Curry-Wurst rotweißgelb
Große Currywürste kosten soviel wie kleine Currywürste. Warum? Nun, es gibt keine kleinen Currywürste. Zumindest nicht bei Helmut.
Gegen eine Portion Pommes dazu kann man auch nichts sagen. Besonders, wenn sie aus Kartoffeln sind. Und wenn es dann noch die Dicken sind, dann ist alles im Lot.
Fällt einem eine Currywurst auf den Fuß, ist das nicht weiter schlimm. Da gibt es keinerlei Wunde, die man seiner Frau zeigen muß. Und wenn man trotzdem klagt, glaubt einem die Frau das sowieso nicht. Und deswegen gibt es zwischen Currywurstbesitzer und dessen Frau auch keinerlei Probleme, die zu irgendeiner Tat führen könnten.
In der Currywurstbude von Helmut tanzt immer der Bär. Eben der NorBÄRt. Also nicht nur sprichwörtlich. Und wo eine Currywurstbude ist, das stimmt auch das Umfeld. Da sind die Straßen sauber, da parkt niemand falsch, da pinkelt keiner gegen die Hausmauern. Woanders schon. Vor allem da, wo so Fleischrestlappen auf Spieße gesteckt werden. Da muß man schon ehrlich sein.
Aber davon reden wir ja nicht. Das wäre ja langweilig. Nein, das wäre entsetzlich. Und außerdem würde das gegen die guten Sitten verstoßen. Und da ist nicht nur der NorBÄRt vor. Der weiß, was sich gehört! Gestern hat Norbert sogar ein kleines Lied gesungen:
"Helmut und NorBÄRt,
die liegen im Bett.
Helmut ist garstig
doch NorBÄRt ist nett."
Da sieht man mal, was in so einer Currywurstbude für eine Kultur herrscht!!
Â
Â
Soeben wurde in den Nachrichten mitgeteilt, dass in der Currywurstbude von Helmut B. ein schreckliches Unglück passiert ist. Der einzige Zeuge, der Herr NorBÄrt K. ist noch so verwirrt, dass er zu keiner verständlichen Aussage fähig ist.
Wir bleiben am Ball. bzw. wir berichten weiter.
Â
Â
Soeben läuft über den Ticker, dass es in der Currywurstbude von Helmut B. einen angeblichen Kulturschock gegeben haben soll. Der Täter scheint flüchtig zu sein.
Â
Â
Ergänzung. Es soll sich um 1 1/2 Täter handeln. Ein großer und ein kleiner. Der Spürhund ist angefordert. Allerdings wird das keine leichte Angelegenheit. Hasso ist nämlich Stammkunde in Helmuts Currywurstbude. Und da ist er nicht mehr unvoreingenommen.
Die letzte Mitteilung der Polizei war, dass ein Kopftuch in der Nähe des Tatorts gefunden wurde.
Paul meinte aber - Paul ist ein guter Kumpel von mir, von Helmut und von NorBÄRt - das Kopftuch gehöre der alten Frau Schibulski. Die trage das Kopftuch immer an den Tagen, an denen sie zum Friseur geht. Der Frau Schibulski traue er so etwas aber nicht zu. Er habe sie auch schon länger nicht mehr gesehen.
Â
Â
Heute steht ein Foto vom Tatort in der Zeitung. Ãœberall Ketchup, Mayo und Senf.
E k e l h a f t.
Dass die soetwas zeigen! Die Zeitung lesen doch auch Kinder.
Ein Bekennerschreiben soll auch vorliegen. Allerdings würde das aus den sogenannten wohlunterrichteten Kreisen berichtet. Da ist man sich ja nie so ganz sicher, ob das auch stimmt. Angeblich wird aber zurzeit die Echtheit des Schreibens überprüft. Einige Rechtschreibfehler deuten wohl auf einen bestimmten Täterkreis. Auch das Kopftuch der Frau Schibulski scheint mysteriös. Frau Schibulski trägt das Kopftuch nach Aussage ihres Gatten nur, wenn sie zum Friseur geht. An diesem Tag stand aber kein Friseurbesuch an. Und der Friseurmeister Quiatkowski sagte aus, Frau Schibulski sei an dem besagten Tag auch nicht bei ihm gewesen. Das wurde von seiner Angestellten Frau Yvonne Patschlak (24, blond, ledig, Konfektionsgröße 38) bestätigt.
Â