Beschreibung
Wie geht es nun mit Lana weiter???
„Guten Morgen Mrs Brown, ich weiß ich bin spät dran aber sie wissen doch der New Yorker Verkehr.“ Schrie ich meiner Vorgesetzten entgegen, während ich quer durch den Laden zur Garderobe lief, um meine Jacke abzulegen. Bloß nicht zulassen, dass sie das Wort ergreifen kann, zuvorkommen war die Strategie. Mrs Brown und ich hatten nicht das beste Verhältnis, um nicht zu sagen wir hatten eigentlich gar kein Verhältnis. Das einzige was ich über diese Frau wusste, dass sie 60 Jahre alt ist und ihr Mann vor 5 Jahren an Krebs verstarb. Wir unterhielten uns selten über Privates um nicht zu sagen eigentlich nie, bis vor kurzem wusste ich nicht mal wann sie Geburtstag hat.„Guten Morgen Ms Langford, der New Yorker Verkehr ist nicht seit heute da und sie wissen doch wann ihr Arbeitstag beginn,t oder?“ Ich reagierte einfach nicht und ließ ihre Anmerkung unkommentiert im Raum stehen. Ich denke, sie war einfach eine alte verbitterte Frau, die alleine ist und ihre Wut auf die Welt und ihren Mann der von ihr ging, an allen ausließ die ihr grade gelegen kamen. Die Tür fiel ins Schloss, Schritte kamen auf uns zu, mir kroch der Duft von Hugo Boss Bottel in die Nase.„Guten Morgen meine Damen, Mrs Brown, Ms Lankford.“Diese perfekt gestylten Haare, der maßgeschneiderte Anzug, die farblich passenden Schuhe zur Krawatte. Darren Grant, war ein sehr attraktiver Mann, groß, durchtrainiert, eine sexy Ausstrahlung und ein magisch anziehendes selbstbewusstes Auftreten. Darre war der Mann den viele Frauen wollten, Darren war ein Mann der die Spielregeln bestimmte. Er wusste um sein Aussehen und die richtigen Wort, im richtigen Moment.„Mister Grant, ich habe mir Gedanken um die Warenpräsentation gemacht und um die Umsatzzahlen der letzten Monate.“ So schleifte Mrs Brown meinen Chef quer durch die Ladenfläche und hatte zu jedem einzelnem Stück, einen halbstündigen Vortrag für ihn bereit.Aus meiner sicherer Entfernung folgten meine Augen seinem sexy Hintern, nennt man sowas anschmachten? „Ms Lankford, setzten sie doch bitte Kaffee auf, tun sie doch was für ihr Geld.“ Sah ich etwa aus wie die Bedingung aus Starbucks? Wie befohlen setzte ich für die Herrschaften einen Kaffee auf, stellte Gebäck und Tassen auf, woher kommen diese Plätzchen her? Gott, hat wohl Mrs Brown heute Morgen besorgt, kann man denn noch offensichtlicher schleimen als sie? Sie schien ihren Job zu lieben, das und arschkriechen. Nach gefühlten 10 Stunden, war wohl die Qual für mich und Darren vorbei, jede Hose, jedes Shirt wurde genau durchgekaut und bis ins kleine Detail besprochen und zu jeder Bluse gab es eine eigene Geschichte. Kann man sich das vorstellen, die Blusen haben einen Lebenslauf. Ich hörte die Tassen klimpern und roch den Kaffeeduft.„Mit Milch und Zucker Mister Grant?“ Sie wusste sogar wie er seinen Kaffee trinkt, bestimmt führt sie ein Tagebuch über ihn, zuerst über seinen Vater nun über ihn. Die Tür stand einen kleinen Spalt offen, so dass ich Darren im vorbeigehen immer im Blick hatte. Und da geschah es, ich wurde erwischt, sein Blick traf mich, ich wurde ertappte, beim starren, beim sabbern oder wie es Mrs Brown sagen würde, beim lauschen. Die Frau sah in jedem den Staatsfein Nr. 1, als ob jeder Mensch auf dieser Welt Undercover für das FBI unterwegs war.„Wie trinken sie ihren Kaffe, Ms Lankford?“„Schwarz.“ Ich brachte noch keinen einzigen Gedanken zu Ende, als ich diese Worte hab meinen Mund verlassen hören. Um Gottes willen, wen Interessiert es wie ich meinen Kaffee trinke, war ich echt in der Annahme, dass es ihn interessierte? Ich fühlte mich wie ein Groupie, mein erwarten wuchs, dass ich zu einem Kaffee an den Tisch gebeten werde, damit diese peinliche Situation endlich ein Ende findet, nein, keiner drückte mir eine Tasse in die Hand. Vielmehr wurde mir der Rücken zugewendet, so als wolle man mich nur vorführen, mir stieg die Hitze ins Gesicht und ich suchte einfach Zuflucht zwischen den Regalen. Kurz vor Feierabend verließ Darren das Geschäft, die Geiselnahme war beendet und ich zählte die Minuten bis zum Feierabend, Mrs Brown hatte ja das Privileg früher gehen zu können.Grade als ich den Laden verlassen wollte klingelte das Telefon, ich griff nach dem Hörer und hielt in mir mit folgenden Worten ans Ohr: „Lana Lankford, sie rufen außerhalb der Eröffnungszeiten an, doch gerne sind wir morgen ab 10 Uhr wieder für sie da.“ Ein tiefes Atmen, ohne eine Stimme dazu.„Hallo, wer ist da bitte?“ Das Telefon verstummte, gefolgt von einem tuten. Ohne lange darüber nachzudenken legte ich den Hörer nieder, vielleicht verwählt, wäre ja nichts außergewöhnliches.Der Abend war still, die Laternen erleuchteten die Straße, die Tür fiel ins Schloss, grade wollte ich den Alarm Code eintippen, als diesen Schatten hinter mir bemerkte. Das Herz schlug mir bis zur Kehle hoch, mein Puls raste, ich hatte Angst mich zu rühren einen Blick nach hinten zu riskieren.Mir kroch ein Duft die Nase hoch, ein Duft den ich mochte. Wie konnte mir etwas zugleich Angst einjagen und doch so vertraut sein?„Schwarz, richtig?“ Mir stockte der Atem, ich wollte schreien, um mein Leben rennen. „Sie trinken Ihren Kaffee doch schwarz, Ms Langford?“„Wer ist da?“ Der Mond erhellte das Gesicht des Unbekannten, der sein Gesicht von der Nacht ummanteln ließ.„Es war sehr unhöflich heute Nachmittag von mir.“„Ehm, Mister Grand.“ Ich suchte nach Worten, wie ein besoffener bei Nacht nach einer Nadel, beides nahezu aussichtslos.„Naja, ich hatte heute den Eindruck, als hätten sie auch gerne einen Kaffee.“ Er drückte mir den noch heißen Kaffeebecher in die Hand, mit einem charmanten Lächel auf den Lippen. Ja ich sollte mir die Frage stellen warum er vor dem Laden mit einem heißen Kaffeebecher auf mich wartet aber wollte ich es wirklich wissen? Sollte es vielleicht eine Andeutung auf das starren durch den Türspalt heute Nachmittag, sein?„Mister Grand, ich wollte nicht, ich.“„Lassen sie sich den Kaffee schmecken.“ Und somit beendete er nun das Gespräch, ohne sich zu verabschieden stieg er in seinen Wagen und fuhr davon.