Enya2853 Re: Re: Auch wenn es sehr traurig ist, - Zitat: (Original von fedora am 19.03.2013 - 22:14 Uhr) Zitat: (Original von Enya2853 am 19.03.2013 - 21:58 Uhr) was man hier liest - es ist ein Stück Realität. Erst einmal: Wunderbar geschrieben aus der Sicht eines alten Menschen, seine Gedanken, die Sehnsüchte und Erinnerungen einfühlsam eingefangen. Das berührt. Das andere, das dahinter steckt, macht eher wütend. Meine Hochachtung gilt dem Pflegepersonal, das es sich sicher anders wünscht, denn einen solchen Beruf wählt man aus Berufung. Wie viele mögen resignieren, beinahe zerbrechen an den Bedingungen, die sie vorfinden? Schon als Kind wirde ich damit konfrontiert. meine Mutter war Krankenschwester und hat irgendwann im Altenheim gearbeitet, wurde später Heimleiterin. Wie oft war ich mit ihr und habe sie manchmal begleitet. Ich mochte den Kontakt zu den alten Menschen. Aber ich habe auch gesehen, wie meine Mutter sich aufgerieben hat. Letztlich musste sie aufgeben - aus gesundheitlichen Gründen. Es war bitter. Man kann solche Bücher, die wie ein Mahnruf klingen, nicht oft genug schreiben Wann wird sich etwas ändern? Die Verantwortlichkeit liegt nicht beim Pflegepersonal. Das wissen wir. Diese Ohnmacht macht traurig, aber man darf nicht aufgeben. Danke für dieses Buch. lg Enya Das stimmt, liebe Enya, die Verantwortung liegt woanders und dennoch liegt sie auch beim Pflegepersonal, denn in ihren Händen liegt es am Ende, ob sie sich dem anpassen oder nicht. Ich habe da die Geschichte mit der Mauer vor Augen, die zeigt, welche Möglichkeiten wir haben, wenn wir alle zusammen halten. Im wahrsten Sinne des Wortes können wir Berge versetzen. Stell Dir vor, wenn das gesamte Pflegepersonal, um ein Zeichen zu setzen, für einen Tag die Arbeit niederlegt.. dann muß an anderer Stelle gehandelt werden. Das mag eine Vision sein, doch wenn, dann kann auch sie ebenso verwirklicht werden, wie der Mauerfall. Eine Petition ist bereits eingereicht worden. Der Anfang ist gemacht und die Machtverteilung, von wegen die das alles mal so bestimmt haben, haben die Macht, verschiebt sich, sobald sich Menschen miteinander verbnden. Ich habe es gerne geschrieben, ja, es war mir ein Bedürfnis, um das Ganze, die Altenpflege betreffend, auch einmal von der anderen Seite her zu sehen, besser gesagt, zu fühlen. Herzlichen Dank, dass Du es gelesen und so toll kommentiert hast.. Schön, dass es bewegt. Liebe Grüße und einen schönen Abend. Petra Ja, Petra, Visionen sind es, die wir brauchen. Auch ich glaube, dass es immer eine Chance gibt, etwas zu bewegen. |
fedora Re: Auch wenn es sehr traurig ist, - Zitat: (Original von Enya2853 am 19.03.2013 - 21:58 Uhr) was man hier liest - es ist ein Stück Realität. Erst einmal: Wunderbar geschrieben aus der Sicht eines alten Menschen, seine Gedanken, die Sehnsüchte und Erinnerungen einfühlsam eingefangen. Das berührt. Das andere, das dahinter steckt, macht eher wütend. Meine Hochachtung gilt dem Pflegepersonal, das es sich sicher anders wünscht, denn einen solchen Beruf wählt man aus Berufung. Wie viele mögen resignieren, beinahe zerbrechen an den Bedingungen, die sie vorfinden? Schon als Kind wirde ich damit konfrontiert. meine Mutter war Krankenschwester und hat irgendwann im Altenheim gearbeitet, wurde später Heimleiterin. Wie oft war ich mit ihr und habe sie manchmal begleitet. Ich mochte den Kontakt zu den alten Menschen. Aber ich habe auch gesehen, wie meine Mutter sich aufgerieben hat. Letztlich musste sie aufgeben - aus gesundheitlichen Gründen. Es war bitter. Man kann solche Bücher, die wie ein Mahnruf klingen, nicht oft genug schreiben Wann wird sich etwas ändern? Die Verantwortlichkeit liegt nicht beim Pflegepersonal. Das wissen wir. Diese Ohnmacht macht traurig, aber man darf nicht aufgeben. Danke für dieses Buch. lg Enya Das stimmt, liebe Enya, die Verantwortung liegt woanders und dennoch liegt sie auch beim Pflegepersonal, denn in ihren Händen liegt es am Ende, ob sie sich dem anpassen oder nicht. Ich habe da die Geschichte mit der Mauer vor Augen, die zeigt, welche Möglichkeiten wir haben, wenn wir alle zusammen halten. Im wahrsten Sinne des Wortes können wir Berge versetzen. Stell Dir vor, wenn das gesamte Pflegepersonal, um ein Zeichen zu setzen, für einen Tag die Arbeit niederlegt.. dann muß an anderer Stelle gehandelt werden. Das mag eine Vision sein, doch wenn, dann kann auch sie ebenso verwirklicht werden, wie der Mauerfall. Eine Petition ist bereits eingereicht worden. Der Anfang ist gemacht und die Machtverteilung, von wegen die das alles mal so bestimmt haben, haben die Macht, verschiebt sich, sobald sich Menschen miteinander verbnden. Ich habe es gerne geschrieben, ja, es war mir ein Bedürfnis, um das Ganze, die Altenpflege betreffend, auch einmal von der anderen Seite her zu sehen, besser gesagt, zu fühlen. Herzlichen Dank, dass Du es gelesen und so toll kommentiert hast.. Schön, dass es bewegt. Liebe Grüße und einen schönen Abend. Petra |
Enya2853 Auch wenn es sehr traurig ist, - was man hier liest - es ist ein Stück Realität. Erst einmal: Wunderbar geschrieben aus der Sicht eines alten Menschen, seine Gedanken, die Sehnsüchte und Erinnerungen einfühlsam eingefangen. Das berührt. Das andere, das dahinter steckt, macht eher wütend. Meine Hochachtung gilt dem Pflegepersonal, das es sich sicher anders wünscht, denn einen solchen Beruf wählt man aus Berufung. Wie viele mögen resignieren, beinahe zerbrechen an den Bedingungen, die sie vorfinden? Schon als Kind wurde ich damit konfrontiert. Meine Mutter war Krankenschwester und hat irgendwann im Altenheim gearbeitet, wurde später Heimleiterin. Wie oft war ich mit ihr und habe sie manchmal begleitet. Ich mochte den Kontakt zu den alten Menschen. Aber ich habe auch gesehen, wie meine Mutter sich aufgerieben hat. Letztlich musste sie aufgeben - aus gesundheitlichen Gründen. Es war bitter. Man kann solche Bücher, die wie ein Mahnruf klingen, nicht oft genug schreiben Wann wird sich etwas ändern? Die Verantwortlichkeit liegt nicht beim Pflegepersonal. Das wissen wir. Diese Ohnmacht macht traurig, aber man darf nicht aufgeben. Danke für dieses Buch. lg Enya |
tempika Re: Re: Es mag so sein - Zitat: (Original von fedora am 19.03.2013 - 18:42 Uhr) Zitat: (Original von tempika am 19.03.2013 - 16:46 Uhr) das es so ist, manchmal, in manchen Heimen, aber nicht in allen. Ich war 17 Jahre in der Pflege, als Bereichsleitung in der Nachtwache die letzten 5 Jahre und es liegt an den Leitungen der Heime , ob Menschen so behandelt werden. Bei 30 Bewohnern auf einem Wohnbereich mit einer Examinierten, einer Schülerin und einer Helferin. Von den 30 alten Menschen 10 Schwerstpflege, 5 mit Altersdemens, 12 mit Alzheimer....................! ein ganz normaler Wahnsinn in den Heimen, was das Personal betrifft. Das mit dem schlechten Gewissen, das stimmt und es macht die Pfleger und Pflegerinnen kaputt, denn das schlechte Gewissen, dass wird ihnen gemacht, das machen sie sich nicht selber. Sarkasmus ein: "Wir müssen Dankbar sein, dass wir solche Arbeitgeber haben....................................denn sonst sähe es noch schlimmer aus." Sarkasmus aus! Dein Text ist gut , deshalb Sternchen Stimmt, es liegt an den Leitungen der Heime, doch auch die unterstehen den Richtlinien, was, wie lange Zeit brauchen darf, die an anderer Stelle, von Menschen, die vermutlich noch nie in einem Heim oder in der mobilen Pflege waren, angesetzt wurden. Der Wahnsinn kann nur stattfinden, weil er von uns unterstützt wird, weil wir Angst haben. Angst vor Konsequenzen. Mir wollten sie damals das Arbeitslosengeld sperren. Ich mußte zum "Idiotentest", bei dem ich eine Stunde lang irgendwelche Aufgaben auf dem PC löste. Dann kam ich zu einer Psychologin, der ich alles, was ich erlebte, erzählte. Am Ende saß sie mir gegenüber und weinte. Es gab keine Sperrung und ich bekam ein paar Tage später einen Brief von ihr, den ich immer noch habe, in dem sie mir schrieb, dass ich niemals aufhören soll nachzufragen. Das schlechte Gewissen wird ihnen gemacht, damit sie unter Kontrolle zu halten sind. Ein funktionierender Mensch ist leichter zu handhaben, als ein lebendiger. Doch es gehören immer zwei dazu, der eine, der es macht und der andere, der es sich machen läßt. Wenn wir dankbar sind, dass wir uns haben und zu uns stehen, haben es andere schwer, dagegen vorzugehen. Herzlichen Dank für Deinen Kommentar, Dein Kompliment und Deine Sternchen. LIebe Grüße Petra Hallo Petra, ich weiß wie das ist mit den Krankenkassen, habe mit denen schon so manchen Disput ausgefochten.......ich kenne den Medizinischen Dienst der Kassen, die nur ganz selten aus der Pflege kommen, sondern ..........(das Wort, was mir dazu einfällt schreib ich nicht) Die Pflegestufen sind was fürn..............(schreib ich auch nicht), denn sie sind total falsch angelegt. Aber was rege ich mich auf,? Man kann genau so gut in ein Haifischbecken springen, als in der Pflege arbeiten, denn nirgendwo geht es unsozialer zu als in den sozialen Berufen. |
fedora Re: Es mag so sein - Zitat: (Original von tempika am 19.03.2013 - 16:46 Uhr) das es so ist, manchmal, in manchen Heimen, aber nicht in allen. Ich war 17 Jahre in der Pflege, als Bereichsleitung in der Nachtwache die letzten 5 Jahre und es liegt an den Leitungen der Heime , ob Menschen so behandelt werden. Bei 30 Bewohnern auf einem Wohnbereich mit einer Examinierten, einer Schülerin und einer Helferin. Von den 30 alten Menschen 10 Schwerstpflege, 5 mit Altersdemens, 12 mit Alzheimer....................! ein ganz normaler Wahnsinn in den Heimen, was das Personal betrifft. Das mit dem schlechten Gewissen, das stimmt und es macht die Pfleger und Pflegerinnen kaputt, denn das schlechte Gewissen, dass wird ihnen gemacht, das machen sie sich nicht selber. Sarkasmus ein: "Wir müssen Dankbar sein, dass wir solche Arbeitgeber haben....................................denn sonst sähe es noch schlimmer aus." Sarkasmus aus! Dein Text ist gut , deshalb Sternchen Stimmt, es liegt an den Leitungen der Heime, doch auch die unterstehen den Richtlinien, was, wie lange Zeit brauchen darf, die an anderer Stelle, von Menschen, die vermutlich noch nie in einem Heim oder in der mobilen Pflege waren, angesetzt wurden. Der Wahnsinn kann nur stattfinden, weil er von uns unterstützt wird, weil wir Angst haben. Angst vor Konsequenzen. Mir wollten sie damals das Arbeitslosengeld sperren. Ich mußte zum "Idiotentest", bei dem ich eine Stunde lang irgendwelche Aufgaben auf dem PC löste. Dann kam ich zu einer Psychologin, der ich alles, was ich erlebte, erzählte. Am Ende saß sie mir gegenüber und weinte. Es gab keine Sperrung und ich bekam ein paar Tage später einen Brief von ihr, den ich immer noch habe, in dem sie mir schrieb, dass ich niemals aufhören soll nachzufragen. Das schlechte Gewissen wird ihnen gemacht, damit sie unter Kontrolle zu halten sind. Ein funktionierender Mensch ist leichter zu handhaben, als ein lebendiger. Doch es gehören immer zwei dazu, der eine, der es macht und der andere, der es sich machen läßt. Wenn wir dankbar sind, dass wir uns haben und zu uns stehen, haben es andere schwer, dagegen vorzugehen. Herzlichen Dank für Deinen Kommentar, Dein Kompliment und Deine Sternchen. LIebe Grüße Petra |
GerLINDE Re: Re: Favo! - Zitat: (Original von fedora am 19.03.2013 - 18:23 Uhr) Zitat: (Original von GerLINDE am 19.03.2013 - 11:00 Uhr) Tränen ! Gerlinde ..ja, liebe Gerlinde, davon habe ich während der Zeit als Altenpflegerin viele geweint. Am Ende bin ich gegangen, habe ich es schweren Herzens aufgegeben, einen an sich wunderschönen Beruf. Ich danke Dir, dass Du es gelesen hast, für Deinen Kommentar und dass Du es zu Dir mitgenommen hast. Liebe Grüße Petra Ich habe auch einmal eine zeitlang im "Betreuten Wohnen" gearbeitet. Und da das Gesundheitswesen etwas "krankt", macht sich jeder seine Gedanken, wenn er mal alt wird. Es gibt sicher auch sehr gute Wohnanlagen, das darf man nicht übersehen. Aber die Schwestern und Pfleger sind heutzutage überfordert. Der alte Mensch, der eigentlich hochgeachtet und geehrt werden sollte, findet nicht immer die gebührende Aufmerksamkeit, aus welchem Grunde auch immer. Ich mag alte Menschen. Ups, ich bin ja selbst schon 62 Jahre jung. Für ein Kleinkind wäre ich sicher eine "uralte Frau" lach. Nein, nein, mein Leben fängt erst mit 66 Jahren so richtig an! Gerlinde |
fedora Re: Liebe Petra - Zitat: (Original von Gelixx am 19.03.2013 - 16:26 Uhr) du hast den Punkt genau getroffen, eine gute Geschichte Geli Danke Geli, ich wünsche mir, dass dieser Punkt zum wunden Punkt unserer Regierung wird und sie solange juckt, bis sie einsehen, dass der Mensch mehr ist als ein Stück Fleisch. Vielen Dank für Deinen Kommentar. LIebe Grüße Petra |