Die Geschichte geht weiter...
Plötzlich sprang die Tür zu Aris Büro auf. Sie hatte den Hinweis von Cel befolgt und war ins Regierungsgebäude zurückgekehrt um dort wieder ihrer Arbeit nach zu gehen. Mr. Backstone trat in den Raum und noch bevor dieser ganz drinnen war und die Tür geschlossen hatte, fing er an mit Ari zu reden. „Mrs. Akiba, ich habe einen neuen Auftrag zu Sie“, fing er an und setzte sich in einen bequemen, weißen Ledersessel, der vor Aris Schreibtisch stand. Erst jetzt sah Ari von ihren Akten hoch, legte den Stift nieder und sah ihren Chef fragend an. „Und der wäre?“ „Nun ja“, er stockte kurz und vergewisserte sich, dass Aris Sekretärin nicht lauschte, „Sie können sich doch noch bestimmt an den Fall mit Ariane Gladstone erinnern, den ihre beide Freunde übernommen haben.“ Ari nickte nur und ihr Blick wurde ernst und kühl. „Es hat sich herausgestellt, dass es sich bei der Leiche von Ariane Gladstone nur um eine Fälschung hielt. Eine Täuschung. Wir wissen also, dass sie noch oder eher wieder lebt.“ „Und was soll ich jetzt dabei machen?“, unterbrach Ari ihn, damit er endlich zum Punkt kommt. „Sie sollen Ariane Gladstone finden und sie herbringen und ihre Freunde am Besten auch. Und dann werden Sie sie vor meinen Augen töten. Dann kann ich mir sicher sein, dass es diesmal keine Probleme gibt. Ich hoffe, dass ist nicht zu schwer für Sie. Und denken sie daran“, er stand schon wieder auf und ging wieder zur Tür. Dann meinte er kühl über die Schulter: „Diesmal keine Spuren hinterlassen!“ Mit den Worten ging er aus ihrem Büro und sobald die Tür zu war, öffnete sich ein größeres Fenster auf ihrem Computer-Monitor und Ari drehte sich zu diesem. Jason hatte eine Videoübertragung gestartet. „Jason“, fing Ari fast entsetzte an, „bist du verrückt geworden? Du kannst doch nicht einfach eine Übertragung starten, denk an das Sicherheitssystem!“ Doch Jason beruhigte sie. „Keine Sorge, ich habe den Teil des Sicherheitssystem in deinem Büro etwas verändert.“ „Wie meinst du das? Hast du mich aus dem System genommen?“ „Nein, noch besser. Während du dich mit mir unterhältst, sehen die Leute von der Security nur, dass du ganz fleißig an deinen Akten schreibst. Genial oder?“ „So langsam haben wir es raus, was es mit dem System auf sich hat oder?“ „Ja. Allerdings. Es ist ziemlich kompliziert und eigentlich kaum oder eher gar nicht vollkommen zu knacken. Einen teil, so wie jetzt, zu manipulieren ist einfach, hält aber auch nicht lange.“ Ari nickte nur und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. „Ich habe Neuigkeiten Jason. Ich soll Cel, Mark und mich selbst zu Mr. Backstone ins Büro bringen um dann dort alle zu erschießen. Da ich aber als Jessyca arbeite“, sie wurde von Jason unterbrochen, „kannst du schlecht als Ari und Jessy hingehen. Habe schon verstanden. Das wird kompliziert. Du musst es aufschieben können, bis wir ihren Plan wissen. Konntest du das Programm schon anwenden?“ „Nein, leider noch nicht. Immer, wenn ich das vorhabe kommt entweder Mr. Backstone rein oder meine kleine blonde von vorne.“ „Deine Sekretärin?“ Ari nickte wieder und schloss dabei kurz die Augen. „Tja, ich weiß noch nicht genau was ich machen soll und wie, aber irgendwas muss ich ja irgendwie machen.“ Jason nickte auch. „Wie schon gesagt, die Verbindung zum Sicherheitssystem hält nicht lange. Wir müssen aufhören. Halte uns weiter auf dem Laufenden, es wäre besser, wenn du jetzt oben bleibst. Wir lassen dir Munition, Waffen und Informationen zukommen. Du weißt wie.“ Mit den Worten schloss sich das Fenster wieder und ihr Monitor wurde wieder schwarz. Sie drehte sich zu ihren Akten hin. „Viel lieber würde ich den Kerl hier erschießen und nicht“, doch sie sprach nicht weiter, da das Sicherheitssystem auch Tonbandaufnahmen machte. Es war ihr zu riskant jetzt zu sagen, da es sie verraten könnte. Deshalb saß sie die meiste Zeit, wenn sie in ihrem Büro war, einfach nur still da und ging ihrer Arbeit nach.
Gut eine Woche konnte Ari Mr. Backstone mit dem spezial Auftrag hinhalten, doch dann wurde er ungeduldig. „Ich will, dass Sie mir endlich diese drei Personen bringen. Ist das denn so schwer zu verstehen?!“ Mr. Backstone ballte die Fäuste und schlug damit auf seinen Schreibtisch. Ari stand vor diesen in seinem Büro und sah ihn kühl an. „Ich kann auch nichts dafür. Ich kann sie nirgendwo finden“, sagte sie dann. „Dann finden Sie endlich das Versteck der Untergrundorganisation!“ „Aber wir haben keinerlei Anhaltspunkte darauf, wo es sein könnte oder wo sich ein Eingang befinden könnte. Unsere Leute tappen im Dunkeln und keiner weiß, wo man suchen soll.“ „Dann finden Sie endlich eine Lösung und suchen Sie weiter danach. Wenn es sein muss, stellen Sie alles auf den Kopf, reißen sie Häuser ein oder bohren Löcher. Was auch immer, aber finden Sie mir endlich diese Gladstone und bringen Sie sie mir hier her!“ Mr. Backstone war sichtlich unzufrieden mit der Arbeit von Ari, aber auch Ari war sichtlich unzufrieden mit dem Auftrag. „Was glauben Sie, was wir die ganze Zeit tun, aber wenn sie darauf bestehen, dass wir zu so drastischen und offensichtlichen Mitteln greifen, Bitte. Ich führe dann nur Ihre Befehle aus Sir.“ Ari verschränkte die Arme und Mr. Backstone schien zu verstehen was sie meinte. „Sie haben Recht Mrs. Akiba. Wir müssen unentdeckt in dem blieben, was wir tun. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute weiter verdeckt suchen und ermitteln. Und hoffen Sie, dass sie bald zu seinem Ergebnis kommen.“ Ari nickte nur, wenn auch kaum sichtbar, und verließ das Büro wieder. Draußen fluchte sie kurz leise rum. Einige Mitarbeiten gingen an ihr vorbei und guckten sie komisch an beim Weitergehen, doch zum Glück konnten sie nicht verstehen, was Ari sagte. Ari ging wieder zu ihrem Büro und Sue drückte ihr nur einen Zettel in die Hand. Aris Gang verlangsamte sich etwas und sie sah leicht verwirrt erst zu Sue und dann auf den Zettel, der sich nun ihrer Rechten Hand befand. Sue jedoch nickte ihr nur leicht zu. Als Ari dann in ihrem Büro wieder vor dem Schreibtisch saß, las sie den Zettel, der einmal senkrecht in der Mitte gefaltet war. Es war weißes Papier, wohl mit einer Schere zurechtgeschnitten, da keine Reißspuren zu sehen waren. „Übertragung, Heute, 17:00 Uhr, für 5 Minuten“, stand auf dem Zettel. Die Nachricht war mit einem Kugelschreiber mit schwarzer Mine geschrieben und es war eine, nicht grade sehr saubere, aber dennoch lesbare Schrift. Ari überlegte kurz von wem sie sein könnte. Klar kam sie von der UGOS, aber wer hatte sie verfasst?
Diese Frage erübrigte sich, als sich eine Stunde später, wieder das Übertragungsfenster auf ihrem Monitor zu sehen war. Wieder war es Jason, der mit ihr redete. „Na unsere Gespräche werden wohl nie lang sein“, stellte Ari fest, seufzte leicht und verdrehte leicht die Augen. „Gibt es etwas neues Ari?“ fragte Jason, ohne weiter auf ihren Kommentar einzugehen. „Nein, nicht wirklich. Mr. Backstone stellt mich ziemlich unter druck. Er will mit allen Mitteln versuchen, Ari, Cel und Mark zu töten. Langsam aber wird er unvorsichtig. Er denkt nicht wirklich nach, wenn ich ihn auf die Palme bringe.“ Jason nickte nur leicht und meinte: „Na, das kennen wir ja schon, hast du was neues herausgefunden? Vielleicht etwas ganz neues?“ „Naja, ich habe versucht mit der Software das System zu knacken, um Zugang zu den Personalakten und zu Mr. Backstones Rechner zu bekommen.“ „Ja und? Steht das was Interessantes?“ „Naja, ich kann es dir nicht sagen. Die Software hat sich vollkommen von der CD gelöscht, als ich damit arbeiten wollte. Wie es aussieht, besitzt jeder Rechner noch eigene Sicherheitsvorkehrungen. Was für ein Dreck“, sagte sie dann nur und Jason sah ziemlich sauer aus. „Ich werde mich gleich darum kümmern, dass du eine neue Software bekommst. Allerdings hat die alte Software Greg hergestellt. Er alleine hatte die Daten in seinem Kopf. Wir müssen also improvisieren. Die Verbindung bricht gleich wieder ab. Ich lasse dir die Software durch Sue zukommen.“ „Hey, warte mal Jason.“ Doch da war die Verbindung schon wieder weg.
„Ah verdammt!“, schrie Jason, nachdem die Verbindung weg war und schlug mit den Fäusten auf den Tisch. „Was ist denn?“, fragte Josh, der nun die Leitung der Software-Abteilung übernommen hatte und plötzlich mit im Raum stand. „Die Software, die Greg damals hergestellt hat, um an die Privatdaten auf Backstones Rechner zu kommen hat sich“, er stockte, guckte ihn an und machte eine Gestik, als wenn etwas explodieren würde, „sie hat sich einfach selbst gelöscht! Kabuff! Weg! Die ganze Software! Und wir haben noch immer keinen Anhaltspunkt!“ Jason raufte sich halbwegs die Haare während er an Cel, Josh und Mark vorbeiging und schoss einen Eimer voll Wasser durch die Gegend als er an dem Wagen von Addy vorbeikam, der grade dabei den großen Flur zu reinigen. Die drei anderen, die im Zimmer standen, sahen Jason fraglich und kopfschüttelnd hinterher. Addy kam dazu und meinte: „Ist wohl schlecht drauf, was?“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stöhnten die drei nur und nickten. „Also, habe ich das jetzt richtig verstanden?“, fragte Josh nach und verschränkte die Arme vorm Oberkörper. „Das Programm hat sich selbst zerstört, äh, ich meine gelöscht?“ Cel nickte. Sie hatte zu Hause auch was mit Computer zu tun und war nicht so sonderlich auf Beauty und Fashion getrimmt, wie all die andern jungen Frauen in der Stadt. „Es scheint wohl so, als ob Greg damals eine getarnte und gut versteckte Datei mit auf die CD gespielt hat, die sich im Falle eines Fehlers selbst zerstört beziehungsweise löscht. Gar nicht mal so schlecht, jedoch“, sie wurde von Josh unterbrochen der ihren Satz vollendete. „Jedoch scheint es so, als ob das Ganze eher durch einen bestimmten Ablauf im System zu Stande kommt.“ Er lehnte sich an die Glastür, die grade von draußen von Addy auf Hochglanz gebracht wurde. „Hm, Greg hat die Software extra fürs System knacken der Regierung hergestellt. Ich glaube ja, dass Ari gar nichts dafür kann, sondern, dass das Sicherheitssystem der Regierung einfach überall ist und sofort gemerkt hat, was Ari vorhatte.“ Nun mischte sich auch Mark ein. „Willst du damit sagen, dass es unmöglich ist, sich Zugang zu Backstones Rechner zu verschaffen? Also ich meine egal von welchem Rechner?“ Josh nickte. „Japp, das will ich damit sagen. Es ist einfach unmöglich.“ „Nein, Josh. Es scheint unmöglich. Greg hätte nie gesagt, dass es unmöglich ist. Er hätte sich einen neuen Weg gesucht, an die Daten zu kommen und da du seinen Posten übernommen hast, wirst du dich auch um eine neue Lösung kümmern. Haben wir uns verstanden? Und kein ‚Aber’!“ Cel kam immer dichter auf Josh zu und piekste ihn immer wieder auf die Brust, bis vor die Tür, wo er schnell kehrt machte und sich vor seinen Schreibtisch setzte, grübelte und grübelte und schmollte und jammerte. Doch er schien zu keinem Ergebnis zu kommen.
Es dauerte eine Weile bis auch Mark und Cel sich von der ganzen Lage ein Bild gemacht hatten. Keine Software. Das hieße dann auch, keine Aufklärung der Menschheit und keine Aufhaltung von Gladstone. Das wiederum würde bedeuten, dass Backstone, was auch immer er vor hatte, erfolgreich und ohne Widerstand ausüben konnte und das sollte das Ende der Menschheit sein. Es dauerte wieder eine ganze Weile, bis Mark hinter das Geheimnis von Gregs Programmierung kam. Um genau zu sein, dauerte es ganze zwei Monate. Ari war gar nicht erfreut darüber, dass er so lange dafür gebraucht hatte, doch war sichtlich erleichtert, als sie endlich die neue Software von Sue überreicht bekam. Sue hatte an dem Tag ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht. Allerdings war die Stimmung in der Regierung sichtlich getrübt, denn Mr. Backstone hatte den Auftrag nicht vergessen, den Ari ausführen sollte. Sie sollte sich selber töten und sich auf dem silber Tablet vor Backstone servieren. Dies ging allerdings sehr schlecht und so versuchte Ari das ganze so weit wie möglich herauszuzögern.
„Wollen wir hoffen, dass es diesmal klappt“, sagte Ari und sah kurz von Sue zur Tür und dann zu ihrem Bildschirm, der sich plötzlich wieder schwarz färbte. „OH nein!“, hörte man aus ihrem Büro drangen und genau in dem Moment kam wie immer Mr. Backstone rein, diesmal aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht, er wollte wohl seinen Angestellten Mut machen oder so, so fasste Ari es jedenfalls auf. Nach einem kurzen Blick auf ihren Bildschirm, sah sie zu Mr. Backstone und nahm die Hände von der edlen Tastatur. Mit einer knappen Kopfbewegung sagte sie Sue, sie möge das Zimmer verlassen und wieder ihrer Arbeit nachgehen. Mit einem ebenso knappen Satz, begrüßte sie ihren Chef: „Sir, freut mich. Was kann ich für sie tun?“ „Sie können mir sagen, warum hier plötzlich alle Bildschirme schwarz sind!“, schrie Mr. Backstone schon fast, immerhin schrie er diesmal nicht wieder das Ganze Bürokomplex zusammen. „Tja, das habe ich mich auch gefragt, aber ich denke, dass hat nichts mit mir zu tun, sondern eher mit der Technik in diesem Gebäude. Das Sicherheitssystem verbraucht viel Energie und wenn unser Vorrat knapp ist, werden halt andere Dinge vom Stromnetz abgezweigt“, meint Ari, jedoch antwortet ihr Chef nicht so freundlich, wie sie es getan hat. „So, so. Komisch nur, das grade unser viel Energieverbraucher das Sicherheitssystem festgestellt hat, dass die Ursache aus ihrem Büro kommt. Eher von ihrem Rechner.“ Er sagte nichts weiter, sondern ein schlanker und braunhaariger Kollege kam rein und nahm Aris Rechner unter die Lupe. Sie ahnte schon fürchterliches, dass ihre Tarnung auffliegt oder dass sie gleich erschossen wird. Sie wäre fast in Ohnmacht gefallen, als der Kollege die CD gefunden hat und sie Mr. Backstone überreichte. „Das werden wir uns doch gleich einmal ansehen“, meinte er scharf und Ari wurde gezwungen ihm zu folgen, in sein Büro. Dort legte er die CD in sein CD-Laufwerk und ein Installation Programm startete. Ari sah ihren Kopf schon auf einem Silber Tablett. „Können Sie mir das erklären Mrs. Akiba?“ Ari warf einen Blick auf seinen Bildschirm und sah sichtlich erleichtert aus. Es war ein kleines Jump&Run spiel zu sehen, mit einem Hasen. „Ehm, während man auf Beweise oder Hinweise wartet, kann einem schon langweilig werden. Ich glaube, das war zu viel für meinen Rechner. Es tut mir leid“, mehr kam von ihr nicht und mehr wollte Mr. Backstone wohl auch nicht hören. Er gab ihr die CD wieder und Ari verließ auf direktem Wege das Bürogebäude, doch bevor sie draußen war, rief Sue zu ihr: „Wo willst du denn damit hin?“ „Es ihrem Besitzer zurück geben“, sagte sie ziemlich sauer.
Kure Zeit später, in der Zentrale der UGOS. „Wollt ihr, dass ich mir von Angst in die Hose mache oder mich vor Angst selber töte?!“, schrie sie den kleinen Raum zusammen, in dem sich Josh, Mark, Cel, Addy, Will und Jason versammelt hatten. Ari hielt die CD hoch und alle zeigten auf Josh. „War ja klar, dass ich die Schuld bekomme“, seufzt er nur und verschränkt die Arme und lehnt sich dabei in dem Armlehnensessel zurück. „Ja klar bekommst dafür die Schuld, schließlich, hast du die Software hergestellt“, kommentierte Cel, die wohl genauso sauer schien wie Ari. „Nur, weil ich so schlau war, sind wir nicht aufgeflogen und im“, er wurde von Ari unterbrochen; „Schlau!?! Ich nenne was anderes schlau!“ Josh wiederholte sich. „UND im übrigem sind wie so an die gesehnten Personaldaten gekommen und können nun vielleicht herausbekommen, was Backstone vorhat.“ Er schloss genüsslich die Augen und wartete auf eine Reaktion. Doch die kam erst nach einigen Minuten.
Cel und Mark staunten beide nur und quasselten durcheinander, wie toll das wäre und dass sie jetzt wohl endlich weiter kommen würden. Will und Addy, taten es Cel und Mark gleich und so verübten alle vier einen kleinen Freudentanz. „Wir haben die Daten! Wir haben die Daten!“, sangen sie und hüpften dabei im Kreis. Ein sehr belustigender Anblick war das ja schon, jedoch musst keiner der anderen darüber lachen, geschweige denn schmunzeln. Doch es beendete auch keiner diesen Tanz. Jason nickt Josh nur zu um sie zu zeigen, dass er seine Arbeit gut fand, doch wenn Ari dabei war, das wussten alle, hatte Jason nicht viel zu sagen. Ja und Ari? Sie stand vor dem Tisch, stützte die Hände auf die Tischkante, die zu ihr zeigte, ließ den Kopf hängen und, obwohl man es sah, da es durch ihre Haare verborgen war, schmunzelte sie und in ihren Augen war ein wenig Freude zu erblicken, doch wurde von Zorn überlagert. Jason sah zu ihr, während Josh, triumphierend, noch immer auf dem Sessel saß und zu der tanzenden Meute rüber sah. „Ist was Ari? Passt dir mal wieder was nicht?“; erkundigte sich Jason. Ari schüttelte leicht den Kopf. „Nein Jason, das ist es ja. Der kleine hat gute Arbeit geleistet“, meinte Ari, richtete sich wieder auf und stand schon vor der Tür, als sie über die Schulter gewand sagte: „Cel, Mark. Ihr kommt mit mir. Josh, kümmere dich um die Auswertung der Daten. Der Rest..“, ihr viel kein passendes Ende für den Satz ein, doch ‚der Rest’ vervollständigte diesen für sie: „.. tut was er am besten kann. Wir wissen es Ari.“ Sie jedoch zuckte nur unbekümmert mit den Schultern und verließ den Raum zusammen mit Cel und Mark. „Was ging grade durch den Kopf?“, fragte Mark. Er war schon wieder von diesem „Trip-der-unendlichen-Freude“ heruntergekommen, im Gegensatz zu Cel, die noch immer wie ein Hampelmann hin und her sprang, während sie den beiden anderen folgte. Ari sagte nichts weiter als: „Nichts“. Alle drei schwiegen, na ja, nicht ganz alle, denn Cel trällerte noch immer vor sich her und kam von dem Trip nicht runter, was eigentlich nicht normal für sie war. Cel war in vielen Dingen so wie Ari. Für sie musste alles eine logische Erklärung haben, ganz zu schweigen von den Dingen, die sowieso immer erklärbar waren, wo wir zu den Dingen kommen, die in den Augen der beiden nicht mehr zu erklären ist, aber das betrifft nur noch wenige Dinge, denn eigentlich ist alles für die beiden erklärbar, denn sie kennen die Wahrheit, die die Regierung nicht preisgeben will. Und da kommen wir zu dem Punkt, den alle der UGOS und vor allem Ari und Cel aufregt. Das die Regierung alles für sich behalten muss und es wohl nicht für nötig hält, die Menschheit über ihre Vorgehensweise aufzuklären, das ist das, was alle stört und das ist das, was die UGOS verändern will. Sie will für die Regierung sprechen. Ihnen seine Geheimnisse entlocken, mit den feinsten Details und sie dann der Menschheit auf einem Silbertablett vorsetzten. Ihnen die Wahrheit und nichts als die Wahrheit erzählen. Aber kommen wir jetzt wieder zum Geschehen. In der zwischen Zeit war Ari, noch immer in Begleitung von Cel und Mark, an die Oberfläche gegangen und sie hatten sich unters Volk gemischt. Sie hielten Kurs aufs „Battle Magic“, dem Lieblings Pub der drei- und ganz nebenbei auch der, vieler Angestellter der Regierung. Sie setzten sich an einen Tisch, bestellten aber vorerst nichts. Doch nachdem einer das schweigen gebrochen, keiner weiß mehr wer, kam es doch zu einer Bestellung von drei Whiskey Ale, das Stammgetränk der Drei. Allgemein hatten sie viel gemeinsam. Alle waren ein Rationaler Mensch, ein Mensch, der logische Erklärungen suchte, selbst für die Dinge, auf die es keine logische Erklärung gab. Sie liebten die gleiche Bar, das gleich Getränk, die gleichen Themen, über die man sich unterhalten kann und, was wohl das wichtigste war, sie waren alle für die gleiche Sache. Nach einer kurzen Zeit kamen die Getränke und das schweigen wurde von Ari ganz gebrochen, wenn auch nur mit einfachen Worten, die wohl keine Bedeutung hatten: „Angst“, fing sie an. Cel und Mark sahen sie fragend an, „Respekt, Zorn, Wut, Freude.“ Der scheinend sinnlose Satz, schien ein Ende zu haben. „Was soll das Ari?“, fraget Mark sie und sah sie irritiert an. „Na du wolltest doch wissen, was mir durch den Kopf ging. Ich sagte dir nichts, stattdessen habe ich viel gefühlt.“ Cel hob unüberzeugt eine Augenbraue und sah sie an. „Ja, auch ich habe Gefühle, die sich hin und wieder zeigen, wenn auch nur mir“, meint Ari noch und beide nickten. Sie nahmen Synchron einen Schluck Whiskey Ale. „Was machen wir, wenn wir wissen was Backstone vor hat?“, fragte Cel und nahm einen weitern Schluck. „Na sofort an die Öffentlichkeit damit und“, Mark wurde von Ari unterbrochen, „Dann bist du tot. Sie finden dich und machen dich kalt. Wenn wir wissen, was er vorhat, müssen wir gekonnt handeln und nicht unüberlegt. Ihr müsst dabei über den Horizont hinaus denken. ‚Was passiert wenn?’, müsst ihr immer im Hinterkopf haben.“ Sie trank den Rest Whiskey Ale auf Ex und legte Geld auf den Tisch, auch für die andern beiden Getränke, dann stand sie auf und meinte: „Wir werden die Regierung Stück für Stück auffliegen lassen, bis sie am Boden ist. Wie ein Virus, der sich langsam von innen nach außen frisst. Wir werden…“, doch sie wurde, dank des Pipers der bei allen Dreien ging, von weiteren siegessicheren Worten abgehalten. Sie schauten rauf und sahen nur: ‚Dringend! Josh.’