Einst fand das Mittel hier sein Alter
und das Licht fand einen Schalter.
Der Pater fand den Noster
und jedes Vor auch einen Koster.
Und wie der Fahr zu einem Stuhl,
fand auch die Sünde zu dem Pfuhl.
Das Zittern fand den Aal.
Das Blau fand einen Wal.
Kartoffelpü fand schnell zum Reh,
der Knoblauch fand auch einen Zeh.
Und als Schnell der Koch fand einen Topf,
traf auch der Nagel seinen Kopf.
Das Schaffen fand die Kraft,
der Apfel fand den Saft,
das Auto eine Bahn,
die Leber seinen Tran.
Das Buch fand seine Staben,
mein Gut auch mal ein Haben.
Die Kinder fanden einen Garten,
dort stand das R auch nah beim Warten.
Und gab es für das R auch Freuen,
blieb für das B nur Zahlen oder Reuen.
Und es fand das K zur Fee,
wie der Beutel zu dem T.
Das G fand gleich ein Hirn,
in der Nacht auch eine Stirn.
Auch stellt es sich vor einen Wicht
Oder, wie auch hier, keck vor ein Dicht.
Und wie das Frei zu Bier und Bad,
fand Motor, Fahr und Ein das Rad.
Das Mit fand zuviel Leid
und die Uhr zu wenig Zeit.
Auch das All fand seinen Tag,
wie leider manche Faust den Schlag.
In diesem Un mit seiner Ruh
fand mein Ich dann auch dein Du.
Und mein Du an deinem Ich
fand zum Glück ein Liebe Dich.
Und es fand das K zur Fee,
wie der Beutel zu dem T.
Das G fand gleich ein Hirn,
in der Nacht auch eine Stirn.
Auch stellt es sich vor einen Wicht
Oder, wie auch hier, keck vor ein Dicht.
Und wie das Frei zu Bier und Bad,
fand Motor, Fahr und Ein das Rad.
Das Mit fand zuviel Leid
und die Uhr zu wenig Zeit.
Auch das All fand seinen Tag,
wie leider manche Faust den Schlag.
In diesem Un mit seiner Ruh
fand mein Ich dann auch dein Du.
Und mein Du an deinem Ich
fand zum Glück ein Liebe Dich.
augenblicke
traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt
auf dem weg, gebeugt und alt
morgengraue menschgestalt
traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt
das tageslicht
befreit die sicht
ungestümes flatterblau
trifft alterweises reifegrau
auf den pfeilern dieser blicke
baut die hoffnung eine brücke
aufeinander zu
sie und wir wird ich und du
aneinander vorbei
die brücke bricht entzwei
bilder werden zu gedanken
der geist schliesst alle schranken
die reise zu bemessen
für den zug richtung vergessen
traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt
bilder werden zu gedanken
der geist schliesst alle schranken
die reise zu bemessen
für den zug richtung vergessen
traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt
Wie es wohl wäre?
Ein Samenkorn auf heissem Stein
brennt in der Sonne ganz allein.
Fragt sich : Wie es wohl wäre ?
Ein zarter Vogel im nassen Laub,
noch nicht flügge, blind und taub.
Fragt sich : Wie es wohl wäre ?
Ein kleiner Welpe im Drahtverschlag,
zitternd, wartend, Tag für Tag.
Fragt sich : Wie es wohl wäre ?
Ein junges Kind in alten Kleidern
vom Elternhaus verfügt zum Scheitern.
Fragt sich : Wie es wohl wäre ?
Wie es wohl wäre ?
Wenn ich kurz dazu gehöre.
Zum goldnen Feld mit stolzen Ähren.
Zum warmen Nest in hohen Sphären.
Zu Herrchen, Frauchen, Kamerad.
Zur Schar am Spielplatz oder Bad.
Doch das Korn bleibt endlos liegen.
Ein Blatt bedeckt das kalte Küken.
Das Hundekind wird fortgetragen.
Das kleine Herz hört auf zu schlagen.
Was bleibt, ist eine Frage in der Leere.
Wie es wohl gewesen wäre ?
Spiegelbilder
Wer ist es, der hier vor mir steht?
Mit mir kommt und mit mir geht.
Finstergrau starrt er mich an.
Prüft, was ich ertragen kann.
Versucht aus Flecken, Borsten, Falten
ein Ebenbild mir zu gestalten.
Ich parier' mit scharfen Klingen.
Keine Parade will gelingen.
Was ich auch ins Sichtfeld säe,
fressen herzlos Star und Krähe.
Krächzen heiser mir ein Lied,
dass ich nur sehe, was er auch sieht.
Ich will verbergen die Gespenster.
Nehm das Licht aus seinem Fenster.
Doch im Dunkel keimt ein Schreck.
Bin ich, wie er grad, auch bald weg?
Drum lenke ich im Grausen
schnell meinen Schritt nach draussen.
Dort treff' ich mich als Miniatur.
Es stimmen Augen, Nase, selbst die Frisur.
Ich muster' mich mit wachem Blick.
Den wirft mein kleines Ich zurück.
Auch mein Lächeln wird gespiegelt.
Mit einem Zwinkern schnell versiegelt.
So versiegt die Untergangsvision
im Spiegel meiner Seele, meinem Sohn.
Revanche
Vernarbt, geschändet, mit trübem Blick
mustert sie mich und meinesgleichen.
Wir gingen einen Schritt zu weit,
deshalb geht sie jetzt über Leichen.
Wie oft wurde sie bespuckt,
mitten ins Gesicht getreten.
Die Zeit der Ernte ist heran
von dem, was wir einst arglos säten.
An ihrer Seite stehen Götter,
die mit Wimpernschlägen Welten spalten.
Ein Fingerzeig verwaist Regionen.
Schuldvoll fügen sich die Alten.
Greinend irrt die träge Jugend,
die ihr Busen einst genährt,
blind im Schatten von Titanen
in die Glut vom Krisenherd.
Doch im Antlitz ihrer Rache
fließt eine heiße Tränenspur,
denn an den Gräbern ihrer Kinder
weint sie als Mutter, die Natur.
morgen
bergmassive, meeresbrandung, sommerguss
die ferne lockt täglich bis sendeschluss
ach, wenn ich doch könnte ...
töne der liebe auf dunklem flur
auf all meinen wegen nur eine spur
ach, wenn ich doch hätte ...
duftender wein im sternenglanzschummer
lokales getuschel weckt einsamkeitskummer
ach, wenn ich‘s doch wagte ...
ein streunendes herz mit klarem blick
begleitet mich fordernd ein kurzes stück
ach, wenn ich doch wollte ...
null uhr zehn abfahrt singt blechmelodie
ich bleibe zurück mit zitternden knie
ach, wenn ich doch dürfte ...
träume wie staub im nachtwind verweht
morgen, ja, morgen
denn bald ist‘s zu spät ...
Unten
träumte ich vom Licht
Unten
erreichte es mich nicht
Unten
keiner meinen Namen rief
Unten
waren alle Risse tief
Unten
in den Tiefen meiner Welt
schürtest Du auf dunklem Feld
ein Glutnest das sehr schnell gedieh
und Flammen weit nach oben spie
Mauern schmolzen
sind verschwunden
und Licht drang
wieder tief
nach
Unten