Beschreibung
wie mag unser Ostern den Hasen erscheinen?
Hasen-Ostern
Still und ruhig dösen die Hasen
Unter der Erde, in ihrem Bau
Sie freuen sich schon auf das Grasen
Im Frühlingsgrün noch feucht vom Tau
Die Sonn´ geht auf, der Tag beginnt
Das erste Licht die Meute weckt
Doch während träg´ der Morgen rinnt
Ein jäher Lärm die Hasen schreckt
Ängstlich kuscheln sich die Kleinen
Unter ihrer Mütter Fell
Fangen beinah an zu weinen
Die Alten beruhigen sie recht schnell
„Es ist wohl laut, doch seid gewiss
Keine Gefahr droht euch davon
Vom Greif oder des Fuchses Biss
Denn drüb´n vom Dorf, kommt dieser Ton“
„Weil jedes Jahr zu dieser Zeit
Werden - so scheint´s - die Menschen irr
Von den Türmen schallt Geläut
Wenn du willst, ich zeig es dir“
Sie hoppeln raus über das Feld
Den Hügel hoch, bleiben oben steh´n
„Seht die verrückte Menschenwelt
Wie sie im Gänsemarsch da gehen“
„Vorn die Jungen, in Jägerstracht“
Was die Häschen sogleich schockt
„Die haben aber keine Macht
Sie tragen keinen Donnerstock“
Dahinter Leut´ in bunten Stoffen
Funkelnd Zeug in ihrer Hand
Staunend, wie vom Blitz getroffen
Schauen die Hasen zu, gebannt
Ein Mensch geht mit, sie glauben´s kaum
Ein gekreuzter Ast glitzert bei ihm
Während andre Leut´ – ist das ein Traum
Ein Dach schleppen für ihn
Die Türme sind zwar endlich still
Doch Lärm ist noch zu vernehm´n
Ein Hase sagt „Kommt mit, wer will
Mag´s aus der Nähe seh´n
Neugierig schleichen sie hin
Und schielen durch den Zaun
Die Leut´ sind in den Türmen drin
„Wir können uns umschauen“
Sie laufen weiter durch den Ort
Und kriechen in die Gärten
Finden bunten Müll oft dort
Zwischen der Menschen Fährten
Schon bald kommen die Leut´ zurück
Die Hasen machen kehrt
Der Menschen Kinder schrei´n verrückt
„Fort!“ - bis man nichts mehr hört.
Zurück im Bau, rasten die Hasen
Um zu verdauen die Unruh
Beim Zurückdenken zucken die Nasen
„Die Menschen, der Lärm – Wozu ?“
Im Dorf strahlen die Kinderaugen
Mama, ich hab ihn gesehen
Ich bin so froh, ich kann es kaum glauben
Ich wünschte, ich könnt ihn verstehen