Kurzgeschichte
Ein ganz normaler Tag

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"Ein ganz normaler Tag"
Veröffentlicht am 16. März 2013, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Heilpraktikerin, Autorin, Mutter, Großmutter, Hunde- und Katzenmama Am liebsten fröhlich, ohne den Ernst außer Acht zu lassen. Mehr findet Ihr auf meiner Homepage: http://nachtfluege.de
Ein ganz normaler Tag

Ein ganz normaler Tag

Beschreibung

Ist er das wirklich, ganz normal?

 

Ein ganz normaler Tag?

 

Conny singt fröhlich das Lied, das im Radio gespielt wir, mit… mit beiden Händen knetet sie den Brotteig und schaut dabei aus dem Fenster, wo die Neufundländerin schmatzend einen Knochen benagt.

Rrrring…..rrrring- ihr Kopf ruckt Richtung Wohnzimmer, Telefon!

Hastig streift sie den klebrigen Teig von den Fingern und läuft los,

Rrrring…

„Au, verflixt!“

sie hat sich im Durchlaufen den Musikknochen an der Tür angeschlagen, die Tränen schießen ihr in die Augen, sie fährt hastig mit der Hand darüber…

“Oh neiiiiin!“

 

 

Teig verklebt ihr nun ein wenig die Sicht und schon stolpert sie über die Brücke, deren Ecke etwas umgeschlagen war.

„Verflixte Nachlässigkeit, warum hab ich das denn nicht gleich…“

Rrrrring…

Wo steht das Telefon… wer hat es denn wieder auf den Couchtisch gelegt?

Ein schneller Griff, die Schnur ist vertüddelt, Mist, der Hörer rutscht aus der Hand. Schnell bückt sie sich danach, rutscht beim Abstützen mit den Teigfingern vom Glastisch ab, eine fettig, schmierige Spur hinterlassend, stellt sich selbst ein Bein, krachend knallt sie mit dem Kopf auf die Tischplatte und bleibt benommen liegen.

Natürlich hat der Teilnehmer nun, als sie endlich ein schwaches „Hallo“ flüstern kann, aufgelegt.

 

 

 

Es dauert ein paar Minuten, bis sie sich aufgerappelt hat und so geht sie als erstes in das Bad, um Hände und Gesicht zu reinigen, muss natürlich lachen, als das verschmierte Gesicht mit Haarsträhnen im Teig klebend sie aus dem Spiegel erschrocken ansieht.

Die Haare noch etwas feucht , aber wieder lachend geht sie zurück in die Küche, formt das Kartoffelbrot, legt es in die Backform, ab in den Ofen, noch einmal Hände waschen.

Nachdem nun auch im Wohnzimmer die letzten Teigspuren getilgt, das Telefon auf dem angestammten Platz und der Läufer gerade gerückt ist, geht sie in die Waschküche, um die Wäsche von der Waschmaschine in den Trockner zu packen…ein prüfender Blick nach draußen – „oder ob ich es wage, sie draußen aufzuhängen?“ Kurze Selbstgespräche sind ihre Stärke.

 

 

 

Also alles in den Korb und raus damit, doch schon auf der letzten Gartenstufe ereilt sie der kleine Ärger -Teufel erneut; mit einem lauten rrritsch reißt der Griff des Korbes ab und nun einseitig nicht mehr gehalten verselbstständigt sich die gerade noch so weiße, duftende Wäscheherrlichkeit und schafft es, genau an dem Beetrand zu landen, den sie gestern erst umgegraben hat und heute morgen, frisch besät mit Kapuzinerkresse, richtig satt unter Wasser gesetzt hat.

Natürlich verliert sie nun auch noch die Balance, einseitig befreit vom Ballast, kommt ins Stolpern, knallt mit dem Schienbein auf die raue Treppenkante, fliegt förmlich ihrer Wäsche hinterher und legt sich auf diese drauf.

„Schei….!“ nein, sie vollendet das Wort nicht, denn als sie sich selber da so liegen sieht, überkommt sie ein solcher Lachanfall, vielleicht

 

 

 

 

 

 

 

ein wenig hysterisch, aber immerhin ein Lachanfall, der weit über das Grundstück hallt und jenseits des Zauns  eine Mutter, die ihren Sohn im gegenüber liegenden Kindergarten abholen will, dazu bewegt, sich über den Zaun zu beugen und den erschrockenen Blick schnell einem ebenso fröhlichen Gelächter weichen zu lassen.

„Ach Conny, wie hast du denn das bloß geschafft?“  Die Nachbarin kann kaum sprechen.

„Na, das ging ganz einfach, möchtest du auch mal?“  und wieder schüttelt ein Lachen die jungen Frauen.

Mit laufenden Lachtränen berichtet Conny kurz von den letzten zwei Stunden, die so geballt in ihrer schmerzenden und verschmutzten Auswirkung ihr noch nie widerfahren sind.

 

 

 

 

 

 

 

„Was ist denn nur los, ist etwas Besonderes, geht es dir nicht gut?“

Conny bekam Seitenstechen und Luftnot, konnte nicht aufhören zu lachen, krümmte sich und stieß endlich hervor:

„Wieso, ist doch nur ein ganz normaler Tag!“

 

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

flovonbistram
Heilpraktikerin, Autorin, Mutter, Großmutter, Hunde- und Katzenmama

Am liebsten fröhlich, ohne den Ernst außer Acht zu lassen.

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