So nun war es an der Zeit,
ich war alt, es war soweit,
verließ den Körper eines Greisen,
um in die Ewigkeit zu reisen.
Entledigt meiner alten Hülle,
schwebte in eine Lichterfülle,
glücklich wäre übertrieben,
schließlich wär ich gern geblieben.
Naja, egal ich stand davor,
blickte auf das Himmelstor,
ich sah es mir genauer an,
da war gar keine Klingel dran.
Dann muss ich klopfen dachte ich,
doch plötzlich da, es öffnet sich,
das warme Licht kam mir entgegen
und das kam mir sehr gelegen,
denn ich hatte mir geschworen,
nie willst du in der Hölle schmoren.
Der Vater sagte: " Komm tritt ein"
ok, so schlimm kann`s ja nicht sein,
muss es wohl probieren,
hab ja nichts mehr zu verlieren.
Der Herr sprach: „Bist schon wieder da?“
Und ich dacht, Hallo warte mal,
„Warum schon wieder?“ fragte ich,
er sah mir mahnend ins Gesicht,
„Mein lieber Freund zum dritten Mal,
hattest Du nun schon die Wahl,
dem Leben einen Sinn zu geben,
nach Werten, Idealen streben,
du hast es wieder mal versaut,
nichts und Niemandem vertraut,
hast gelogen und geraubt
und du hast nie an mich geglaubt,
so kommst Du nicht in meinen Garten,
darauf kannst du lange warten!“
Oh man das lief ja gar nicht gut
und doch rief ich voller Mut,
„Was soll das heißen?“ mir war Graus,
„heißt das jetzt… Du schmeißt mich raus?
Das ist doch Mist, das kann nicht sein,
warum lässt Du mich hier nicht rein?“
Gott rief; „Jetzt mach mal einen Punkt,
nichts da mit Aufenthaltsgenehmigung!
Du wirst hier nicht fluchen,
kannst es ja erneut versuchen!
gebe Dir nochmal ein Leben,
musst Dir eben Mühe geben!“
Da stand ich nun total frustriert
und sprach frei und ungeniert:
„Ein neues Leben, gar nicht schlecht,
das kommt mir eigentlich ganz Recht,
ok, ich gebe mich geschlagen,
will einen neuen Anfang wagen!“
Der Herr erhob den Zeigefinger:
„Geh und dreh mir keine Dinger!“
So schwebte ich zurück ins Leben,
wollte Besserung anstreben.
Ernüchterung machte sich breit,
vergeude niemals deine Zeit!
Lydia Möller 13.03.2013