Das große Abenteuer einer Katze namens Jerry
Ich bin Jerry, eine kleine Katzenlady. Ich bekomme von meinen Frauchen alles, was ich will.
Natürlich tue ich auch etwas für Frauchen.
Nachts fange ich fliegende kleine Ungeheuer, bewache ihren süßen Schlaf und wecke mein Frauchen pünktlich, wenn ich Hunger habe.
Frauchen sieht das oft anders. Sie würde manchmal noch ein wenig schlafen. Wenn ich sie dann genügend nerve, laut schnurre, und mit dem Schwanz wedle, steht sie dann natürlich auf.
Nach dem Frühstücken ist der Balkon mein kleines Reich. Ich kann auf dem Stuhl, der extra für mich aufgestellt wurde, schlafen.
Habe ich Lust, sitze ich auf der Mauer.
Extra für mich wurden auf der Mauer drei Plätze reserviert.
Sonst stehen dort noch Kästen mit blühenden Blumen. Im
Winter steckt Frauchen Tannenzweige in die Blumenkästen.
Die Blumen sind natürlich auch für mich interessant.
Sie werden von fliegenden Ungeheuern besucht. Diese fliegen dann nach einer gewissen Zeit wieder weg. Was diese Ungeheuer wohl von den Blumen wollen?
Natürlich versuche ich diese kleinen Ungeheuer zu verjagen. Dabei vergesse ich, dass Frauchen mir verboten hat, über die Blumen zu klettern.
Plötzlich, was war das? Ich breche eine Blume ab. Oh, je, das Theater wieder von meinen Hausdrachen.
Sicherlich bekomme ich als Strafe, für Stunden kein Futter.
Ich überlege, wie ich dem Vortrag entkommen kann. Man muss sich ja nicht freiwillig in Gefahr begeben.
Was ist das? In meinen Katzenbereich, auf der Wiese, ein kleines Ungeheuer. Das ist sicherlich ein Vogel. Frauchen verbot mir, Vögel zu fangen. Der Vogel ist viel größer als die kleinen Monster in der Nacht.
Endlich etwas zu Fressen, ohne darum bitten zu müssen.
Ich springe in die Tiefe. Wie es sich von Katzen gehört, lande ich auf meinen vier Pfoten.
Der Vogel ist mit Gras fressen beschäftigt. In bunten Farben male ich mir aus, wie er wohl schmecken wird. Sicherlich besser, als die fliegenden Monster in der Nacht. Ich schleiche mich leise heran.
Ein Satz, was war das? Der Vogel erhebt sich in die Lüfte. Einfach ganz großes Katzenpech gehabt.
Na ja, muss ich eben Frauchen genug nerven, um eine extra Portion Futter zu bekommen.
Erst einmal losheulen, dass sie mich auch hört. Alleine komme ich nicht wieder auf die Mauer zurück Das ist für mich kleine Mieze viel zu hoch.
Was ist das? Ein großes Ungeheuer kommt bellend auf mich zu. Der wird mich zum Frühstück fressen. Mein kleines Herz klopft vor Angst bis zum Hals.
Ich renne los. Endlich ein Gestrüpp. Ich zwänge mich darunter. Das Ungeheuer versucht es auch. Sicherlich ist es zu groß, denn es erreicht mich nicht.
Das große Monster wird auf mich warten, bis ich aus meinem Versteck hervor komme.
Das werde ich auf keinen Fall tun. Ich will nicht gefressen werden. Wenn das Monster nicht weggeht, werde ich eben verhungern.
Hätte ich doch nur auf Frauchen gehört. Sie warnte immer von Hunden, die Katzen jagen und auch Menschen anfallen.
Das Ungeheuer war sicherlich so etwas, wie ein Hund. Er zeigt mir richtig seine großen Zähne.
Da ist der rote Kater, welche den Nachbar gehört, dagegen harmlos.
Frauchen wird mich nie retten können. Sie kann ja nicht wissen, wo ich gerade bin. Ich kann auch nicht laut losheulen. Das Monster soll doch nicht kören, das ich noch unter den Zweigen bin.
Plötzlich eine grelle menschliche Stimme, die etwas ruft. Der Druck der Zweige lässt nach.
Ich wartete einige Zeit. Überall wimmelt es von kleinen Ungeheuern. Aber die tun mir nichts.
Plötzlich raschelt das Gebüsch erneut. Was ist das? Etwas Feuchtes traf mein schönes Fell. Dann ein lauter Schlag. Mein kleines Katzenherz schlägt vor Angst richtig laut.
Das ist das bittere Ende.
Ob ich Frauchen fehlen werde? Meine Katzentränen laufen aus meinen ängstlichen Augen.
Warum habe ich nicht auf Frauchen gehört. Wie schön wäre es, jetzt auf dem Sofa zu liegen und alle vier von mir zu strecken.
Plötzlich höre ich eine bekannte Stimme. die immer wieder meinen Namen ruft.
Ohne an die Folgen zu denken, renne ich los.
Das Gestrüpp lässt nach und gibt mich frei. Ich renne durch das nasse Gras. Der Regen durchweichte mein Fell.
Endlich, da steht mein rettender Engel. Frauchen nimmt mich in die Arme. Sie spricht ganz ängstlich mit mir und trocknet mein Fell.
Vor Freude, dass ich wieder bei ihr bin, bekomme ich eine extra Portion meiner Lieblingsspeise.
Vergessen ist die umgeknickte Blume. Ich stehe wie immer, im Mittelpunkt.
Ist es nicht schön eine kleine Miezekatze zu sein, der die Welt zu Füßen liegt.
© T s c h e r r y 2011-07-19