Beschreibung
Drei Gedichte, die drei Naturphänomene beschreiben.
Regen
Leise tippt er gegen mein Fenster,
sanft füllt sein Klang die klare Luft,
spült hinfort der Sorge Gespenster,
erfüllt die Welt mit erdigem Duft.
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Lauter wird der Klang seiner Stimme,
energisch redet er auf mich ein,
klärt Gedanken, klärt die Sinne,
wäscht die Welt von Sünden rein.
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Schnell fallen seine ruhigen Worte,
verfallen fast in Monotonie,
so hört man ihn in aller Orte,
man hört des Regens Melodie.
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Und hallt sein Chor in die Nacht hinein,
bringt Frieden er in mir,
dann muss ich nicht alleine sein,
denn auch du hörst ihn in dir.
Wind
Es töst und braust,
der Wind an der See,
er schaurig umsaust,
dass der Mut vergeh.
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Es stürmt und schneit,
der Wind im Tal,
er schnell befreit,
den Armen von Qual.
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Es weht und weht,
der Wind überall,
er niemals steht,
bringt viel zu Fall.
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Doch so lieblich streicht,
er das grüne Gras,
dass das Unglück weicht,
und ich es vergaß.
Paradox ist die Liebe
Weiß tropft das Blut von deinen schwarzen Lippen,
rot die Tränen aus deinen durchscheinenden Augen.
So herrlich deine Stimme den Tode mitbringt,
wie schön dein Atem die Blumen verwelkt.
Dein Hass ist meine Liebe.
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Sanft gefriert das Wasser durch deinen Blick,
umschmeichelt fließend deinen Körper.
Und die Wolken auf denen du gehst,
sind rostige Nägel unter deinen Füßen.
Dein Leid ist mein Vergnügen.
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So stehe ich nun vor deiner lieben Gestalt,
erblicke deine jungen Reize.
Und trotz aller Erregung bleibt mein Herz so kalt,
so nimmt meine Kälte dir den Atem.
Denn dein Tod ist mein Leben.