dieses Spiel halt mit. Zack flog dann wieder ein Milchreißer durch die Gegend.
Begeistert sammelte Frauchen den auf.
Ich sagte doch, dem Tierdoktor werde ich es schon zeigen, von wegen Milchzähne.
Inzwischen habe ich wunderschöne schneeweiße neue Reißer.
Spielzeug
Schönes Spielzeug habe ich inzwischen bekommen.
Ganz viele Kauknochen haben mir meine Zwei geschenkt, es macht mir riesigen Spaß darauf rum zu kauen.
Und dann hat Frauchen, ein ganz tolles Ding, es macht so ein wunderschönes Geräusch, und hat eine lange Leine. Frauchen sagt aber, dass es eine Schnur ist, und keine Leine. Sie schiebt dieses Ding immer durch die Wohnung hin und her, und hin und har. Aber wenn ich an der langen Schnur ziehen will, darf ich das nicht.
Auch habe ich auch schon oft versucht auf dieses Ding aufzusteigen. Ich will halt da mitfahren, das darf ich aber auch nicht.
Frauchen nennt dieses Ding Staubsauger.
Etwas verstehe ich aber wirklich nicht, warum will nur sie alleine mit diesem Ding spielen? Warum darf ich bei diesem Spiel nur zusehen?
Au - Weh
Auf meinem Köpfchen hatte ich plötzlich eine kleine Beule, die nässte ständig, und die wollte einfach nicht abheilen.
Sie fing sogar an zu eitern, deshalb meinte Herrchen, dass wir das mal unserem Tierdoktor zeigen müssten.
Also fuhren wir zu ihm hin, der besah sich diese Beule, drückte dran rum, und stellte fest, das ich eine Fistel auf dem Köpfchen hätte. Die war mit meinen eigenen Haaren gefüllt, und das ganze hatte sich dann entzündet.
Der Doc meinte, dass man das nicht lassen kann, sonst gibt es irgendwann womöglich eine Blutvergiftung.
So beschloss er das unter Narkose zu operieren.
Ein paar Tage später fuhren meine Zwei mit mir früh morgens zu diesem Onkel Tier Doc.
Zuerst war ich ja sehr interessiert, Herrchen setzte mich auf einen Tisch, der Doktor tat recht nett, er untersuchte mich, er wog mich, und dann mussten meine Zwei mich ganz fest halten. Ich wunderte mich warum, aber ich sollte es gleich wissen.
Der Onkel Tierdoc stach mir wieder mal in mein Fell, jemine, jaul - heul, das tat vielleicht weh.
So, das war' s dann schon, gähn, - was danach mit mir geschah, ich kann es nicht sagen. Aufgewacht bin ich erst wieder zu hause in Frauchens Arm.
Ich hatte einen Verband am Kopf, und dieser brummte mächtig. Ich wollte den ganzen Tag von nichts und von niemand etwas wissen.
Eine Weile hatte ich noch ein Pflaster auf der Wunde, weil die nicht ganz so schnell heilte.
Doch bald ging es mir wieder gut.
Das Geflügel
An einem schönen Sommerabend saß Frauchen vorm Computer, sie sitzt viel vor dem Ding.
Ich glaube es ist ihr Hobby. Herrchen war unterwegs, er verdiente mein Fresschen.
Ich legte mich zu Füßen von meinem lieben Frauchen.
Im Hintergrund spielte leise Musik, also, es war zum träumen schön.
Doch plötzlich war es aus mit der Ruhe, es kam etwas angeflogen, und dieses Etwas schwirrte immer vor meiner Nase rum. Man stelle sich das einmal vor, es hatte durchsichtige Flügel, war strich dünn und hatte sechs endlos lange Beine.
Dieses Ding kirrte immer um mich rum, und machte mich so richtig an, ich weiß auch nicht, was es von mir wollte. Nun aber Schluss, dachte ich, und pfotete dieses komische Etwas einfach nieder.
Jetzt lag es auf dem Boden und streckte die langen Beine von sich und bewegte sich nicht mehr.
Ja, und dann fraß ich es natürlich einfach auf. Na ja, es war nicht ganz so mein Geschmack, schüttel, - schüttel, aber man kann sich daran gewöhnen. Frauchen war furchtbar empört, „so was tut man doch nicht Lulu dir graut‘s aber auch vor gar nichts“. Doch dann meinte sie: „na ja ist ja nur Geflügel.“
So, für heute wars das,
Fortsetzung folgt-----
rainergoecht Man nennt mich Lulu Teil 2 - Mit viel Spass und Freude habe ich diese Zeilen gelesen. LG Rainer |