Dank
Von ganzem Herzen danke ich meiner langjährigen Freundin Gabriele Ende, dass sie für mich dieses herrliche Bild malte und ihre Erlaubnis, dass ich es als Cover für mein Buch verwenden darf.
DU
Es steht vor Dir,
ganz dicht,
mit traurigen Augen,
erkennst Du es nicht?
Resigniert, die kleinen Hände,
sie wollen sich heben.
Hast Du ihm
je eine Chance gegeben?
Es gefragt,
was es Dir sagen will?
Oder lieber gedacht,
„Ruhe“, „Sei still!“
Weil Du glaubtest seinen Schmerz
nicht ertragen zu können,
wolltest Du immer weiter
fort von ihm rennen.
Hast es ignoriert,
ja, wolltest es vergessen
und hast anderem
mehr Bedeutung beigemessen.
Auf andere hast Du gehört,
es allein gelassen,
trotzdem ist es bei Dir,
Du kannst es kaum fassen.
So schnell Du auch läufst,
Du kannst ihm nicht entfliehen,
es ist ein Teil von Dir,
wird stets weiter mit Dir ziehen.
Drum bleibe stehen,
schaue zurück,
gehe ihm entgegen,
Stück, für Stück.
Der Weg ist nicht leicht,
viele Steine liegen auf ihm,
habe keine Angst,
es hat Dir längst schon verziehen.
Hebe es empor,
nimm es in Deinen Arm,
fühle es und Dir wird
ums Herz ganz warm.
Sag leise zu ihm: „ich liebe Dich, es tut mir leid,
ich habe vergeudet so viel Zeit,
war auf der Suche nach dem Glück,
darf ich zu Dir zurück?“
Es sieht Dich an, schaut Dir ins Herz,
vergessen ist der alte Schmerz,
offene Arme empfangen Dich,
erkennst Du es noch immer nicht?
Vor langer Zeit hast Du es nicht mehr gewollt,
stets aber hat es Dich eingeholt,
Dein verletztes, enttäuschtes, trauriges Kind,
dieses Kind, das wir alle sind.
Unser gemeinsamer Weg
„Da ist ein Licht! Kannst Du es sehen?“
„Was erzählst Du da? Ich kann das nicht verstehen.
Dunkel ist doch alles nur,
von einem Licht sehe ich keine Spur.
Alles ist nur trist und leer,
kein Lichtschein kommt hier her.“
„Komm ich reiche Dir die Hand!
Laß uns gehen entlang der Wand,
zu dem Licht, Stück für Stück,
immer vorwärts, nie zurück!“
„Aber ich habe Angst und kann gar nichts sehen,
lieber bleibe ich hier doch stehen,
erst mal nur, um zu schauen,
kann ich Dir auch wirklich trauen?
Schließlich sehe ich kein Fenster und keine Tür,
ach, für mich ist das die Hölle hier.“
„Schau mal durch die Dunkelheit!
Du wirst sehen es ist nicht weit.
Wer mutig durch das Dunkel geht,
am Ende schon am Anfang steht.
Der Anfang sendet dieses Licht,
wenn Du nur hier stehst, siehst Du es nicht."
„Was Du so sagst, das klingt ganz toll,
nur weiß ich nicht, wie es gehen soll.
Nehme ich jetzt Deine Hand?
Gehe ich mit Dir entlang der Wand?
Gehe ich ins Dunkel, wo die Wand ist so rau?
Ich habe Angst, dass weiß ich genau."
"Hab keine Angst, lass uns weiter gehen,
denn Du wirst sehen,
dass die Angst verblasst,
sobald Dich der Strahl des Lichtes erfasst."
"Gut, ich probiere es mit Dir,
vielleicht finden wir ja wirklich eine Tür."
"Prima den ersten Schritt hast Du gemacht,
indem Du anders hast gedacht."
Über den Weg, zuerst, das Notwendige zu tun,
anschließend, alles uns Mögliche,
mit Pausen, um sich auch mal auszuruhen,
schaffen wir, was wir uns vorher nicht getraut,
wenn einer auf den anderen baut.