Gedichte
Das Museum meiner Kindheit - ... es war einmal

Das Museum meiner Kindheit besteht aus vielen kleinen Räumen,

mit Winkeln und Ecken und schönen Plätzen zum Träumen,

Im Garten blühen Rosen, es duftet der Jasmin,

ich hör das Lachen meiner Freundin - ihr Name Carolin,

die Bilder hier und Szenen sind längst Vergangenheit.

Wo ist sie nur geblieben, die gold´ne Kinderzeit?

 Beim Eingang wartet Teddy, ein ganz lieber Hund,

daneben schnurrt die Katze, faul und kugelrund.

Ihm werfe ich sein Stöckchen, ihr streich ich übers Fell,

dann öffne ich das Fenster, nun wird es richtig hell.

Ganz deutlich seh ich Oma mit ihrem weißen Haar,

sie erzählt mir leis´ wie´s früher in unserem Städtchen war.

Im Garten such ich Line, wo hat sie sich versteckt,

dort seh´ ich ihre Locken, jetzt hab ich sie entdeckt.

Wir laufen um die Wette und kugeln uns im Gras,

barfuss auf der Wiese, es macht richtig Spaß.

Ein Kranz aus Margeriten schmückt wie einst mein Haar,

Johannisbeeren und Kirschen schmecken wunderbar.

Da steht auch noch die Mauer, sie schützte einst die Stadt

hier lebten wir die Träume, die jedes Kind wohl hat

es war unsere Welt im Kleinen, wir fühlten uns geborgen,

im Kopf gar große Pläne, keine Angst vor Morgen

unser Spielplatz war die Straße, damals fast autofrei,

hier spielten wir Verstecken,  jeder war gern dabei.

Im Museum meiner Kindheit mach´ ich ab und zu Rast,

setz mich hin nur zum Träumen, ohne Stress, ohne Hast.

Vergesse für ein Weilchen, was Sorgen mir macht,

und plötzlich sehe ich wieder, wie hell die Sonne lacht.

Wird auch das Gestern nicht zum Heute und ich nicht mehr so jung,

so ist es doch schön zu reisen im Zug der Erinnerung.

Ich sehe viele schöne Tage im Geist vorüberziehen

und manche dunkle Wolke meinem Blick entfliehen

War es auch nicht immer lustig und manches lief verkehrt,

Böses ist vergessen, Schönes wird verklärt.

Drum freu´ ich mich auf morgen, denn eines ist gewiss,

morgen wird auch das Heute zum schönsten Paradies.