Wie eine Lehrstunde beim Schulmeister aussieht und wie man es schaffen will Frederik Deon gleichzuschalten. Titelbild: www.pixelio.de/©Gerd Altmann/PIXELIO
Es waren wieder zwei Männer in die Transportbox gekommen. Einen fahlen Lichtstrahl hatte er gesehen. Sie nutzen Taschenlampen und blendeten ihn damit. Dann verbanden sie ihm wieder die Augen und zerrten ihn sofort in ein Gebäude. Die Transportboxen konnte man an separate Eingänge anschließen, sodass die Insassen gerade nicht auch nur einen Augenblick an frischer Luft waren.
Man stieß ihn über lange Gänge, nur gelegentlich befahl man ihm sich zu wenden. Inwiefern er an anderen Menschen vorbeiging konnte er nur erahnen, aber die Totenstille, die vorherrschte, zeigte deutlich, dass es nicht viele sein konnten. Und das Bellen seiner Bewacher, wenn er wenden sollte! Es war übernatürlich laut im Gegensatz zur fast schon vollkommenen Stille, die nur unterbrochen wurde durch das Geräusch von Fußtritten, die er und die anderen beiden Herren erzeugten. Noch nie hatte er so angestrengt auf die eigenen Fußtritte gehört wie jetzt.
Dann sollte er stehen bleiben. Ein Schlüssel drehte sich in einem schweren Schloss, er erhielt einen enormen Stoß, der ich n fast zu Boden warf und es knallte wieder hinter ihm.
„Nehmen Sie die Augenbinde ab, Frederik“, sprach die Stimme seines Befragers, verzerrt, durch einen Lautsprecher, den er nicht wahrnehmen konnte. Und natürlich tat er wie geheißen. Und dies bescherte ihm mehrere Minuten vollkommener Blindheit, denn in diesem Raum gab es nur einen Zustand: Helligkeit. Erzeugt wurde dies durch eine Neonlampe, die ein kaltes, weißes Licht in jeden Winkel warf. An der Wand befand sich ein angeschraubtes, flaches Bett? Man sollte es nicht so bezeichnen, denn es war eine angeschraubte, flache, harte Matratze auf der sich ein hartes Kopfkissen und eine Decke befanden, die so dünn war, dass man glaubte, allein sie anzufassen und anzuheben würde sie zerreißen. Weiterhin gab es einen viel zu kleinen, harten Holzstuhl und einen dazu passenden Tisch. Dann ein kleines Waschbecken und eine Toilette. Immerhin musste er sich nicht in eine Ecke erleichtern. Die Wände waren weiß gestrichen, weshalb es um ihn weiß zu glühen schein. Und auch alle Möbel waren weiß. Und alles war beleuchtet von diesem gleißenden Licht, was einem wahnsinnig machte.
Er suchte Zerstreuung und glaubte sie zu finden. In der Wand gab es ein kleines Fenster. Dass auch hier eine Klimaanlage rauschte und Luft eingespeist wurde war ihm nicht aufgefallen. Und so blickte er hinaus und sah eine leuchtende Landschaft, wie sie in Kinderbüchern auftauchte. Sie war von hinten beleuchtet, weshalb auch sie keine Ruhe für die Augen war. Das bedeutete, dass er immer nur Licht würde sehen, immer nur diese Landschaft. Und das bedeutete nichts anderes, als dass er überhaupt kein Zeitgefühl mehr haben konnte.
Frederik legte sich auf die Matratze und fühlte sich, als hätte er sich auf einen Stein gelegt. Die Decke zog er sich ebenfalls drüber. Es wurde plötzlich kälter im Raum. Er war vollständig bekleidet also war es kein Problem, dass die Decke nicht so dick war, allerdings war das nur von kurzer Dauer, dass er das dachte. Denn schon bald zog die Kälte in seine Knochen und er begann zu zittern.
„Schlafen Sie ein paar Stunden, Sie werden es brauchen, denn morgen ist Ihr Prozess“, tönte die körperlose Stimme.
Frederik Delon verspürte Hunger und Durst. Wenigstens Wasser war da. Aber es war kalt und es gab keine richtige Decke. Zudem war da das grelle Licht, was ihn kaum schlafen ließ, obwohl er es angestrengt probierte. Und da er keine Armbanduhr bei sich trug konnte er auch nicht abschätzen, ob er überhaupt schlief oder permanent wachte. Und eines war klar; es gab hier drin auch eine Kamera, die ihn beobachtete. Um solche Dinge machte er sich aber keine Gedanken. Und zum Licht kamen nun auch die Schmerzen in seinem Körper hinzu, die sich dank der harten Unterlage nur noch verstärkten. Der Kopf schmerzte ihm vom grellen Licht und die Augen schmerzten. Ãœberhaupt schmerzte der ganze Körper und schuf so eine Symphonie der Pein. Er fror zudem, was aber sekundär war. Und den einzig klaren Gedanken, den er fassen konnte war der, dass er sich von alledem nicht klein kriegen lassen wollte, weitermachen und weiterkämpfen. Um jeden Preis!    Â
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Es vergingen wohl Stunden, es waren ihm Tage, da traten zwei Männer ein, gekleidet in schwarze Uniformen, diesmal ohne Augenbinde. Sie rissen ihm die Decke weg, zerrten ihn zum Waschbecken und spritzen ihm eiskaltes Wasser ins Gesicht, sodass er glaubte, man würde ihn mit Nadeln malträtieren.
Danach schleifte man ihn aus der Zelle. Über endlos lange Gänge, wo es aber wenigstens dunkel war, weshalb sich seine Augen ein wenig ausruhen konnten. Wären die beiden Männer nicht gewesen, er wäre eingeschlafen. Doch der Körper veranlasste ihn zum Laufen, denn er wusste, was passierte, wenn er es nicht tat.
Man führte ihn in einen dunklen Raum, wo er auf einen kleinen Holzstuhl gesetzt wurde. Vor ihm stand ein Tisch und deutlich erhöht erhob sich ein Tisch vor ihm, so hoch, dass er dachte eine Mauer als Holz wäre vor ihm installiert. Zu seiner Rechten das Gleiche nur links von ihm war nichts.      Â
„Herr Frederik Delon?“, fragte eine ruhige Stimme von vorn oben.
„Ja?“, fragte er verwirrt. Da erblickte er einen Mann in schwarzer Robe, der oben auf der Spitze thronte.
„Gut, haben wir erst einmal das geklärt. Bitte, was wird Ihnen vorgeworfen?“, fragte er nach rechts und es erhob sich dort eine weitere schwarzgekleidete Gestalt. Der Mann vor ihm war wenigstens vom Gesicht her recht nett. Der Mann rechts hatte eine Hakennase, blitzende, kleine Augen und Augenbrauen von einer Buschigkeit, dass es schon nicht mehr menschlich war. Zudem umspielten seine Lippen ein diabolisches Grinsen. Mit dünnen, langen Fingern umfasste er ein Schriftstück und las mit krächzender Stimme: „Dem anwesenden Frederik Delon wird vorgeworfen sich des Verbrechens der Grenzüberschreitung schuldig gemacht zu haben. Er hat dies bereits frei gestanden, jedoch beantrage ich weiterhin eine Höchststrafe von 25 Jahren, denn die Schwere des Verbrechens kann nicht durch solche Milderungsgründe verringert werden, danke.“
Der Mann setzte sich und grinste wieder diabolisch. Der Richter nahm die Akten zur Hand und blickte in sie.
„Das ist ja allerhand. Und hier gestanden Sie dieses Verbrechen allein begangen zu haben. Könnten Sie das bitte noch einmal unter Eid schwören?“, fragte der Richter. „Ich will hier nicht unerwähnt lassen, dass auch eine Falschaussage vor Gericht strafbar ist, also?“
„Ja, ich habe es getan und allein“, bestätigte Frederik geknickt. Er wollte nur raus hier aus dieser perfiden Vorstellung. Obwohl er noch nie zu Gericht saß wusste er, dass es eine pure Inszenierung war um den Anschein von Rechtsstaatlichkeit aufrecht zu erhalten.
„Nun, die Ausführungen des Staatsanwaltes waren deutlich. Hören wir mal Ihren Verteidiger?“, fragte er und wandte sich dorthin, wo an sich nichts war. Und doch, da saß ein Mann auf einem normalen Stuhl und an einem normalen Tisch, damit aber dennoch deutlich niedriger als die anderen beiden Herren.
„Ich kann nichts hinzufügen“, meinte dieser lapidar.
„Dann steht es fest. Der Angeklagte wird zu 25 Jahren in einer Besserungsanstalt verurteilt. Die Verhandlung ist geschlossen.“
Erneut packten ihn die Männer und zerrten ihn hinaus, wieder über die Gänge und in die Zelle, wo ein Teller von Brei mit Fleischstücken auf ihn wartete. Er bestand wohl aus Kartoffeln und dazu gab es einen Saft, der merkwürdig schmeckte, weil man ihn mit Vitaminen versetzt hatte.                                                                                                                                                                                                                                                                                         Â
Er aß und trank, bis ihm die Stimme sagte, er solle sein Geschirr direkt zur Tür stellen. Und er solle es sich bequem machen, denn morgen müsse er erstmalig zum Schulmeister.
Wer das sei, das beantwortete die Stimme auch auf wiederholtes Nachfragen nicht, also ließ es Frederik bleiben weitere Fragen zu stellen. Er blickte wieder aus dem Fenster und sah, was er auch schon zuvor gesehen hatte. Also legte er sich auf das harte Bett, spürte die bekannten Schmerzen und wartete darauf, dass man die Zellentür wieder öffnete. Doch das nächste Mal öffnete sich nur eine Klappe am Fuß der Tür, durch die man das Geschirr herausschob und ihm ein Stück Fleisch, etwas Gemüse und wieder einen solchen Saft, hineinschob. Er aß auch dies brav und fühlte sich wenigstens gut versorgt. Schon einmal das konnte man niemandem vorwerfen. Ein wenig fragte er sich, was mit seinem Leben geschah. Also mit dem Leben, was er geführt hatte. Er würde einfach nicht mehr zur Arbeit erscheinen und das wäre stillschweigend so und alle wüssten Bescheid. Svetlana würde ihn nicht mehr sehen und damit war ebenfalls alles klar. Aber was war mit dem was er besaß und mit dem Eigentum? Würde man es durchwühlen und die gefährlichen Sachen vernichten? Würde man seine Wohnung durchwühlen?
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Noch zweimal bekam er Essen, wobei Mahlzeit Nummer drei Brot war mit etwas Wurst dazu, die er ich selbst darauf legen konnte und wieder dieser seltsame Drink. Danach wiederholte sich das erste Gericht wieder, was ihm zumindest einen Anhaltspunkt dafür gab, wann ein neuer Tag begann.
Und erneut kamen die schwarzen Herren und schleiften ihn durch die dunklen Gänge, die eine Wohltat für ihn waren, denn bisher war das Licht nicht eine Sekunde lang erloschen. Einen Spiegel gab es nicht über dem Waschbecken, weshalb er nur erahnen konnte, wie elend er aussah.
Man verfrachtete ich in einen näheren Raum, der wie ein Klassenzimmer eingerichtet war und setzte ihn auf einen Stuhl an einem Tisch, der genau in der Mitte stand. Die Männer positionierten sich zu seinen Flanken in den Gängen, allerdings weit genug entfernt, dass man um seinen Tisch vollständig herumgehen konnte.
„Sitzen bleiben!“, polterten die Männer und er hätte es sowieso nicht gewagt sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Er sah, wie sich die Tür erneut öffnete und ein Mann eilig eintrat, welcher eine schwarze Robe trug und einen Hut aufhatte, wie Absolventen einer Universität in den Vereinigten Staaten, um dem geneigten Leser dieses Bild deutlich zu machen. In seiner Rechten hielt er einen Rohrstock, den er wie ein Gewehr geschultert hatte.
Zu Beginn stellte er sich an die Tafel und ließ seine Fingernägel darüber kratzen, wobei er stählerne Verstärkungen trug. Frederik hielt sich die Ohren zu, weil er diesen Ton, wie jeder andere, nicht leiden konnte.
„Dann habe ich ja jetzt deine ungeteilte Aufmerksamkeit!“, rief er triumphierend durch den Raum.
„Ich bin der Schulmeister! Wenn du mit mir sprichst, dann nennst du mich „Herr“, verstanden?“
„Ja, Herr“, kam es zaghaft von Frederik, den dieser harsche Auftritt einschüchterte.
Der Rohrstock ging auf seine Bank nieder und erzeigt einen unmenschlich lauten Knall.
„Solange ich da bin wird hier nicht gewispert, sondern laut und gut vernehmlich gesprochen, klar?!“, bellte er ihn an und Frederik wiederholte seine Rede, jetzt aber deutlich lauter. Dies gefiel dem Schulmeister und er bewegte sich weiter auf die Bank zu.
„Gut, sehr gut. Merk dir, immer laut und deutlich sprechen. Wer flüstert lügt und betrügt die Gemeinschaft, denn nur wer laut spricht hat nichts zu verbergen, habe ich recht?“
„Aber, kann man nicht auch leise sprechen und die Gemeinschaft nicht gleich hintergehen?“, fragte Frederik und erntete dafür einen zerstörten Blick, dann die Aufforderung seine Hände mit den Handflächen nach oben herzuzeigen und dann knallte der Rohrstock mit voller Wucht auf eben diese und das dreimal.
„Es gibt kein Flüstern in der Weltgemeinschaft!“, schrie er, als hätte man ihn tödlich beleidigt und Frederik verzog das Gesicht, weil er glaubte seine Hände würden ihm vor Schmerzen abfallen.Â
„Also nochmal! Was macht man nicht?“
„Flüstern, man spricht nur laut vernehmlich, denn ich hab ja nichts zu verbergen“, brachte Frederik mit zusammengebissenen Zähnen hervor, aber doch so laut, dass er eben nicht zu leise war.
„Sehr gut“, lobte der Schulmeister, endlich einmal in normaler Lautstärke. Frederik hatte Hass gegen diesen Menschen und doch hatte er seine Strategie bereits gefunden. Einfach sagen, was der wollte und innerlich verneinen. So verlor er zwar nach außen hin sein Gesicht, aber nicht innerlich. Â
Und so ging es dann immer weiter. Es hing eine Uhr an der Wand, die aber nur 60 Minuten auf dem Ziffernblatt anzeigte, die Stundenangaben fehlten gänzlich. Es fehlte auch der Stundenzeiger, nur der lange Minutenzeiger war vorhanden. Zweimal drehte sich dieses lange Ding um die eigene Achse, dann wurde er entlassen und zurück in seine Zelle verfrachtet, wo es wieder gleißend hell war. Doch diesmal war etwas bedeutend anders. Es befand sich eine weitere Person in der Zelle.
Es war nicht einfach eine Person, sondern eine wunderschöne junge Frau. Sie trug ein Kostüm einer Krankenschwester mit sehr kurzem Rock, war dezent weiblich geschminkt, hatte lange, sonnenblonde Haare und einen lieben Gesichtsausdruck. Als sie Frederik erblickte erschrak sie, wobei sich ihr Busen empört hob, der in der Tat recht üppig war, was man erkennen konnte, weil sie eine sehr enge Bluse trug, deren oberste Knöpfe geöffnet waren. Man konnte einen roten BH mir Spitzen erkennen.
„Lassen sie beiden diesen armen Mann los!“, rief sie den Schwarzen zu, die ihn in ihre Arme entließen und sich dann wortlos aus der Zelle verabschiedeten, deren Tür die schwer ins Schloss fallen ließen.
Sie führte Frederik zum Waschbecken, holte ein weiches Tuch hervor, das bisher nicht dort gewesen war und wusch sein Gesicht mit Seife, die sie in einer Tasche bei sich trug.
„Sie armer Mann“, bedauerte sie ihn und musste ihre Tränen zurückhalten. Als sie ihn gewaschen hatte zog sie einen Handspiegel hervor und er konnte sich erstmals ansehen. Das Gesicht war durch einen Verband teilweise verdeckt. Er erkannte so etwas wie eine Nase, doch war es eher ein Klumpen in seinem Gesicht, der zum Glück verdeckt wurde. Er war unrasiert, die Stoppeln im Gesicht ließen ihn alt aussehen. Die Haare standen nach allen Richtungen wild und schienen ein wenig grau geworden und seine Augen waren trüb, überhaupt war sein Gesicht trüb und fahl, die Knochen traten deutlich hervor. Das war ein Schatten von ihm und nicht er selbst, so fiel das Resümee aus, doch hatte er zu wenig Kraft um sich davon abzuwenden. Erst als die Frau den Spiegel wegsteckte war er froh.
„Ich helfe Ihnen“, sprach sie mit einer honigsüßen Stimme und legte ihn auf das Bett und setzte sich selbst auf den Rand, von dem aus sie sein Gesicht streichelte.
„Wer sind Sie, mein Engel?“, fragte er geschwächt durch die Prozedur des Schulmeisters.
„Ich bin Sunny, Ihre Begleiterin. Und Sie sind?“
„Frederik Delon, Insasse hier für die kommenden 25 Jahre. Was heißt „Begleiterin“?“
„Nun, ich bin sozusagen deine persönliche Krankenschwester und Freundin hier. Man ist so böse zu dir, mein Armer“, meinte sie und küsste seine Wange liebevoll.
„Der verdammte Schulmeister“, sprudelte aus ihm heraus, „der kann mich mal. Immer diese blöden Lektionen, immer dieser Mist. Deutlich und laut sprechen, ja klar, wer flüstert hat was zu verbergen! So sinnloser Mist, aber der kriegt mich nicht!“, rief er stolz und Sunny legte sich nun auf ihn und umarmte ihn.
„So ist es“, lispelte sie in sein Ohr.
„Aber laut und deutlich sprechen ist gut, damit alle einen verstehen. Und wenn du nicht laut reden willst schweig doch einfach und denk dir deinen Teil“, empfahl sie und küsste ihn.
Was man daran sehen kann war, dass Sunny ihn zwar verstand, jedoch nichts weiter tat als alle Lektionen mit ihm noch einmal durchzunehmen und sie ihm unterbewusst einzutrichtern, denn ihr vertraute er sofort, ihr unterwarf er sich. Und so brach Sunny, die immer alles mithörte, was der Schulmeister mit Frederik besprach, während sie in seiner Zelle wartete, langsam aber sicher den Willen von Frederik Delon, ohne, das er es merkte.
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Als es später wurde, Sunny trug eine Armbanduhr, führte sie ihn zum Waschbecken.
„Kannst du dich allein waschen?“, fragte sie und hielt den Lappen bereits parat ebenso die Seife.
„Ja, denke schon“, äußerte er und nahm alles an sich. „Würdest du dich bette umdrehen?“, fragte er, weil er sich genierte die Kleider vor einer an sich zwar Vertrauten aber doch Fremden fallen zu lassen.
„Na schön“, meinte sie und drehte sich halbherzig um. Frederik nestelte an seinem Hosengürtel doch merkte schnell, dass er zu schwach war um sich selbst richtig zu waschen. Unbemerkt waren die Rationen ein wenig verringert worden.
„Warte!“, intervenierte Sunny und half ihm, wobei er in ihr tiefes und pralles Dekolleté blicken musste, was ihn erregte, weshalb er sich schämte, aber je mehr er versuchte es zu unterdrücken, desto größer wurde der Trieb in ihm.
Sie seifte ihn lachend ab. „Das ist doch nur natürlich“, meinte sie mit verführerischer Stimme und entkleidete ihn vollständig. Als sie ihm den Rücken abwusch hatte sie sich, unbemerkt von ihm, selbst der Kleidung entledigt. Als sie das Handtuch um beide legte spürte er ihre warme Haut und war verloren.
Wortlos drehte er sich herum und überließ seinem Körper die Arbeit. Wie ausgezehrte Tiere fielen die beiden übereinander her, wobei Sunny darauf achtete Frederik dabei nicht zu verletzen. Entkräftet ließen ich beide unter die dünne Decke sinken, wobei man bemerken musste, dass die Temperatur im Zimmer angenehm blieb.
Und damit hatten die beiden einen Pakt geschlossen. Sie waren nun miteinander verbunden. Sunny war seine Frau in dieser Anstalt, die Person, der er sich offenbarte, die ihn liebte. Und die ihn dann doch auch nur, genau wie alle anderen hier, dahin trainierte, ein richtiges Glied der Weltgemeinschaft zu werden. Auch wenn es ihr gefiel, was passierte, war sie doch immer pflichtbewusst und mit einem klaren Ziel vor Augen. Und unbewusst wurde dieses Ziel auch da von Frederik, weil er sich von ihr bedingungslos führen ließ.