Seit Menschengedenken beschäftigt uns eine Frage, die bisher niemand wirklich beant-worten konnte. Wenn man stirbt, was bleibt zurück?
Zum einen ist es die Erinnerung an ein geliebtes Wesen, die es unsterblich macht. Die gemeinsamen schönen und auch nicht so schönen Erlebnisse, die niemals in Verges-senheit geraten. Unsere Urahnen, Ahnen, Väter und Mütter werden uns aus Erzählungen und Fotos nahe gebracht.
Zum anderen betrifft es die Seele; wenn der Körper versagt, was passiert dann damit? Das
Unsichtbare in uns, das jedes Lebewesen in sich trägt, was uns so individuell macht, wodurch zu Lebzeiten die Charaktereigen-schaften bestimmt wurden, die uns so einzig-artig und manchmal auch liebenswert macht ..
Geburt, Leben und Tod
Am Anfang jeden Lebens steht zweifellos (?) die Geburt; bereits zu diesem Zeitpunkt, manchmal sogar davor, ist der Tod vorbestimmt. Geht jedoch alles gut, so steht im Mittelpunkt zunächst das Leben; ob und wie wir es gestalten, hängt bereits vom ersten Augenblick von bestimmten Kriterien ab:
Mutter und Vater, aber auch das Umfeld und die Art der Zeugung sowie des Austragens, sind entscheidend und beeinflussen das Sein oder Nichtsein. Wurde beispielsweise die Empfängnis freiwillig und aus Liebe, nicht freiwilllig sondern gar durch Gewalt erzeugt, gibt es erblich bedingte Probleme oder wurde
eine künstliche Befruchtung herbeigeführt, so dürfte dieses Kriterum ebenso entscheidend für das spätere Leben sein, wie das vorge-fundene soziale Umfeld ...
Wird, aus welchen Gründen auch immer, aus gesundheitlicher oder sozialer Problematik, das Leben vor der Geburt, durch Abbruch zum Tode veruteilt, so muß sich meistens die austragende Mutter nicht nur mit inneren Vorwürfen auseinandersetzen. Durch Freunde, Bekannte oder Verwandte wird sie entweder unterstützt oder in ihrer Psychose bestärkt. Trägt sie das Kind dennoch aus, freiwillig oder auch nicht, so landet so mancher Säugling in der Babyklappe oder wird gar von Mutter- oder Vaterhand getötet, weil diese überfordert sind ...
Sollte die Geburt in einer sozialschwachen Umgebung stattfinden, so könnten mögliche Krankheiten und Hungersnöte das Leben sehr schnell beenden. Erblickt der kleine Erdling wohl behütet unter sozial starken Einflüssen das Licht der Welt, so entscheiden bereits zu diesem Zeitpunkt Charakter und Geld über die Art des weiteren Werdegangs. Wird es gar gesund und in Luxus geboren, so hat es ein besser bestimmtes Leben zu erwarten, als das ärmere, kranke Kind.
Leben und Tod
Lebe jeden Tag, als wäre es der letzte!
Aber ist das in der heutigen Zeit, für jeden von uns, so anwendbar? Habe ich nicht das Glück, unter wohlhabenden und gesundheitlich excellenten Voraussetzungen geboren worden zu sein, so ist mein Leben von der beruflichen Anforderung unabdingbar bestimmt. Also werde ich die meiste Zeit meines Lebens mit Arbeiten und Schlafen verbringen; ein minimaler Anteil des Lebens entfällt somit auf die schönen Dinge, wie Urlaub und Freizeit. Werde ich dann noch sterbenskrank (vielleicht sogar durch die Arbeit, falls ich eine gefunden haben sollte), so sieht meine Beerdigung auch ganz anders aus, als die eines Betuchten!
Schaut man sich die letzte Ruhestätte an, so sieht man sogar auf den Friedhöfen den Unterschied: Staatsbegräbnis oder Urnen-sammelgrab!
Wer ein Leben in Saus und Braus führte, der wurde auch in Saus und Braus begraben ...
Sind wir wenigstens vor Gott alle gleich?
Diese Hoffnung, auf ein Leben danach, wird in den verschiedensten Glaubensrichtungen angestrebt und unterschiedlich interpretiert; laut Buddhismus beispielsweise, stellt das Leben auf Erden eine Prüfung dar. Habe ich diese bestanden, trete ich vor Gottes Ange-sicht; wenn nicht, muß ich zurück auf die Erde und werde entsprechend meinen Verfeh-lungen in anderer Gestalt wiedergeboren, z.B. als Wurm oder Pflanze, Hund oder Mensch...
So haben manche Menschen darüber berichtet, daß ihnen in den entlegendsten Ecken der Welt ein Fleckchen so bekannt
vorkommt, als wäre man bereits einmal dort gewesen. Auch Hypnosen belegen diese These. Was ist also dran, an der Seelen-wanderung?
Ich gebe zu, ich war schon lange nicht mehr in der Kirche; für meinen Glauben auch noch Kirchensteuer zu entrichten, zumal der Vatikan augenscheinlich in Saus und Braus lebt, sehe ich nicht ein. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, daß es ein Leben danach gibt. Mein katholischer Religionsunterricht hat mich tatsächlich insofern geprägt, daß ich glaube, daß das Leben auf Erden nicht alles gewesen sein kann. Hat man als schlechter Mensch sein Leben geprägt, so kommt man ins Fegefeuer, bevor man Gottes Pforte betritt.
Ich denke, daß auch hier eine Wiedergeburt gemeint ist.
Anläßlich des Todes sowohl meiner Groß-mutter, die ich über alles liebte, meines Vaters, meiner Schwiegermutter und meiner Tiere, hatte ich immer das Gefühl, daß sich deren Seele in meiner Nähe befanden. Ich verspürte häufig eine Art Schutzengelfunktion, wenn ich mich in brenzligen Situationen befand. Auch in meinen Träumen habe und hatte ich der-artige Empfindungen (Astralreise). Mein geliebter Hund Rico, der, wie ich, noch unter den Lebenden weilt, ist bereits zu Lebzeiten mein Seelenverwandter. Die Verständigung zwischen uns ist besser, als zu manchem menschlichen Wesen. Bei all' meinen Tieren
hatte ich das Gefühl, sie zu verstehen und auch von ihnen verstanden zu werden. So auch bei meinem kürzlich verstorbenen Perserkater Barny. Ich hatte ihn während der Krankheit meiner Schwiegermutter in meine Obhut genommen und ihn sehr geliebt. Mir ist aufgefallen, daß er häufig an den uns hinter-lassenen Möbeln seines damaligen Frauchens schnupperte und in eine Art Trance verfiel.
Vielleicht verspüren oder sehenTiere die Seelen der Verstorbenen anders als wir?
War es sein Instinkt? Was sah er wirklich?