Gedichte
Nimmerland

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"Nimmerland"
Veröffentlicht am 15. März 2013, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Das Schreiben hat mittlerweile Ausmaße erreicht, bei denen ich es nicht mehr als Hobby abtun kann. Es ist zur Krankheit geworden und ist gleichzeitig die Medizin. Problem und Therapie. Ich bin süchtig nach meinem Methadon, es ist mir mittlerweile wichtiger geworden als das Heroin. Die Worte sind Hunger und Brot zugleich. Sie halten mich nachts wach und machen mich tagsüber müde. Nichts liebe und hasse ich so sehr, wie das geschriebene Wort. Ich ...
Nimmerland

Nimmerland

Begierde, Wohlgefallen und Geborgenheit
sind mir nicht neu.
In einem Menschen ein Hoch zu finden,
das mir keine Apotheke der Welt geben kann,
allerdings schon.
Aber wer kennt das Innere der Menschen?
Auf dem Weg zur Arbeit sehen Folterknechte 
aus wie Büroangestellte.
Ich will die Worte:
„Ihretwegen bin ich hier.“
in der Stille verhallen lassen,
wie das Knistern,
das nach dem Donner in der Luft liegt.
Vielleicht hilft die Schönheit dieser Worte dagegen,
dass deine Abwesenheit auf mir liegt,
wie der große, dunkle Schatten eines Kirchturms.
Vielleicht hilft sie gegen den sterilen Klang 
quietschender Gummisohlen auf Linoleum.
In einer Welt zwischen dem Mechanismus der Krankheit
und dem Mysterium des Schmerzes,
zwischen Kinderpsychologie und Geschäftssprache,
in einer Schule mit Ratten 
und faulen Dielen,
liegt es an uns,
was wir aus unserem Leben machen.
Lassen wir unser gegenwärtiges Selbst mehr sein,
als eine Bühne für die Tragödien unserer Vergangenheit.
Zum ersten Mal seit Ende der Kindheit,
steht das Nimmerland offen.
Nimmst du meine Hand wenn wir dort hingehen?
Ich habe noch nie solche Hände, wie deine
gesehen.

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Über den Autor

weltenweiterw
Das Schreiben hat mittlerweile Ausmaße erreicht, bei denen ich es nicht mehr als Hobby abtun kann. Es ist zur Krankheit geworden und ist gleichzeitig die Medizin. Problem und Therapie. Ich bin süchtig nach meinem Methadon, es ist mir mittlerweile wichtiger geworden als das Heroin. Die Worte sind Hunger und Brot zugleich. Sie halten mich nachts wach und machen mich tagsüber müde. Nichts liebe und hasse ich so sehr, wie das geschriebene Wort. Ich kann nicht anders als es als meine Berufung zu sehen. Hermann Hesse trifft es mit seinen Worten am besten. Ich will Dichter werden oder Nichts.-Kerim Mallée

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weltenweiterw Re: Eine tiefe das Herz ausschüttende Schrift , gern gelesen ! -
Zitat: (Original von EphesusAlijan am 15.03.2013 - 14:40 Uhr)
Schmerz kann ein Schlüssel sein, und Qualen der Anbeginn eines neuen Weges.

LG Ephraim


Vielen Dank. Freut mich, dass es dir gefallen hat.
Liebe Grüße
Kerim
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