Humor & Satire
Wir sprechen Deutsch

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"Wir sprechen Deutsch"
Veröffentlicht am 09. März 2013, 8 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft. Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles. Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF. Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos ...
Wir sprechen Deutsch

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Beschreibung

Was würde geschehen, wenn alle Fremdwörter in Deutschland verboten werden? Aber bitte nicht ernst nehmen...

 

Nachdenklich biss Torsten Mosbach in seinen Käsebürger, den er gerade in einem Bürger-König-Reinfahrt-Gasthaus erworben hatte. Was hatten wir früher nur für seltsame Ausdrücke in unserer Sprache, dachte er. Aber nachdem die PDDS, die Partei der Deutschen Sprache im Bundestag und in allen Volksvertretungen der Bundesländer die absolute Mehrheit erreicht hatte, wurden nach und nach sämtliche Fremdwörter verboten und durch deutsche Begrifflichkeiten ersetzt. Dafür hatte der Bundeskanzler Hubert Hundertmark gesorgt.

 

Gut fand Torsten, dass man in den Flughäfen wieder zum Schalter gehen konnte, um seine Flugkarte zu erwerben. Aber, dass diese Neuordnung auch vor Eigennamen und Firmenbezeichnungen nicht halt machte, ging zu weit, meinte er.

 

Der Beweglichkeitsfernsprecher klingelte und riss Torsten aus seinen Gedanken. Es erklang eine ihm vertraute Stimme. „Hallo, hier ist Fridolin. Wollen wir heute ins Lichtspielhaus gehen? Es gibt einen Spitzenfilm mit Hänschen Depp und Olivia Neustadt-Hans, der soll wirklich toll sein. Ich weiß, du magst diese beiden Sterne nicht, aber dieser Hauptstromfilm ist wirklich klasse, glaube mir. Er hat auch schon einen goldenen Globus bekommen.“

„Du, Fridolin, das hört sich gut an!“, antwortete Torsten und biss in einen gekochten Kartoffelstreifen, den er zuvor in die Tomatentunke getaucht hatte. „Ich esse hier noch auf, und komme dann mit meinem Selbstfahrzeug zu dir.“

„Schön, ich werde noch rasch meinen Ziehüber in die Reinigung bringen und bin dann um neunzehn Uhr am Lichtspielhaus.“

„Alle klar, bis nachher dann. Und iss nur nicht wieder zuviel Platzmais, du weißt, dass bekommt dir nicht.“

„Ich kann es ja mit Apfelsinenbrause herunterspülen…“

„Das macht es nicht besser. Aber gut, das ist deine Entscheidung.“

 

Torsten stieg in sein VW Überfahrt und schob eine kompakte Musikscheibe in den Spieler. Sie enthielt seine Musik von seinem Lieblingsstern, Bernd Sonnenberg, der sich vor einigen Jahren als Eigengeschlechtler geäußert hatte. Bernd hatte jetzt wieder große Erfolge als Schlagersänger, seitdem er beim europäischen Gesangswettbewerb den 8. Platz für Deutschland erreicht hatte. Die ersten Töne von „Mit Dir will ich mein Leben teilen“ erklangen.

 

Torsten sang begeistert mit. An der Kreuzung zum Altenbekener Damm musste er feststellen, dass die Lichtzeichenanlage ausgefallen war.

Es gab ein furchtbares Durcheinander, weil die anderen Selbstfahrzeugfahrer die Halt-Zeichen nicht beachtet hatten. Ärgerlich schob sich Torsten einen Fischerfreund-Gutgut in den Mund. Das könnte dauern! Auch der Fahrer des Linien-Füralle neben ihm hupte empört.

 

Doch dann ging es weiter. Torsten erreichte sein Ziel fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit. Fridolin wartete schon. „Ich wollte Dich gerade über meinen Beweglichkeitsfernsprecher anrufen.“, sagte er. „Da wäre nur meine Postschachtel angesprungen.“, entgegnete Torsten. „Hast du schon die Karten?“

„Na, klar. Es kommt übrigens noch jemand, es ist Simone, meine neue Freundin. Sie ist sehr nett. Ich habe sie vor zwei Wochen in der Arbeitszentrale kennengelernt. Sie ist meine Sachbearbeiterin. Und noch eine Neuigkeit: ich habe wieder Arbeit, als Zeitarbeiter bei Männerkraft – ist das nicht toll?“

 

 

 

Torsten lachte, als er das hörte. „Hallo, Frau Mosbach!“, rief er aus, als die junge Dame um die Ecke kam. Fridolin war überrascht. Sie war niemand anders als Torstens Schwester.

 

Alle drei verbrachten noch einen angenehmen Abend. Nach dem Lichtspielhaus gingen sie noch in einen Hahnenschwanz-Gasthof. Torsten trank einen „Geschlechtsverkehr am Strand“, Simone einen „Weißen Russen“ und Fridolin einen „Grashüpfer“. Das Ganze war recht preiswert, weil die glücklichen Stunden noch nicht um waren.

 

Simone und Fridolin heirateten zwei Jahre später.

 

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Hörbuch

Über den Autor

Katerlisator
Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft.
Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles.

Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF.

Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos peinliche Pannen" und "Hubert deckt auf"; sowie "Siebzehn Wege zu Yin und Yang", eine Sammlung dramatischer Kurzgeschichten, "Zeitenwandler", eine Zusammenstellung von SF-Storys und "Dem Mord auf der Spur", eine Sammlung von Kurz-Krimis. Diese Werke sind jeweils als E-Books im Handel erhältlich. Außerdem gibt es das E-Book "Unser Wilder Westen", wo der Autor als Herausgeber fungiert.

Die humoristischen Geschichten gibt es auch kompakt als Printbook unter dem Titel "Bedeutende Vertiefung aber der Reihe nach", erhältlich bei Amazon.

Der SF-Roman "Fast die gleiche Welt" ist fast fertig und wird in Kürze vollendet.

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Enya2853 Eine feine Satire, - die einen natürlich schmunzeln lässt, aber auch ein wenig nachdenklich stimmt. Was wäre, wenn wir keinerlei ausländische Wörter im Sprachgebrauch hätten? Würde nicht alles komplizierter durch erklärende Ausdrücke?
Allerdings meine ich, dass man zumindest einen Teil der deutschen Sprache noch beibehalten könnte, allzu schnell bedient man sich einer Einheitssprache.
Aber vieles ist einfach nicht mehr wegzudenken aus unserem Sprachgebrauch.
Gut aufgezeigt, Matthias.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi früher - sagten wir kino oder ampel! schnabs hatte noch normale namen,heute heißt einer sogar "ficken". ich frage mich manchmal echt was das soll? aber andere zeiten,andere sitten!

lg,karsten
Vor langer Zeit - Antworten
avewien Ist wirklich gut geschrieben. Was da schon alles in unseren Sprachgebrauch Einzug gehalten hat und uns gar nicht mehr auffällt.

LG
ViktorL
Vor langer Zeit - Antworten
Doctor °Fand es auch nett, und völlig lustig!° - Mal ne gute Idee, den Leuten aufzuzeigen wie unmöglich es geworden ist "Anglozismen", verzeih mir - in deinem Fall ja "Engländereinflüßlinge", zu vermeiden in unserer heutigen Zeit. Auch dein Nick gefällt mir.

Lieben Gruß
Der Arzt ^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Nett ^^. CocaCola ist dann wohl Kokain-Kola
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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