Eine Geschichte über ein Mädchen, welcher etwas ganz unfassbares geschieht...
Als Anna heimkam, zitterte Kyle immernoch. Als sie fragte was los sei, antwortete ich: "Die Polizei hat mich heimgefahren. Er hat es etwas falsch aufgefasst."
Sie nickte: "Ja, das wäre ein grosser Schock. Aber es ist ja nichts weiter passiert. Skye, hilfst du mir beim Essen?"
Ich nickte, begleitete sie in die Küche. Kyle widmete sich den weiteren Mustern. Als ich gerade eine Karotte in Stückchen Schnitt, fragte Anna: "Alles in Ordnung?"
Ich erschrak so, dass ich mir in die Finger Schnitt. Ich fluchte: "Verdammt. Jetzt nicht mehr."
Sie schlug sich die Hände an die Backen: "Tut mir leid! Ich dachte nicht dass du so erschrecken würdest. Ich hole dir Pflaster."
Ich nickte: "Schon okay. Nicht deine Schuld."
Sie eilte davon um die Pflaster zu holen, da heilte ich die Wunde schnell. Eine gute Übung, eigentlich. Als sie zurückkam, sagte ich: "Es hat schon aufgehört zu bluten."
Sie blickte staunend auf meine Finger: "Aber die Wunden waren doch so schlimm."
Ich zuckte mit den Schultern, lächelte schwach. Da ging ihr wohl ein Licht auf: "Oh, ja. Du hast sie geheilt."
Ich nickte. Sie versorgte die Pflaster wieder, und wir machten weiter mit dem Essen.
Als alle am Tisch sassen fragte ich die Kinder: "Wie war euer Schultag?"
Katie antwortete: "Gut."
Tom und Jerry wie aus einem Munde: "Wie immer." Tom fügte hinzu: "Und deiner?"
Ich lächelte: "Gut. gut."
Adam fragte: "Wo ist eigentlich das andere Auto? Hast du das dort gelassen, Skye?"
Ich wurde rot, und sagte: "Nun, das... Das ist geklaut worden."
Adam sah perplex von mir zu Anna und wieder zurück: "Geklaut?"
Ich nickte und sah beschämt auf meinen Teller. Anna lächelte warm: "Ja, sie ist aus dem Gebäude gekommen und da war es nicht mehr da. Sie hat die Polizei schon angerufen, die haben sie hier hin gebracht."
Bei diesen Worten zitterte Kyle unwillkürllich los. Ich strich ihm sanft über den Arm, und er hielt meine Hand so fest, dass ich glaubte er zerquetschte sie. Ich sagte aber nichts. Ich wusste zwar nicht wieso ihn das immernoch so aufregte, beliess es dabei.
Adam nickte: "Oh. Okay."
Ich murmelte: "Tut mir leid."
Er nickte: "Schon gut. Ist nicht deine Schuld. Das hätte jedem passieren können."
Wir assen schweigend weiter. Irgendwann einmal unterbrachh Kyle die Stille: "Es schmeckt wirklich köstlich."
Anna und ich dankten ihm, und einige Sekunden später pflichtete die ganze restliche Familie ihm bei. Das Essen wurde schon bald beendet, und da es hell und warm war, beschloss ich noch ein wenig zu surfen. Tom surfte nun doch schon etwas lieber, Jerry mochte es noch immer nicht. Tom war schon ziemlich gut, traute sich aber nur auf kleinen Wellen zu surfen. Er begleitete mich, aber schon bald musste er ins Bett. Ich ging auch schon bald ins Bett, gab Katie einen Gutenachtkuss und schloss die Zimmertüre hinter mir. Bei den Zwillingen steckte ich den Kopf auch hinein, aber sie beachteten mich gar nicht. Anna und Adam sahen unten Fern. Ich ging mal wieder an den Computer. Leider keine neuen Nachrichten. Schrieb ich doch mal an Grace:
Hey Grace,
Schon eine Weile her dass ich dir geschrieben habe, aber ich dachte, es wird mal wieder Zeit. Wie geht es dir und Chris? Habt ihr viel Spass?
Mir und der ganzen Familie geht es blendend, mit Kyle ist es immernoch so wie am Anfang. Heute ist mir das Auto geklaut worden, wirklich eine peinliche Sache! Die Versicherung kommt zum Glück für den Schaden auf, sonst müsste ich einiges zahlen. Ich frage mich wer der Dieb ist. Ausserdem sind in letzter Zeit einige Morde geschehen. Ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge. Sie waren sofort tot.
Liebe Grüsse Skye.
Ich schrieb die gleiche an Chris, und an meinen Vater keine, weil ich ihn am nächsten Tag sowieso anrufen wollte. Der nächste Tag verlief ruhig, ich fuhr mit den Bus in die Stadt. Vom Auto gab es keine Spur.
Ich sass im Bus, auf dem Rückweg von der Arbeit. Ein Mann stieg ein. Er hielt sich an einer der Stangen neben mir fest, die für die Stehplätze angebracht waren. Gerade als meine Station kam, schob er mir eine Visitenkarte zu. Er wandte sich ab und ich runzelte die Stirn, stieg dann aus. Verdattert blieb ich auf dem Gehweg stehen, starrte dem Bus nach. Kurz sah ich auf die Visitenkarte. Paolo Maguchi hiess der Mann wohl. Wieder sah ich dem Bus nach, obwohl dieser schon aus meinem Blickfeld verschwunden war. Ich überlegte ob ich den Mann schon einmal gesehen hatte, aber gekannt hatte ich ihn bestimmt nicht. Auch zu dem Namen fiel mir nichts ein. Mir tippte jemand auf die Schultern. Ich wirbelte herum: "Was?"
Vor mir stand Jamie. Er fragte: "Ist alles in Ordnung? Du stehst hier schon seit zehn Minuten."
Ich nickte: "Ja."
Hinter Jamie tauchte jetzt Kyle auf: "Skye! Alles in Ordnung? Du..."
Ich nickte: "Stehe da schon seit zehn Minuten. Ich weiss. Mit mir ist alles in Ordnung."
Ich deckte die Visitenkarte so gut es ging mit der Hand ab, aber Jamie sah sie trotzdem. Er nahm sie fix aus meiner Hand und las den Namen: "Paolo Maguchi. Wer ist das? Dein neuer Verehrer?"
Ich schnappte ihm die Visitenkarte aus der Hand: "Nein! Das ist etwas geschäftliches."
Er nickte. Dann ging er. Als ich mich zu Kyle umdrehte, war dieser ganz blass. Er flüsterte dauernd diesen Namen vor sich hin. Ich fragte: "Ist alles in Ordnung, Kyle?"
Er fragte: "Skye, weisst du überhaupt wer das ist? Ich glaub's nicht dass du dich mit SO einem abgibst!"
"Wieso dass denn?"
"Weisst du wer das ist?"
"Nein! Ein Kerl hat mir im Bus die Karte zugesteckt! Ich weiss nicht wer der Typ ist!"
"Das ist ein Killer."
"Wie?"
"Ein Killer. Er sass schon einige Male im Gefängnis."
"Na toll. Jetzt werde ich die gekillte."
"Sag sowas nicht."
"Wieso nicht? Das meine ich wirklich."
"Wieso?"
"Weil das nicht gerade normal ist. Zwei Morde in meiner Nähe, und dann kommt da noch eine Visitenkarte von einem Mörder. Etwas verdächtig, oder?"
"Ja. Aber du solltest dir darüber keine Sorgen machen."
"Wieso?"
"Ich bin jederzeit bei dir."
"Gerade im Bus nicht."
"Ich kann dich beschützen, wenn nötig heilen."
"Okay, Sir."
"Nenn mich nicht Sir."
"Okay, Miss." Ich grinste, genau wie er. Er zwickte mir leicht in die Seite. Ich lächelte wich ihm theatralisch aus, wobei ich leider stolperte, und fiel. Ich fluchte und rieb mir meinen Knöchel. Kyle half mir auf, aber da ich den Fuss nicht belasten konnte, hob er mich einfach hoch. Er trug mich zum Haus, als wäre ich ein Hündchen, wobei ich mich an ihn kuschelte. Drinnen angekommen brachte er mich auf mein Zimmer und gab mir einen kühlen Umschlag: "Wir sollten es auf natürliche Weise heilen lassen."
Ich grinste: "Spielst du jetzt die hübsche Krankenschwester?"
Er grinste ebenfalls: "Wenn du das willst." Er zog mich zu sich und küsste mich.
Unterbrochen wurden wir von Adam, der uns zum Essen holte. Als das aber vorüber war, wobei ich kein Wort über die Visitenkarte verloren hatte, waren wir wieder im Zimmer. Ich rief kurz meinen Vater an, redete eine Weile mit ihm und Loretta. Dann legte ich auf. Kyle schüttelte mein Kissen auf und zog mir die Decke hoch. Ich reklamierte: "Ich bin noch gar nicht müde!"
Er zuckte mit den Schultern, legte sich zu mich. Wir redeten bis Mittenacht. Er küsste mich auf die Nasenspitze: "Du solltest wirklich schlafen. Sonst bist du morgen nicht ausgeruht."
Ich verdrehte die Augen: "Du bist nicht mein Vater."
Er legte den Kopf schief: "Nein." Er küsste mich und raunte mir lächelnd zu: "Gute Nacht, kleine."
"Nein, grosser! Ich will dich noch was fragen."
"Und was?"
"Wieso reagierst du immernoch so krass auf das Polizeiauto."
Er zitterte wieder los. Ich zeigte auf seinen Körper: "Genau das meine ich!"
Er seufzte: "Ich will einfach nicht dass noch jemand stirbt, der mir am Herzen liegt. Langsam denke ich doch dass es dich treffen soll. Es ist so offensichtlich."
"Gerade sagtest du noch von nicht!"
"Ja. Ich habe gelogen."
"So eine Frechheit."
"Wie werde ich denn dafür bestraft?"
Ich kam ganz nah an ihn heran, stoppte nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht: "Gute Nacht." Er wollte den kurzen Abstand zu mir überbrücken, aber ich wich aus. Er lächelte: "Das hältst du niemals eine ganze Nacht aus."
"Wir werden sehen", ich drehte mich auf die Seite, damit ich nicht doch noch von seinen Lippen verführt wurde. Zwei Minuten später drehte ich mich wieder um, hob meine Strafe auf. Er lächelte, ich raunte: "Nächstes mal."
Er grinste, biss mir sanft in die Unterlippe: "Genau."
rebeatb Re: - Zitat: (Original von maunzel am 24.03.2013 - 16:10 Uhr) Ein neues Kapitel! Jaaaa ^^ Kam leider erst jetzt dazu, es zu lesen. Gut, wieder. Armer Kyle, macht innerlich bestimmt mehr mit, als er zeigt... Nur wundert mich die Überschrift mit dem "II", was hat´s damit auf sich? LG Maunzel nun, es ist mir etwas viel geworden mit dem kapitel 16... dann würde ich wohl irgendwann bei 30 vielleicht ankommen. also habe ich sozusagen zwei bücher gemacht. das erste und das zweite "II" |