Beschreibung
Nach dem Tod ihrer eigenen Eltern lebt die 16-jährige Evelyn bei ihrem älteren Bruder Sasha. Ihr Bruder, der sich mit seiner Freundin verlobt hat, und Evelyn streiten sich deswegen, da diese die Beführchtung hat, dass sie bald nicht mehr dazu gehören wird. Als der Streit eskaliert, flüchtet Evelyn und wird von einem Auto angefahren. Als sie wieder aufwacht ist sie im Himmel und ein Jahr ist bereits auf der Erde vergangen. Was wird wohl aus ihrem Bruder und seiner Freundin geworden sein? Was ist mit Kyrian, Evelyns Freund, dem sie vor Jahren das Leben wiedergab? Und was ist mit Tom und Anna, Evelyns besten Freunde? Wie haben sie den Tod von Evelyn verkraftet?
Vorwort
Ich schaute in den Fluss und konnte nicht begreifen, was sich vor mir abspielte. Mein Leben, dass ich 16 Jahre gelebt hatte, ging ohne mich weiter. Ich sah wie die mir Liebsten Menschen ohne mich weiterlebten. Einige meisterten es ganz gut. So wie meine beiden besten Freunde Anna und Tom, die seit dem ich vor einem Jahr gestorben bin, zusammen waren und sich gegenseitig beistanden. Aber die meisten von ihnen, wie mein Bruder und mein Freund leideten vor meinen Augen und ich konnte nichts, aber auch gar nichts dagegen unternehmen. Mir kamen die Tränen, denn das alles hatte ich nicht gewollt. Ich hatte mein Leben verwirkt, denn ich war an meinem eigenen Tod Schuld. Denn wenn ich nicht so selbstsüchtig gewesen wäre, dann hätte ich mich nie mit Sasha gestritten und wäre niemals über diese Ampel gerannt. Hätte ich diesen Fehler nie gemacht, wäre alles beim alten gewesen. Mein Bruder und vorallem seine Freundin hätten nicht ihre Liebe zueinander verloren. Natalia hätte ihr Baby nicht verloren und Kyrian, mein Schatz, nicht die Liebe, die er bereits schon oft hatte verlieren müssen. Ohne mich ging mein Leben den Bach runter und das Leben meiner Freunde und Familie ebenfalls. Ohne zu merken hatte ich mir alles wichtige genommen. Ich war Schuld an allem. Mein tun hatte das Leben meiner Mitmenschen ohne mein Bewusstsein beeinflusst. Ohne mich würde mein Bruder niemanden mehr um sich ertragen, denn er hatte bereits soviele Verluste einstecken müssen. Ohne mich würde er sich seine Zukunft verbauen und fortan alleine Leben. Ohne mich würde mein Freund Kyrian nur wie eine Hülle mit einem großen Loch im Herzen weiterleben. Denn ich hatte ihm unbewusst alles was er verloren hatte wiedergegeben, als wir uns kennenlernten. Das Leid meiner Mitmenschen, das ich durch meinen frühen Tod verursacht hatte, wollten nicht von mir gehen. Denn ich war ein Teil von ihnen und sie von mir. Es tat mir in der Seele weh, sie so leiden zu sehen. Meine Tränen flossen immer weiter und meine Seele begann zu schreien. Leidete. Und doch wusste ich, dass ich nichts gegen das Leid meiner liebsten tun konnte, auch wenn ich es mir noch so sehr wünschte...