Gedichte
Der Spekulant - Story-Battle 22

Seine Welt sind schwarze Zahlen

und sein Wahlspruch: Immer mehr!

Schamlos bedient er fremde Gelder,

mit jedem Spiel steigt seine Macht.

Aus Tageskursen malt er Bilder,

abstrakt sein Denken, schwarz gewinnt,

fest im Zentrum seines Handelns

steht nur er und seine Gier.

Einsicht und Vernunft geflohen,

sein Verstand in Ketten schmorrt,

immer höher, immer weiter,

hin zur Sonne drängt sein Wahn.

Doch dann der Tag, an dem's gekracht,

der Zufall zeigte seine Macht und

schaudernd tropft aus dem Gemälde,

blutrot der Wahrheit Zahlenspiel.

Lautlos splittern schwarze Balken,

steil nach unten zeigt der Pfeil,

geplatzt die  Blase,  Wunschgedanke

ward der Prognosen zarter Hauch.

im Fjord vertäute Hoffnungsträger

im Sturm zerschellt, Melancholie,

indes Feuerzungen lodernd fordern,

noch mehr ordern, ordern, ordern.

Todmüde bäumt er sich jetzt auf,

ein letzter Trumpf, er spielt ihn aus,

ein Knall, der Fall im großen Crash,

das Spiel ist aus, der Vorhang fällt.

Nur pure Angst ihn weiter treibt,

dem Abgrund stets gefährlich nah,

gellt markerschütternd laut sein Schrei

"Mit meinem Bonus ist's vorbei!"