Science Fiction
Das Geheimnis von Stonehenge

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"Das Geheimnis von Stonehenge"
Veröffentlicht am 16. März 2013, 12 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft. Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles. Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF. Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos ...
Das Geheimnis von Stonehenge

Das Geheimnis von Stonehenge

Beschreibung

Stonehenge hat die Menschheit schon immer fasziniert. Doch welches Geheimnis verbergen diese Steinquader?

Die Befriedung der Menschheit

Nachdem die Menschheit gegen Ende des 21. Jahrhunderts endlich befriedet war, konnten wir uns auf die Forschung konzentrieren, zumal auch Hunger und Armut besiegt waren. Einem der ehrgeizigstem Projekte war ich zugeteilt: die Erforschung der Vergangenheit. Erforschung war zuwenig gesagt, dann als im Jahre 2078 das, was die Menschheit seit Jahrhunderten begehrt hatte, doch noch erfunden wurde, nämlich die Zeitmaschine, waren alle Schranken offen.

Eine Kommission aller Nationen wählte die einhundert wichtigsten Ereignisse aus, die es zu beobachten galt: z.B. die Ermordung Julius Cäsars, John F. Kennedys, Martin Luther Kings und Olof Palmes, die beiden Vereinigungen von Deutschland und Irland, die Enttarnung von Jack the Ripper, die Anschläge vom 11.09.2001 und der Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 n. Chr.

Erste Probleme

Eingreifen durften wir nicht. Das war technisch auch gar nicht möglich, noch nicht. Wir konnten lediglich unbemannte Flugmaschinen in die Vergangenheit versetzen, was jedoch tadellos klappte. Nur einen einzigen Verlust gab es, als eines dieser „UFOS“ abstürzte: im Jahre 1947 in der amerikanischen Kleinstadt Roswell. Wir hatten ein Zeitparadoxum erzeugt, das was wir erforschen wollten, war von uns bewirkt worden.

Dieses führte zu einer erheblichen Verschärfung der Auflagen. Ich, Sebastian Globecker, Physiker, war mit neun anderen Wissenschaftlern dem Projekt „Stonehenge“ zugeteilt, was mir durchaus zusagte. Stonehenge hatte mich schon immer fasziniert. Wer hatte es erbaut und warum?

Welchen Zweck hatten diese monumentalen Steinquader? Wir waren begierig, eine Antwort zu finden.

Der Plan

Wir begaben uns in die Kantine. Sarah bestellte beim Nahrungsgenerator einen doppelten Algenburger, wie so oft, Kaspersky zog Boeuff Stroganoff vor, und ich entschied mich für ein Jägerschnitzel mit Pommes Frites. „Das ihr immer noch dieses altertümliche Zeug esst…“, warf uns die Irin vor. „Nun, ich mag es. Es ist nahrhaft, schmeckt und…“

„… und ist künstlich aus Algen hergestellt, wie all unsere Nahrung.“

Das weiß ich, aber…“

Darf ich Eure Diskussion unterbrechen? Ich habe wirklich Hunger.“, brummelte Kaspersky. Wir gingen am Zahlportal vorbei, die Beträge wurden wie immer automatisch von unseren Gehältern abgebucht. Sarah bemerkte: „Die haben die Preise schon wieder erhöht. 12 Uno kostet der Burger, nicht zu fassen.“ Wir gingen zu einem Vierertisch am Fenster, von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf die riesige Angela Merkel – Statue am Rande des „Parks der berühmten Bauwerke“. Heute war Donnerstag, deshalb war ihr Hosenanzug in Dunkelblau ausgeleuchtet. Die aus Styanit gebaute Statue konnte beliebig die Farbe wechseln, wie üblich für dieses Material.

 

Kaspersky nahm einen Bissen, kaute und räusperte sich erneut. „Wie gesagt, ich habe da einen Verdacht. Denkt an den Roswell-Vorfall. Offenbar hat es nie einen richtigen UFO-Absturz gegeben. Es geschah nun durch unser Zutun. Hätten wir es nicht getan, hätte niemand auf der Welt davon erfahren.“

Hmm, und was hat das Ganze mit Stonehenge zu tun?“, wollte ich wissen. Sarah lachte leise auf. „Na, hat zumindest einer hier am Tisch aufgepasst. Wer von Euch ist nun Geschichtsforscher und wer ist Physiker? Denk doch mal nach, Sebastian.“

Ein Zeitparadoxum? Du meinst Stonehenge gäbe es gar nicht? Es hätte nie existiert?“

Ja, du Blitzmerker. Aber wir können das korrigieren.“

Indem wir unser Stonehenge aus der Gegenwart in die Vergangenheit senden? Du meinst, das klappt?“

Ja, es würde klappen, aber es wäre nicht gut, weil das ein echtes Paradoxum wäre. Das wäre so, als ob du ein berühmtes Gemälde in die Vergangenheit schickst, das dort noch nicht gemalt wurde.“

Ich verstehe. Niemand hätte das Bild je gemalt…“

Genau. Und niemand hätte Stonehenge je gebaut. Ich habe einen anderen Plan.“

Wo ist Stonehenge?

Das gibt es doch gar nicht!“, rief meine irische Kollegin Sarah O’Brian, Expertin auf dem Bereich der Frühgeschichte. Sie war offensichtlich wenig entzückt. „Was ist dann, meine Schöne?“, entgegnete ich und lächelte sie an. Ich mochte Sarah, sie war nicht nur wunderschön, sondern auch hochintelligent. Sie warf ihr langes, rotes Haar nach hinten, die grünen Augen wiesen auf eine Verärgerung hin. „Ach, Sebastian. Ich habe gerade die Bilder von Flugobjekt 28 zugesandt bekommen, und nun sieh dir das an.“ Sie drückte einen Knopf an dem 4D-Projektor und Mitten im Raum erschien eine schöne Landschaft. „Ich sehe nichts.“, bemerkte ich. „Das ist es! Einfach nichts! Nichts!“, sagte Sarah. „Vielleicht ist das Ding einfach falsch ausgerichtet und…“

Nein, alles perfekt. Das hat Kollege Kaspersky programmiert. Stonehenge ist einfach nicht da!“ Selbiger hatte offenbar zwischendurch den Raum betreten, wir hatten ihn gar nicht bemerkt. Er brummte: „Danke, Sarah. Ja, daran liegt es wohl nicht.“ Kaspersky räusperte sich und fuhr fort: „Ich habe da einen Verdacht. Lasst uns das beim Essen besprechen.“

 

Die Lösung

Kaspersky verriet uns zunächst nicht, was er vorhatte, lud uns in den benachbarten „Park der berühmten Bauwerke“ ein, der seit mehr als fünfzig Jahren eines der beliebtesten Sehenswürdigkeit Berlins war und auf dem Gelände des ehemaligen Tiergartens errichtet wurde. „Fünfzig Uno Eintritt pro Person, ganz schön happig.“, stellte ich fest, als wir dort angekommen waren. „Nörgele nicht, ich zahle.“, brummelte Kaspersky und machte eine einladende Handbewegung. „Warst du überhaupt schon einmal da, Sebastian?“

Ehrlich gesagt noch nie. Ich hatte nie Zeit und man kann doch alles als Projektion in sein Wohnzimmer holen.“ Sarah fiel ins Wort: „Das ist doch nicht das Gleiche. Zum einen kannst du es nicht anfassen, und es ist auch nur verkleinert. Außerdem stehen da Nachbildungen von Gebäuden, die es schon lange nicht mehr gibt, zum Beispiel der Eiffelturm oder die Allianz-Arena.“

Richtig, Sarah. Da spricht jemand, der sich auskennt. Kommt, ich will Euch etwas zeigen.“, sagte Kaspersky.

 

Wir gingen vorbei an dem schiefen Turm von Pisa, dem Colosseum aus Rom und der Porta Nigra. Gleich daneben stand – Stonehenge. Ich staunte nicht schlecht, Sarah grinste, Kaspersky nickte und klopfte an das Bauwerk. „Alles solides Styanit. Das übersteht Jahrtausende, und das soll es auch.“

Du willst das hier in der Vergangenheit versetzen? Bist du verrückt? Wie wollen wir den Verlust erklären?“

Ach, Sebastian, du bist heute wirklich schwer von Begriff. Ja, es wird hier verschwinden, aber in der gleichen Sekunde hier wieder erscheinen – als Nachbildung.“

Bist du sicher?“

Hundertprozentig. Ich wette Tausend Uno, dass es klappt.“

Das Resultat

Gesagt, getan. Wir bereiteten am nächsten Tag alles vor. Rasch waren der genaue Standort, das Gewicht und die Dichte des Objekts errechnet. Dem Transfer in die Vergangenheit stand nichts mehr bevor. „Los, Sarah, du darfst auf dem Knopf drücken!“, rief Kaspersky gutgelaunt. Das tat sie und gespannt schalteten wir die Projektion ein, die von der Flugmaschine übertragen wurde – und uns fielen die Kinnladen herunter. Ja, es war nicht nur mehr eine Landschaft zu sehen. Aber keine Steinquader sahen wir an der Stelle, wo Stonehenge sein sollte, sondern eine Säule mit einer Frauengestalt. Das Gesicht konnte man kaum erkennen, aber der Hosenanzug leuchtete grün, dann heute war Freitag. Wir hatten uns wohl verrechnet...

 

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Hörbuch

Über den Autor

Katerlisator
Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft.
Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles.

Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF.

Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos peinliche Pannen" und "Hubert deckt auf"; sowie "Siebzehn Wege zu Yin und Yang", eine Sammlung dramatischer Kurzgeschichten, "Zeitenwandler", eine Zusammenstellung von SF-Storys und "Dem Mord auf der Spur", eine Sammlung von Kurz-Krimis. Diese Werke sind jeweils als E-Books im Handel erhältlich. Außerdem gibt es das E-Book "Unser Wilder Westen", wo der Autor als Herausgeber fungiert.

Die humoristischen Geschichten gibt es auch kompakt als Printbook unter dem Titel "Bedeutende Vertiefung aber der Reihe nach", erhältlich bei Amazon.

Der SF-Roman "Fast die gleiche Welt" ist fast fertig und wird in Kürze vollendet.

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Enya2853 Eine sehr interessante Geschichte - und prima geschrieben.

Was wird sich im Grunde ändern, wenn die "Farbe" sich immer noch so willkürlich ändert - und sei es auch nur die eines Hosenanzugs.

Nicht auszudenken, wenn man per Knopfdruck, der ja wohl ein Irrtum war, die Welt verändern könnte und unsere Angela uns immer noch beglückte. Ich möchte nicht wissen,welche "Hosenanzüge" da in der Welt sonst noch herumleuchteten.

Du hast mit Esprit und Witz eine gar nicht mal so abwegige Vision entworfen. Gefällt mir gut.
lg
Enya
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EagleWriter Hosenanzug ? Hat jemand Angela Merkel in die Vergangenheit geschickt ?^^
Bin mal gespannt
lg
E:W
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